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Fragen zur Finanzierung

 
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Heinzwerner747
Bruchpilot
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Anmeldungsdatum: 04.07.2025
Beiträge: 2

BeitragVerfasst am: Fr Jul 04, 2025 10:40 pm    Titel: Fragen zur Finanzierung Antworten mit Zitat

Hallo zusammen,

ich lese hier schon seit einiger Zeit still mit, aber nun habe ich mich doch entschlossen, mich aktiv zu melden ? vor allem, weil mich das Thema Finanzierung der Ausbildung zunehmend besch?ftigt.

Ich bin noch recht jung, motiviert und plane aktuell, im September oder Oktober den DLR-Test zu machen. Leider gibt es in meinem Umfeld ? insbesondere bei meinen Eltern ? Bedenken, was die finanzielle Seite betrifft. Ich kann das auch verstehen: Wir haben keine unbegrenzten Mittel zur Verf?gung.

Daher ein paar konkrete Fragen an euch, vor allem an diejenigen, die diesen Weg schon gegangen sind oder sich gerade in einer ?hnlichen Lage befinden:
1. Arbeiten w?hrend der Ausbildung: Gibt es Phasen in der Pilotenausbildung, in denen man ohne Bezahlung fliegt oder f?r eine Airline t?tig ist, um Flugstunden zu sammeln?
2. Mindesteinkommen: Reicht das in Aussicht gestellte Einkommen von ca. 30.000 ? j?hrlich aus, um Lebenshaltungskosten wie Miete, Essen usw. zu decken?
3. Flugstundenvoraussetzungen: Es hei?t oft, man brauche 1.500 Flugstunden f?r eine Festanstellung. Wie l?sst sich das finanzieren, wenn man noch kein festes Einkommen hat?
4. Nebenkosten: Neben DLR-Test, Medical und Visum ? mit welchen weiteren Ausgaben sollte man realistisch rechnen, die z. B. nicht auf der FAQ-Seite der EFA genannt werden?
5. Wohnen w?hrend der Ausbildung: Laut EFA sei es meist kein Problem, eine Wohnung oder WG in der N?he zu finden. Wie sind eure Erfahrungen dazu?
6. Brain Capital Finanzierung: Wer von euch hat damit Erfahrungen gemacht? Wie funktioniert die R?ckzahlung konkret, und wie f?hlt sich das an, ?ber Jahre hinweg eine so gro?e Summe zu tilgen?

Ich habe in Foren ?fter gelesen, dass manche an den Kosten gescheitert sind ? andere wiederum haben es trotz schwieriger Umst?nde geschafft. Ich w?rde mich sehr ?ber eure ehrlichen Meinungen freuen ? besonders von jenen, die sich in ?hnlicher Lage befanden und ihren Traum trotzdem verwirklichen konnten.

Vielen Dank im Voraus und liebe Gr
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sfojulius
Senior First Officer
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Anmeldungsdatum: 29.09.2019
Beiträge: 45
Wohnort: Berlin

BeitragVerfasst am: Sa Jul 05, 2025 12:34 pm    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Smile
Zu allem was ich schreibe wird es sicherlich Ausnahmen geben.
Das Ganze ist nach meinem Wissen und meiner Einschaetzung formuliert und gilt fuer Airlines in der LH Group, auf die der Grossteil der EFA-Absolventen ausgerichtet ist.


1. Waehrend der Ausbildung an der Flugschule gibt es kein Gehalt. Fuer eine Airline ohne Bezahlung fliegen wird nicht passieren. Wenn man nach der Flugschule einen Ausbildungs-/Arbeitsvertrag mit einer Airline unterschreibt, ist das Gehalt klar geregelt.
Das Flugstunden-Sammeln ist mehr ein US-amerikanisches Phaenomen. Es ist hierzulande zumindest nicht notwendig und man wird auch angestellt wenn man bis auf die Flugausbildung keine weiteren Flugstunden hat.

