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Urteil des Beschneidungsverbots
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ImhO77
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Anmeldungsdatum: 16.06.2010
Beiträge: 6373

BeitragVerfasst am: Sa Jul 14, 2012 4:40 pm    Titel: Antworten mit Zitat

Oxonium hat folgendes geschrieben:

Hat sich bis jetzt ein Muslim oder Jude über seine Beschneidung beschwert?



Das ist zwar jetzt ein bisschen intim, aber... Ja, ich.
Die Beschneidung wurde genau wie das Schweinefleischverbot in der Antike geboren und hat in unserer modernen Welt keine Daseinsberechtigung mehr, weil die Gründe dafür heute aufgrund besserer Hygiene nicht mehr vorhanden sind.
Ich bin sofort dafür, Juden und Muslimen diesen hirnrissigen Schwachsinn auch gesetzlich zu verbieten.
Wenn ich als Jude sehe, wie sie alle selbst im Tempel am Bacon-Sandwiches fressen sind und dann trotzdem noch ihre Kinder verstümmeln, wird mir nur jedes mal aufs neue klar warum mich das Praktizieren jeder Religion so unvorstellbar ankotzt.
Religion ist etwas für Idioten, und Idioten brauchen Regeln. Schadet nichts wenn sie die vom Staat bekommen statt von ihren Religionsfürsten.
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Sicherheitssalamander
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Anmeldungsdatum: 13.07.2008
Beiträge: 1924

BeitragVerfasst am: Sa Jul 14, 2012 4:55 pm    Titel: Antworten mit Zitat

Oxonium hat folgendes geschrieben:
Hat sich bis jetzt ein Muslim oder Jude über seine Beschneidung beschwert?


Jede Menge. Such mal im Internet.

Was auch noch zu bedenken ist, jeder der möchte kann die Beschneidung nachholen sobald er volljährig ist. Andersherum geht das nicht. Ansonsten wirfst Du religiöse Gründe für die Entfernung der Vorhaut mit medizinischen Gründen für eine Entfernung der Mandeln / des Blinddarms in einen Topf. Niemand sagt etwas gegen eine Beschneidung aus medizinischen Gründen.

Ich werd bei Deinem Beitrag das Gefühl nicht los, dass Du selbst religiös bist, was einer Diskussion hier jede Grundlage entzieht. Ansonsten stimme ich dem Beitrag von Imh077 absolut zu.
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Oxonium
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Anmeldungsdatum: 14.01.2008
Beiträge: 31

BeitragVerfasst am: Sa Jul 14, 2012 8:41 pm    Titel: Antworten mit Zitat

ImhO77 hat folgendes geschrieben:


Das ist zwar jetzt ein bisschen intim, aber... Ja, ich.


Ein klein wenig überrascht mich das schon. Ich sprach bis jetzt auch nur aus meiner Sichtweise und finde es daher interessant dass es auch die Gegenseite gibt.

ImhO77 hat folgendes geschrieben:

Wenn ich als Jude sehe, wie sie alle selbst im Tempel am Bacon-Sandwiches fressen sind und dann trotzdem noch ihre Kinder verstümmeln, wird mir nur jedes mal aufs neue klar warum mich das Praktizieren jeder Religion so unvorstellbar ankotzt.
Religion ist etwas für Idioten, und Idioten brauchen Regeln. Schadet nichts wenn sie die vom Staat bekommen statt von ihren Religionsfürsten.


Ich sehe das genauso wie du. Kein Schweinefleisch essen, dann aber Alkohl trinken. Für mich ist die Art und Weise wie Religion heutzutage ausgeübt wird, mit den normalen Moralvorstellunge eines gesunden Menschenverstands übehraupt nicht mehr vereinbar. Deshalb halte ich genauso wenig davon.

ImhO77 hat folgendes geschrieben:

Religion ist etwas für Idioten, und Idioten brauchen Regeln. Schadet nichts wenn sie die vom Staat bekommen statt von ihren Religionsfürsten.


Klar hätte dir wohl ein staatliches Verbot geholfen, nur finde ich, hat der Staat in religösen Angelegenheiten nichts zu suchen. In deinem persönlichen Fall sind wohl mehr deine Eltern dafür verantworltlich.

Gruß
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ImhO77
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Anmeldungsdatum: 16.06.2010
Beiträge: 6373

BeitragVerfasst am: Sa Jul 14, 2012 9:47 pm    Titel: Antworten mit Zitat

Oxonium hat folgendes geschrieben:
In deinem persönlichen Fall sind wohl mehr deine Eltern dafür verantworltlich.


