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Soll Aussie_Flo mit dem Klappstuhl vor der Haustür auf den Postboten warten? |
Ja |
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81% |
[ 26 ] |
Nein, der spinnt doch |
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3% |
[ 1 ] |
Mir doch wayne |
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15% |
[ 5 ] |
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Stimmen insgesamt : 32 |
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Aussie_Flo Gast
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Verfasst am: Di Jun 01, 2010 8:35 pm Titel: Erfahrungsbericht BU (LH) 31.05.2010/01.06. |
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So, auf meinem Laptop entsteht gerade ein monströser Erfahrungsbericht, den ich bei Fertigstellung irgendwann morgen Mittag hier posten werde.
Long story short: LEUTE, IHR WART DER ABSOLUTE HAMMER!!! Auch wenn die BU teils hart war, hat es auch auf gewisse Art und Weise immer wieder Spaß gemacht.
edit vom 02.06.2010, 17:56:
Hier ist der Erfahrungsbericht, wie angekündigt verspätet:
So. Nach mehr als 1000 Beiträgen in diesem Forum habe ich sage und schreibe fast 2 Jahre nach Registrierung im Pilotenboard auch endlich meine Berufsgrunduntersuchung hinter mich gebracht.
Erstmal was zu meiner Vorbereitung:
Jobbedingt hatte ich in letzter Zeit eher wenig Motivation, mich großartig auf die BU vorzubereiten, obwohl ich, wie gesagt, 2 Jahre immer mal mehr, mal weniger, aktiv in diesem Forum war. Im Kalender hatte ich mir für Mitte April dick "spätestens Beginn BU-Vorbereitung geschrieben", nur dummerweise war ich zu der Zeit so gut wie nie zu Hause und meine Motivation war auch im Keller. So kam es, dass ich (wie so oft) das späte Erwachen hatte und mir (zum Glück konnte ich es) die dritt- und zweitletzte Woche vor meiner BU Urlaub nehmen konnte. Ich erstellte mir einen "Trainingsplan", nach dem ich täglich über die 2 Wochen, inkl. Wochenenden, jeden Test der CBTs mache, den MIC einmal täglich durch und etwa 2 Stunden etwas für Physik und Technik machen wollte. Für Mathe (eigentlich nur Kopfrechnen, die schriftlichen Aufgaben aus dem CBT waren für mich ein Witz, sodass ich von vornherein nichts mehr für Dreisatz etc. machen wollte) war täglich etwa eine Stunde angesetzt.
An Vorbereitungsmaterialen hatte ich mir schon vor Ewigkeiten (lagen bestimmt anderthalb Jahre unbenutzt zu Hause herum, weil ich die mal irgendwann zu Beginn meiner "Ich will Pilot werden"-Zeit zu Weihnachten geschenkt bekommen habe) durch einen erfüllten Weihnachtswunsch zugelegt:
- SkyTest
- Hesse/Schrader Mathe sowie Physik/Technik
- Denksport Physik
- Physikplus+ Mittelstufenphysik (7.-10. Klasse)
- MatheMagie
Wie sinnvoll die Materialien waren, kläre ich später noch.
Also, die Trainingszeit begann. Nach den ersten 2 Tagen Vorbereitung ("Verdammt, das schaff' ich nie, zumindest nicht in 2 Wochen"-Phase) war ich eigentlich noch demotivierter, abends völlig aufgewühlt (die gesamte Konzentration über den Tag verballert) und einfach nur fertig auf jeder Ebene. Etwas Physik-Zeit und hier und da die CBT-Zeit zwackte ich mal ab, um im Pilotenboard nach Fragen zu suchen, die bei meinem Training aufkamen (vom kleinsten Detail bis zu Verständnisfragen). Ab dem dritten Tag wurde es dann besser: Ich begann, mich zum ersten Mal in einigen Tests (RMS z.B.) im Schnitt etwas zu verbessern und bekam wieder etwas Motivation, schaute mir abends ab und an eine schon hundert Mal gesehene Doku zur Pilotenausbildung an (gibt ja schön viele verschiedene), sah alles etwas positiver. Etwa ab dem fünften Tag fragte ich mich, ob meine depressiven "AAAAAAAAAAAAAAAAAHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHH, HILFE, ICH CHECKE GARNIX!"-Beiträge im Board von meinen Händen wirklich erst vor ein paar Tagen getippt wurden. Alles verbesserte sich stetig, an keinem Tag wurde ich schlechter als am vorigen. Dazu muss ich noch sagen, dass ich schon am 2. Tag von meiner "Halbe Stunde DIESES EINE CBT am Stück, so oft wie geht hintereinander"-Taktik abgerückt bin und stattdessen jedes CBT am Tag nur einmal auf dem meiner Meinung nach angemessenen Level gemäß Vorergebnissen gemacht habe, dafür aber jedes Mal hochkonzentriert. Das kann ich nur jedem weiterempfehlen (gut, OWT ist die Ausnahme, den kann man schon 2x am Tag machen, aber mehr auch nicht). Etwa nach anderthalb Wochen (spätestens!) war ich eigentlich soweit, dass ich bei meinen Maximalergebnissen, die ich noch, trotz mehrmaligem Wiederholens aller CBTs, auch danach noch, kurz vor der BU hatte. Im Nachhinein habe ich dann zwar brav die letzte halbe Woche zu Hause immer noch brav die CBTs gemacht, aber eigentlich hat es nur noch genervt und hat dazu gedient, die Routine zu erhalten. Ca. nach einer Woche habe ich dann auch den eigentlichen Trainingsplan umgeschmissen und nur noch alles nach Gefühl gemacht (insbesondere die Tests, woran es noch haperte, morgens, als die Konzentration noch passt, und die Tests, die schon in Fleisch und Blut übergegangen sind, später).
Doch nun zu den einzelnen Tests in der Vorbereitung:
VMC: Laut Trainingsplan morgens immer als erstes. Damit habe ich mich immer wieder schwer getan, ich habe aber nur mit dem CBT (direkt am 2. Tag auf Level 3) geübt. Anfangswerte weiß ich nicht mehr, aber zum Schluss lag der Durchschnitt bei so geschätzten 87%, das beste war mal 92% oder so. Bei 2- und 3-back war ich mir immer recht sicher, bei 4- und 5-back war es eine Mischung aus Intuition, Unterbewusstsein und Farben merken. Falls ich hier mal bei den meisten Dingern im Durchgang "ja" geklickt habe (was selten vorkam), habe ich mir einfach direkt die nicht übereinstimmenden neuen Symbole eingeprägt und die alten aus dem Gedächtnis gelöscht, aber das auch nur, wenn nicht mehr als 2x "nein" pro Durchgang war. Ansonsten bis zur nächsten Reihe mit "nein" durchgeklickt und wieder alles neu gemerkt.
RMS: Diesen Test habe ich, nachdem ich in irgendeinem Asbach-Uralt-Thread hier im Forum 2008 schon das Passwort für die CBTs entdeckt habe, früher schonmal aus purem Interesse gemacht (5x oder so, an fünf aufeinanderfolgenden Tage, je einmal) und sogar die Ergebnisse in Excel gespeichert. Damals hatte ich extrem schnell Verbesserungen, allerdings schien der Lerneffekt von früher passé und für die BU musste ich wieder von meinem Ausgangswert, den ich auch etwa 2008 beim 1. Mal hatte, anfangen. Wieviele Zahlen ich gegen Ende der Vorbereitungen (CBT etwa 15x gemacht) immer so hatte weiß ich aufgrund des neuen CBTs nicht, aber in % waren es immer so zwischen 29% und 32%.