2. 30.000/Jahr ist extrem niedrig angesetzt. Das durchschnittliche Grundgehalt (ohne Zulagen) in der Group liegt bei ungefaehr 70.000/Jahr. Deutlich weniger ist das nur bei Eurowings Europe Ltd. Selbst mit hohen Fixkosten sollten 70000 definitiv mehr als genuegen.

3. Ab-initio Einstellungen haben meist keine Flugstundenvoraussetzungen. 1500h ist ein Wert der in den USA oft von Flugschuelern erreicht werden muss damit sie sich bei den Airlines bewerben koennen.

4. Die Lebenserhaltungskosten, die Umzuege und Unterkuenfte in Bremen, Rostock etc., evtl eigenes Equipment wie ein Headset. Eine Summe kann man da nicht ansetzen aber man muss sich bewusst sein, dass man das alles auch stemmen muss.

5. Zu der Wohnungssituation aktuell weiss ich nicht viel aber aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass es gut ist sich frueh darum zu kuemmern. Mittlerweile scheint es auch wieder ueblich zu sein, dass Flugschueler ihre alten Unterkuenfte weitervermitteln wenn sie zb. nach Goodyear gehen.

6. Zu Brain Capital braeuchte es eigentlich ein separates Kapitel, das Thema ist recht umfangreich. Da gibt es gro?e Vorteile und Nachteile, sicher ist das nicht fuer jeden die beste Option. Andere Leute wiederum koennten die Ausbildung sonst nicht realistisch finanzieren.
Ganz grob umrissen, die Werte in Klammern gelten fuer meinen Vertrag konkret und koennen leicht anders sein:


BC zahlt die Rechnungen der Ausbildung fuer einen. Im Gegenzug erklaert man sich bereit einen fest vereinbarten Prozentsatz (11%) seines Bruttogehalts fuer einen gewissen Zeitraum (20 Jahre) abzutreten.
Dieser Zeitraum beginnt nach Absolvieren der Ausbildung sofort und beinhaltet jedes steuerpflichtige Einkommen (egal ob im Einzelhandel, als Pilot oder sonstiges)
Die Verpflichtung endet entweder:
- mit Ablauf der 20 Jahre
- sobald man in 12 (nicht unbedingt aneinanderhaengenden) dieser Jahre irgendeine Summe, egal wie hoch, gezahlt hat
- wenn man das doppelte der Ausbildungskosten zurueckgezahlt hat (fast unmoeglich zu erreichen)

Man zahlt in einem Jahr nur wenn man ueber einem gewissen Schwellenwert (25.000 brutto) verdient. Bleibt man darunter zahlt man nichts aber das Jahr zaehlt trotzdem auf den Zeitraum der 20 Jahre.
Bei einem Job wo man gut verdient, wie es als Pilot meist ist, wird man am Ende des Zeitraums ziemlich sicher eine hoehere Summe gezahlt haben als die Ausbildung urspruenglich gekostet hat.
Man muss daher wissen ob die Sicherheit nichts zahlen zu muessen wenn man zu wenig verdient, keine Buergen zu brauchen und die Planbarkeit einem die hoehere Summe die man im Endeffekt zahlt wert ist.
Wenn man die Summe zb. ueber die Familie aufbringen kann, wo man keine Zinsen zahlen muss und die Rueckzahlung flexibel ist, ist das sicherlich eine bessere Option.
Im Vergleich zu einem klassischen Kredit bei einer Bank ist aber Brain Capital deutlich sicherer.
Da muss jeder fuer sich abwaegen welche Optionen er zur Verfuegung hat und was die Vor- und Nachteile jeweils sind.

Zur Rueckzahlung konkret:
Die Analogie eines Stromvertrags passt hier recht gut.

Am Ende eines Jahres schaetze ich mein totales Bruttoeinkommen fuer das naechste Jahr. Anhand dessen wird die entsprechende Summe fest jeden Monat des Jahres von meinem Konto abgezogen.
Merke ich, dass meine Schaetzung nicht sehr akkurat war, kann ich sie jederzeit anpassen.
Am Anfang des naechsten Jahres reiche ich meinen Einkommenssteuerbescheid fuer das Vorjahr ein. Habe ich durch meine urspruengliche Schaetzung zu viel gezahlt, bekomme ich die Differenz wieder.
Wenn ich umgekehrt zu wenig gezahlt habe, muss ich die Differenz bezahlen.

