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No-Man-Cockpit
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n3toX
Captain
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Anmeldungsdatum: 06.03.2012
Beiträge: 1591
Wohnort: Beteigeuze

BeitragVerfasst am: Mo Aug 13, 2012 11:19 pm    Titel: Antworten mit Zitat

Ist es denn nicht so, dass all diese Dinge auch eine Entlastung für den Piloten sind?
Ich meine, sicherlich, die heutigen Autos haben ja auch alle stark an Technik zugelegt. Aber machen doch Dinge wie ESP, ABS, Servolenkung und Bremskraftverstärker das Autofahren auch angenehmer und führen zu mehr Entlastung des jeweiligen Fahrers. Ist das denn etwas schlechtes?
Ich sehe das ganze vielmehr positiv, dass das so ist.
Ein No-Man-Cockpit kann ich mir allerdings nicht vorstellen. Bei einem Auto ist ein Systemausfall auch nicht ganz so schlimm, ein Auto befindet sich ja normalerweise nicht in der Luft und kann Abstürzen. Das kann ein Flugzeug eben schon. Und ein Flugzeug mit 250 oder 300 Passagieren aufgrund eines Systemausfalls und eines damit im No-Man-Cockpit fehlenden Piloten abstürzen zu lassen, kann ich mir nicht vorstellen, dass das gute Schlagzeilen werfen würde.
Das ganze kann nur funktionieren, wenn das System zu 100% ausfallsicher ist.
Bei Bahngleisen oder Zügen einen führerlosen Zug zu installieren ist nicht so tragisch. Wenn das System ausfällt bleibt der Zug halt stehen. Wenn der Zug einen Systemfehler mit automatischem Vollgasgeben hat, gibt es auch auf Zugstrecken immer Rotsignale, die automatische Bremsen auslösen würden.
Flugzeug und Geräte am Boden haben nunmal einen enormen Unterschied, was das anbelangt.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass wir das No-Man-Cockpit in meiner Generation erleben werden. Ich zweifel das sogar für ein 1-Mann Cockpit an.
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PeterSchmidt
Captain
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Anmeldungsdatum: 25.05.2012
Beiträge: 232

BeitragVerfasst am: Mo Aug 13, 2012 11:54 pm    Titel: Antworten mit Zitat

B1900D hat folgendes geschrieben:
PeterSchmidt hat folgendes geschrieben:

5-10 Minuten nach dem Start/vor der Landung wird manuell geflogen.


Das ist von der Zeit her schon sehr großzügig - normalerweise ist der Autopilot kurz nach erreichen der acceleration-height und vor dem ersten Level-off aktiv, also meist noch innerhalb der ersten Flugminute. Bei der Landung, bei einem Präzisionsanflug je nach Witterung zwischen Outer Marker und spätestens 80ft - wenn da eine Minute zusammenkommt, ist das schon viel - bei CAT3 bleibt er sogar ganz bis zum Abrollen drin.

An exotischen Zielen, wo Sichtflugbedingungen herrschen, da gibts schonmal ausnahmen, besonders, wenn ein Gast auf dem Jumpseat sitzt, den man beeindrucken möchte...


Das ist doch auch abhängig von den Vorgaben der jeweiligen Airline?

Ein Einmann-Cockpit wird es meiner Meinung erst dann geben, wenn Computer ähnlich wie ein menschliches Gehirn arbeiten können. Also logisch Denken, Informationen richtig deuten, bereits erlebtes auf die aktuelle Situation anwenden, etc...
Das wird so schnell nicht passieren.
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B1900D
Captain
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Anmeldungsdatum: 15.02.2011
Beiträge: 2106

BeitragVerfasst am: Di Aug 14, 2012 12:05 am    Titel: Antworten mit Zitat

KLAX hat folgendes geschrieben:
In St. Maarten etwa, wo es kein ILS gibt, wieviele Minuten vor dem Aufsetzen wird dort ungefähr "per Hand" geflogen?


Wenn man in St. Maarten ankommt, ist man schon ziemlich lange unterwegs gewesen - ein Grund den Autopiloten möglichst lange fliegen zu lassen.

Dort gibt es für die Piste 10 einen RNAV GNS approach und 3 verschiedene VOR Anfugverfahren. Diese können im LNAV/VNAV Modus (also mit vertical Guidance) vom FMS als Overlay bis zur Entscheidungshöhe abgeflogen werden - im Falle vom VOR mit DME ARC bis zu 500ft (+50ft Zuschlag wegen Vertical Guidance). Beim RNAV approach liegt die Entscheidungshöhe sogar 200ft drüber. Man kann den Autopiloten trotzdem bis 160ft drinlassen (nach JAR). Bei Flugplätzen, die nur nach Sicht angeflogen werden können, geht der Autopilot bei spätestens 400ft raus.