Wären sie aber nicht wenn der Staat es ihnen verboten hätte. So einfach ist das.
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Elmar
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Anmeldungsdatum: 18.05.2007
Beiträge: 685
Wohnort: Raum Stuttgart

BeitragVerfasst am: So Jul 15, 2012 10:50 am    Titel: Antworten mit Zitat

Oxonium hat folgendes geschrieben:

[...] Wie kann ein nicht beschnittener Mensch sich ein Urteil darüber bilden, ob eine Beschneidung gut ist, oder schlecht ist, oder vielleicht demjenigen auch egal ist? [...] Und Argumente wie Körperverletzung, Selbstbestimmung, psychische Störungen und blabla...ziehen nicht. Mir geht es blendend.

Für mich ist das ganz klar [...], einerseits ein Ablenken von brisanteren Themen, andererseits finde ich, aber auch dass die Religionsfreiheit hier in Deutschland gefährdet ist, denn dieses Ritual gehört eben zum Islam/Judentum dazu. Adieu Integrationspolitik, [...] noch ein sehr wichtiges Argument - nämlich der hygienische Aspekt – für eine Beschneidung. Etwas Negatives kann ich daran im besten Willen nicht erkennen. Klar Gott hat uns dieses Stückchen Vorhaut gegeben, das wir wieder wegschneiden. Wie paradox. Gott hat uns aber auch einen Blinddarm gegeben, der bei dem einen oder anderen wegoperiert werden muss. Gott hat uns auch Mandeln gegeben, die neben ihrer eigentlichen Schutzfunktion auch schaden können und somit auch operiert werden müssen. Und ich kann auch noch eine Stufe tiefer gehen. Die Quantenphysik steckt voller Paradoxien. Steckt dahinter auch Gott?

Ein Ritual wie die Beschneidung in der muslimischen Welt hatte ursprünglich eben den Sinn, gerade in heißen Regionen, weniger anfällig für Geschlechtskrankheiten zu sein. Warum heutzutage damit einfach aufhören?

[...]

Ich möchte hiermit einfach nur mal die Sichtweise eines "betroffenen" näher erläutern. Ich finde es sehr banal, das Politik sich in solche Rituale einmischt. Noch erschreckender, das der Großteil der Bevölkerung dann auch noch so negativ darüber denkt. Es gibt wichtigeres im Leben. [...]


Ersteinmal etwas Grundlegendes zu unserer Demokratie: man bildet sich eine Meinung oder ein Urteil dadurch, dass man liest, hört oder sich unterhält und so seine Informationslücke schließt. So kann man sich eine Meinung bilden und diese dann auch begründen.
Sicherlich geht es dir gut, selbst wenn du beschnitten bist, es ginge dir aber auch körperlich gut, wenn du es nicht wärst. Das ist ein Totschlagargument, zu sagen, dass es einem gut gehe, trotz einer bestimmten Behandlung, der man sich unterziehen hat lassen, als ob es auf jeden zuträfe. - Als Beispiel könnte ich auch sagen, dass es mir noch nie etwas geschadet hätte, wenn ich von meinen Eltern körperlich gezüchtigt wäre, was zum Glück nicht der Fall war, aber die Aussagen gibt es.
Es ist alles negativ, was eine Reduktion von Körperfunktionen oder Körperteilen ist, ich denke, dass das unbestreitbar ist. So ist die Entfernung des Blinddarms oder der Mandeln auch nur dann durchzuführen, wenn ein Grund dafür herrscht und nich schon vorsorglich. Genauso verhält es sich mit der Vorhaut, wenn es keine medizinische Relevanz dafür gibt, ist es abzulehnen.

Wir haben unsere Grundrechte hier in Deutschland, um Menschen davor zu schützen, dass ihnen etwas angetan wird, dass sie selbst nicht wollen und ich finde es sehr bedenklich, dass dich Argumente wie Körperverletzung und Selbstbestimmung weniger überzeugen, wie eine Praxis auszuführen, die heute -wie bereits erwähnt wurde- keinerlei Nutzen mehr haben. Geschlechts- und Infektionskrankheiten sind in Afrika und Asien weiter verbreitet, wie in Nordeuropa, da wird man wohl kaum Rückschlüsse ziehen können, ob die Beschneidung einen positiven Effekt hat, eher nicht. Zudem ist der Aspekt der Hygiene banal, da jeder der Zugang zu Leitungswasser und Seife hat, sich darüber keine Gedanken machen muss.