Ich persoenlich haette die Ausbildung ohne Brain Capital nicht finanzieren koennen und bin mit dem Arrangement zufrieden.

Viel Erfolg und liebe Gruesse!
_________________
[EFA DLR MPL BU]: 28.11.2019 [✔️]
[EFA DLR ATPL GQ]: 04./05.05.2022 [✔️]
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flapfail
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Anmeldungsdatum: 23.03.2008
Beiträge: 6910
Wohnort: OGLE-2005-BLG-390Lb

BeitragVerfasst am: Sa Jul 05, 2025 4:42 pm    Titel: Antworten mit Zitat

sfojulius hat folgendes geschrieben:

2. 30.000/Jahr ist extrem niedrig angesetzt. Das durchschnittliche Grundgehalt (ohne Zulagen) in der Group liegt bei ungefaehr 70.000/Jahr. Deutlich weniger ist das nur bei Eurowings Europe Ltd. Selbst mit hohen Fixkosten sollten 70000 definitiv mehr als genuegen.

!


Um 70000 rauszubekommen, m?sste man ca 100.000 brutto verdienen - oder liege ich da falsch? Confused

Und 100000 im Jahr brutto zu bekommen - als Anf?nger - finde ich ist unm?glich.
(Vielleicht bei der LH Classic, aber sicher nicht bei EW oder CityAirline)
korrigiert mich wenn ich da falsch liegen sollte.....
_________________
**Happy landings**
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sfojulius
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Anmeldungsdatum: 29.09.2019
Beiträge: 45
Wohnort: Berlin

BeitragVerfasst am: Sa Jul 05, 2025 5:31 pm    Titel: Antworten mit Zitat

flapfail hat folgendes geschrieben:
sfojulius hat folgendes geschrieben:

2. 30.000/Jahr ist extrem niedrig angesetzt. Das durchschnittliche Grundgehalt (ohne Zulagen) in der Group liegt bei ungefaehr 70.000/Jahr. Deutlich weniger ist das nur bei Eurowings Europe Ltd. Selbst mit hohen Fixkosten sollten 70000 definitiv mehr als genuegen.

!


Um 70000 rauszubekommen, m?sste man ca 100.000 brutto verdienen - oder liege ich da falsch? Confused

Und 100000 im Jahr brutto zu bekommen - als Anf?nger - finde ich ist unm?glich.
(Vielleicht bei der LH Classic, aber sicher nicht bei EW oder CityAirline)
korrigiert mich wenn ich da falsch liegen sollte.....


Genau, da geht es so wie in den Tarif- und Arbeitsvertraegen immer um das Bruttogehalt. Sorry, dachte das war selbsterklaerend, netto ist ja bei jedem anders Smile
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Ricardo
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Anmeldungsdatum: 20.12.2011
Beiträge: 132

BeitragVerfasst am: So Jul 06, 2025 10:24 pm    Titel: Antworten mit Zitat

flapfail hat folgendes geschrieben:
sfojulius hat folgendes geschrieben:

2. 30.000/Jahr ist extrem niedrig angesetzt. Das durchschnittliche Grundgehalt (ohne Zulagen) in der Group liegt bei ungefaehr 70.000/Jahr. Deutlich weniger ist das nur bei Eurowings Europe Ltd. Selbst mit hohen Fixkosten sollten 70000 definitiv mehr als genuegen.

!


Um 70000 rauszubekommen, m?sste man ca 100.000 brutto verdienen - oder liege ich da falsch? Confused

Und 100000 im Jahr brutto zu bekommen - als Anf?nger - finde ich ist unm?glich.
(Vielleicht bei der LH Classic, aber sicher nicht bei EW oder CityAirline)
korrigiert mich wenn ich da falsch liegen sollte.....