Letztendlich, entscheidet der Pilot Flying darüber, wann er das Rote Knöpfchen drückt.
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Cody
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Anmeldungsdatum: 18.12.2006
Beiträge: 469
Wohnort: ZRH

BeitragVerfasst am: Di Aug 14, 2012 12:12 am    Titel: Antworten mit Zitat

PeterSchmidt hat folgendes geschrieben:

Ein Einmann-Cockpit wird es meiner Meinung erst dann geben, wenn Computer ähnlich wie ein menschliches Gehirn arbeiten können. Also logisch Denken, Informationen richtig deuten, bereits erlebtes auf die aktuelle Situation anwenden, etc...
Das wird so schnell nicht passieren.

Bereits jetzt sind schon komplexe IFR-Flugzeuge wie Cessna Citation Jets oder die Pilatus PC12 für den single-pilot-Betrieb zertifiziert. Der nächste Schritt ist die Zulassung für den kommerziellen Betrieb und dann werden die Flugzeuge immer grösser... so unrealistisch, wie das hier im Forum immer wieder dargestellt wird, halte ich es bei weitem nicht! (Ja, auch wenn diese Einstellung mir und meinem Berufswunsch eher schadet) Wink
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B1900D
Captain
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Anmeldungsdatum: 15.02.2011
Beiträge: 2106

BeitragVerfasst am: Di Aug 14, 2012 2:03 am    Titel: Antworten mit Zitat

Cody hat folgendes geschrieben:
PeterSchmidt hat folgendes geschrieben:

Ein Einmann-Cockpit wird es meiner Meinung erst dann geben, wenn Computer ähnlich wie ein menschliches Gehirn arbeiten können. Also logisch Denken, Informationen richtig deuten, bereits erlebtes auf die aktuelle Situation anwenden, etc...
Das wird so schnell nicht passieren.

Bereits jetzt sind schon komplexe IFR-Flugzeuge wie Cessna Citation Jets oder die Pilatus PC12 für den single-pilot-Betrieb zertifiziert. Der nächste Schritt ist die Zulassung für den kommerziellen Betrieb und dann werden die Flugzeuge immer grösser... so unrealistisch, wie das hier im Forum immer wieder dargestellt wird, halte ich es bei weitem nicht! (Ja, auch wenn diese Einstellung mir und meinem Berufswunsch eher schadet) Wink


Was heisst "bereits jetzt" ? Solche Flugzeuge gab es schon von Beginn an und das hängt hauptsächlich mit der Performance Klasse zusammen und in welchem Land, der Flieger registriert ist. Hinter Multi Crew verbirgt sich eben eine ganze Philosophie. Jedes Flugzeug kann im Prinzip von nur einem Piloten geflogen werden, nur ist das ab einer bestimmten Performance selbst mit Autopilot derzeit aus guten Gründen nicht unbedingt wünschenswert. Deswegen wird meiner Meinung nach dieser Schritt ausgelassen und direkt auf ein komplett führerloses Cockpit gewechselt- i.e. Passagierdrohnen.
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neodym
Bruchpilot
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Anmeldungsdatum: 13.08.2012
Beiträge: 4
Wohnort: Germany

BeitragVerfasst am: Di Aug 14, 2012 10:32 am    Titel: Antworten mit Zitat

Eine Idee wäre ja solche No-Man-Cockpits mit einen zweiten komplett unabhängigen System auszustatten dass die Steuerung durch ein am Boden befindliches Cockpit mit "Notfall-Piloten" ermöglicht welches bei Bedarf zugeschalten wird. Wird an so etwas gearbeitet?
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n3toX
Captain
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Anmeldungsdatum: 06.03.2012
Beiträge: 1591
Wohnort: Beteigeuze

BeitragVerfasst am: Di Aug 14, 2012 10:40 am    Titel: Antworten mit Zitat

neodym hat folgendes geschrieben:
Eine Idee wäre ja solche No-Man-Cockpits mit einen zweiten komplett unabhängigen System auszustatten dass die Steuerung durch ein am Boden befindliches Cockpit mit "Notfall-Piloten" ermöglicht welches bei Bedarf zugeschalten wird. Wird an so etwas gearbeitet?


Was soll das an Kosteneinsparung groß bringen, wenn man das Personal nicht weg bringt und Zusatzsysteme einschalten muss?
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B1900D
Captain
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Anmeldungsdatum: 15.02.2011
Beiträge: 2106

BeitragVerfasst am: Di Aug 14, 2012 12:36 pm    Titel: Antworten mit Zitat

n3toX hat folgendes geschrieben:
neodym hat folgendes geschrieben:
Eine Idee wäre ja solche No-Man-Cockpits mit einen zweiten komplett unabhängigen System auszustatten dass die Steuerung durch ein am Boden befindliches Cockpit mit "Notfall-Piloten" ermöglicht welches bei Bedarf zugeschalten wird. Wird an so etwas gearbeitet?


Was soll das an Kosteneinsparung groß bringen, wenn man das Personal nicht weg bringt und Zusatzsysteme einschalten muss?