SKT: Habe ich nur mit dem CBT geübt. Ich habe ziemlich schnell auf Level 3 gewechselt und hatte dann auch schnell mein Maximalergebnis von 94%, gegen Ende hatte ich fast immer genau 92 oder 93%. Lag mir einfach irgendwie, ich habe meine linke Hand immer benutzt, um mir quasi irgendwo festzuhalten (bei Unsicherheit im Durchgang), welche Merkmale in welcher Reihenfolge gefragt sind (die Merktechnik war mit ein paar insider-Eselsbrücken verbunden, die hier wohl eher verwirren als helfen würden) und mit der rechten Hand die Eingaben gemacht. Im Kopf habe ich mir (ohne die Lippen zu bewegen, wobei das im "scharfen" Durchgang bei der BU wohl glaube ich auch erlaubt gewesen wäre) die Eigenschaften in der passenden Reihenfolge vorgesagt, und dann verglichen, ob ersteres oder letzteres übereinstimmt, und dann die Eingabe gemacht. So war ich zwar nicht besonders schnell, aber auch nicht gerade langsam, und hatte meistens mit meiner inneren Stimme einen guten Rhythmus, sodass auch etwas längere Reihen gut gingen.
PPT: Habe ich nur mit dem CBT gelernt, allerdings nur auf Level 1, weil ich mir lieber selber die Zeit einteile (einfache sind in wenigen Sekunden gelöst, wobei ich dafür dann aber etwas Reserve für schwierige herausarbeite), als dass der Dreck nach 15 Sekunden automatisch weiterspringt, komme was wolle. Mit dem Test hatte ich am Anfang massivst Probleme, auch Würfel ausschneiden hat bei mir nichts gebracht, erst das "Entlangrollen" bis zur richtigen Seite hat nach 4 oder 5 Tagen Wirkung gezeigt, und *bäm*, hatte ich fast immer, wenn ich auch anfangs viel zu lange gebraucht habe, 100%. Bei dem Test gibt's irgendwann einfach den "Klick"-Effekt, und dann fluppt das schon.
MIC: OK, also ich habe den MIC genau einmal auf SkyTest Level 3 gemacht (am allerersten Tag) und hatte absolut keinen Bock mehr. Zumal im Pilotenboard immer stand, dass die Vorbereitungszeit in der BU mehr als ausreicht und der eigentliche Test fast sofort wieder vorbei ist, habe ich es bei dem einen Durchgang belassen und fortan nix mehr dafür gemacht, außer mir die PDF vom DLR einmal gründlich durchzulesen und mir das Prinzip nochmal zu verinnerlichen (wobei es da eigentlich nichts zu verinnerlichen gab). Dies ist auch der Grund, warum ich SkyTest für die BU eigentlich als sinnlos erachte. Das war (neben Kopfrechnen) der einzige Test, den ich jemals darin wirklich gemacht habe, weil im Pilotenboard einerseits die CBTs in den Himmel gelobt wurden, und weil der MIC einfach keine Vorbereitung erfordert.
Technik: Das CBT habe ich ein oder 2x gemacht, war zwar nicht besonders berauschend, aber mit genügend Bettlektüre wollte ich mich da verbessern. Denksport Physik war meiner Meinung nach OK für manche Verständnisfragen, aber alleine würde ich damit nicht lernen. Ich hatte bis zum Abi Physik, bis einschließlich 12 schriftlich, musste aber trotzdem einiges wieder aus dem Fast-Vergessen-Sumpf ziehen, weil die Themen der Oberstufe einfach vollkommen realitätsfremd und auf Deutsch gesagt, total scheiße, waren. Um also solides Grundwissen zu bekommen, sollte man sich schon ein gutes Buch mit Fakten nehmen, und kein Knobelbuch mit halbmathematischen Erklärungen wie in Denksport Physik. Auf das Mittelstufen-Physikbuch bin ich ganz bewusst gekommen, indem ich vor 3 Monaten in eine Buchhandlung ging und mir sämtliche Zusammenfassungsbücher zur Mittelstufenphysik angeschaut und verglichen habe. Dieses war eben mit durchgehend verständlichen Erklärungen und Skizzen versehen, nicht zu oberflächlich, aber auch nicht unnötig tiefgreifend; eben die goldene Mitte. Außerdem war's farbig illustiert, nicht zu langweiliges Layout und mit Aufgaben versehen; nicht zu dick, gut in Themen unterteilt; kurz: einfach gut. Ich empfehle auch eine Verbindung aus einem Wissensbuch eurer Wahl zum Thema um erstmal auf Tuchfühlung zu gehen, und dann mit Denksport Physik verschiedene Aufgabenstellungen zum Thema kennenzulernen. Das Physikskript habe ich nicht wirklich genutzt (wäre auch, wenn als einzige Vorbereitung zur Physik benutzt, viiiiiiel zu oberflächlich).
Mathe, schriftlich: Wie erwähnt; habe ich mir keine Gedanken drum gemacht und nichts vorbereitet oder wiederholt.
Kopfrechnen: Hier habe ich mich lange gedrückt. Anfangs MatheMagie förmlich verschlungen und später garnichts mehr gemacht. Da man das CBT ja bekanntlich leider in die Tonne treten kann, weil nur optisch, habe ich es eben ein paar Mal mit SkyTest akustisch versucht (auf den Voreinstellungen). War aber auch völliger Schrott, da alles zufallsgeneriert und daher in der Regel viel zu schwer oder viel zu einfach (was sollen Aufgaben wie 1² + 3 - 1 ???). Also habe ich irgendwann einfach die ersten paar Kapitel von MatheMagie wiederholt (in der 2. Urlaubswoche) und habe die Übungsaufgaben zum Ende der einzelnen Abschnitte komplett und konzentriert gelöst. Eigentlich habe ich aber die hinteren 2/3 des Buches ausgelassen. Denn was bringt es mir als Pilot bzw. für die BU, berechnen zu können, dass der 24. Februar 8473 vor Christus ein Donnerstag war, und nach den üblichen Regeln noch gleichzeitig das chinesische Neujahr!? Magische Quadrate wollte ich in der FQ auch weniger im Interview präsentieren, außer ich hoffe auf einen magischen Rausschmiss oder magischen Lachflash vom Auswahlkapitän (falls ich überhaupt FQ-Luft, insbesondere Interview-Luft, schnuppern darf). Außerdem habe ich die Quadratzahlen bis 30 und Kubikzahlen bis 10 auswendig gelernt. Dafür einfach einen kleinen Zettel mit den Zahlen ausgedruckt und immer mal wieder bei Zugfahrten, Schlaflosigkeit oder Langeweile angeschaut.
