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Das wahre Leben als Pilot
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Thermikflieger
Captain
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Anmeldungsdatum: 24.05.2010
Beiträge: 163

BeitragVerfasst am: Do Jan 27, 2011 11:52 am    Titel: Antworten mit Zitat

Das Add On möchte ich auch bitte, wo hast du das her? Laughing
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ImhO77
Captain
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Anmeldungsdatum: 16.06.2010
Beiträge: 6373

BeitragVerfasst am: Do Jan 27, 2011 12:03 pm    Titel: Antworten mit Zitat

Na beim FSX hat man ja im Reiseflug noch deutlich weniger zu tun als in der Realität, da hat flapfail schon genug Zeit sich ein paar schöne Stewardessen vorzustellen und drauf zu fappen.
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FliegerFabi
Captain
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Anmeldungsdatum: 05.10.2010
Beiträge: 120
Wohnort: Hamburg

BeitragVerfasst am: Do Jan 27, 2011 5:41 pm    Titel: Antworten mit Zitat

Hehe, ich muss immer schmunzeln wenn ich Beiträge von imh077 über flapfail lese Laughing Schade dass es hier keinen "like Button" gibt Razz
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ImhO77
Captain
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Anmeldungsdatum: 16.06.2010
Beiträge: 6373

BeitragVerfasst am: Do Jan 27, 2011 6:22 pm    Titel: Antworten mit Zitat

Kann mir ja eine Fanpage auf Facebook bauen
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flapfail
Goldmember
Goldmember


Anmeldungsdatum: 23.03.2008
Beiträge: 6802
Wohnort: OGLE-2005-BLG-390Lb

BeitragVerfasst am: Fr Jan 28, 2011 11:30 pm    Titel: Antworten mit Zitat

FliegerFabi hat folgendes geschrieben:
Hehe, ich muss immer schmunzeln wenn ich Beiträge von imh077 über flapfail lese Laughing Schade dass es hier keinen "like Button" gibt Razz


Du bist wohl auch immer einfach zu unterhalten Wink
imh077 Niveau halt Rolling Eyes
_________________
**Happy landings**
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O.B.
Captain
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Anmeldungsdatum: 22.05.2007
Beiträge: 1348

BeitragVerfasst am: Sa Jan 29, 2011 3:07 am    Titel: Antworten mit Zitat

flapfail hat folgendes geschrieben:

imh077 Niveau halt Rolling Eyes


mies junge, mies Twisted Evil
_________________
A320
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Thermikflieger
Captain
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Anmeldungsdatum: 24.05.2010
Beiträge: 163

BeitragVerfasst am: Sa Jan 29, 2011 8:40 am    Titel: Antworten mit Zitat

...aber wahr
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EDDF
Gast





BeitragVerfasst am: Sa Jan 29, 2011 10:16 am    Titel: Antworten mit Zitat

wollt mich ja raus halten, aber wo er recht hat... Laughing
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Mace
Captain
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Anmeldungsdatum: 14.03.2007
Beiträge: 1284

BeitragVerfasst am: Sa Jan 29, 2011 11:27 am    Titel: Antworten mit Zitat

Nanana... Wink

B.t.T :

Halt mich raus,schmeiß das mal in Raum... vlt hats auch schon jmd hier geposted...kp!

Zitat:
Ein Piloten-Zigeuner mit Lufthansa-Lizenz


Er hat sechs verschiedene Piloten-Lizenzen in seinem fliegerischen Leben gehabt. Aus England, den USA, Bermudas, Oman, Saudi-Arabien und Deutschland. Er hat 2000 Stunden in Hubschraubern verbracht, ist beim englischen Militär verschiedene Flugzeugtypen geflogen, hat vom Oman, Saudi-Arabien und Bermudas aus betuchte Geschäftsleute im Learjet und der BAC 1-11 um die halbe Welt geflogen und saß so ziemlich in jedem Flugzeugtyp, der irgendwann einmal auf dem Markt war. Die MD-11, die 1998 bei Lufthansa Cargo als Frachter eingeführt wurde und die Nigel Ironside seit 2005 fliegt, ist sein 58. Flugzeugmuster. Er nennt sich selbst einen Piloten-Zigeuner. Allerdings ist er 1988 sesshaft geworden. Seitdem hat er eine deutsche Lizenz, und er ist so etwas wie der Urvater der Cargo-Piloten in Deutschland. Natürlich hat er seine Frau auch beim Fliegen kennen gelernt. Genauer gesagt bei einem Zwischenaufenthalt in Kairo. Er flog damals für eine amerikanische Airline. Barbara war Flugbegleiterin bei Lufthansa und hatte ebenfalls einen Zwischenstopp in Kairo. Aber das ist wieder eine andere Geschichte.

