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A380-Verzögerung bringt Airbus ins Trudeln

 
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Red-Baron
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Anmeldungsdatum: 27.03.2005
Beiträge: 270

BeitragVerfasst am: Do Jun 15, 2006 4:37 pm    Titel: A380-Verzögerung bringt Airbus ins Trudeln Antworten mit Zitat

A380-Verzögerung bringt Airbus ins Trudeln

Mutterkonzern EADS droht Finanzdesaster

Airbus ist im Wettflug mit den Erzrivalen Boeing in starke Turbulenzen geraten: Die nochmalige Verzögerung bei der Auslieferung um sechs bis sieben Monate beim Riesenjet A380 und Zweifel am geplanten Langstreckenjet A350 haben Kunden in Aufruhr versetzt und die Börse geschockt. Für den Mutterkonzern EADS wachsen sich die Probleme bei der A380-Produktion zum finanziellen Desaster aus.

Angesichts angekündigter Gewinneinbußen im Milliardenbereich stürzte die EADS-Aktie am Mittwochnachmittag um ein Viertel auf gut 19 Euro, zuvor brach der Kurs zeitweilig sogar um mehr als 30 Prozent ein, der Börsenwert sackte in kurzer Zeit um fast sieben Milliarden Euro ab. Die Aktie sei "sehr angeschlagen", sagten Aktienhändler.

Stornierungen möglich

Rund sechs Monate vor der Auslieferung des ersten A380 mit 555 Sitzen an Singapore Airlines (SIA) hatte Airbus am Dienstagabend die Produktionspläne für das Großflugzeug ein zweites Mal um ein halbes Jahr verschoben. Grund: Engpässe beim Einbau der Elektrosysteme und Kabelbäume. Die ersten Maschine geht wie geplant nach Singapur, aber schon auf die zweite muss SIA warten. 2007 sollen statt 20 bis 25 Maschinen maximal neun abgeliefert werden. 2008 dürften es statt 35 nur 26 bis 30 sein, im Folgejahr statt 45 nur 40 Maschinen.

Die betroffenen Fluggesellschaften haben das Recht auf Entschädigungen. Ob Verträge storniert werden, ist noch unklar. Doch wird es schwerer, neue Kunden zu gewinnen. Bisher sind 159 A380 fest geordert.

EADS-Aktie stürzt ab

Die Produktionsprobleme beim A380 werden bei EADS nach eigenen Angaben den Ertrag vor Zinsen und Steuern (EBIT) in den kommenden vier Jahren um insgesamt zwei Milliarden Euro drücken. Gleichzeitig wird der freie Kapitalfluss dramatisch zurückgehen, in der Spitze 2008 um mehr als eine Milliarde Euro. Dabei sind mögliche Stornierungen noch nicht berücksichtigt.


Die Nachricht ließ die EADS- Aktie gleich zum Börsenauftakt am Mittwoch zeitweise um mehr als 30 Prozent bis auf 16,75 Euro abstürzen. "Das ist eine Katastrophe", sagte ein Händler. Seit Jahren lebe die EADS-Aktie von der Erwartung an den A380. HVB-Analysten sprachen von einem "worst case scenario".

Techniker-Mangel und viele Projekte

Pariser Experten machten chronischen Mangel an Ingenieuren und Kapazitäten bei Airbus für die Engpässe verantwortlich. Zu viele Projekte vom A380 über den A350, den Militärtransporter A400M und andere müssten gleichzeitig angepackt werden. Das sei auch ein Grund für den Aufbau von Entwicklungskapazitäten in China. Airbus werde jetzt vermehrt dazu übergehen, Aufträge nach draußen zu vergeben.


Der Hamburger Airbus-Sprecher Arndt Hellmann sagte: "Im Februar suchten wir noch rund 1250 Ingenieure und Facharbeiter. Jetzt haben wir ungefähr die Hälfte davon eingestellt; davon allein 350 Ingenieure am Standort Hamburg." Die Engpässe bei der Flugzeugelektrik sind auch auf ständige Veränderungen der Anforderungen durch Testergebnisse, Kundenanforderungen und Zulieferer zurückzuführen.