OWT: Hier habe ich mich, wie vorgesehen, von Level 1 bis Level 3 langsam gesteigert. Level 3 stand glaube ich ab dem vierten Tag auf dem Programm, insgesamt habe ich den Test aber auch nur mit dem CBT geübt. Mir kam es immer so vor, dass mein Ergebnis nicht an der aufgebrachten Konzentration abhing, sondern eigentlich immer nur davon, ob meine Augen ausgeruht waren und ob ich ausgeschlafen bzw. noch fit war. Dann konnte ich mich eigentlich sehr entspannt zurücklehnen und gut und gerne fast alles ablesen, wobei ich bei leicht ermüdeten Augen selbst mit extremer Konzentration nichts auf die Kette bekam. Mein Endergebnis lag bei ca. 88%, das beste war 94% (hatte ich aber nur einmal). Insgesamt hab' ich den Test etwa 20-25x gemacht.
Englisch: Nunja, ich hatte beim ersten CBT-Durchgang 93% oder so und hab' nichts mehr für Englisch gemacht. War ein Jahr im Austausch, ist allerdings inzwischen schon einige Jahre her.
ROT: Ich habe mir für diesen Test nach einigen Durchläufen einen Trick erstellt, weil ich zwar bis Level 2 im CBT keine großen Probleme hatte, aber Level 3 minimal zu schnell war, um mir das ganze so vorzustellen. Hätte wahrscheinlich auch so noch nach einigen Durchläufen funktioniert, aber ich wollte mich nicht Ewigkeiten auf die Verbesserungen bei Level 3 gedulden und hab' mir so den Trick ausgedacht. Mit dem Trick kam ich innerhalb von 3 Durchgängen auf Level 3 immer nur noch auf 97% oder 100%, was sich bis zur BU nicht mehr geändert hat.
Eigentlich hätte ich nach anderthalb Wochen Vorbereitung in die BU gehen können und sollen. Das hätte für mich persönlich vollkommen gereicht. Anfangs total Paras geschoben, weil es 2 oder 3 Tage überhaupt nicht lief und ich mir ja eigentlich vorgenommen hatte, schon viel früher mit den Vorbereitungen zu beginnen, und letzendlich sah ich superschnell viele Verbesserungen. Ich habe mich überhaupt nicht mit der Absicht vorbereitet, überall die 100% am Arsch zu küssen, sondern einfach konstant solide Werte zu erreichen, was, denke ich, auch gut so war.
Und was die Leute hier im "Vorbereitungswerte vergleichen"-Thread betrifft, die hier reihenweise Ergebnisse von 93%-98% in den CBTs erreichen, sowie 86% im VMC Level 3 und 6,3 Zahlen beim RMS und dann ernsthaft noch fragen, ob ihre Werte reichen (ja, genau du!): LEUTE, IHR SEID ABSOLUT KRANK!!! WENN IHR BESTÄTIGUNG FÜR EUER EGO SUCHT, FRAGT EURE MAMA, OB SIE EUCH WIRKLICH LIEB HAT!!! Mal ehrlich, so Leute haben bei mir übelst viel Verunsicherung gestiftet, obwohl es unnötig war.
So, ich glaube das war's mit der Vorbereitung.
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Fazit zu den Vorbereitungsmaterialien:
CBT: Die waren einfach nur Gold wert. Ich bin dem DLR sehr dankbar (mal abgesehen von einigen verpennten, nicht vorhandenen Neuerungen im Kopfrechnen-CBT), dass es so top Programme herausbringt.
Physikskript: Man sollte es als Themenübersicht für die BU nehmen, mehr taugt es aber auch nicht.
SkyTest: Ich habe es zwar geschenkt bekommen, aber eigentlich ist SkyTest vollkommen rausgeschmissenes Geld, zumindest in der BU-Variante. 3/4 der Tests sind nur noch dabei, weil sie vor Ewigkeiten mal Bestandteil der BU waren, und der Programmierer es wohl als "zu schade" erachtet, diese einfach zu löschen. Mir sind in den 2 Tagen, vor allem in den Pausen, Leute über den Weg gelaufen, die Tests mit SkyTest gepaukt haben, die es seit 3 Jahren nicht mehr gibt. Außerdem ist die Umsetzung vieler aktueller Tests einfach nur schlecht. So ist beispielsweise die Stimme bei ROT und RMS total abgehackt und unangenehm, PPT ist unnötig kompliziert und den MIC habe ich auch nur einmal gemacht (um das Prinzip zu verstehen ganz nett, aber das ging auch mit der PDF zum MIC vom DLR)
Hesse/Schrader: Wer Mathe-Knobelaufgaben üben will, legt sich vielleicht das eine Mathebuch zu (die Qualität der Aufgaben kann ich nicht beurteilen, weil ich es ja übersprungen habe). Die Physikfragen sind aber zum Großteil genau das, was im CBT vorkommt, manchmal mit leicht abgewandelten Zahlen, manchmal genauso. Pure Geldverschwendung.
Denksport Physik: Habe ich ja schon oben beschrieben. Es ist ganz nett, um verschiedene mögliche Aufgabentypen für die BU kennenzulernen und ein bisschen Gefühl für die Herangehensweise bei physikalischen Knobelaufgaben zu bekommen. Als "von null auf hundert"-Buch ist es aber ungeeignet.
Physikplus+: War das beste, um meine versickerten Physikkenntnisse wieder zurück an die Oberfläche zu ziehen. Für 13€ oder so nicht zu teuer, wenn gewollt konnte ich auch hier und da mal ein paar Aufgaben durchrechnen (aber naja, ich war eher faul ). Ist auch super für Leute geeignet, die sich die Dinge von Anfang an durchlesen müssen.
Physik allgemein: Holt Euch Denksport Physik und ein anständiges Schulbuch. Hesse/Schrader ist für'n Allerwertesten. Ich konnte meine Schulunterlagen nicht mehr, wie vom DLR empfohlen, durchschauen, weil ich sie nach dem Abitur schnellstmöglich entsorgt habe. Die wären aber auch viel zu umfassend gewesen und es wäre nicht in einem realistischen Zeitrahmen möglich gewesen, das Wissen aufzufrischen.
MatheMagie: Sehr interessantes Buch, und ich werde mir vielleicht jetzt nach der BU auch die hinteren Kapitel anschauen. Die ersten Kapitel sind echt gut (wobei ein Mensch mit einem Hauch von Intelligenz auch wieder die ersten 30 Seiten getrost überspringen kann).
