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felixgottwald.net Captain

Anmeldungsdatum: 11.09.2012 Beiträge: 291
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Verfasst am: Mi Feb 05, 2014 11:50 am Titel: |
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Hallo,
möchte die Diskussion nicht ausarten lassen, aber war der Pilotenjob früher wesentlich komplexer? Von den manuellen Fertigkeiten sicher, aber heute musst du viel mehr managen. Auch wenn der Entscheidungsraum teilweise immer mehr eingeschränkt wird, jongliert man als Pilot locker mit mehreren Tausend Euro pro Flug. Allein die Klappenstellung für den Anflug kann einen Betrag von 100 Euro ausmachen, weitere fliegerische Entscheidungen kosten/bringen tausende Euro... Rechne das mal auf die Anzahl der Flüge im Jahr hoch...
Viele Grüße,
Felix _________________ Pilotenblog und Luftfahrtfotografie:
http://www.felixgottwald.net
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Subi88 Captain

Anmeldungsdatum: 19.05.2013 Beiträge: 225
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Verfasst am: Mi Feb 05, 2014 12:18 pm Titel: |
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felixgottwald.net hat folgendes geschrieben: | heute musst du viel mehr managen. Auch wenn der Entscheidungsraum teilweise immer mehr eingeschränkt wird, jongliert man als Pilot locker mit mehreren Tausend Euro pro Flug. |
Das ist es ja - die Abläufe sind immer weiter standardisiert worden, es gibt immer kleinere Entscheidungsräume. Ausfälle sind immer seltener, dem Pilot wird durch moderne Cockpits mit übersichtlichen PFDs der Job erleichtert, moderne Flugzeuge haben für fast alles Sensoren, sodass der Pilot heute viel weniger selbst deuten muss als früher. Für die Sicherheit der Luftfahrt ist das ein großer Gewinn, eben dadurch dass die Arbeitsbelastung und auch die Verantwortung des Piloten geringer ist als früher.
Ich verstehe allerdings nicht wieso man als Pilot mit mehreren tausend Euro "jongliert". Man macht das, wofür man ausgebildet wurde und was man gelernt hat. Verstehe mich nicht falsch, natürlich können durch Fehlentscheidungen hohe materielle Kosten entstehen, aber mit diesem Argument könntest Du für alle möglichen Berufe Gehaltserhöhungen fordern, wo die Arbeitnehmer niemals auch nur in die Nähe eines LH Einstiegsgehaltes kommen. Was verdient wohl der Bediener eines Schaufelradbaggers?
LG,
Subi |
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B1900D Captain


Anmeldungsdatum: 15.02.2011 Beiträge: 2106
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Verfasst am: Mi Feb 05, 2014 12:24 pm Titel: |
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Die Klappenstellung beim Anflug wirkt sich nicht erst seit heute auf die Kosten aus und die Flugphysik ist auch die Gleiche.
Flugzeuge sind sparsamer als damals und die RNP ist, anstelle von VOR2VOR ADF und Loran oder Doppler Navigation, ideal und macht ökonomisches Fliegen mit etwas Erfahrung und ein Auge auf das Flughandbuch CCM und FMS als Referenz, doch recht einfach.
Ich kenne auch jemanden in der VC, der so gesehen schlecht managed, weil er, aus Angst vor der Höhenstrahlung, angeblich prinzipiell immer möglichst tief fliegt... |
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EDDF Gast
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Verfasst am: Mi Feb 05, 2014 12:26 pm Titel: |
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Also ich weiß auch nicht, was der Vergleich mit früher soll. Ich glaub da liegt eine “Irritation“ vor:
Früher wurden pilotenseitig die Airliner einfach nur geflogen. Für den Rest gab es Funker, Navigator, Flugingenieur etc. Entspanntes Arbeiten bei wenigen Einsätzen würde ich sagen.
Heute ist man organisatorisch Mädchen für alles und muss dementsprechend umfangreich Kompetenz zur Verfügung stellen. Und die heutigen Dienstpläne haben in den 90igern die kompletten Quantas Cockpitcrews zum Rücktritt bewegt. |
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flapfail Goldmember

