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CPTA320CFG Bruchpilot

Anmeldungsdatum: 26.08.2013 Beiträge: 5
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Verfasst am: Mo Aug 26, 2013 3:05 pm Titel: Messbare Kriterien |
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Naja, entgegen einiger Vorschreiber, gibt es schon messbare Kriterien, die entweder einen guten Piloten ausmachen oder Defizite aufzeigen können. Jeder Flugbetrieb, nicht nur LH, ist gehalten, diese anzulegenden Maßstäbe in ihren Flugbetriebshandbüchern zu verankern.
Bei LH und ihren (Ex-)Konzerntöchtern sind diese als Basic Competence of Flight Crew beschrieben und umfassen die drei Kernbereiche Technical, Procedural und Interpersonal. Dahinter verbergen sich dann, ebenso im OM-A hinterlegte, beobachtbare Deskriptoren, an welchen sich nicht nur die Stammbelegschaft immer wieder messen lassen müssen, sondern auch die Trainees ihr übergeordnetes Trainingsziel (losgelöst von Syllabi) erkennen können.
Es hat nun überhaupt nichts mit Lufthansa per se zu tun, ob sich die Belegschaft für das bessere Pilotencorps hält und dennoch ist es Trainingsziel, dass sich wieder die Gesamtheit, wie auch Trainees, durchaus auf die Schulter klopfen dürfen und sich sagen, wir genügen insgesamt anspruchsvollen Anforderung. Sind die Anforderungen in anderen Flugbetrieben ähnlich oder höher (da ich immer mal wieder vergleichenden Einblick nehmen darf, kann ich behaupten sie sind es in Teilen der Airline-Landschaft leider nicht), sollten die Kollegen dies genau so handhaben.
Zum Thema Erfahrung, will ich nur kurz bemerken, dass die Bemerkung, man könne den Verdacht äußern der FEDEX Pilot, der die "gleiche" Leistung mit weniger Training und Übung erbringt, wie dies der LH-Cargo Kollege tut, der "bessere" Pilot sei, tatsächlich nur als provokante Stichelei zu werten sein dürfte. Es wird im Nachsatz ja bereits eingräumt, dass Erfahrung hier eine Rolle spielen könnte - Ja und Nein ! Erfahrung ist ein sehr zweischneidiges Schwert. In der Tat sind sich die Ausbildungssysteme der USA und das der LH (oder anderen europäischen Carriern) sehr unähnlich. Die USA setzt im Grunde auf zwei Schienen der Major-Airline-Pilotengewinnung : A - Military B - Viele (PIC) Stunden. Über Militär will ich hier erst einmal nicht philosophieren, die Variante B ist die, die die größte Bandbreite an Erfahrung zulassen würde. Aber was sind das für Erfahrungen, die da gesammelt werden ? Zunächst viele Stunden als CFI, immer der zweimotorigen IFR Schulung auf der Spur, weil diese die wertvollste Zeit, zur Bewerbung bei einer kleinen Commuter Airline ist. Ist es so wertvoll viele Stunden auf dem rechten Sitz einen NDB Approach nach dem nächsten zu schießen ? X-Country durch die Staaten zu heizen, sich in Koppelnavigation und Basic IFR Procedures mit seinen Students auszutauschen ? Standardisierung ? Dann endlich wartet der erste ersehnte FO Job und der Ex-Militär hat als CPT hat ganz andere Ansichten als das Flugbetriebshandbuch und setzt diese auch evtl. auch durch, weil insbesondere im Moment der wirtschaftliche Druck hoch ist (und dies ist nicht aus der Luft gegriffen, auch hier darf ich hin und wieder Einblicke pflegen). Interessante Erfahrungen, die man da machen könnte ? Besser nicht kommentieren, denn man muss ja auf den linken Sitz wechseln, denn nur PIC Zeit zählt bei der Bewerbung bei der Major Airline. Als PIC geht das Spielchen dann weiter, Flugbetriebshandbuch gibt es und es ist wichtig zu wissen was darin steht, damit man weiß, wann man dagegen verstößt. Aber immer noch ist der wirtschaftliche Druck für das Unternehmen hoch und wir wollen doch nicht unseren Job verlieren (PIC über 20t), um endlich unsere Fahrkarte zur Major Airline zu lösen. Interessanter Erfahrungsschatz ? Ist eben ein anderer Ansatz.
So viel wollte ich eigentlich gar nicht schreiben, lief eben so
Gruß |
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coolmadmat Captain

Anmeldungsdatum: 02.04.2007 Beiträge: 1311
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Verfasst am: Di Okt 29, 2013 11:16 am Titel: |
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Ein kleiner Einwand.. Wenn es messbare Kriterien gibt, dann sollte auch festgelegt und standardisiert sein, wie diese gemessen werden. Sprich operationalisiert werden. So dass, unterschiedliche "Beobachter" zu unterschiedlichen Zeitpunkten zu mindestens sehr ähnlichen Ergebnissen kommen. Hier bestehen m.M. nach Defizite, die oft alleine schon in der Person liegen die beobachtet und prüft. Das liegt nicht mal an persönlichen Defiziten der Person, sondern an der mangelnden Standardisierung von Beurteilungsmechanismen und mangelnder psychologischer Schulung von Beurteilungspersonal. Bei allen Airlines war ein mal oder ist der SIM Check immer noch ein Instrument der Personalpolitik. Relikte aus dieser Zeiten gibt es auch beim gelben Riesen noch, auch wenn sie unerwünscht sind und keine Zähne mehr haben, manchmal klappert das Gebiss noch..  _________________ „To oberserve without evaluating is the highest form of human intelligence“. - Jiddu Krishnamurti |
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