Durch das Urteil des Kölner Landgerichtes ist keine Religion verboten worden, jeder darf zu seinem Gott weiterhin beten, doch was untersagt wurde ist eine Tradition, die gegen unsere besagten Grundrechte verstößt. Es verhielte sich praktisch auf gleichem Niveau, wenn wir wieder das Abhacken von Händen oder Herausschneiden von Zungen ausüben wollten. Wir haben nun ein Gesellschaftsystem, welches sich nicht mehr nach den Riten von Religionen richtet, sondern den Menschen unter Menschen betrachtet, und so hat jeder den gleichen Anspruch auf seine Persönlichkeitsrechte.
Ein anderer Punkt fällt unter das Tierschutzrecht, bei dem sich die staatliche Verfassung über Religionsrecht stellt, das Verbot des Schächtens, dass mittlerweile bei uns und vielen weiteren nordeuropäischen Ländern durchgesetzt wurde. Zum Schutze des Tieres, vor unnötigem Leid, wurden diese Gesetze erlassen.

Und nun folgt noch meine persönliche Meinung: ich finde, dass jeder hier bei uns wohnen, leben und arbeiten darf, der sich nach der Verfassung richtet. Es hört bei mir mit der Akzeptanz jedoch auf, wenn man sich trotz gelentendem Rechtes, auf eine auf Religion gestützte Gesellschaftform berufen möchte.
Wir wissen wohin das führt, wenn ein einzelner politischer Wille das Regiment führt und dies gegen jede Moral und Menschlichkeit ausnutzt, deswegen wird jedem Menschen, gleich welcher Religion oder Herkunft, das selbe Recht eingeräumt, aufdass er kein Leid befürchten muss. Wer dies nich unterstützt, integriert sich nicht in unser Zusammenleben und muss es entweder lernen, oder letzten Endes dann dorthin gehen, wo die Person sich besser einfügt.
Toleranz ist ein hohes Gut, aber es ist keine Toleranz, wenn man zusieht, wenn in der eigenen Republik die einen etwas machen, dass andere einschränkt. Dies würde sich dann Ignoranz nennen. Und um es noch zu erwähnen, Integration heißt nicht, dass man alle seine Traditionen mit nimmt und dann diese durchsetzen möchte, gegen die gesellschaftliche Akzeptanz, sondern dass man auch das Rechtssystem unterstützt, in dem man leben möchte.

Alles Gute!
Elmar
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smokingarchangel
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Anmeldungsdatum: 24.06.2009
Beiträge: 91
Wohnort: nahe 52° 33´1´´ N 13° 21´9´´

BeitragVerfasst am: Mo Jul 16, 2012 3:00 pm    Titel: Antworten mit Zitat

Kann Oxonium nur 100% zustimmen. Ausnahmsweise hat diese religiöse Tradition tatsächlich mal einen Sinn. Wie ja auch die WHO herausgefunden hat.

http://www.fr-online.de/kultur/beschneidung--judentum-und-islam-hier-nicht-erwuenscht-,1472786,16529678.html

Das Argument, wir hätten ja hier in Nordeuropa genügend Wasser und Seife zieht nicht, wenn kleine unbeschnittene Jungs nicht rigide von Mutter und Vater dazu erzogen werden, sich damit auch regelmäßig unter der Vorhaut zu waschen. Hätte ich einen Sohn, hätte ich ihn selbstverständlich am 8. Tag beschneiden lassen, aus hygienischen und nicht religiösen Gründen. Um ihm und seinen späteren Freundinnen viel Kummer zu ersparen.

Diese Diskussionen sind absolut lächerlich, wenn man bedenkt, dass im gesamten südeuropäischen Raum 3-4 Tage alten Babys (mittlerweile auch Jungen) Ohrlöcher gestochen werden, in die dann goldene Ohrringe kommen. Nicht aus Eitelkeit, sondern, weil Gold in kleinen Mengen infektionsabweisend und ein Bakterienkiller ist, wie mir ein Professor für Labormedizin mal erklärte. Für das nächste Sommerloch oder als Ablenkungsmanöver für ein in 57 Sekunden verabschiedetes neues Meldegesetz könnte ja demnächst ein EU-weites Ohrlochstechverbot herhalten müssen.