Boeing fliegt Airbus davon

Mit dem A380 will Airbus das jahrzehntelange lukrative Monopol der Boeing 747 brechen. Die Entwicklung des Flugzeugs für 481 bis 853 Passagiere oder 150 Tonnen Fracht hat 12,4 Milliarden Euro gekostet. Dafür sollte der zum Listenpreis von 263 bis 286 Millionen Euro angebotene A380 zum "Goldesel" von Airbus und EADS werden. Doch schon der ursprüngliche Auslieferungsplan wurde um ein halbes Jahr verfehlt. Derweil fliegt Boeing Airbus davon: Seit Jahresbeginn hat der US-Konzern 437 Verkehrsflugzeuge verkauft, mehr als viermal so viel wie die Europäer.


Der A380-Startkunde SIA deutete am Mittwoch an, er könne Aufträge stornieren, und gab demonstrativ einen Großauftrag an Boeing für 20 Flugzeuge des Typs 787-9 plus 20 Optionen bekannt. Gegen den 787 "Dreamliner" soll der künftige Airbus A350 antreten, dessen Konzept nach Kundenkritik derzeit völlig überdacht wird. Gleichzeitig stellt der Markterfolg der 787 mit gut 400 Bestellungen das A380-Konzept in Frage: Boeing erwartet nämlich, dass der Flugverkehr weniger mit supergroßen Maschinen über Drehkreuze geht, sondern mit Maschinen der 777- und 787-Klasse direkt zwischen mittelgroßen Flughäfen.

Emirates will Schadenersatz

Die Fluggesellschaft Emirates, mit 43 Bestellungen größter A380- Kunde, bestand am Mittwoch bereits öffentlich auf Schadenersatz. Emirates sollte im April 2007 den ersten A380 erhalten. Die Deutsche Lufthansa, die 15 A380 bestellt hat, will erst mögliche Auswirkungen der Verzögerung auf sein Flugprogramm prüfen.


Die EADS-Chefs Thomas Enders und Noël Forgeard räumten die "ernste Schwierigkeit" mit dem A380 ein. Sie forderten die Airbus-Führung auf, "den festgehaltenen neuen Auslieferungszeitplan einzuhalten und wenn möglich zu verbessern". Forgeard war bis 2005 Airbus-Chef und hat die bisherige Planung weitgehend zu verantworten.

Auch Verzögerung beim A350

Zudem droht auch eine Verzögerung beim A350. So dürfte das Langstreckenflugzeug nach einer milliardenschweren Neukonzeption mit breiterem Rumpf und neuen Flügeln erst 2012 statt 2010 ausgeliefert werden. Bis zur Luftfahrtmesse in Farnborough im Juli soll das Konzept stehen. "Wenn sich der A350 um sechs bis zwölf Monate verschiebt, geht das noch in Ordnung, inakzeptabel wäre eine Verzögerung um zwei Jahre", erklärte der mit 60 Bestellungen bisher größte A350-Kunde Qatar Airways.

Quelle: http://www.heute.de
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Speedbird715
Captain
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Anmeldungsdatum: 17.08.2005
Beiträge: 196
Wohnort: 15nm E EDGS

BeitragVerfasst am: Di Jun 27, 2006 11:34 pm    Titel: Antworten mit Zitat

Es gibt ein paar Neuigkeiten in der Sache:
http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,423865,00.html

Besonders erschreckend ist meiner Meinung nach folgendes...
Zitat:
Das Pariser Verteidigungsministerium hält aber "La Tribune" zufolge wenig von einer Abkehr von der Doppelspitze. "Je mehr der Staat und die französische Politik eingreifen, indem sie eine Änderung des EADS-Führungssystems wünschen, desto mehr werden sie am Ende das Gewicht der Deutschen in der Gruppe stärken", zitierte das Blatt "eine gute Quelle" des Hauses. "Ist es wirklich das, was Paris will?"


Sieht so aus, als wäre man fast 40 Jahre nach der Unternehmensgründung immer noch nicht über kleinkariertes Nationengeschachere hinaus (vor allem westlich des Rheins *mal vorsichtig ausdrück*). Mit der Einstellung dürfte es schwer werden, eine Lösung für die Krise zu finden...
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aNd
Gast





BeitragVerfasst am: Sa Jul 08, 2006 12:41 pm    Titel: Antworten mit Zitat

Es war klar das kein rückgang der Bestellungen in Kraft tritt, da es mMn keine anderen Alternativen zu einem A380 gibt. Und wer Konkurrenzfähig bleiben will in Bezug auf andere große Airlines und Langstrecken, der wird nicht drum rum kommen.
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