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Chris M. NFFler

Anmeldungsdatum: 16.05.2013 Beiträge: 25 Wohnort: Offenbach am Main  |
Verfasst am: Mo Mai 20, 2013 11:27 am Titel: @Moep (Antwort+techn.Frage) |
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Hallo Moep,
ich habe nun meine Antwort auf deinen letzten Beitrag zu mir in einen neuen Faden genommen, da der eigentliche Thread "Dialog&Anflug mit Ruhe" in meinen Augen schon sehr lange geworden ist und ich mich auch lieber auf mehr technische Fragen nun ausrichten würde. Deine Antwort war nach 6 Seiten Antworten die erste, bei der ich das Gefühl hatte, es wird versucht mir und der Sache fair und offen zu begegnen. Und dann eben auch noch mit Know How und Kenntnis der Sachlage hier vor Ort, die natürlich nicht jeder andere kennen kann, was aber wirklich erleichternd für mich ist, da ich mich endlich mal etwas mehr verstanden fühle. Der Vollständigkeit halber füge ich das also nun hier mal an, bin mir aber gerade gar nicht mehr sicher, ob das noch irgend einer hier oder auch ich selbst fortführen möchte. Wir werden sehn. Ich bedanke mich jedenfalls schon mal bei allen für die Aufmerksamkeit, Geduld und auch Frust-Toleranz, dass das ein oder andere nicht von mir beantwortet werden konnte, ehrlich gemeint.
Und btw, da flackert doch noch etwas Humor wieder in mir auf, obwohl mir grad gar nicht danach ist: ich wohne seit 20 Jahren hier das war ja für einige so wichtig. Aber für mich halt völlig einerlei, da ich sowieso nur faire Lösungen für ALLE suche.
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Nun meine vorhin vorgeschriebene Antwort an Dich Moep:
Dein erster Punkt 1) trifft bei mir ziemlich ins Schwarze. Insofern dass ich immer entsetzter wurde, je mehr ich feststellen musste, dass die Fluglärmgegener gegen einander kämpften. Es würde wieder zu viel und lang werden, alles zu erklären, was ich inzwischen dazu weiß, aber letztlich ist es auf einen Punkt zu bringen: diejenigen von den betroffenen Gemeinden, die am meisten politischen Einfluss oder Geld haben, verbünden sich mit ihresgleichen, egal wo in der Gesamt-Region diese zufinden sind, und lenken, soweit ihnen möglich, die Entscheidungen über Flug-Routen - und damit über die Belastungen - zu Orten hin, die finanziell und politisch weniger stark sind. Reichere und Mächtigere gegen Ärmere und weniger Einflussreiche - das ist das schlicht verheerende Ergebnis!
Ich habe immer wieder gesagt: lasst uns Gremien bilden. Aus jeder betroffenen Gemeinde einer. Lasst uns zusammen setzen, damit wir endlich zu einer GLEICHBEHANDLUNG hier kommen! Und mit dieser Sorte Gremium meinte ich bestimmt nicht unsere amtliche Fluglärmkommisssion (FLK). In dieser passiert nämlich genau das, was ich oben beschrieben habe: die Vertreter der betroffenen Gemeinden sind es in erster Linie also, die gegen einander arbeiten. Das machen sie zwar für ihre Gemeinden, dazu sind sie ja gewählt, aber genau das löst das Gegeneinander und diese Routen-Schieberei-Diskussionen hier aus. Nach dem Motto: rette sich wer kann. Und es sind ja nicht mal alle Gemeinden in der FLK vertreten Dass dann noch einzelne Bürger und Initiativen Maßnahmen zusätzlich befürworten in dem sie schweigen oder diese sogar bejahen, z.B. die Rückenwindkomponente zu erhöhen, damit alle Anflüge nur von einer Seite/Osten her kommen, oder dass Routen ganz dicht gemacht und verlagert werden sollen, schlägt in die gleiche Gegeneinander-Kerbe, wobei da noch bedeutend "höhere Mächte" mit im Spiel sind als nur Einzelpersonen, BI`s, Bürgermeister oder FLK-Vertreter. Und dass solcher Art Lärm-Verschiebungs-Maßnahmen dann wiederum Reaktionen von den davon betroffenen Seiten auslöst, tut sein weiteres zum Reiz-Reaktions-Mechanismus, zum Gegeneinander usw usf etcpp.