Diese Beschneidungsdiskussion ist überflüssig wie ein Kropf und soll nur von den echten Problemen ablenken. Volksverdummung und Diskriminierung eines mal sinnvollen religiösen Rituals. In den USA sind 70% aller Männer beschnitten, querbeet durch alle Religionen, auch Atheisten.

Sie sind nicht nur viel schöner, sondern auch hygienischer. Nur allzu schade, dass frau das Mann nicht schon an der Nasenspitze ansehen kann. Exclamation
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Sicherheitssalamander
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Anmeldungsdatum: 13.07.2008
Beiträge: 1924

BeitragVerfasst am: Mo Jul 16, 2012 3:17 pm    Titel: Antworten mit Zitat

Ich zitiere aus dem von Dir verlinkten Artikel:

Zitat:
Wer bei der Frage nach der Zulässigkeit der Beschneidung von Knaben auf die medizinische Wissenschaft hofft, wird bitter enttäuscht – Befürworter wie Gegner. 1999 publizierte die „American Academy of Pediatrics“ einen Bericht, nach dem aus der Forschung keine Beweise dafür vorliegen, dass die Entfernung der Penisvorhaut männlicher Babys krankheitsverhindernd wirkt. Die „Academy“ sprach sich daher dagegen aus, die Beschneidung als Routineeingriff zu praktizieren. Die Empfehlung der Weltgesundheitsorganisation WHO, den Eingriff in Regionen mit hoher Ansteckungsgefahr bei sexuell übertragbaren Krankheiten vorzunehmen, ändert am grundsätzlichen Befund nichts.


Deutschland zählt nicht zu den Regionen mit hoher Ansteckungsgefahr.

smokingarchangel hat folgendes geschrieben:
Um ihm und seinen späteren Freundinnen viel Kummer zu ersparen.


Das kann er doch später selbst entscheiden, wenn er volljährig ist. Und "viel Kummer" ist wirklich mehr als populistisch. Als ob das Leben mit Vorhaut das reinste Grauen wäre. Rolling Eyes

smokingarchangel hat folgendes geschrieben:
Diese Diskussionen sind absolut lächerlich


Ganz im Gegenteil. Religiöse Gründe dürfen hier keine Rolle spielen. Und danach wird die Luft echt dünn, das rein medizinisch zu begründen (s.o.). Meiner Meinung nach müssten Befürworter den klaren medizinischen Nutzen belegen. Also ist eher die Forderung nach Beschneidung auf aktuellen wissenschaftlichen Grundlagen "absolut lächerlich" (meine Meinung).

smokingarchangel hat folgendes geschrieben:
Sie sind nicht nur viel schöner,...


Das fällt wohl klassisch unter "Ansichtssache", meinst Du nicht?!
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ImhO77
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Anmeldungsdatum: 16.06.2010
Beiträge: 6373

BeitragVerfasst am: Mo Jul 16, 2012 5:27 pm    Titel: Antworten mit Zitat

smokingarchangel hat folgendes geschrieben:

Das Argument, wir hätten ja hier in Nordeuropa genügend Wasser und Seife zieht nicht, wenn kleine unbeschnittene Jungs nicht rigide von Mutter und Vater dazu erzogen werden, sich damit auch regelmäßig unter der Vorhaut zu waschen.


Möglich, wenn man bei der Erziehung versagt. Weiß nicht was dabei sein soll seinem Jungen das von Tag eins mit auf den Weg zu geben, dass das mitgewaschen gehört. Aber wenn man irgendwie verklemmt ist, ist das sicher eine großer Herausforderung.

Anyway, selbst wenn man es nicht fertig bringt seinem Sohn so eine einfache Sache einzubläuen, wird doch wenigstens die Schule es schaffen ihm mitzuteilen dass er ein Gummi zu benutzen hat. Und damit erledigt sich das Problem von alleine, weil es mit Gummi überhaupt keine Rolle mehr spielt ob man beschnitten ist oder nicht, das Hygieneargument zieht folglich nicht mehr. Was aber zieht ist, dass bei der Beschneidung eine Menge Nerven kaputt gehen und die Empfindlichkeit damit massiv abnimmt. Das ist effektiv eine Verkrüppelung und wie schon angeführt aus heutigem Standpunkt in einem Industrieland nicht mehr durch bessere Hygiene zu rechtfertigen.
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Elmar
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Anmeldungsdatum: 18.05.2007
Beiträge: 685
Wohnort: Raum Stuttgart

BeitragVerfasst am: Mo Jul 16, 2012 6:35 pm    Titel: Antworten mit Zitat

smokingarchangel hat folgendes geschrieben:

Das Argument, wir hätten ja hier in Nordeuropa genügend Wasser und Seife zieht nicht, wenn kleine unbeschnittene Jungs nicht rigide von Mutter und Vater dazu erzogen werden, sich damit auch regelmäßig unter der Vorhaut zu waschen. [...]