Braucht man nur einen Schritt weiterdenken: keine Layover und Hotelkosten, keine Flugdienst und Ruhezeiten. Der "Notfall-Pilot" könnte mit einemkleinen Kollegenteam quasi die ganze Flottte überwachen. Wenn es Probleme mit der Verbindung zum Flugzeug gibt und gleichzeitig einen Notfall, landet der Flieger selber am nächsten geeigneten Platz.

Habe gerade gestern hier im Hotel auf dem Discovery Channel eine Sendung über Cisco gesehen, wo genau daran und anderen Technologien gearbeitet wird.
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EDDF
Gast





BeitragVerfasst am: Di Aug 14, 2012 12:57 pm    Titel: Antworten mit Zitat

Das wäre eine Möglichkeit, die ich nicht ganz ausschließen wollte. Allerdings bedankt sich der Passagier, wenn er ferngesteuert in der Pampa landet. Krasse Vorstellung! Manche Dinge kann man eben nur an Bord lösen... expect the unexpected.

Das Militär macht diese Technologie mit ihren Drohnen bereits vor... allerdings um teure Menschenleben zu retten - nicht etwa weil´s so gut funktioniert. Die Dinger stürzen recht häufig ab!

B1900D hat folgendes geschrieben:
Letztendlich, entscheidet der Pilot Flying darüber, wann er das Rote Knöpfchen drückt.


That´s it.

Und trotzdem wird nicht so viel von Hand geflogen... wahrscheinlich gibt es unter Normalbedingungen einfach Spannenderes. Einen Nonprecision oder ILS runtergurken ist irgendwann öd. Früher den AP rausnehmen macht irgendwie nur Sinn, wenn man dann nicht permanent Controleranweisungen folgen muss.

Visuals machen Laune! Nur bekommt man die immer seltener... Sad
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nilsfly737
Captain
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Anmeldungsdatum: 26.07.2012
Beiträge: 180
Wohnort: HAM

BeitragVerfasst am: Di Aug 14, 2012 1:39 pm    Titel: Antworten mit Zitat

Ich denke mal die fliegen per RNAV Approach die Runway an. Also ca.2 Min vor Touchdown Autopilot off.
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B1900D
Captain
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Anmeldungsdatum: 15.02.2011
Beiträge: 2106

BeitragVerfasst am: Di Aug 14, 2012 1:53 pm    Titel: Antworten mit Zitat

nilsfly737 hat folgendes geschrieben:
Ich denke mal die fliegen per RNAV Approach die Runway an. Also ca.2 Min vor Touchdown Autopilot off.


Haben wir doch schon geschrieben wie es gemacht wird - also nicht denken. Warum soll man bei einem RNAV Approach den Autopiloten, 2 Minuten vorher abschalten ???? Legal kann ich den bis 160ft AGL drin lassen.
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n3toX
Captain
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Anmeldungsdatum: 06.03.2012
Beiträge: 1591
Wohnort: Beteigeuze

BeitragVerfasst am: Di Aug 14, 2012 3:35 pm    Titel: Antworten mit Zitat

B1900D hat folgendes geschrieben:
n3toX hat folgendes geschrieben:
neodym hat folgendes geschrieben:
Eine Idee wäre ja solche No-Man-Cockpits mit einen zweiten komplett unabhängigen System auszustatten dass die Steuerung durch ein am Boden befindliches Cockpit mit "Notfall-Piloten" ermöglicht welches bei Bedarf zugeschalten wird. Wird an so etwas gearbeitet?


Was soll das an Kosteneinsparung groß bringen, wenn man das Personal nicht weg bringt und Zusatzsysteme einschalten muss?


Braucht man nur einen Schritt weiterdenken: keine Layover und Hotelkosten, keine Flugdienst und Ruhezeiten. Der "Notfall-Pilot" könnte mit einemkleinen Kollegenteam quasi die ganze Flottte überwachen. Wenn es Probleme mit der Verbindung zum Flugzeug gibt und gleichzeitig einen Notfall, landet der Flieger selber am nächsten geeigneten Platz.

Habe gerade gestern hier im Hotel auf dem Discovery Channel eine Sendung über Cisco gesehen, wo genau daran und anderen Technologien gearbeitet wird.


Hotel- und Layoverkosten muss man als Fluggesellschaft allgemein nicht haben. Wie das funktioniert, zeigen Fluggesellschaften wie Reierair und Germanwings auch gut auf. Zudem machen die Layoverkosten nun wirklich nicht den Mörderanteil aus.
Obendrein hat man - wie schon einmal gesagt - keinen Piloten mehr im Flugzeug, der im Notfall die Kiste noch runterbringen kann. Dass es Drohnen fürs Militär gibt, ist ein anderer Punkt. Wink
Ich persönlich kann trotzdem nur bezweifeln, dass das in Zukunft so enden wird. Weder wird es vollautomatisch funktionieren (das will ich mal in den nächsten Jahrzehnten komplett ausschließen), noch wird es zu Konstrukten wie Passagierdrohnen kommen. Wie es in 100 Jahren aussieht, will ich mir aber nicht zumuten, das hier zu entscheiden Wink.
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