Alle Reaktionen kommen zwar nur aus der Angst noch mehr Lärm tragen zu müssen und damit auch einen Niedergang wirtschaftlicher und sozialer Art zu erleben, klar. Aber nie wurde sich an wirklich mal an einen Tisch gesetzt und zusammen nach einer fairen Lösung für ALLE gesucht! Das ist das Problem! Und mehr und mehr haben sich, in meinen Augen, die Fluglärmbetroffenen instrumentalisieren lassen! - von wem und für was? Von den Mächtigeren für die Interessen der Mächtigeren. Der Spalt von Reich und Arm wird hier mit Höchstbeschleunigung voran getrieben.
Und das zu sehen, ärgert mich wirklich sehr. Und das habe ich immer wieder öffentlich genau so gesagt und benannt. Musste aber erkennen, dass ich mit meiner Sicht der Dringlichkeit für ein wirkliches Zusammensetzen aller, trotz Solidaritätsbekundungen von vielen ausm Forum, letztlich nichts in Bewegung setzen konnte. Eine Region, die sich uneins ist, bewirkt nur eins: enorme Verwirrung. Das ist ernüchternd und enttäuschend. Und vielleicht auch allzu menschlich. Aber: die Betroffenen sind nun mal nicht die Verursacher! Das sind nur ein paar ganz wenige Politiker, die dem Irrglauben erliegen, dass man mit Wirtschafts-Wachstum, das in meinen Augen regelrecht wahnhaft voran getrieben wird, unsere deutschen, europäischen und weltweiten Probleme in den Griff bekommen könnte. Aber gut, dieser letzte Punkt, ist halt nur meine persönliche Sicht und soll hier nicht weiter eine Rolle spielen.
Dein Punkt 4) beinhaltet, wie gesagt, schon eine große Erleichterung für mich. Insofern, dass die sachlich relevanten Fakten, die hier vor Ort vorliegen, nicht einfach nur nieder geredet werden, sondern in ihrer Problematik erkannt und bekannt sind. Die wesentliche Frage ist nun, was und wieviel wirklich getan werden könnte. Letztlich muss es voll und ganz von der Politik übernommen werden, eine annähernde Gleichbehandlung der Betroffenen hinzubekommen. Und in der Zwischenzeit wird von Piloten und Lotsen alles getan um das erträglich zu gestalten. Um die Vorgänge aber besser verstehen zu können: Du sagst ja, dass Piloten in der ein oder anderen Situation einen größeren Spielraum haben und so habe ich das auch von FRA-Lotsen vernommen. Allerdings scheint es da ebenso auch Einschränkungen zu geben. Allein schon, wie ich anfangs auch schrieb, dass sich Flieger, die gestaffelt sind, ja an die Geschwindigkeit des Vordermanns halten müssen. Und das wird ja, soweit ich das richtig verstanden habe oder das gar einvernehmlich so gemacht wird, dann von Lotsen vorgegeben. Oder nur von dem ersten Piloten/Flieger, der in der gestaffelten Gruppe ist? Das wäre z.B. jetzt eine Frage, die ich hätte und die meinen Horizint sachlich schon mal etwas erweitern würde. Und wie ist es, wenn ein Einflieger relativ allein, also ungestaffelt in den Anflug kommt? Klar dabei ist natürlich, dass auch die Art der Maschine eine große Rolle spielt, wie sie geflogen werden kann. Eine MD11 und ein Embraer sind diesbzgl ja extrem verschieden. Also jetzt mal neben den Fakten gefragt, die die Leistung eines Flugzeugs betreffen, und dem Fakt, dass natürlich die Sicherheit höchste Vorgabe ist - was sind danach die Kriterien nach denen Piloten ihre Landung ausrichten?
Wie gesagt, nun noch mal zum rein technischem Verständnis an der Sache gefragt.
Vielen Dank & VG |
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Subi88 Captain

Anmeldungsdatum: 19.05.2013 Beiträge: 225
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Verfasst am: Mo Mai 20, 2013 2:03 pm Titel: Re: @Moep (Antwort+techn.Frage) |
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Da Du in ein öffentliches Forum postest und keine private Nachricht an Moep geschrieben hast, erlaube ich mir mal darauf einzugehen. Allerdings verstehe ich nicht weshalb es dazu eines neuen Threads bedarf.
Chris M. hat folgendes geschrieben: | Reichere und Mächtigere gegen Ärmere und weniger Einflussreiche - das ist das schlicht verheerende Ergebnis!
Von den Mächtigeren für die Interessen der Mächtigeren. Der Spalt von Reich und Arm wird hier mit Höchstbeschleunigung voran getrieben. |
Ich finde diese Aussage ist ziemlich aus der Luft gegriffen. Wo sind denn die Armen, die sich nicht wehren können und wo die Reichen, die mit Geld dafür sorgen dass sie keinem Lärm ausgesetzt werden? Die Anhebung der Rückenwindkomponente ist nach objektiven Maßstäben nachvollziehbar, weil beim Anflug von Westen mehr Menschen dichter überflogen werden. Deine Ausführungen lesen sich wie eine linke Sozialkritik, aber nicht wie eine sachliche Auseinandersetzung mit der Lärmsituation in FRA.