Diese Diskussionen sind absolut lächerlich, wenn man bedenkt, dass im gesamten südeuropäischen Raum 3-4 Tage alten Babys (mittlerweile auch Jungen) Ohrlöcher gestochen werden, in die dann goldene Ohrringe kommen. [...]

Diese Beschneidungsdiskussion ist überflüssig wie ein Kropf und soll nur von den echten Problemen ablenken. Volksverdummung und Diskriminierung eines mal sinnvollen religiösen Rituals. In den USA sind 70% aller Männer beschnitten, querbeet durch alle Religionen, auch Atheisten.

Sie sind nicht nur viel schöner, sondern auch hygienischer. Nur allzu schade, dass frau das Mann nicht schon an der Nasenspitze ansehen kann. Exclamation


Zum Punkt Volksverdummung: Sicher gibt es globale Probleme, die in ihrer Erscheinung, mehr Menschen stärker betreffen, wie das Thema religiöse Beschneidung in Deutschland. Jedoch haben wir hier Gesetze, die zum Schutz von Menschen da sind und diese besitzen hier im Inland eine große Bedeutung, allein schon aus dem ersten Paragraphen es Grundgesetzes "Die Würde des Menschen ist unantastbar", und das ist ein Punkt der das Rechtsverständnis hier im Land betrifft und welches wir relativ direkt beeinflussen können, im Gegensatz zu einem Assad, der sein Volk niedermetzelt. Zudem finde ich den Link, den du gepostet hast lächerlich, weil er eine Aussage trifft, die so erstens nicht stimmt und zweitens die Diskussion in eine Richtung lenkt, bei der angebliche Ressentiments gegenüber Andersgläubigen und Ausländern die Ursache des Urteils sind.

Aber nun zum Punkt der Erziehung in Punkto Hygiene: Wenn wir von unsren Eltern nicht erzogen worden wären uns die Zähne zu putzen, würde kein Kind auf die Idee kommen, es regelmäßig zu tun, weil es einfach langweilig ist und auch in gewisser Weise unangenehm. Sollten nun alle Heranwachsenden die Zähne gezogen bekommen, aus hygienischer Prophylaxe?

Deine Parabel von den Goldohrringen ist unpassend, weil das Loch zum einen wieder verwachsen kann und zum andern ein vielfaches an Nervenenden nicht zerstört werden, im Gegensatz zu Entfernung der Vorhaut, wo wir zum nächsten Punkt kommen.

Der Geschlechtsverkehr: es ist wohl so, dass ein Penis ohne Vorhaut eine höhere Reibung verursacht, die gerade der Frau unangenehm sein könnte. In Wiki findet man den Verweis dazu (http://de.wikipedia.org/wiki/Zirkumzision#Geschlechtsverkehr). Und nur weil du es als schöner empfindest, gibt dies noch lange keinen Grund dazu, es auch bei allen Jungen vorzunehmen. Da der Mensch -und Männer zählen auch zu dieser Gattung- meiner Meinung nach sich entwickelte, spielt mit Sicherheit die Beschaffenheit der Geschlechtsorgane eine Rolle, dass sie so sind, wie sie eben sind.
Ich finde es erschreckend, wie wenig medizinisch und in Anbetracht der Entwicklung, ob nun Schöpfung oder Evolution, dieses Thema von manchen durchdacht wird.
Gerade mein bereits genanntes Beispiel des Schächtungsverbotes zeigt doch, dass auch das Leben sogar von Nutztieren schützenswert ist, zumindest, dass auf ihre Gefühle, bzw. Emotionen beachtet werden. Warum tun wir uns als Menschen so schwer damit, uns selbst zu achten, zu respektieren und zu schützen?

Alles Gute!
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ImhO77
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Anmeldungsdatum: 16.06.2010
Beiträge: 6373

BeitragVerfasst am: Mo Jul 16, 2012 7:17 pm    Titel: Antworten mit Zitat

Elmar hat folgendes geschrieben:


Der Geschlechtsverkehr: es ist wohl so, dass ein Penis ohne Vorhaut eine höhere Reibung verursacht, die gerade der Frau unangenehm sein könnte.