Anmeldungsdatum: 23.03.2008 Beiträge: 6912 Wohnort: OGLE-2005-BLG-390Lb  |
Verfasst am: Mi Feb 05, 2014 12:55 pm Titel: |
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felixgottwald.net hat folgendes geschrieben: | Hallo,
möchte die Diskussion nicht ausarten lassen, aber war der Pilotenjob früher wesentlich komplexer? Von den manuellen Fertigkeiten sicher, aber heute musst du viel mehr managen. Auch wenn der Entscheidungsraum teilweise immer mehr eingeschränkt wird, jongliert man als Pilot locker mit mehreren Tausend Euro pro Flug. Allein die Klappenstellung für den Anflug kann einen Betrag von 100 Euro ausmachen, weitere fliegerische Entscheidungen kosten/bringen tausende Euro... Rechne das mal auf die Anzahl der Flüge im Jahr hoch...
Viele Grüße,
Felix |
ehrlich, WAS muss man denn wirklich noch soviel "managen"?
alles was ma braucht steht doch itgendwo in den vorgegebenen Büchern OM-A-D, und wenn nicht dort dann in diversen Zusatzpamphleten wie "time in your tanks", oder TRIM, FCM oder was auch immer
Einfach alles nach den büchern machen und niemand kann dir ans Bein pinkeln.Oder?
klar, bei hochmotivierten Persönlichkeiten, wäre das eine oder andere noch herauszuholen, aber alleine wenn ich mir den tarifkonflikt so ansehe, die Entwicklung des verbilligten Fliegens, oder die andauernd anhaltende anscheinend gewollte Herabsetzung der "Führungspersönlichkeit" CPT, dann fehlt mir echt der Glaube daran  _________________ **Happy landings**
Zuletzt bearbeitet von flapfail am Mi Feb 05, 2014 1:02 pm, insgesamt 2-mal bearbeitet |
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Subi88 Captain