Er wäre wohl nie in Deutschland gelandet, wenn er nicht bekannt gewesen wäre wie ein bunter Hund. Wer so viel in der Welt herumkommt, hat sein Netzwerk. Im Juni 1988, als er bei Evergreen International Airlines sein Geld in Oregon/ USA verdiente und im Cockpit einer McDonnell Douglas DC-8 saß, erreichte ihn ein Anruf aus good old Germany. Ob er sich vorstellen könne, für eine neue Frachtfluggesellschaft namens German Cargo qualifizierte DC-8 Piloten und Flugingenieure zu rekrutieren. Die ganze Sache hatte nur einen Haken. Es sollte innerhalb von acht Wochen über die Bühne gehen. Nach gut 60 Tagen war es soweit. Nigel Ironside hatte seine Mannschaft zusammen. Eine bunte Truppe. Belgier, US-Amerikaner, Franzosen, Holländer, Kanadier, Engländer, Isländer, Dänen, Norweger, Schweden und drei Deutsche. Am 1. September 1988 begann die Ausbildung auf der DC-8.

Heute fliegt von den damaligen Kollegen nur noch einer für Lufthansa Cargo – er selbst. Doch aus dem kollegialen Verhältnis ist Freundschaft geworden. Man telefoniert häufig, sieht sich ab und an. Nigel Ironside bedauert, dass es nicht so etwas wie einen Stammtisch gibt. Dem steht allerdings das Pilotenleben entgegen. Ständig unterwegs, auch mal zehn Tage am Stück. Zudem sind die Kollegen aus alten DC-8-Zeiten über die ganze Welt verstreut: Frankreich, Schweiz, Holland, Dänemark, Brasilien, USA, Südafrika. Ironside und seine Frau wohnen in Obernburg am Main, 35 Autominuten vom Frankfurter Flughafen entfernt. Ihr Haus steht am höchsten Punkt der Kommune. Wie es sich für ein Flieger-Ehepaar gehört: Dem Himmel immer am nächsten.

Wenn er sich mit seinen alten Kollegen trifft, gibt es viel zu erzählen. Selbst 1988, obwohl schon 78 Jahre alt, war die Fracht-Fliegerei zuweilen noch ein Abenteuer. So auch einmal der Anflug auf Bujumbura. Die Stadt in Burundi wurde damals ebenso wie Entebbe und Kampala in Uganda von Nairobi (Kenia) aus im Shuttle-Verkehr angeflogen. Als Ironside mit seiner DC-8 eines Tages im Anflug auf Bujumbura war, teilte der Tower-Lotse lakonisch mit, er könne landen, aber nach Möglichkeit nur auf der nördlichen Hälfte des Runway. Denn im Süden würden sich gerade Rebellen mit dem Militär des Landes wüste Schießereien liefern.

Dank einer Vollbremsung, reichte auch die halbe Landebahn aus. Nachdem der Staub sich gelegt hatte, versucht die Crew einen Deal zu machen. Zumindest in Afrika konnte es damals noch vorkommen, dass man Landegebühren und Kerosin bar in US-Dollar bezahlen musste. Also schickte Captain Ironside den Loadmaster – der zu jener Zeit bei Afrika-Flügen auch mit an Bord war – zum Tower mit der Anweisung, nur die Hälfte der Landegebühr zu zahlen. Doch der Mann hoch oben über der Piste blieb stur: „No, no, no. Die ganze Landebahn war in Betrieb. Ich habe nur gesagt, nach Möglichkeit sollt ihr den Süden meiden“.