Viel wichtiger ist, dass die Eichel bei einem beschnittenen Penis permanent an Fasergewebe rumscheuert und so auf Dauer deutlich unempfindlicher wird.
Da muss man sich für Sex schon mal etwas länger Zeit nehmen, sonst hat man nichts davon, wenn das als Ausführung reicht.
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Oxonium
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Anmeldungsdatum: 14.01.2008
Beiträge: 31

BeitragVerfasst am: Mo Jul 16, 2012 7:34 pm    Titel: Antworten mit Zitat

Mir kommt das ein bisschen vor, wie die Chemtrails-Diskussion (vill. auf ein höherem Niveau Laughing ). Wenn man will, kann jede Argumentation einem zu recht gelegt werden.

Trotzdem denke ich, dass der Einzige mit dem ich hier konstruktiv diskutieren würde, nur ImhO77 wäre. Denn er ist der Einzige hier im Board neben mir, der wohl betroffen ist (zumindest hier in der Diskussion). Folglich sind auch nur wir zwei überhaupt in der Position um Entscheiden zu können, ob eine Beschneidung schaden kann oder nicht. Wir sind beide völlig verschieder Ansicht und das ist auch gut so. Denn jeder betroffener kann selber entscheiden, ob es ihm geschadet hat oder nicht. Alle anderen können sich freilich eine Meinung bilden, aber wirklich beurteilen kann es keiner, der nicht beschnitten worden ist.

Ein Glück das Merkel ähnlicher Meinung ist wie ich.

http://www.focus.de/politik/deutschland/wir-machen-uns-zur-komikernation-bundeskanzlerin-merkel-will-beschneidungen-tolerieren_aid_782613.html

Komikernation bringt es voll auf den Punkt.

Schönen Abend noch
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Elmar
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Anmeldungsdatum: 18.05.2007
Beiträge: 685
Wohnort: Raum Stuttgart

BeitragVerfasst am: Mo Jul 16, 2012 7:35 pm    Titel: Antworten mit Zitat

@ Imho: Ich kanns mir nur zu gut vorstellen, das belastet einen selbst und auch die Partnerschaft, wenn die Sexualität durch frühere aufgezwungene Unfreiwilligkeit steht.

Aber leider spielen Sexualität -mit Partner und auch allein- keine wichtige Rolle in den drei großen Religionen, auch wenn es tatsächlich für den betreffenden Mann oder die betreffende Frau -ja auch die haben ein sexuelles Verlangen!- anders aussieht, bzw. anders gelebt wird, wenn keiner hinschaut.
Religionen unterdrücken die menschlichen Bedürfnisse meistens oder versuchen sie in "gesunde" Bahnen zu leiten, was meiner Ansicht nach schief geht! Aber das ist kein speziell jüdischer oder muslimischer Aspekt.

@ Oxonium:
Wenn es dir nicht geschadet hat, hast du Glück gehabt, aber jeden der dies anders empfindet hat demnach Pech gehabt. Kein Mensch hat das Recht, einem andern Menschen und noch mehr Kind, zu einem Engriff zu zwingen, der dem Kind erstens nicht in seiner Tragweite bewusst ist und zweitens nachhaltig das Leben beeinflussen kann.
Es ist das Gleiche mit Tabakkonsum, man kann Jahre rauchen und keinen Krebs bekommen, theoretisch jedoch nach einem Zug an Lungenkrebs erkranken.
Schutz ist dazu da, vor potentiellen Gefahren zu bewahren und nicht nach der Ansicht zu urteilen "Schau'n wir mal, obs gut geht".
Jedoch sollte in den religiösen Köpfen mal ein Umdenken geschehen, und da ist es gleich ob man Christen, Muslime oder Juden nimmt, das Weltbild ähnelt sich dann doch, zumindest wenn es um die Aufklärung geht, ob nun sexueller Natur (Gleichgeschlechtliche Partnerschaften oder freie Partnerschaften) oder weltlicher (Zivilrecht und Anerkennung Andersartiger).

P.S. Widerstand gegen die rituelle Beschneidung gibt es nicht erst seit kurzem hier in Deutschland, auch in anderen europäischen gibt es politischen Widerstand!
http://de.wikipedia.org/wiki/Zirkumzision#Situation_in_Gro.C3.9Fbritannien

Alles Gute!
Elmar
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Zuletzt bearbeitet von Elmar am Mo Jul 16, 2012 7:55 pm, insgesamt 2-mal bearbeitet
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