H?? Du verdienst 70k brutto zum Einstieg. Bleiben je nach Lohnsteuerklasse dann x netto ?brig..... So verstehe ich das... Eigentlich logisch.... Das man dem Unternehmen mehr kostet ist irgendwie auch klar....
_________________
DB => FO?
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Ricardo
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Anmeldungsdatum: 20.12.2011
Beiträge: 132

BeitragVerfasst am: So Jul 06, 2025 10:27 pm    Titel: Antworten mit Zitat

sfojulius hat folgendes geschrieben:
Hallo Smile
Zu allem was ich schreibe wird es sicherlich Ausnahmen geben.
Das Ganze ist nach meinem Wissen und meiner Einschaetzung formuliert und gilt fuer Airlines in der LH Group, auf die der Grossteil der EFA-Absolventen ausgerichtet ist.


1. Waehrend der Ausbildung an der Flugschule gibt es kein Gehalt. Fuer eine Airline ohne Bezahlung fliegen wird nicht passieren. Wenn man nach der Flugschule einen Ausbildungs-/Arbeitsvertrag mit einer Airline unterschreibt, ist das Gehalt klar geregelt.
Das Flugstunden-Sammeln ist mehr ein US-amerikanisches Phaenomen. Es ist hierzulande zumindest nicht notwendig und man wird auch angestellt wenn man bis auf die Flugausbildung keine weiteren Flugstunden hat.

2. 30.000/Jahr ist extrem niedrig angesetzt. Das durchschnittliche Grundgehalt (ohne Zulagen) in der Group liegt bei ungefaehr 70.000/Jahr. Deutlich weniger ist das nur bei Eurowings Europe Ltd. Selbst mit hohen Fixkosten sollten 70000 definitiv mehr als genuegen.

3. Ab-initio Einstellungen haben meist keine Flugstundenvoraussetzungen. 1500h ist ein Wert der in den USA oft von Flugschuelern erreicht werden muss damit sie sich bei den Airlines bewerben koennen.

4. Die Lebenserhaltungskosten, die Umzuege und Unterkuenfte in Bremen, Rostock etc., evtl eigenes Equipment wie ein Headset. Eine Summe kann man da nicht ansetzen aber man muss sich bewusst sein, dass man das alles auch stemmen muss.

5. Zu der Wohnungssituation aktuell weiss ich nicht viel aber aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass es gut ist sich frueh darum zu kuemmern. Mittlerweile scheint es auch wieder ueblich zu sein, dass Flugschueler ihre alten Unterkuenfte weitervermitteln wenn sie zb. nach Goodyear gehen.

6. Zu Brain Capital braeuchte es eigentlich ein separates Kapitel, das Thema ist recht umfangreich. Da gibt es gro?e Vorteile und Nachteile, sicher ist das nicht fuer jeden die beste Option. Andere Leute wiederum koennten die Ausbildung sonst nicht realistisch finanzieren.
Ganz grob umrissen, die Werte in Klammern gelten fuer meinen Vertrag konkret und koennen leicht anders sein:


BC zahlt die Rechnungen der Ausbildung fuer einen. Im Gegenzug erklaert man sich bereit einen fest vereinbarten Prozentsatz (11%) seines Bruttogehalts fuer einen gewissen Zeitraum (20 Jahre) abzutreten.
Dieser Zeitraum beginnt nach Absolvieren der Ausbildung sofort und beinhaltet jedes steuerpflichtige Einkommen (egal ob im Einzelhandel, als Pilot oder sonstiges)
Die Verpflichtung endet entweder:
- mit Ablauf der 20 Jahre
- sobald man in 12 (nicht unbedingt aneinanderhaengenden) dieser Jahre irgendeine Summe, egal wie hoch, gezahlt hat
- wenn man das doppelte der Ausbildungskosten zurueckgezahlt hat (fast unmoeglich zu erreichen)