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Anreise:
Der Sonderurlaub für die BU war etwa seit einer Woche vor der BU genehmigt und zum Glück ging auch noch der Rest der Woche als Urlaub durch, weshalb ich schon etwas gelassener sein konnte, und nicht direkt nach der BU wieder zum Job tigern muss. Zur Anreise habe ich mal, passend zum Anlass, Flüge gebucht (hin Eurowings CRJ-200 von DUS, zurück mit 733 von LH), auch wenn's per Zug viel billiger gewesen wäre (dank BahnCard-50). Naja, ich gönne mir ja sonst nix. Die letzten Tage vor der BU waren erstaunlicherweise sehr gelassen, auch wenn ich schon bedacht war, immer möglichst zeitig schlafen zu gehen, um nicht in der BU plötzlich die Nacht zum Tag machen zu müssen. Sonntag morgen ging es dann mit wenig Gepäck los nach Düsseldorf. Das Wetter war nicht so der Knüller, Nieselregen und kein einziges Loch in der Wolkendecke, was auch nicht gerade die Motivation förderte. In Düsseldorf angekommen musste ich Ewigkeiten warten, um das Gepäck abzugeben (der LH-Vogel nach New York flog wohl bald los). War allerdings auch nicht so schlimm, weil der CRJ massig Verspätung dadurch hatte (laut Durchsage), dass in DUS gerade Fluglotsenmangel herrsche. Das erste Mal an einem deutschen Flughafen (hatte ich bisher erst einmal in Australien erlebt) lag das Gate, von dem der Bus fuhr, im unteren Stockwerk und ich musste erstmal 2 Minuten suchen, bevor ich den Pfeil zum Gate ins Untergeschoss sah. Dort stand auch ein Kapitän der Eurowings, der anscheinend per Standby nach HAM wollte (unterhielt sich alle 5 Minuten mit der Frau am Schalter). Ich fragte ihn dann mal ein bisschen was zu seinen Standby-Konditionen (mit denen es sich durchaus leben lässt ) und als wir dann endlich per Bus zum Flieger gebracht worden waren und mal deutsch-typisch alle das Flugzeug erstürmten, blieb ich erstmal draußen und stieg dann als Vorletzter ein. Der Standby-Cpt schien die beiden Piloten zu kennen, ebenso wie die Flugbegleiterinnen, scheint wohl ein ziemlich schnuckeliger Familienbetrieb zu sein, die Eurowings. Naja, ich hatte einen Platz recht weit hinten (extra am Vortag online eingecheckt, am Fenster und nah an den Triebwerken), brachte mir aber nicht viel, weil der Rumpf echt nicht auf meine 189cm ausgelegt ist, selbst beim Sitzen. Die Triebwerke waren auch nicht so der Knaller, weil man beim Lufteinlass nicht wirklich einen Unterschied zum Durchschnittsplatz bemerkt, aber die Beschleunigung war schon beachtlich im Vergleich zu 'ner 747, auch wenn es definitiv weniger knarzt und rumpelt. Oberhalb der Wolkendecke waren wir leider nur so um die 20 Minuten, aber der Ausblick auf die Wolken war der Hammer, und der Sonnenschein auch. In Hamburg hab' ich dann meine ersten 747SP von IranAir in natura gesehen. Unproportionales, aber lustiges Teil.
In Hamburg angekommen wollte ich eigentlich 'ne Runde auf pilotjones warten, der ca. eine Stunde nach mir Landen sollte und ebenfalls im MeinHotel war, aber dummerweise hatten wir unsere Handynummern nicht und so bin ich im Nieselregen von Hamburg zum MeinHotel gegangen und hab' zwischendurch noch an der Taxifahrer-Imbisbude was gegessen. Im MeinHotel dann erstmal nett eingerichtet, geduscht, Glotze ausprobiert (2 von 3 Kanälen sind irgendwelche Provinzsender oder Ameisenfuppes) und gechillt. Irgendwann dann mal KJ angerufen, ob er schon da ist, bingo. 20 Minuten und ein Missverständnis meinerseits später hatten wir uns dann auch aufm Flur gefunden, und pilotjones war auch schon dabei. Ein paar Minuten später kam noch turkesc dazu und wir haben erstmal 'ne halbe Stunde aufm Flur geplaudert über unsere Vorbereitungen, die Anreise, Gott und die Welt. Um halb 6 ging's dann per Pedes zum Flughafen, um da Dennis und wer auch immer noch da aufkreuzen mochte, zu treffen. Auf der Besucherterrasse vorm Marché, die leider aufgrund des Wetters nicht wirklich viel taugte, waren wir dann schon zu fünft, wo wir uns mehr als eine Stunde die Beine in den Bauch standen, bevor die grandiose Idee aufkam, doch mal reinzugehen, um dort einfach auf die FQler bis 8 zu warten. Richtig dreist haben wir uns dann in einer Ecke ausgebreitet, ohne auch nur eine Cola zu trinken, aber da niemand was sagte und es auch nicht so voll war, störte es keinen. Nach einer Weile schlug dann auch die bayrische Fraktion, vertreten durch Fabian und Sebastian (FQ), auf. Durch die Gespräche an dem Abend kam bei mir doch wieder eine ziemliche Verunsicherung auf, eigentlich schade. Auf dem Weg ins Hotel schüttete es wie aus Eimern, aber kein drecks Taxifahrer wollte sich unserer erbarmen, weil es für eine Strecke von 1,5km (falls überhaupt) nicht gerade nach einem lukrativen Geschäft roch. So standen wir zu viert im Regen, turkesc und ich hatten uns schon mit der Kaltherzigkeit der Taxifahrer abgefunden und joggten mit den Händen voller Verpflegung für den nächsten Tag zum meinHotel, bis pilotjones und KJ doch noch irgendeinen Taxifahrer erpressen konnten und gabelten uns beide mit dem Taxi nach ein paar Hundert Metern auf (egal, nass waren wir trotzdem von oben bis unten). Zurück im Hotel schaute ich mir noch einmal 5 Minuten das Physikskript an, weil Fabian das erwähnt hatte. Ich hatte es mir vor Ewigkeiten schonmal angeschaut, aber in dem Urlaub nicht mehr, und deshalb wollte ich es nochmal kurz überfliegen. Dabei fiel mir aber eigentlich nichts auf, was ich noch nicht durch andere Bücher gelernt hätte. Also nochmal geduscht und dann versucht zu schlafen.