Chris M. hat folgendes geschrieben: |
Aber: die Betroffenen sind nun mal nicht die Verursacher!
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Selbstverständlich sind die Betroffenen auch die Verursacher. So gut wie jeder Mensch generiert mit seinem Lebensstil eine Nachfrage an Güter- und Personenverkehr. Selbst derjenige, der ALLES (von Nahrung über Kleidung bis zu Möbeln) von kleinen lokalen Anbietern kauft.
Chris M. hat folgendes geschrieben: |
Die wesentliche Frage ist nun, was und wieviel wirklich getan werden könnte. Letztlich muss es voll und ganz von der Politik übernommen werden, eine annähernde Gleichbehandlung der Betroffenen hinzubekommen. |
Das ist ein realitätsferner Ansatz. Es geht nicht darum, ob der eine nun schon mehr Stunden den Lärm hatte als der andere, sondern um eine sichere Abwicklung des Luftverkehrs. Diese orientiert sich am Verkehrsaufkommen, Wetter, etc., nicht daran, wo Menschen gerade gerne länger in Ruhe auf der Terrasse sitzen möchten. Wenn man zusätzlich dazu noch durch kleinere Änderungen (Gleitpfadwinkel, CDA etc) etwas weniger Lärmbelastung erreichen kann, ist das super, aber es handelt sich eher um kleine Details, die von den Anwohnern kaum wahrgenommen werden. Im Endanflug sehe ich keinerlei technische Möglichkeiten ausser auf die positive Entwicklung bei neuen Flugzeugmodellen zu warten.
Was getan werden kann und sollte, ist den besonders Lärmgeplagten noch mehr beim Umzug organisatorisch und finanziell unter die Arme zu greifen. Das wird auch bereits in massivem Umfang getan.
Chris M. hat folgendes geschrieben: |
Du sagst ja, dass Piloten in der ein oder anderen Situation einen größeren Spielraum haben und so habe ich das auch von FRA-Lotsen vernommen. Allerdings scheint es da ebenso auch Einschränkungen zu geben. Allein schon, wie ich anfangs auch schrieb, dass sich Flieger, die gestaffelt sind, ja an die Geschwindigkeit des Vordermanns halten müssen. |
Ich weiß nicht, wie du dir "Spielraum" vorstellst. Gerade in verkehrsarmen Zeiten kann der Pilot sich mal eine Runway wünschen. Bezüglich der Anflugverfahren und der Geschwindigkeit gibt es jedoch äußerst wenig Spielraum, zum einen weil die Geschwindigkeiten für die Flugzeugmuster klar festgelegt sind, zum anderen weil es mittlerweile im RheinMain Gebiet bei den Bürgerinitiativen zum Hobby geworden ist, Flugbewegungen am PC zu verfolgen und bei kleinen Abweichungen sofort Beschwerden rauszuschicken.
Der "Spielraum" der Lotsen lässt es jedoch im Regelfall nicht zu, eine nennenswerte Lärmreduzierung herbeizuführen. Irgendwer wird in dieser Gegend immer belastet. Nicht zuletzt kann ich mir vorstellen, dass die Motivation, sich als Lotse ständig um möglichst wenig Lärm auf Kosten von einfacheren Staffelungen zu kümmern, in Anbetracht der "Art" der Proteste relativ gering ist. Man hat das Gefühl, es ist völlig egal was man tut - selbst die Stilllegung der neuen Landebahn würde vielen nicht reichen. Immer wieder wird sogar eine komplette Umsiedelung des Flughafens gefordert. Die umfangreichen Maßnahmen zum Schallschutz, die ganzen Gremien, die DFS-Sondersitzungen etc werden selten bis nie gewürdigt, sondern alles immer nur niedergeschrien. Irgendwann hat man dann halt auch mal keine Lust mehr, insbesondere wenn einem dadurch Mehrarbeit entsteht.
edit: Was mich bei dem Thema immer wieder nervt ist, dass die Fluglärmgegner oft propagieren, man wolle bewusst Menschen schädigen oder man nehme "massive Körperverletzungen" bewusst im Kauf. Keiner will hier jemandem etwas Böses. In sofern sind deine Postings durchaus positive Ausnahmen für die Seite der Fluglärmgegner, das erkenne ich an.