Man zahlt in einem Jahr nur wenn man ueber einem gewissen Schwellenwert (25.000 brutto) verdient. Bleibt man darunter zahlt man nichts aber das Jahr zaehlt trotzdem auf den Zeitraum der 20 Jahre.
Bei einem Job wo man gut verdient, wie es als Pilot meist ist, wird man am Ende des Zeitraums ziemlich sicher eine hoehere Summe gezahlt haben als die Ausbildung urspruenglich gekostet hat.
Man muss daher wissen ob die Sicherheit nichts zahlen zu muessen wenn man zu wenig verdient, keine Buergen zu brauchen und die Planbarkeit einem die hoehere Summe die man im Endeffekt zahlt wert ist.
Wenn man die Summe zb. ueber die Familie aufbringen kann, wo man keine Zinsen zahlen muss und die Rueckzahlung flexibel ist, ist das sicherlich eine bessere Option.
Im Vergleich zu einem klassischen Kredit bei einer Bank ist aber Brain Capital deutlich sicherer.
Da muss jeder fuer sich abwaegen welche Optionen er zur Verfuegung hat und was die Vor- und Nachteile jeweils sind.

Zur Rueckzahlung konkret:
Die Analogie eines Stromvertrags passt hier recht gut.

Am Ende eines Jahres schaetze ich mein totales Bruttoeinkommen fuer das naechste Jahr. Anhand dessen wird die entsprechende Summe fest jeden Monat des Jahres von meinem Konto abgezogen.
Merke ich, dass meine Schaetzung nicht sehr akkurat war, kann ich sie jederzeit anpassen.
Am Anfang des naechsten Jahres reiche ich meinen Einkommenssteuerbescheid fuer das Vorjahr ein. Habe ich durch meine urspruengliche Schaetzung zu viel gezahlt, bekomme ich die Differenz wieder.
Wenn ich umgekehrt zu wenig gezahlt habe, muss ich die Differenz bezahlen.

Ich persoenlich haette die Ausbildung ohne Brain Capital nicht finanzieren koennen und bin mit dem Arrangement zufrieden.

Viel Erfolg und liebe Gruesse!


Wie regelt BC es eigentlich, wenn ich die Ausbildung aus irgendwelchen Gr?nden auch immer nicht beenden kann? Habe ich dann gelitten und muss trotzdem zahlen? Oder wenn ich im Anschluss der Ausbildung keine Anstellung finde? K?nnen ja alles realistische Optionen sein.

Hat jemand da Erfahrungen mit TC K?ufer?
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Jeane
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Anmeldungsdatum: 21.04.2024
Beiträge: 33

BeitragVerfasst am: Mo Jul 07, 2025 3:39 pm    Titel: Antworten mit Zitat

Ich glaube, wenn man die Ausbildung abbricht oder sie aus irgendwelchen Gr?nden (zum Beispiel aus medizinischen Gr?nden) nicht fertig machen kann, muss man bei Brain Capital nichts zur?ckzahlen. Und wenn man die Ausbildung abschlie?t, aber danach keinen Job als Pilot bekommt, muss man, soweit ich wei?, trotzdem zur?ckzahlen, sobald man mehr als 25.000 ? brutto im Jahr verdient, egal in welchem Job. Wenn man weniger verdient, muss man, denke ich, in dem Jahr nichts zahlen. Die Grundidee ist, so wie ich es verstanden habe, dass Brain Capital sicherer ist als ein normaler Bankkredit, weil man keinen B?rgen braucht und nur zahlt, wenn man wirklich genug verdient.
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sfojulius
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Anmeldungsdatum: 29.09.2019
Beiträge: 45
Wohnort: Berlin

BeitragVerfasst am: Mo Jul 07, 2025 10:28 pm    Titel: Antworten mit Zitat

Jeane hat folgendes geschrieben:
Ich glaube, wenn man die Ausbildung abbricht oder sie aus irgendwelchen Gr?nden (zum Beispiel aus medizinischen Gr?nden) nicht fertig machen kann, muss man bei Brain Capital nichts zur?ckzahlen. Und wenn man die Ausbildung abschlie?t, aber danach keinen Job als Pilot bekommt, muss man, soweit ich wei?, trotzdem zur?ckzahlen, sobald man mehr als 25.000 ? brutto im Jahr verdient, egal in welchem Job. Wenn man weniger verdient, muss man, denke ich, in dem Jahr nichts zahlen. Die Grundidee ist, so wie ich es verstanden habe, dass Brain Capital sicherer ist als ein normaler Bankkredit, weil man keinen B?rgen braucht und nur zahlt, wenn man wirklich genug verdient.