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Tag 1:
Um vier Uhr bin ich aufgewacht und konnte nicht mehr einschlafen; und das, nachdem ich bis 1 Uhr wach gelegen habe. Na toll. Ich hab' dann versucht, noch so bis 7 zu dösen, was aber auch nicht wirklich klappte, und so bin ich schon um 5 Uhr mal kurz aufgestanden, hab dies und das gemacht, hab mich wieder hingelegt und das Spiel ging von vorne los. Zum Kotzen das ganze. Um 6 dann aufgestanden, geduscht, alles gepackt (am Vorabend hab' ich mich noch im Flughafen-Edeka mit Süßkram und Getränken eingedeckt) und noch etwas Zeit mit dem frisch veröffentlichten Jack Johnson Album totgeschlagen (sehr empfehlenswert!). Dann war's auch schon 8 und ich ging zum Frühstück. pilotjones konnte fast 9 Stunden pennen (war ich vllt neidisch!) und KJ ging's auch nicht viel besser als mir, nur dass er ein pures Arbeitstier war und abends und morgens noch massenhaft CBTs geklickt hat. Ich weiß bis heute nicht, warum du das Seminar gemacht hast, ganz ehrlich. Deine Motivation in allen Ehren, aber naja... Ist schließlich dein Geld. Nun, selbst nach dem Frühstück hatten wir ja noch massig Zeit und ich hab' mich dazu entschlossen, noch ein bisschen spazieren zu gehen (der Nieselregen war eigentlich ganz angenehm, so wurde ich wenigstens wach). Also auf zum Flughafen, auf der Flughafenstraße noch vor der Brücke rechts auf den Gehweg, dann kam man auf einen Weg, der die Anflugbefeuerung der 23 kreuzt. Da auf der 05 gestartet wurde, konnte man die volle Dröhnung Triebwerks-Sound bekommen. War schon sehr geil. Bin dann dem Weg weiter gefolgt, weil ich gehofft hatte, einen besseren Ausblick auf die LH-707 zu bekommen, aber war nix, denn auf der Höhe der Feuerwehr ist überall ein ziemlich hoher Wall aufgeschüttet, oder dort steht eine Mauer. Naja, den Zweck des Zeitvertreibens hat der Spaziergang trotzdem voll und ganz erfüllt und als ich zurück am Hotel war, ging's auch schon fast los. turkesc war so freundlich, uns andere Drei im Auto mitzunehmen und auf ging's in die Sportallee. Nachdem wir 5 Minuten durch die Sportallee auf Parkplatzsuche gurkten, sahen wir, dass die ganzen Parkplätze doch wirklich für Besucher, und damit auch uns Bewerber sind. Naja, trotzdem noch überpünktlich und wir blieben erstmal unten an der frischen Luft, wo auch viele andere Mitbewerber eintrudelten. Ob die wohl auch gut vorbereitet waren? Falls ja, dann prost Mahlzeit mit der ca. 1/4-Besteherquote (auch wenn die ja sicherlich nicht nur das beste Viertel von einer BU nehmen, sondern da Maßstäbe an langfristigen Durchschnittswerten erstellen). Oben angekommen war der Warteraum dann auch schon ziemlich voll. Nach kurzer Zeit kamen die Testleiterinnen (3 an der Zahl) und wir konnten in den Testraum einrücken. Alles brav hinten abgestellt, durfte ich erstmal die einzelnen Blätter meiner Bewerbung aus den Klarsichtfolien fummeln, weil die eh in einer am Platz abgelegten Mappe lose deponiert wurden. Dann noch die Verschwiegenheitserklärung (wegen der ich hier nicht auf inhaltliche Dinge eingehen werde, die nicht durch die CBTs oder das Board bekannt sind) unterschrieben, in die Mappe rein und alles abgegeben. Vorm ersten Test noch die Frage von der sehr freundlichen Psychologin, ob wir auch alle schön brav die CBTs kennen (natürlich meldete sich keiner, der sie nicht kannte; klaaaaaaaaaaar, da waren alle top vorbereitet ). Es waren einige Mädels dabei (vielleicht 4 oder 5). Zum Schluss, bevor 2 der 3 Psychologinnen gingen, wurde noch gefragt, ob irgendjemand sich nicht wohl fühlt, bedingt durch Krankheit oder Schlafmangel (naja, Schlafmangel hatte ich in der Tat, aber ich habe ein Jahr auf diesen Drecks Termin gewartet, da werde ich mich doch auch am Riemen reißen können!), und lieber den Termin verschieben möchte (niemand meldete sich).
Was die folgenden Tests betrifft, sind diese nicht unbedingt in der richtigen Reihenfolge beschrieben, weil ich das nicht mehr alles zu 100% weiß.
Zuallererst ist die Testleiterin des ersten Tages MEHR als erwähnenswert. Die war quasi...
...ähm....
...naja, nennen wir es "Ablenkung". Wer auf dunkelhaarige Frauen steht, sollte sich vielleicht Scheuklappen für die BU mitnehmen, um sich besser konzentrieren zu können (sage ich als jemand, der normalerweise auf blond abgeht).
VMC: Nunja, die Geschwindigkeit kann ich nicht einschätzen, weil es bei mir durch zügige Eingaben niemals von alleine weitergesprungen ist, aber ist sehr gut mit dem CBT zu üben. Wie bereits in zahlreichen anderen Erfahrungsberichten beschrieben wurde, sind die Regeln 2-,3-,3-,4-,4-,5-back, also etwas ungünstiger als im CBT, was aber kein Problem darstellt, weil ja hier alle immer ihre CBT-Ergebnisse posten und sich dann jeder natürlich minimal verschlechtert. Dennis hatte eine ziemlich effektive Mnemotechnik für den VMC, von der ich vorher zwar schonmal gehört habe, wie sie funktioniert, aber ich habe mich nie so intensiv damit auseinandergesetzt, dass ich daraus einen Vorteil hätte ziehen können. Ich habe bei 4- und 5-back größtenteils intuitiv geantwortet und das ganze in Verbindung mit der anfänglichen Aufregung (wobei es noch ging) kein Erfolgsrezept ist. Ob's reicht, wird sich hoffentlich schon übermorgen zeigen (Donnerstag ist ja leider Feiertag, also kommt keine Post).
Danach der erste Physik-Test: Ob es jetzt offiziell Physik oder Technik war, weiß ich nicht. Die Fragestellungen waren denen des CBT schon ähnlich, allerdings braucht man hier einfach ein breites Spektrum an Wissen und einfach etwas gesunden Menschenverstand und Logik, wobei die meisten Gebiete der Physik nicht einmal so tiefgehend relevant sind, wie man das oft glaubt. Lernt einfach alles, was ihr findet, was Euch interessiert, und was Euch nicht interessiert. Viel hilft viel und mehr geht immer. Nutzt einfach die Zeit zur BU so gut wie Ihr könnt und lernt immer weiter. Und wenn Ihr mit den Büchern fertig seid, dann durchstöbert einfach mal das Internet nach was auch immer Ihr meint. Es waren 40 Fragen in 28 Minuten, Schreibkram gab's nicht (aber für die Aufgaben war das auch nicht nötig), mit der Zeit kam ich schon klar, allerdings waren viele Fragen in Wissensgebieten dabei, die ich nicht so draufhatte. Na toll, direkt zwei Tests hintereinander, in denen es zwar nicht schlecht lief, aber auch weit entfernt von dem, was aufgrund meiner Vorbereitung möglich gewesen wäre. Insbesondere tut mir pilotjones leid, der, falls es wirklich so lief, wie es ihm vorkam, wegen der beiden Physiktests raus ist. Abwarten!
Dann eine Pause. Zu den Pausen schreibe ich mal was allgemeines, zumal ich mich nicht annähernd erinnern kann, was ich in welcher Pause gemacht habe (ich erinnere mich ja nichtmal genau an die Reihenfolge der Testblöcke): Geht kurz auf's Klo, trinkt was (mit Zucker), esst was (mit Zucker), redet mit anderen Leuten (ohne Zucker). Ich habe in den zwei Tagen fast die gesamte Edeka Monster-Milka mit Keks gefuttert, dazu Pringles und viel süßes Zeug getrunken. Dann ab und zu mit unserer kleinen Gruppe gelabert, manchmal bei anderen Leuten zugehört oder andere angesprochen (ist sehr interessant, welcher Lebensweg so manch andere Leute zum DLR getrieben hat). Bei den "nicht-PBlern" merkte man schon, dass die sich größtenteils kaum mit der BU auseinandergesetzt hatten. Manche hatten, von dem, was man so bei den Tests sah, wenn man schon mal früher fertig war und dann andere beobachten konnte, absolut noch nie die CBTs gemacht und lasen sich ausführlichst die Instruktionen durch, die eigentlich nie anders als im CBT waren. An KJ: Ich sag nur Monsieur links vor uns! Viele hatten auch keine Ahnung, dass es noch Möglichkeiten wie AirBerlin oder Swiss gibt. Nunja, kann sich ja jeder seinen Beitrag zu denken.