Gruß,
Subi |
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Chris M. NFFler

Anmeldungsdatum: 16.05.2013 Beiträge: 25 Wohnort: Offenbach am Main  |
Verfasst am: Mo Mai 20, 2013 5:19 pm Titel: |
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So, ich mach heut Stückche für Stückche zwischen Aufnahmen hier weiter, ist mir schon wichtig und finds gut, dass Du hier antwortest.
Zitat: | Wo sind denn die Armen, die sich nicht wehren können und wo die Reichen, die mit Geld dafür sorgen dass sie keinem Lärm ausgesetzt werden? |
Na, wo das Geld sitzt und hin soll, liegt eigentlich auf der Hand. (btw, ich hab genuch davon, bin also kein Neider). Entlang der 07Kurz jedenfalls mal. Das heißt Europaviertel, dann entlang des gesamten Frankfurter Nordwest-Gebiets, wo ebenfalls grad einiges Geld zur Verschönerung hin fließt (ich arbeite da) und dann weiter Richtung Bad Homburg. Dann haben wir noch die von Lärm weitgehend ausgenommenen Gebiete Obertshausen, Langen, Dreieich und alles, was da umflogen wird - anstelle z.B. von Süden her nicht erst nen Umweg bis hinter Hasselroth/ Niedermittlau zu machen, sondern direkt auf Fraport zuzufliegen.
Die 07Kurz wird also bald einer 07Ultralang weichen, die dann zusätzlich noch über den östlichen Raum dann abfliegen wird. Dort über den Osten finden auf 2 Anflugsrouten 75% des Jahres alle Anflüge im Doppelpack statt. (gemäß Westwind BR25) Und da kommen wir zum Thema arm oder ärmer: Offenbach, Mühlheim, Hanau und das, was wohl als Hinterland betrachtet wird, jedenfalls keine High Society.
Man muss dabei wissen, dass komischerweise die meisten Leut mehr Probleme mit Anflügen haben, und das obwohl die Abflüge doch um einiges lauter sind. Aber da ist es hier ja so, dass sich diese Routen wenigstens in 4 Richtungen aufteilen, nicht zwei, wie Du wahrscheinlich weißt. Das heißt die Überflugs-Menge, die erheblichen Einfluss darauf hat, ob wir etwas als Stress erleben, ist bei Abflügen (noch) um einiges geringer.
Kommen wir zu BR07/Ostbetrieb, das herrscht generell 25% im Jahr (war dies Jahr mehr) wobei im Tatsächlichen ja ca 48:52 Ost- zu Westwind hier weht, also das nur "rechnerisch" mit 25% Ostwind bezeichnet werden kann.
Dieses Zugeständnis entsprang damals dem Wunsch, dass der Westen durch die Lage von Raunheim, Flörsheim etc, auf diese Weise entlastet wird, indem weniger Anflüge dort stattfinden. Und im gesamten Mainzer Gebiet natürlich damit auch. Was ich durchaus nachvollziehbar finde!
Dass aber 90% aller Anflüge (durch die Erhöhung der RWK) bald über den Osten laufen sollen, halte ich schlicht für eine Unverschämtheit. Ebenso wie ein Hauptanteil der Abflüge über die Südumfliegung geht und dabei Nauheim schwerst belastet. Auch Raunheim, wie ich hörte, aber das lässt/ließ sich wohl etwas durch die genauer eingehaltene Abflugroute C25 eindämmen. Von den Werten her, ist es jedenfalls in Nauheim um einiges heftiger als in Raunheim.
Gemeinden wie Bergen-Enkheim etc, die vom BR07-Abflug betroffen sind, sind mEn weder steinreich noch arm, irgendwo in der Mitte vielleicht - jedenfalls wurden deren Klagen abgeschmettert. Wenn man aber bedenkt, dass es zukünftig kaum mehr Abflüge in diese Richtung geben wird (wegen erhöhter RMK) dann erübrigt sich auch eine Beurteilung dessen
Natürlich gibt es dennoch viele "Zwischen-Stufen", aber der Grundtenor wo der meiste Lärm (von wem oder was, wenn nicht politisch initiiert?) hin verteilt werden soll und wo nicht, sollte hier doch auffallen. Oder nicht?