Anmeldungsdatum: 19.05.2013 Beiträge: 225
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Verfasst am: Mi Feb 05, 2014 12:58 pm Titel: |
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oxide737 hat folgendes geschrieben: | Zitat: | Die Ausspielerei gegen andere Berufsgruppen ist im Endeffekt kaum zielführend. |
Wieso machst du dann ebenfalls mit, Subi? |
Ich habe nur auf Felix Beitrag geantwortet und ein, wie ich denke durchaus passendes, Beispiel gebracht dass man den Beruf des Piloten nicht gut mit anderen Berufen vergleichen kann. Genau das wird aber beim Thema Gehalt sehr gerne von diesen gemacht.. "Vergleichbar mit einem Ingenieur in leitender Tätigkeit" etc. pp., was von der Tätigkeit her schlicht an den Haaren herbeigezogen ist. Das heißt aber nicht, dass einer von beiden "härter" arbeitet oder "mehr leistet".
oxide737 hat folgendes geschrieben: |
Bist du jetzt eifersüchtig dass du so viel Geld nie sehen wirst? Das ist nicht zielführend. |
Wie kommst Du darauf und weshalb wirst Du persönlich? Solche unsachlichen Passagen die sich lesen wie die eines 16-jährigen sind auch nicht zielführend.
Der Pilotenberuf wäre auch mit dem doppelten Gehalt nicht (mehr) mit meinem Lebensentwurf kompatibel.
oxide737 hat folgendes geschrieben: |
die Gehälter die wir tatsächlich kritisieren sollten, und die uns wirklich sauer aufstoßen sollten, sind doch die völlig überzogenen Beträge die sich Manager, Finanzjongleure, Aktien-Broker usw in die Tasche stecken! |
Diese Berufsgruppen "jonglieren" ebenfalls mit sehr viel Geld und haben eine sehr hohe Verantwortung. Warum sollen die nicht auch viel verdienen?
Bitte nicht allzu ernst nehmen, ich finde viele der angesprochenen Gehälter ebenfalls nicht gerechtfertigt, aber wieso gelten die Argumente "Verantwortung über viel Geld" nur bei Piloten?
Ein anderes Thema ist es, dass die oben gelisteten Berufsgruppen für ihre Fehler oft nicht genügend geradestehen müssen. Hat mit dem Gehalt aber nur sekundär zu tun.
oxide737 hat folgendes geschrieben: |
Wir Piloten/Arbeitnehmer untereinander sollten keine Feinde und Neider sein. Wir sollten eher dafür kämpfen dass die "alten Zeiten" zurückkehren, und jeder Pilot/Arbeitnehmer wieder mehr verdient. Diese ganze Abwärtsspirale was Lohn und Arbeitsbedingungen etc angeht muss gestoppt werden! |
Sorry, aber:
1. Ich habe hier noch kein einzigen Beitrag gelesen der "Neid" oder "Feindschaft" erkennen lässt
2. Wenn Du jetzt nicht nur von Piloten, sondern auch von anderen Arbeitnehmern sprichst, ist deine generelle Behauptung über eine Existenz von einer grundsätzlichen "Abwärtsspirale" schlichtweg Unsinn.
oxide737 hat folgendes geschrieben: |
... uns nicht mehr gefallen lassen dass von ganz oben immer weiter versucht wird Lohndumping zu betreiben. Lohndumping das nur dazu dient den obersten Schichten und Aktionären noch ein paar Prozent mehr Rendite einzubringen und deren absoluten Wohlstand zu sichern.
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Bei allem Verständnis über berechtigten Ärger bzgl. Pay2Fly und anderen hässlichen Entwicklungen: Deine Verbitterung lässt eine objektive Sicht auf den deutschen Arbeitsmarkt vermissen.
Ich wollte hier keinen Ärger machen und schon gar niemandem auf die Füße treten. Das Einzige was ich in meinem ersten Beitrag ausdrücken wollte ist, dass ich das Gefühl habe, dass einige Piloten (davon einige in meinem persönlichen Bekanntenkreis) ihren Beruf als absolut überlegen bezeichnen. Oft mit dem Argument, dass es nur ganz wenige, also die allerbesten schaffen, dass man soviel Verantwortung hat wie kaum jemand anderes und dass der Job außergewöhnlich schwer und anstrengend ist. Und an dieser Stelle schadet ein Blick über den Tellerrand, zum Beispiel an technische Universitäten, wahrlich nicht.
LG,
Subi |
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B1900D Captain