Teilweise richtig, genau.
Das sogenannte Income Share Agreement gilt fuer jedes steuerpflichtige Einkommen nach Abschluss der Ausbildung, egal ob als Pilot oder anderer Job.
Wie du schon sagtest ist nur massgeblich, dass das Bruttogehalt in dem jeweiligen Jahr 25k uebersteigt.

Sollte man aus welchen Gruenden auch immer die Ausbildung ohne Abschluss abbrechen, ist man verpflichtet das bis dahin durch BC an die LAT gezahlte Geld ohne Zinsen zu ueberweisen. Die einzelnen Phasen (Theorie, SEP, MEP, MCC) werden ja einzeln in Rechnung gestellt. Wenn man die Ausbildung also in Goodyear abbricht, wird der Betrag fuer die Theorie und den SEP-Teil faellig. Zu zahlen ist dieser Betrag sofort. Wenn das fuer den Gefoerderten allerdings eine unbillige Haerte darstellt, kann der Foerdervertrag in einen Rueckzahlungsvertrag umgewandelt und die zu begleichende Summe in vereinbarten Raten abgezahlt werden. Damit verfaellt dann aber logischerweise auch der Anspruch von BC und man muss keine x Jahre noch den Prozentsatz seines Gehalts zahlen.

Wegen dieser Klausel habe ich ueber die Albatros in der Flugschule neben der normalen FU-Versicherung noch eine Loss of license versicherung nur fuer die Flugschulzeit abgeschlossen, die eine Einmalzahlung geleistet haette. So haette ich das von BC geforderte Geld direkt abbezahlen koennen.

Dazu muss gesagt sein, dass diese Dinge fuer meinen Vertrag gelten und jeder sich seinen Vertrag natuerlich vor Abschluss genau durchlesen und verstehen sollte.
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Heinzwerner747
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Anmeldungsdatum: 04.07.2025
Beiträge: 2

BeitragVerfasst am: Do Jul 10, 2025 7:32 pm    Titel: Antworten mit Zitat

sfojulius hat folgendes geschrieben:
Hallo Smile
Zu allem was ich schreibe wird es sicherlich Ausnahmen geben.
Das Ganze ist nach meinem Wissen und meiner Einschaetzung formuliert und gilt fuer Airlines in der LH Group, auf die der Grossteil der EFA-Absolventen ausgerichtet ist.


1. Waehrend der Ausbildung an der Flugschule gibt es kein Gehalt. Fuer eine Airline ohne Bezahlung fliegen wird nicht passieren. Wenn man nach der Flugschule einen Ausbildungs-/Arbeitsvertrag mit einer Airline unterschreibt, ist das Gehalt klar geregelt.
Das Flugstunden-Sammeln ist mehr ein US-amerikanisches Phaenomen. Es ist hierzulande zumindest nicht notwendig und man wird auch angestellt wenn man bis auf die Flugausbildung keine weiteren Flugstunden hat.

2. 30.000/Jahr ist extrem niedrig angesetzt. Das durchschnittliche Grundgehalt (ohne Zulagen) in der Group liegt bei ungefaehr 70.000/Jahr. Deutlich weniger ist das nur bei Eurowings Europe Ltd. Selbst mit hohen Fixkosten sollten 70000 definitiv mehr als genuegen.

3. Ab-initio Einstellungen haben meist keine Flugstundenvoraussetzungen. 1500h ist ein Wert der in den USA oft von Flugschuelern erreicht werden muss damit sie sich bei den Airlines bewerben koennen.