Zitat: | Selbstverständlich sind die Betroffenen auch die Verursacher. So gut wie jeder Mensch generiert mit seinem Lebensstil eine Nachfrage an Güter- und Personenverkehr. Selbst derjenige, der ALLES (von Nahrung über Kleidung bis zu Möbeln) von kleinen lokalen Anbietern kauft. |
Genau das ist auch imer wieder meine Rede! Wir als Bevölkerung müssen uns ändern, wenn wir Veränderung wollen. Mit ein Grund, warum ich auch mal im Billigflieger-Forum geschrieben habe. Diese ganzen Billig-Produkte und auch die Billig-Fliegerei verdirbt die Wirtschaft und macht die guten Airlines kaputt. Und warum frühstücken in Paris und zum Shoppen nach Milano? Ebenso alle anderen Artikel, die wir hier zu Hauf konsumieren, während die Produkte, die von hier kommen, und die Bauern und das hiesige Gewerbe eingeht. Hierbei gebe ich Dir also sowas von Recht!
Zitat: | Ich weiß nicht, wie du dir "Spielraum" vorstellst. Gerade in verkehrsarmen Zeiten kann der Pilot sich mal eine Runway wünschen. Bezüglich der Anflugverfahren und der Geschwindigkeit gibt es jedoch äußerst wenig Spielraum, zum einen weil die Geschwindigkeiten für die Flugzeugmuster klar festgelegt sind, |
Dann muss ich halt fragen, wieso es so starke Unterschiede gibt. ich weiß von den unterschiedlichen Windströmungen (kann mir die Fachbegriffe dafür aber irgendwie schwer merken) und dass diese natürlich in Höhen ganz anders sein können als am Boden. Dennoch ist es ja so, dass, wenn ich immer mit dem gleichen Medium messe, dabei (ungefähr) die Windstärken kenne, und dann dennoch feststelle, dass mal mit beseelten 300km/h, aber dann wieder mit 450km/h hier, immer am gleichen Punkt+Raum gemessen, eingeflogen wird, dann scheint es da doch mehr Möglichkeiten zu geben.
Zitat: | Irgendwer wird in dieser Gegend immer belastet. |
Genau darum sage ich immer: wir leben hier, wir können dafür kämpfen, dass auch andere Flughäfen mehr (gewünschten) Verkehr haben können, aber wir müssen uns auch damit arrangieren, dass Fraport unser Nachbar ist. Und genau darum fordere ich viel mehr als alles andere: lasst uns endlich über eine GLEICHBEHANDLUNG aller hier Lebenden sprechen. Wir profitieren alle von Fraport in der ein oder anderen Weise, darum kann es nicht angehn, dass hier eine derartige Ungleichheit praktiziert wird.
Zitat: | edit: Was mich bei dem Thema immer wieder nervt ist, dass die Fluglärmgegner oft propagieren, man wolle bewusst Menschen schädigen oder man nehme "massive Körperverletzungen" bewusst im Kauf. Keiner will hier jemandem etwas Böses. In sofern sind deine Postings durchaus positive Ausnahmen für die Seite der Fluglärmgegner, das erkenne ich an. |
Man darf die Phrasen und Beschimpfungen, die man irgendwo hört oder liest echt nicht überbewerten. Sie haben mit ganz wenigen Ausnahmen mit der Realität nicht viel zu tun. Steht man diesen Menschen gegenüber, teils sehr alte oder einfach liebe Frauen und Männer im mittleren Alter, dann fühlt sich das ganz anders an. Aber in einem Punkt rennt man da trotzdem eh bei mir offenen Türen ein: ich sagte ja schon, dass auch ich mich immer wieder äußerst ärgere, darüber, dass so selten das Positive benannt wird (obwohl ich einige kenne, die das sehen und benennen), über all dieses undifferenzierte Geunke oder sogar fiese um sich Gehacke, das meist nur in schriftlicher Form raus gelassen wird - und das aber dann auf allen Seiten! Darum kann ich ja nur meinen eigenen Weg gehen.
Freut mich, dass du das erkennen und anerkennen kannst.
gehe jetzt erst mal wieder, solong & VG |
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loewe007 Captain

Anmeldungsdatum: 06.12.2011 Beiträge: 898 Wohnort: EDDW  |
Verfasst am: Mo Mai 20, 2013 5:28 pm Titel: |
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Chris M. hat folgendes geschrieben: |
Dann muss ich halt fragen, wieso es so starke Unterschiede gibt. ich weiß von den unterschiedlichen Windströmungen (kann mir die Fachbegriffe dafür aber irgendwie schwer merken) und dass diese natürlich in Höhen ganz anders sein können als am Boden. Dennoch ist es ja so, dass, wenn ich immer mit dem gleichen Medium messe, dabei (ungefähr) die Windstärken kenne, und dann dennoch feststelle, dass mal mit beseelten 300km/h, aber dann wieder mit 450km/h hier, immer am gleichen Punkt+Raum gemessen, eingeflogen wird, dann scheint es da doch mehr Möglichkeiten zu geben.