An dieser Stelle möchte ich einen ganzen Paragraphen unserem angehenden (nicht dem, der hier im Forum mit herumgeistert) Wirtschaftsingenieur widmen: Du warst der Hammer, ich konnte selten so über jemand anderen hinter seinem Rücken so lachen, wie über dich (na gut, ich habe auch Mitleid mit dir, aber andererseits bist du es irgendwo selber Schuld). Er stellte sich schon morgens am ersten Tag zu uns PBlern unten vor das Gebäude, um zu Schnacken und immer mal wieder lief er uns über den Weg. Zitat von ihm, was recht gut seine Art verallgemeinert: "Hmm, ja also die CBTs hab' ich nicht so oft gemacht, den mit den Uhren so 3 Mal. Das war mir viel zu schnell und ich konnte den nicht, also hab' ich den nicht mehr gemacht. Bei dem mit den Zahlen rückwärts eingeben auch." Als Alternative zu Pilot bzw. Wirtschaftsingenieur würde ich dir Stand-up-Comedian empfehlen. Immer, wenn man aufschaute, egal ob bei den Instruktionen oder beim scharfen Durchgang (und das, obwohl ich komplett am anderen Ende des Raumes saß) konnte man dir die Ahnungslosigkeit und Verzweiflung förmlich ansehen, zumal du seltsamerweise fast immer als Letzter fertig warst. Kann auch gut sein, dass du der warst, über den Dennis so herrlich vom VMC berichtet hat. Sein Gehirn schien immer etwa 0,1 Sekunde pro Symbol zu langsam gewesen zu sein, sodass ihm die Symbole immer genau dann abhauten, wenn er gerade seine Eingabe machen wollte .
Weiter mit dem RMS. Na super, alle Hochkonzentrationstests (wahrscheinlich völlig absichtlich) hintereinander. An sich lief es so "naja". Wieder mal Potential verschenkt. Ich machte meine Eingaben immer recht zügig, war dementsprechend auch als einer der ersten fertig mit dem Mist. Leider hört man wirklich sehr viel durch die Kopfhörer im Hintergrund, war nicht so optimal, vor allem weil häufiger mal Leute gehustet oder sich geräuspert haben, und das natürlich optimalerweise immer während meinen letzten paar Zahlen, bevor es abbrach. Tja, c'est la vie. Als ich fertig war und die Kopfhörer abnahm, hörte man dann eine regelrechte Armee von leisen, tiefen Stimmen im ganzen Raum. War ziemlich seltsam. Sehr amüsant war aber der im orangefarbenen Shirt rechts neben dem Wirtschaftsspezialisten, der immer sehr bedacht 2 oder 3 Ziffern eintippte, und dann plötzlich 10 weitere wild ohne System eintippte und auf OK patschte. Was der wohl für ein gutes Gedächtnis haben musste, um sich immer an 12 Ziffern zu erinnern .
Und danach folgte der SKT. Endlich ein Lichtblick. Die Eingabe war zwar etwas langsamer als mit der heimischen Maus, allerdings benutzte ich auch nicht die C-Technik. Ich habe zügig gearbeitet, war recht genau, habe allerdings nicht den Endbildschirm erreicht. Gerade wegen dieses Tests, der bei pilotjones top lief, möchte ich dir wirklich von ganzem Herzen wünschen, dass es bei dir in Physik/Technik doch noch irgendwie gereicht hat, oder dass du es noch ausgleichen kannst, womit auch immer.
Pause - nun endlich mal mit etwas Zuversicht, weil meine Hasstests größtenteils vorbei waren.
Beim PPT, den man trotz relativ kleinen CBT-Fragenpools, kann man meiner Meinung nach perfekt mit dem CBT auf Level 1 üben, so wie ich es gemacht habe. Ich bin bis Würfel 36 oder 37 von 40 gekommen (20 Minuten), habe dafür aber sehr sicher fast alle richtig. Hätte ich mich noch ein wenig am Riemen gerissen bzw. wäre ich nicht von den vorigen Tests schon sehr kaputt und sowieso schon seit morgens müde gewesen, wäre ich vielleicht auch bis zum Ende gekommen. Hätte, hätte, Fahrradkette; der Test war auch geritzt.
Das Kopfrechnen hat mich so überrascht wie selten etwas in meinem Leben. Das Vorurteil, Piloteneinstellungstests hätten etwas mit krankhaften Kopfrechenaufgaben zu tun, hatte sich bei mir bis zuletzt hartnäckig gehalten. Die Quadratzahlen war'n für die Katz. Hätte ich alles in der massigen Zeit locker so rechnen können, ohne Tricks, ganz normal. Es kommen mal größere Zahlen und solcher Kram dran, aber dann alles dementsprechend an anderen Ecken vereinfacht. Rechnet bei Aldi beim Einkaufen einfach mal die Geldbeträge zusammen, verdoppelt sie zwischendurch mal und zieht meinetwegen vorm bezahlen 23,65€ ab. Dann wisst Ihr zwar nicht wirklich, ob Ihr an der Kasse verarscht wurdet, aber Ihr rechnet wenigstens hier und da mal was im Kopf. Was ich von Skytest zu diesem Test (20 Aufgaben, ist also schnell vorbei) halte, habe ich ja oben schon erwähnt.
In dieser Pause waren wir zum ersten Mal alle wieder recht zuversichtlich, weil's einfach bei fast allen gut lief. Dementsprechend konnten wir recht gelassen in den MIC gehen, was auch nötig war, weil sich bei mir die Müdigkeit langsam SEHR bemerkbar machte.
Der MIC war dann wie erwartet. Ewige Eingewöhnungszeit (zum Schluss hatte ich keinen Bock mehr) und eine mini-Testphase hintendran. Im letzten Durchgang habe ich mir einen richtig dicken Fehler erlaubt, der auch noch direkt zu einem anderen geführt hat. Ich denke aber nicht, dass ich das durch intensivere Übung mit Skytest hätte beheben können.