In Indien wurden den Kapitänen auch schon mal die Füße geküsst. Beim Beladevorgang und während des Outside Checks im indischen Madras (heute Chennai) bemerkte Ironside, dass vier Cargo Loader gerade dabei waren, im hinteren Frachtraum das Essen für die Crew zu plündern, die die Maschine für den Weiterflug übernehmen sollte. Als er sich beschwerte, erschien kurz darauf ein streng dreinblickender Mann in Uniform, erkundigte sich nach den vier Männern, ließ sie vor der DC-8 antreten und zückte seinen Lathi – einen traditionellen indischen Kampf-Stock – und hieb auf die vermeintlichen Diebe ein. Das war die Bestrafung. Zur Entschuldigung mussten die Vier schließlich auf die Knie gehen und Captain Ironside die Füße küssen.

Vielleicht war das Leben eines Frachtpiloten früher erlebnisreicher als heute. Sicher ist, es war beschwerlicher und weniger komfortabel. In den Cockpits musste noch richtig Handarbeit verrichtet werden. Pilot und Co-Pilot mussten noch selbst den Flugplan erstellen, sich die aktuellen Wetterkarten besorgen, am Ziel auch schon mal das Hotel suchen, oder unterwegs die Navigation ständig auf den neusten Stand bringen. „Wenn wir heute von Frankfurt nach Dakar im Senegal fliegen“, erzählt Ironside, „programmieren wir den FMS-Computer vor dem Abflug einmal – und die Maschine überfliegt automatisch die vorgegebenen Wegepunkte“. Früher mussten die zahlreichen Navigationspunkte während des Fluges noch mühsam einzeln als Koordinaten eingegeben werden.

„Einer der letzten Mohikaner“ (Ironside über Ironside) sagt: „Viele Kollegen wissen gar nicht, wie bequem sie es heute haben“. Er meint damit nicht so sehr die Ausstattung mit hochauflösendem Wetterradar oder dem Flight-Management-System. „Wir navigieren heute genauer, was insbesondere den Menschen unter uns in dicht bewohnten Gegenden zu Gute kommt“, betont der erfahrene Pilot und weiß selbst aus Erfahrung bestens, „wie der Autopilot uns entlastet und wir uns dafür auf andere Arbeiten konzentrieren können“.

Dennoch hat er ein wenig Sorge, dass in der Fliegerei durch den fortschreitenden Einsatz der Elektronik „den Piloten das Fingerspitzengefühl für die fliegerischen Basics verloren geht“. Bei Lufthansa versuche man dem gegenzusteuern, in dem nach Möglichkeit jeder Start und jede Landung per Hand geflogen wird. Nigel Ironside ist und war immer Frachtpilot aus Überzeugung, weil man bei der Fracht einerseits seiner Arbeit mit größerer Ruhe nachgehen kann, die besondere Würze durch das Arbeiten mit einem Flugzeug am Performancelimit andererseits aber auch eine Herausforderung darstellt. „Da musst du nicht 350 Menschen hinter dir um Verständnis bitten, dass sich der Abflug leider um 30 Minuten verzögern wird, weil das Gepäck eines nicht erschienenen Fluggastes wieder ausgeladen werden muss“. „Und du musst auch keinen darum bitten, wegen zu erwartender Turbulenzen Platz zu nehmen und sich wieder anzuschnallen“.

In den Laderäumen seiner MD-11 ist alles angeschnallt und verzurrt. Und er muss keine Handys aus China, Rosen aus Kenia oder Luxus-Autos für Dubai um Verzeihung bitten, wenn der Flugplan mal leicht aus den Fugen gerät.
Illustre Gäste hat er im Frachtraum auch gar nicht so selten gehabt. Er hat schon Spring- und Dressurpferde zu den olympischen Spielen nach Sydney geflogen, argentinische Polo-Ponys für den Sultan nach Brunei, einen ganzen Zirkus aus den USA nach Abu Dhabi befördert, tausende von Eintagsküken an Bord gehabt, lebende Delphine von Moskau nach Südamerika gebracht oder auch mal ein Nashorn zur Auswilderung nach Südafrika.