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Die Anfluggeschwindigkeiten unterscheiden sich je nach Flugzeugtyp. Verschiedene Flugzeuge brauchen eine unterschiedliche Mindestgeschwindigkeit, da ansonsten nicht genügend Auftrieb entsteht.
Es kann jedoch nicht mit der Minimalgeschwindigkeit geflogen werden, da bei minimaler Unterschreitung dann die Strömung an der Fläche abreißen würde.
Dies wurde dir aber bereits mitgeteilt. |
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Subi88 Captain

Anmeldungsdatum: 19.05.2013 Beiträge: 225
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Verfasst am: Mo Mai 20, 2013 5:44 pm Titel: |
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Chris M. hat folgendes geschrieben: |
Na, wo das Geld sitzt und hin soll, liegt eigentlich auf der Hand. |
Nochmal zum genau verstehen: Du bist tatsächlich der Meinung, dass das Geld der Bewohner gewisser Gemeinden ausschlaggebend für die Flugroutenplanungen sind? Dabei stellst du das mit einer solchen Selbstverständlichkeit hier vor, dass ich echt leicht sprachlos bin. Man kann keine An/Abflugrouten kaufen! Und dass häufiger Überflogene Gemeinden nicht die Reichesten sind, liegt durchaus daran, dass hier die Immobilienpreise günstiger und damit für Geringverdiener attraktiver sind.
Übrigens: Die Mieten in Flörsheim oder Mainz sind seit Inbetriebnahme der NWLB nicht gesunken, oft gestiegen. Im Jahre 2012 (Landebahn bereits da!) sind deutlich mehr Menschen nach Flörsheim gezogen, als Menschen weggezogen sind.
Chris M. hat folgendes geschrieben: |
Zitat: | Selbstverständlich sind die Betroffenen auch die Verursacher. |
... Hierbei gebe ich Dir also sowas von Recht! |
Im letzten Posting schriebst du: "die Betroffenen sind nun mal nicht die Verursacher!" und jetzt behauptest Du das Gegenteil?
Wie ich schon geschrieben habe, auch derjenige, der nur regional kauft (Nahrung ist nur ein kleiner Teil der Einkäufe!) trägt dazu bei, denn er finanziert bspw. die Ausstattung des Verkäufers (Laden, Kasse, Möbel, etc) die mitunter aus anderen Ländern importiert wird. Es bleibt eigentlich nur das komplette autarke Leben: Kein Auto, keine elektronischen Geräte, Möbel selbst bauen mithilfe selbst angebautem Holz etc. pp. Wer macht das schon? Es ist illusorisch zu glauben, man könne durch das eigene Verhalten wirklich nennenswert dazu beitragen, dass der Güter- und Personenverkehr wieder abnimmt. Die Globalisierung ist nicht aufzuhalten.
Chris M. hat folgendes geschrieben: |
Dennoch ist es ja so, dass, wenn ich immer mit dem gleichen Medium messe, dabei (ungefähr) die Windstärken kenne, und dann dennoch feststelle, dass mal mit beseelten 300km/h, aber dann wieder mit 450km/h hier, immer am gleichen Punkt+Raum gemessen, eingeflogen wird, dann scheint es da doch mehr Möglichkeiten zu geben.
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Ich weiß nicht wie du die Geschwindigkeit misst und ich weiß auch nicht, ob du die FLugzeugtypen auseinander halten kannst. Auch habe ich keine Ahnung welche Geschwindigkeit du überhaupt meinst - die Geschwindigkeit über Grund ist für den Landeanflug erstmal völlig irrelevant. Bei extremem Gegenwind kann ein Flugzeug problemlos mit 5km/h über Grund landen.
Solltest du dich auf den "true airspeed" beziehen, so sind die genannten Abweichungen an den Haaren herbeigezogen. Ein Pilot der mit 50 % mehr Speed anfliegt als vorgesehen und die Landung nicht abbricht hat definitiv mit Konsequenzen zu rechnen
Chris M. hat folgendes geschrieben: | Und genau darum fordere ich viel mehr als alles andere: lasst uns endlich über eine GLEICHBEHANDLUNG aller hier Lebenden sprechen. Wir profitieren alle von Fraport in der ein oder anderen Weise, darum kann es nicht angehn, dass hier eine derartige Ungleichheit praktiziert wird. |
Ich verstehe dich nach wie vor nicht. Gleichbehandlung würde bedeuten, dass wir den Wind so machen wie er uns gefällt und die Runway jeden Tag ein paar Grad weiterdrehen? Oder wie stellst Du dir das vor?