4. Die Lebenserhaltungskosten, die Umzuege und Unterkuenfte in Bremen, Rostock etc., evtl eigenes Equipment wie ein Headset. Eine Summe kann man da nicht ansetzen aber man muss sich bewusst sein, dass man das alles auch stemmen muss.

5. Zu der Wohnungssituation aktuell weiss ich nicht viel aber aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass es gut ist sich frueh darum zu kuemmern. Mittlerweile scheint es auch wieder ueblich zu sein, dass Flugschueler ihre alten Unterkuenfte weitervermitteln wenn sie zb. nach Goodyear gehen.

6. Zu Brain Capital braeuchte es eigentlich ein separates Kapitel, das Thema ist recht umfangreich. Da gibt es gro?e Vorteile und Nachteile, sicher ist das nicht fuer jeden die beste Option. Andere Leute wiederum koennten die Ausbildung sonst nicht realistisch finanzieren.
Ganz grob umrissen, die Werte in Klammern gelten fuer meinen Vertrag konkret und koennen leicht anders sein:


BC zahlt die Rechnungen der Ausbildung fuer einen. Im Gegenzug erklaert man sich bereit einen fest vereinbarten Prozentsatz (11%) seines Bruttogehalts fuer einen gewissen Zeitraum (20 Jahre) abzutreten.
Dieser Zeitraum beginnt nach Absolvieren der Ausbildung sofort und beinhaltet jedes steuerpflichtige Einkommen (egal ob im Einzelhandel, als Pilot oder sonstiges)
Die Verpflichtung endet entweder:
- mit Ablauf der 20 Jahre
- sobald man in 12 (nicht unbedingt aneinanderhaengenden) dieser Jahre irgendeine Summe, egal wie hoch, gezahlt hat
- wenn man das doppelte der Ausbildungskosten zurueckgezahlt hat (fast unmoeglich zu erreichen)

Man zahlt in einem Jahr nur wenn man ueber einem gewissen Schwellenwert (25.000 brutto) verdient. Bleibt man darunter zahlt man nichts aber das Jahr zaehlt trotzdem auf den Zeitraum der 20 Jahre.
Bei einem Job wo man gut verdient, wie es als Pilot meist ist, wird man am Ende des Zeitraums ziemlich sicher eine hoehere Summe gezahlt haben als die Ausbildung urspruenglich gekostet hat.
Man muss daher wissen ob die Sicherheit nichts zahlen zu muessen wenn man zu wenig verdient, keine Buergen zu brauchen und die Planbarkeit einem die hoehere Summe die man im Endeffekt zahlt wert ist.
Wenn man die Summe zb. ueber die Familie aufbringen kann, wo man keine Zinsen zahlen muss und die Rueckzahlung flexibel ist, ist das sicherlich eine bessere Option.
Im Vergleich zu einem klassischen Kredit bei einer Bank ist aber Brain Capital deutlich sicherer.
Da muss jeder fuer sich abwaegen welche Optionen er zur Verfuegung hat und was die Vor- und Nachteile jeweils sind.

Zur Rueckzahlung konkret:
Die Analogie eines Stromvertrags passt hier recht gut.

Am Ende eines Jahres schaetze ich mein totales Bruttoeinkommen fuer das naechste Jahr. Anhand dessen wird die entsprechende Summe fest jeden Monat des Jahres von meinem Konto abgezogen.
Merke ich, dass meine Schaetzung nicht sehr akkurat war, kann ich sie jederzeit anpassen.
Am Anfang des naechsten Jahres reiche ich meinen Einkommenssteuerbescheid fuer das Vorjahr ein. Habe ich durch meine urspruengliche Schaetzung zu viel gezahlt, bekomme ich die Differenz wieder.
Wenn ich umgekehrt zu wenig gezahlt habe, muss ich die Differenz bezahlen.

Ich persoenlich haette die Ausbildung ohne Brain Capital nicht finanzieren koennen und bin mit dem Arrangement zufrieden.

Viel Erfolg und liebe Gruesse!



Danke f?r deine Antwort! Wink
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