All dies wird ihm nicht fehlen, wenn er im Januar kommenden Jahres die Uniform auszieht und in Altersteilzeit geht. Auch seiner MD-11 wird er nicht nachtrauern, weil er dann in seinem 64-jährigen Leben fast 47 Jahre geflogen sein wird.

Was er aber mit Sicherheit vermissen wird, sind „die vielen lieben Kollegen und Kolleginnen bei der Fracht“. „Die Menschen“, sagt er, „werden mir fehlen, nicht die Maschinen“. Das ist der so häufig beschworene Cargo Spirit. Es gibt ihn, immer noch.

_________________
"Die fetten Jahre sind vorbei"

SWISSAIR-STORY

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cremaster
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Anmeldungsdatum: 05.12.2009
Beiträge: 162

BeitragVerfasst am: Sa Jan 29, 2011 3:45 pm    Titel: Antworten mit Zitat

Vielleicht helfen ein paar links: hier der blog eines swiss kollegen, der auch ueber die schattenseiten des job redet: http://www.flugschreiber.ch/ dann gibt es noch eine arte reportage http://www.youtube.com/watch?v=LHULM6onr3Y "Leben am Himmel" teil 1 - x die den Job von seiner wenig glamouroesen seite zeigt. Generell habe ich das Gefuehl das die meisten Piloten schon seit Kindheitstagen von dem Job trauemen und extrem vom der Technik und vom Ffliegen fasziniert sind. Aus dem Fenster sehen und Layover sind da nur Nebeneffekte.
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Mace
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Anmeldungsdatum: 14.03.2007
Beiträge: 1284

BeitragVerfasst am: Sa Jan 29, 2011 4:28 pm    Titel: Antworten mit Zitat

Wenn ich fies wäre,würd ich sagen,da beschweren sich aber genau die Richtigen... Swiss... oO

Da frag ich mich was die Kollegen "low cost" wohl so an "Unannehmlichkeiten" zu verdrücken haben...

Nja,ich weiß es ja,aber es gibt immer einen der auch den Platz unter dem Aborterker einnehmen wird.


Ich weiß net ob dich dein Gefühl da net trügt,sicherlich war das mal die Intention der meisten Flieger,eben fliegen zu wollen,aber ich glaube persönlich,daß sich hinsichtlich dessen die Prioritäten verschoben haben dürften.


Greetz
_________________
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flapfail
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Anmeldungsdatum: 23.03.2008
Beiträge: 6802
Wohnort: OGLE-2005-BLG-390Lb

BeitragVerfasst am: Sa Jan 29, 2011 9:16 pm    Titel: Antworten mit Zitat

Mace hat folgendes geschrieben:
Nanana... Wink

B.t.T :

Halt mich raus,schmeiß das mal in Raum... vlt hats auch schon jmd hier geposted...kp!

Zitat:
Ein Piloten-Zigeuner mit Lufthansa-Lizenz


Er hat sechs verschiedene Piloten-Lizenzen in seinem fliegerischen Leben gehabt. Aus England, den USA, Bermudas, Oman, Saudi-Arabien und Deutschland. Er hat 2000 Stunden in Hubschraubern verbracht, ist beim englischen Militär verschiedene Flugzeugtypen geflogen, hat vom Oman, Saudi-Arabien und Bermudas aus betuchte Geschäftsleute im Learjet und der BAC 1-11 um die halbe Welt geflogen und saß so ziemlich in jedem Flugzeugtyp, der irgendwann einmal auf dem Markt war. Die MD-11, die 1998 bei Lufthansa Cargo als Frachter eingeführt wurde und die Nigel Ironside seit 2005 fliegt, ist sein 58. Flugzeugmuster. Er nennt sich selbst einen Piloten-Zigeuner. Allerdings ist er 1988 sesshaft geworden. Seitdem hat er eine deutsche Lizenz, und er ist so etwas wie der Urvater der Cargo-Piloten in Deutschland. Natürlich hat er seine Frau auch beim Fliegen kennen gelernt. Genauer gesagt bei einem Zwischenaufenthalt in Kairo. Er flog damals für eine amerikanische Airline. Barbara war Flugbegleiterin bei Lufthansa und hatte ebenfalls einen Zwischenstopp in Kairo. Aber das ist wieder eine andere Geschichte.