Anmeldungsdatum: 15.02.2011 Beiträge: 2106
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Verfasst am: Mi Feb 05, 2014 1:11 pm Titel: |
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Finde ich grundsätzlich richtig. Ich möchte auch nicht, dass es für die Leute bergab geht - Ziel ist es unterm Strich wohl, einigermassen vernüftig Leben zu können, solange das noch möglich ist, sollte man einfach mal froh sein.
Nur sehe ich nicht, wie der Status bei unserem Geld- und Wertesystem auf Dauer so weiterlaufen kann, wenn alles Global darauf aus ist, die sog. Mittelklasse gezielt abzuschaffen. Das Lohndumping ist überall zugange. Wir sind doch schon gar nicht mehr “Deutschland“ sondern in der “Europa“ Spirale gefangen -gerade für die Luftfahrt ist das nichts positives, bei der hiesigen Politik der absolute Horror.
Wir sprechen doch auch über globale Konkurrenzfähigkeit auf allen Ebenen. Die Konzerne sind wenn man es ao sieht, auch gefangen, weil das System an sich assozial ist. Die Wirtschaft ist eine Riesige Spekulationsblase geworden. Was davon ist wirklich echt ? Ich habe jedenfalls das Gefühl, dass da keiner mehr den Durchblick hat. Der Franz oder wer immer sein Nachfolger ist, sind auch nur Akteure, die für die Heuchelei eine Menge Geld in den Hals geschüttet bekommen- die sind alle gekauft, sonst würde das nämlich schon gar nicht mehr funktionieren.
Es müsste einfach Gesamtpolitisch etwas passieren und ich sehe nicht, wie eine kleine Gerwerkschaft dieses Grundproblem auf Dauer vernüftig lösen will, weil es die kurzfristigen Sysptome verhindern will, jedoch an den Ursachen, die längerfristig durch das marode Geldsystem, bis zu einem Crash immer akuter werden. Solange die Menschen noch blindes Vertrauen in unser Geld haben, wird es sich erstmal noch eine Weile hinausziehen, bis sich die Geschichte wiederholt... |
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EDDF Gast
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Verfasst am: Mi Feb 05, 2014 1:56 pm Titel: |
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flapfail hat folgendes geschrieben: | ehrlich, WAS muss man denn wirklich noch soviel "managen"?
alles was ma braucht steht doch itgendwo in den vorgegebenen Büchern OM-A-D, und wenn nicht dort dann in diversen Zusatzpamphleten wie "time in your tanks", oder TRIM, FCM oder was auch immer
Einfach alles nach den büchern machen und niemand kann dir ans Bein pinkeln.Oder?  |
Wenn alle 100% nach Buch arbeiten, braucht keiner mehr Streiken, weil wie von alleine alles komplett stehen bleibt. 
Zuletzt bearbeitet von EDDF am Mi Feb 05, 2014 2:00 pm, insgesamt einmal bearbeitet |
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felixgottwald.net Captain

Anmeldungsdatum: 11.09.2012 Beiträge: 291
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Verfasst am: Mi Feb 05, 2014 2:00 pm Titel: |
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Mein Anspruch ist übrigens der, dass ich meinen Flug optimal durchführen möchte. Dafür kann mir auch keiner ans Bein pinkeln  _________________ Pilotenblog und Luftfahrtfotografie:
http://www.felixgottwald.net
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flapfail Goldmember

Anmeldungsdatum: 23.03.2008 Beiträge: 6912 Wohnort: OGLE-2005-BLG-390Lb  |
Verfasst am: Mi Feb 05, 2014 2:07 pm Titel: |
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felixgottwald.net hat folgendes geschrieben: |
Mein Anspruch ist übrigens der, dass ich meinen Flug optimal durchführen möchte. Dafür kann mir auch keiner ans Bein pinkeln  |
und was bekommst du dafür von deiner firma
richtig: ein angemessenes Gehalt  _________________ **Happy landings** |
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B1900D Captain


Anmeldungsdatum: 15.02.2011 Beiträge: 2106
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Verfasst am: Mi Feb 05, 2014 2:29 pm Titel: |
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Den Anspruch hat eigentlich jeder. Für die Firma ist das selbstverständlich, aber danken wird es Dir keiner... |
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felixgottwald.net Captain

Anmeldungsdatum: 11.09.2012 Beiträge: 291
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Verfasst am: Mi Feb 05, 2014 2:42 pm Titel: |
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flapfail hat folgendes geschrieben: | felixgottwald.net hat folgendes geschrieben: |
Mein Anspruch ist übrigens der, dass ich meinen Flug optimal durchführen möchte. Dafür kann mir auch keiner ans Bein pinkeln  |
und was bekommst du dafür von deiner firma
richtig: ein angemessenes Gehalt  |
Ich treffe als Pilot aber auch Entscheidungen in eigener Verantwortung. Das heißt, dass sich diese auch außerhalb irgendwelcher Rundschreiben befinden können. Dafür bekomme ich mein Gehalt.
Ich kenne auch Piloten bei anderen Airlines die "nur" ihren Job machen und denen alles egal ist. Es ist eben nicht selbstverständlich. _________________ Pilotenblog und Luftfahrtfotografie:
http://www.felixgottwald.net
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