Dann war es endlich geschafft, die Hälfte war rum und die Testleiterin wünschte uns einen schönen Nachmittag in Hamburg und informierte uns, dass sie am nächsten Tag nicht die Testleiterin sein würde (D'Oh!). Naja, hauptsache raus aus dem Puff und den Kopf freikriegen. Ich war totmüde, aber um 4 oder 5 Uhr nachmittags pennen gehen wäre wahrscheinlich nicht so gut gewesen. Also verabredeten wir vier meinHotel-Leute uns mit Dennis für halb 7 im Marché, wo wir mal das 11,90€-Buffet (ie. all you can eat, inklusive Erdbeer-Sahne-Törtchen und Mövenpick-Eis inklusive genervter Kassiererin) antesten wollten. Also erstmal 'ne Runde ins Hotel und dann wieder zu Fuß ins Terminal und die magischen grünen Armbänder erstanden. Danach: Let the frenzy begin! Bei mir waren's ein Salatteller, eine große Pizza, ein normaler Beilagenteller, ein Schinkenbrötchen und noch 2 große Kugeln Eis hinterher, die ich bezwungen habe. Der Kram hat noch am nächsten Morgen in meinem Magen gegrummelt. Im Marché sahen wir noch Fabian und das eine oder andere bekannte Gesicht aus dem Testsaal. Irgendwann (das Zeitgefühl hatte ich schon längst verloren) ging's wieder mit Umweg über Edeka ins Hotel. Dort standen unten im Eingang drei Jungs rum, die am 1. und 2. Juni ihre BU haben würden, also uns quasi an unserem 2. Tag nachmittags ablösen. Dort standen wir dann wieder eine Weile, und irgendwann hat's aber auch etwas genervt, wie die konkrete Aufgaben aus uns rausquetschen wollten. Ich bin dann noch mit einem von denen (wieder ein Bayer) rausgegangen und hab' ne Weile geredet, weniger über die BU als vielmehr um Alternativen zum Pilotenjob, die Schulzeit und die Flugzeuge, die in Richtung der 23 über uns herunterkamen. Irgendwann kam dann noch eine raus, die parallel mit uns am 31. und 1. bei der DFS den ersten Test machte. In der 2. Nacht ging ich dann irgendwann um halb 12 schlafen und war auch relativ schnell weg.
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Tag 2:
Immerhin konnte ich bis 6 Uhr schlafen, und weil's ja ohnehin um 8 Uhr beim DLR losging, war das auch nicht viel früher als die Zeit, zu der mein Wecker geklingelt hätte. Nichtsdestotrotz bin ich bis kurz vor 8 noch ziemlich gerädert gewesen, trotz Dusche. Morgens weckten mich wieder die ersten Flieger, die in Hamburg starteten. Das MeinHotel liegt wirklich genau in der Einflugschneise (und mein Zimmer war noch zur Straßenseite heraus), aber wenn man das Fenster nachts schloss, ging es eigentlich, was den Geräuschpegel betrifft, ganz gut. Also um kurz nach 7 wie verabredet zum Frühstück, allerdings war ich noch vom Marché so vollgestopft, dass ich nur etwas Joghurt und O-Saft herunterbekam, war aber nicht weiter schlimm, denn jetzt war ich wenigstens wach. Das Wetter war auch top, also war's doch schon mal ein guter Start in den Tag. Dann noch ausgecheckt und zum DLR, weil turkesc und KJ vom DLR möglichst schnell wieder nach Hause wollten.
Im DLR angekommen waren auch tatsächlich alle zum 2. Tag angetreten, obwohl man das Versagen vielen Leuten am Ende des ersten Tages förmlich ansehen konnte. Selbst unser Wirtschaftsingenieur war überraschenderweise immer noch sehr motiviert und machte auch einen zuversichtlichen Eindruck.
Dann hinter die Bildschirme, tief durchatmen, und los ging's mit Mathe. 21 Fragen in 40 Minuten (glaube ich). War alles wieder machbar, bis auf eine Aufgabe habe ich vermutlich alles richtig. War eine Mischung aus Multiple Choice und Eingaben, aber war kein Problem, denn Papier und Stift waren erlaubt, und selbst Papiernachschub konnte man sich bei Bedarf holen. Das Niveau entsprach, wer glaubt's, wieder ziemlich genau dem der CBTs, nur dass es nicht alles mit Multiple Choice zu lösen war.
Im Anschluss überraschenderweise schon der OWT (aus den Erfahrungsberichten dachte ich immer, der käme erst ganz zum Schluss, aber was soll's). Die Geschwindigkeit war wirklich irgendwas zwischen Level 2 und 3. 2x hatte ich nur 2 Zahlen gesehen, ansonsten eine gute Mischung aus 3 und 4 Zahlen. Den "nicht gesehen"-Knopf habe ich bereitwillig benutzt. Wirtschaftsingenieur hat wieder schön lange gebraucht und mir in der anschließenden Pause mit einem breiten Lachen im Gesicht erzählt, dass er 2x KEINE EINZIGE Zahl (!!!) gesehen hat. Ich musste mir echt den Lachflash verkneifen.
An den ROT ging ich vollkommen entspannt heran. Einziges Problem: Am Anfang, eigentlich mit Ausnahme der allerletzten Stufe, war es so elendig langsam, dass ich echt mehrmals fast vergessen habe, wie die Lage des Würfels gerade ist. Das scheint in der BU wirklich auf die Leute zurechtgeschneidert zu sein, die sich NIE mit den CBTs beschäftigt haben. Trotzdem lief's erwartungsgemäß sehr gut. Keine Ahnung, wieviele Durchgänge das waren, weil es durch die langsamen Ansagen zeitlich viel stärker gestreckt wurde als ein normaler Level 3 CBT-Durchgang.
Nun der zweite Physiktest. Es lief viel besser als am Vortag, weshalb ich auf einen guten Ausgleich zwischen den beiden hoffen kann. Eigentlich waren die Aufgabentypen sehr ähnlich zu denen am Vortag und ich konnte keinen richtigen Unterschied erkennen, trotzdem lief's besser. Wieder mal 28 Minuten für 40 Fragen, wie es sonst auch überall im PB steht.
Wieder einmal Pause, großzügige 10 Minuten.
Dann Englisch. I'm lovin' it. Schnell durchgeklickt, bei einer einzigen Frage hatte ich Probleme, habe aber auch durch's Ausschlussverfahren nichts sinnvolles erkennen können, habe deshalb geraten und hatte auf dem Zeiger noch 12 Minuten oder so stehen, als ich den Test beendet habe. Mag wohl der eine oder andere Fehler meinerseits drin sein, aber das Gesamtbild müsste passen. Als ich fertig war, habe ich mir den Bildschirm des Kerls neben mir angeschaut. Der tat mir richtig leid, der hat eine Fehlerquote von mehr als 50%, wenn es bei ihm auch schon so lief, als ich noch nicht seine Aufgaben und Eingaben gesehen habe.
Nun die 183 Fragen mit anschließender Pausenverlängerung, wenn man früher fertig war. Das waren auch die meisten und so wurde es eine ausgedehnte Pause. Die 183 Fragen waren zwar nicht Teil vom letzten Testblock, aber ich schrieb ja oben schon, dass die Reihenfolge wahrscheinlich nicht immer ganz stimmt.
Und das war's also. Die BU, finito. Ich war einfach nur noch froh, endlich fertig damit zu sein, egal wie das Ergebnis ist. Meine Zweifel liegen bei Physik und VMC, aber inwiefern die begründet sind, kann ich Euch natürlich erst übermorgen oder so sagen, wenn ich den Postboten hoffentlich ziemlich anschwulen/umarmen/abknutschen werde.