Er wäre wohl nie in Deutschland gelandet, wenn er nicht bekannt gewesen wäre wie ein bunter Hund. Wer so viel in der Welt herumkommt, hat sein Netzwerk. Im Juni 1988, als er bei Evergreen International Airlines sein Geld in Oregon/ USA verdiente und im Cockpit einer McDonnell Douglas DC-8 saß, erreichte ihn ein Anruf aus good old Germany. Ob er sich vorstellen könne, für eine neue Frachtfluggesellschaft namens German Cargo qualifizierte DC-8 Piloten und Flugingenieure zu rekrutieren. Die ganze Sache hatte nur einen Haken. Es sollte innerhalb von acht Wochen über die Bühne gehen. Nach gut 60 Tagen war es soweit. Nigel Ironside hatte seine Mannschaft zusammen. Eine bunte Truppe. Belgier, US-Amerikaner, Franzosen, Holländer, Kanadier, Engländer, Isländer, Dänen, Norweger, Schweden und drei Deutsche. Am 1. September 1988 begann die Ausbildung auf der DC-8.

Heute fliegt von den damaligen Kollegen nur noch einer für Lufthansa Cargo – er selbst. Doch aus dem kollegialen Verhältnis ist Freundschaft geworden. Man telefoniert häufig, sieht sich ab und an. Nigel Ironside bedauert, dass es nicht so etwas wie einen Stammtisch gibt. Dem steht allerdings das Pilotenleben entgegen. Ständig unterwegs, auch mal zehn Tage am Stück. Zudem sind die Kollegen aus alten DC-8-Zeiten über die ganze Welt verstreut: Frankreich, Schweiz, Holland, Dänemark, Brasilien, USA, Südafrika. Ironside und seine Frau wohnen in Obernburg am Main, 35 Autominuten vom Frankfurter Flughafen entfernt. Ihr Haus steht am höchsten Punkt der Kommune. Wie es sich für ein Flieger-Ehepaar gehört: Dem Himmel immer am nächsten.

Wenn er sich mit seinen alten Kollegen trifft, gibt es viel zu erzählen. Selbst 1988, obwohl schon 78 Jahre alt, war die Fracht-Fliegerei zuweilen noch ein Abenteuer. So auch einmal der Anflug auf Bujumbura. Die Stadt in Burundi wurde damals ebenso wie Entebbe und Kampala in Uganda von Nairobi (Kenia) aus im Shuttle-Verkehr angeflogen. Als Ironside mit seiner DC-8 eines Tages im Anflug auf Bujumbura war, teilte der Tower-Lotse lakonisch mit, er könne landen, aber nach Möglichkeit nur auf der nördlichen Hälfte des Runway. Denn im Süden würden sich gerade Rebellen mit dem Militär des Landes wüste Schießereien liefern.

Dank einer Vollbremsung, reichte auch die halbe Landebahn aus. Nachdem der Staub sich gelegt hatte, versucht die Crew einen Deal zu machen. Zumindest in Afrika konnte es damals noch vorkommen, dass man Landegebühren und Kerosin bar in US-Dollar bezahlen musste. Also schickte Captain Ironside den Loadmaster – der zu jener Zeit bei Afrika-Flügen auch mit an Bord war – zum Tower mit der Anweisung, nur die Hälfte der Landegebühr zu zahlen. Doch der Mann hoch oben über der Piste blieb stur: „No, no, no. Die ganze Landebahn war in Betrieb. Ich habe nur gesagt, nach Möglichkeit sollt ihr den Süden meiden“.

In Indien wurden den Kapitänen auch schon mal die Füße geküsst. Beim Beladevorgang und während des Outside Checks im indischen Madras (heute Chennai) bemerkte Ironside, dass vier Cargo Loader gerade dabei waren, im hinteren Frachtraum das Essen für die Crew zu plündern, die die Maschine für den Weiterflug übernehmen sollte. Als er sich beschwerte, erschien kurz darauf ein streng dreinblickender Mann in Uniform, erkundigte sich nach den vier Männern, ließ sie vor der DC-8 antreten und zückte seinen Lathi – einen traditionellen indischen Kampf-Stock – und hieb auf die vermeintlichen Diebe ein. Das war die Bestrafung. Zur Entschuldigung mussten die Vier schließlich auf die Knie gehen und Captain Ironside die Füße küssen.