Chris M. hat folgendes geschrieben: |
Man darf die Phrasen und Beschimpfungen, die man irgendwo hört oder liest echt nicht überbewerten. Sie haben mit ganz wenigen Ausnahmen mit der Realität nicht viel zu tun. Steht man diesen Menschen gegenüber, teils sehr alte oder einfach liebe Frauen und Männer im mittleren Alter, dann fühlt sich das ganz anders an. |
Leider habe ich das Gegenteil erlebt - bei (zufälligen) persönlichen Gesprächen mit Fluglärmgegnern im Terminal oder auch in der Region habe ich bisher immer nur absolute Verbitterung, Verschwörungstheorien, geradezu beängstigen Hass und Missgunst sowie absolute Faktenresistenz erlebt. Nur eines nicht: Sachliche Diskussionsbereitschaft mit der Option, auch die eigene Meinung anhand neuer Fakten zu reflektieren. Das bestätigen im Übrigen auch viele Interviews, Slogans und Zeitungsberichte über neue schwachsinnige Aktionen der Bürgerinitiativen (wie z.B. "Workshops zum zivilen Ungehorsam").
Gruß,
Subi |
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Moep Captain

Anmeldungsdatum: 25.03.2003 Beiträge: 96
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Verfasst am: Di Mai 21, 2013 12:44 pm Titel: |
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Ein neuer Thread macht es nicht gerade übersichtlicher.
Das Meiste hat subi ja bereits beantwortet aber nochmal kurz zu deiner Frage.
Anflüge nach Frankfurt werden aufgrund des Verkehrsaufkommens immer gestaffelt und damit gibt es nahezu immer Geschwindigkeitsvorgaben durch den Lotsen. Die Geschwindigkeitsbereiche der verschiedenen Flugzeugtypen unterscheiden sich nicht wirklich viel, daher ändern sich die Vorgaben auch nicht, wenn gerade viele Kurz oder Langstrecken reinkommen.
Was du geschrieben hast bezüglich der unterschiedlichen Geschwindigkeiten (denke mal über das Monitoring des umwelthauses) Dort werden meines Wissens Bodengeschwindigkeiten angegeben. Bei starkem Westwind fliegen die Flugzeuge über Boden eben langsamer die Vorgaben von ATC sind aber die Gleichen.
Die Anflugstaffelung nach Frankfurt ist relativ komplex. Gibt diverse Sonderverfahren (wie z.B. bei Starkwind). Je nach Verkehrsaufkommen wird dann staggered oder parallel independent geflogen, das richtet sich nach den Tagesknoten die es in Frankfurt im Laufe des Tages gibt.
Es gibt noch diverse Möglichkeiten wie z.B. CDO, PMS, GBAS usw. Eins muss jedoch klar sein. Das kann unter Umständen den Lärm reduzieren, ihn anders verteilen ihn aber nicht verhindern. Es wird immer Laut bleiben und die Forderungen einiger Fluglärmgegner sind schlicht utopisch.
Ich glaube auch nicht, dass dies hier das richtige Forum ist um etwas zu erreichen. Siehst du auch an den Reaktionen die du teilweise bekommst und die Anzahl der Leute die fliegen ist eher gering.
Die DFS bietet recht umfangreiche Informationen bezüglich Lärmschutz an, das sollte die Meisten Fragen beantworten.
http://www.dfs.de/dfs_homepage/de/Flugsicherung/Umwelt/Umweltfreundliches%20Fliegen/
Hier z.B. konkret die Maßnahmen in Frankfurt:
http://www.dfs.de/dfs/internet_2008/portal/deutsch/start/allianz_fuer_den_laermschutz_3_1.pdf |
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Chris M. NFFler

Anmeldungsdatum: 16.05.2013 Beiträge: 25 Wohnort: Offenbach am Main  |
Verfasst am: Di Mai 21, 2013 3:33 pm Titel: |
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Erstmal vielen Dank Euch Dreien für die Infos und Mühe.
Moep,
was will ich erreichen? Eigentlich nicht mehr als das, was ist. Ich habe einiges gelernt, einiges erfahren und über ganz vieles werde ich mir noch Gedanken machen. Ich mache mir selten ein vorschnelles Bild, sondern versuche Dinge, Fakten, Meinungen erstmal eine Weile auf mich wirken zu lassen. Bis es sich dann irgendwann von selbst alles zu einem Bild zusammenfügt, das sich natürlich auch weiter verändern kann. Hauptgrund meines hier Erscheinens war ja, mir ein Bild aus erster Hand zu machen. Ich habe in anderen Foren oft dafür gesprochen, nicht Vorurteilen zu folgen, sondern sich selbst ein wirkliches Bild von anderen, ggf den ach so "anderen" zu machen. Also musste ich das ja selbst auch erst mal richtig tun. Weiterer Grund waren meine vielen technischen Fragen. Und ebenfalls Hauptanliegen war, zu schauen, ob die Kluft sich verringern lässt.