Vielleicht war das Leben eines Frachtpiloten früher erlebnisreicher als heute. Sicher ist, es war beschwerlicher und weniger komfortabel. In den Cockpits musste noch richtig Handarbeit verrichtet werden. Pilot und Co-Pilot mussten noch selbst den Flugplan erstellen, sich die aktuellen Wetterkarten besorgen, am Ziel auch schon mal das Hotel suchen, oder unterwegs die Navigation ständig auf den neusten Stand bringen. „Wenn wir heute von Frankfurt nach Dakar im Senegal fliegen“, erzählt Ironside, „programmieren wir den FMS-Computer vor dem Abflug einmal – und die Maschine überfliegt automatisch die vorgegebenen Wegepunkte“. Früher mussten die zahlreichen Navigationspunkte während des Fluges noch mühsam einzeln als Koordinaten eingegeben werden.

„Einer der letzten Mohikaner“ (Ironside über Ironside) sagt: „Viele Kollegen wissen gar nicht, wie bequem sie es heute haben“. Er meint damit nicht so sehr die Ausstattung mit hochauflösendem Wetterradar oder dem Flight-Management-System. „Wir navigieren heute genauer, was insbesondere den Menschen unter uns in dicht bewohnten Gegenden zu Gute kommt“, betont der erfahrene Pilot und weiß selbst aus Erfahrung bestens, „wie der Autopilot uns entlastet und wir uns dafür auf andere Arbeiten konzentrieren können“.

Dennoch hat er ein wenig Sorge, dass in der Fliegerei durch den fortschreitenden Einsatz der Elektronik „den Piloten das Fingerspitzengefühl für die fliegerischen Basics verloren geht“. Bei Lufthansa versuche man dem gegenzusteuern, in dem nach Möglichkeit jeder Start und jede Landung per Hand geflogen wird. Nigel Ironside ist und war immer Frachtpilot aus Überzeugung, weil man bei der Fracht einerseits seiner Arbeit mit größerer Ruhe nachgehen kann, die besondere Würze durch das Arbeiten mit einem Flugzeug am Performancelimit andererseits aber auch eine Herausforderung darstellt. „Da musst du nicht 350 Menschen hinter dir um Verständnis bitten, dass sich der Abflug leider um 30 Minuten verzögern wird, weil das Gepäck eines nicht erschienenen Fluggastes wieder ausgeladen werden muss“. „Und du musst auch keinen darum bitten, wegen zu erwartender Turbulenzen Platz zu nehmen und sich wieder anzuschnallen“.

In den Laderäumen seiner MD-11 ist alles angeschnallt und verzurrt. Und er muss keine Handys aus China, Rosen aus Kenia oder Luxus-Autos für Dubai um Verzeihung bitten, wenn der Flugplan mal leicht aus den Fugen gerät.
Illustre Gäste hat er im Frachtraum auch gar nicht so selten gehabt. Er hat schon Spring- und Dressurpferde zu den olympischen Spielen nach Sydney geflogen, argentinische Polo-Ponys für den Sultan nach Brunei, einen ganzen Zirkus aus den USA nach Abu Dhabi befördert, tausende von Eintagsküken an Bord gehabt, lebende Delphine von Moskau nach Südamerika gebracht oder auch mal ein Nashorn zur Auswilderung nach Südafrika.

All dies wird ihm nicht fehlen, wenn er im Januar kommenden Jahres die Uniform auszieht und in Altersteilzeit geht. Auch seiner MD-11 wird er nicht nachtrauern, weil er dann in seinem 64-jährigen Leben fast 47 Jahre geflogen sein wird.

Was er aber mit Sicherheit vermissen wird, sind „die vielen lieben Kollegen und Kolleginnen bei der Fracht“. „Die Menschen“, sagt er, „werden mir fehlen, nicht die Maschinen“. Das ist der so häufig beschworene Cargo Spirit. Es gibt ihn, immer noch.


Hej, wer hat denn das über mich geschrieben Shocked Shocked
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