Dass ich nen neuen Thread aufgemacht hab, war blöd, ja. Ich hatte plötzlich das Gefühl, dass es so wie der Dialog lief, genug war. Und es war auch ein etwas emotionaler Moment. Ich wollte dann lieber auf technischeres Terrain, zumal es ja ein Anliegen von mir war, noch mehr davon zu verstehen. Aber es haben sich dann ja auch noch fruchtbare Gespräche angeschlossen und außerdem kann ich ja einfach hier und in anderen Fach-Foren weiter lesen und weiter lernen. Insofern hat sich hier für mich nun erstmal einiges erfüllt und viel mehr braucht es in meinen Augen für den Moment auch nicht.
Ich werde wahrscheinlich nachher, am Abend oder bald noch versuchen ein kleines Fazit im Original-Faden zu erstellen und mich dann wieder zurückziehen.
Subi88,
ich antworte jetzt mal kurz und aus Zeitmangel ohne Zitate, und auch weil ich denke, dass so viel Antwort gar nicht mehr nötig ist, da schon so vieles gesagt. Aber ein paar Bemerkungen noch zu Deiner Antwort.
So wie Du Begebenheiten erlebt und Gründe daraus gezogen hast, den protestierenden Menschen nicht ganz zu vertrauen, so geht es mir halt in Bezug darauf, wenn Politik im Sinne der Wirtschaft arbeitet. Damit sage ich nicht, dass Routen nach reichen Einzelpersonen gelegt werden, aber planerisch wird schon abgewogen, wo diese weniger wirtschaftlichen Schaden anrichten. Ja, das behaupte ich. Sonst würden einige der Routen logischerweise z.B. mitten über Frankfurt-City laufen, zumindest mal die Flieger, die aus Nordost kommen. Das tun sie aber nicht. Es werden immer gezielt Gebiete ausgespart. Den genauen Grund dafür kennen nur die Initiatoren, wer auch immer das ist. Das wird ja nicht wirklich offen gelegt. Nicht mal die FLK berichtet über interne Abstimmungen. Der Bürger als solches wird dabei entmündigt und bekommt nachträglich immer nur die Ergebnisse vorgesetzt. Da kanns doch nicht wundern, wenn Spekulationen und Mißtrauen entstehen.
Zum Thema Verursacher: in den Extremen kann mEn niemals die Wahrheit liegen. Es geht um ein Sowohl-als-Auch. Richtig, jeder Bürger ist für alles mitverantwortlich, für den Konsum, für Entwicklungen jeder Coleur, und nicht zuletzt sind es ja auch noch die Bürger selbst, die ihre Volksvertreter wählen. Für diese Geschichte jetzt, die manche Bürger "kalte Enteignung" nennen, andere den "Lauf der Zeit", wieder andere "Pech", andere "Wirtschaftswachstum zum Wohle des Volkes", sind die Menschen unter den Routen aber nur indirekte Verursacher. Sie hatten keine Wahl. Außer die, zum richtigen Zeitpunkt und ganz lange im Voraus zu ahnen, dass es mal kommt wie es kam. Naja, ich will mich jetzt nicht wiederholen, und es auch nicht wieder zu viel werden lassen, was wenig interessiert.
Großen Dank für Deine technischen Erklärungen, das bringt mich weiter und zeigt mir auf was ich noch genauer studieren und kapieren muss.
Gleichbehandlung stelle ich mir schlicht so vor, dass es innerhalb eines bestimmten Radius um den Flughafen herum - soweit wie technisch machbar (was bei dem Bahnensystem ja seine Grenzen hat) - so ist, dass Vor- UND Nachteile der Flugverkehrswirtschaft von FRA (annähernd!) GLEICH verteilt werden. Wie, das überlasse ich natürlich den Planern, denen die es können. Nun, Du hast gefragt
Mit Workshops zum zivilen Ungehorsam kann ich nix anfangen. Das ist zwar in einer Demokratie erlaubt, aber ich halte von solcherart Kontra-Aktionen nichts. Müsste ja klar sein. Ich halte nur den Dialog - und sei er noch so kämpferisch und streitbar gehalten - für einzig zielführend und sinnig, wenn man Lösungen sucht, die eine Co-Existenz unterschiedlicher Bedürfnisse und Gegebenheiten ermöglichen sollen.
Thanx again to all of you & VG |
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