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Also erstmal raus aus dem DLR-Gebäude und ich hab mich von ein paar Leuten verabschiedet (von turkesc sofort, und von KJ erst später nochmal am MeinHotel). Weil das Wetter so genial war und mein Flug sowieso erst um kurz vor 8 und der von pilotjones um kurz vor 7 losging, wollten wir noch mit Dennis, der auch willig war (trotz Anreise per Auto), noch ein bisschen was am Flughafen zu machen (wir hatten schon seit dem ersten Tag mit dem Modellbauflughafen geliebäugelt). Also ist pilotjones schonmal mit KJ zum MeinHotel zurück, weil wir dort parken konnten und ich bin noch kurz mit Dennis in seine Bleibe im edlen Motel One, in dem ich wohl auch, falls die Post am Donnerstag gute Nachricht bringt, nächstes Mal bleiben werde. Kostenlose Eisbonbon-Flatrate an der Rezeption, WLAN, Frühstück schon ab 6 und die edle Einrichtung wären die 10 Euro pro Nacht mehr auf jeden Fall wert. Also hat Dennis eben ausgecheckt, wir sind zum MeinHotel, haben uns dort innerhalb rekordverdächtigen 25 Minuten von KJ verabschiedet und sind zu Fuß zum Flughafen. Weil der nächste Modellbau-Durchgang aber erst um 2 losging, wir aber erst kurz vor 1 hatten, sind wir mal wieder in den inzwischen sehr liebgewonnenen Edeka bzw. die Bäckerei davor und haben ein bisschen was gefuttert. Auf dem Weg dorthin trafen wir Basti, der tatsächlich gerade die FQ bestanden hatte. Kaum zu fassen; der Man in Black ist wirklich dabei! Wir freuten uns unendlich für Ihn, und ich wünsche dir ALLES erdenklich gute für deine Ausbildung. Dein Medical ist ja zum Glück schon fast geritzt, wenn du bei Phase II jet-tauglich warst. Ich hoffe sehr, dich irgendwann mal in Bremen vielleicht wiedersehen zu dürfen. Nach dem Essen war's auch schon 13:50 und ab gings zurück zu der Besucherterrasse, wo die Modellshow beginnen sollte. Da aber noch einige gerade warteten und bezahlen wollten, schauten wir uns draußen die 772 von Emirates an, die direkt vor der Terrasse am Gate war. Echt der Hammer, wobei die 200er ja doch schon ziemlich kurz ist, zumindest im Verhältnis zur Rumpfdicke. Kurzfristig haben wir uns doch noch für die Variante mit Vorfeldrundfahrt und Feuerwehrbesuch entschieden. Seltsamerweise waren wir die einzigen Leute unseren Alters bei der Show, der Rest waren vielleicht 3 oder 4 Familien mit ihrem Nachwuchs. Aber 3x dürft ihr raten, wer sich bei dem ganzen Spektakel am kindischsten verhalten hat . Das ganze ist echt sehr lohnenswert, aber das Highlight war der Kerl, der das ganze geleitet hat. Hamburgererererer geht nicht, der hat Sprüche gekloppt, das war unnachahmlich. Hauptsache beim Film erstmal rausgegangen um einen zu kippen/schmökern.
Vor der Vorfeldrundfahrt versicherte er uns, dass wir die EK-777 von der Feuerwehr aus starten sehen könnten. Erstmal das ganze verbotene Zeug wie Taschen etc. abgegeben, bevor wir in die Sicherheitszone durften. Eine hyperintelligente Mutter hatte die grandiose Idee, ihren Besucherausweis, den wir uns sichtbar an die Klamotten klemmen sollten, in ihre Handtasche zu packen, die sie dann zum Einschließen abgab. Die Rundfahrt war genial. Schön 'ne Runde um die 777 gedreht, die massiven Rolls Royce Trents bewundert und dann auch glaub ich relativ schnell zur Feuerwehr. Das ganze natürlich unter Beachtung der zwei wichtigen Bordregeln. 1.: Auch wenn der Bus anhält und die Türen für Fotos öffnet: Nicht aussteigen. Und die 2., viel wichtigere Regel: IMMER winken! Nun ging's zur Feuerwehr. Nach ein paar coolen Anekdoten vom Feuerwehrkerl ("Ich bin das Feuer!" Pschhhhhhhhhhhhht...), der unter anderem schon den BMW seines Chefs komplett unter Wasser gesetzt hat und schon die Sekunden bis zur Rente runterzählt, demonstrierte er die schicke Funktion des vollautomatischen Feuerwehrfahrzeugs. Warum das Teil überhaupt noch einen Fahrer braucht frage ich mich... Knopf drücken und selbst der CD-Player in der Fahrerkabine springt nach dem Starten des Motors schon selber zum Refrain von "Final Countdown" und stellt die Lautstärke auf Anschlag. Dann wurde noch reichlich Wasser verschwendet, allerdings wurde ich dabei eher kribbelig, weil die 777 bereits Pushback hatte, ebenso wie die unendlich lange Versuchung, aka 753 von Condor. Genau in dem Moment rief unser Führer uns aber zum Bus rüber, der zum Glück schon abfahrbereit war. Also eine schöne Position für die Beobachtung für geschätzte 300m hinterm V2-Punkt auf der 05-Bahn gesucht und wir warteten. Erst die 757, dann die 777 (was für'n Sound!), wobei uns der Ausblick auf letztere fast durch einen Airbus von LH versaut wurde. Air Berlin scheint übrigens, es in HAM mit der Taxi Speed nicht so genau zu nehmen. Im Anschluss kreuz und quer über den ganzen Flughafen, vom mini Cargo-Terminal über LH-Technik, die Jumbo-Halle, die General Aviation-Hallen (wenn mich nicht alles täuscht, habe ich da aufm Feld ne Embraer Phenom 100 gesehen, unter Ösi-Registrierung; von denen gibt's ja bisher kaum welche) und die "normalen" Luftbrücken am Terminal. Außerdem noch die Liefersäulen für die Kerosintanks (komischerweise verstanden wir unter Druckbetankung was anderes, als mit hohem statischen Druck Kerosin durch die unterirdischen Leitungen in Flugzeuge zu pumpen, aber unser Verständnis hing auch mit dem Transport von Flüssigkeiten zusammen (Danke an unseren Führer für die Info!)) besucht. Das war's dann also (glaub ich, in den 2 Tagen hatte ich so viele Eindrücke, dass bestimmt einiges auf der Strecke geblieben ist).
Wieder zum MeinHotel gestiefelt, Dennis brachte uns noch zum Flughafen und pilotjones und ich verabschiedeten uns von ihm (Respekt, an dem Tag wäre ich nicht mehr Auto gefahren!). Dann ein letztes Mal, das gefühlte 10. Mal, in den Edeka und ein absolvierte-BU-Bier getrunken. Die Leute neben uns im Wartebereich bei den Arrivals auf den Bänken müssen uns für irre/besoffen/beides gehalten haben, weil wir beim Bier noch über Physik diskutiert haben. Irgendwann haben wir dann beide eingecheckt und uns noch in der wunderbaren, dennoch sinnlosen Welt des Duty-Free aufgehalten. Im Nachhinein habe ich glatt vergessen, mir noch irgendein Andenken an die BU im World Shop zu kaufen, oder wenigstens ein LH-Revell-Modell, um endlich mal damit anzufangen, wie ich es mir noch vor der BU gedacht hatte. pilotjones musste dann schon eine ganze Weile eher als ich ans Gate zum Boarden, ich hatte noch eine Weile.
Als ich am Gate saß (welches komplett am Ende des Terminals war), fing ich schonmal an, mir die Zeit damit zu vertreiben, mit diesem Bericht hier anzufangen. Dass dieser letzendlich so lang werden würde, davon hatte ich keine Ahnung. Ich hatte heute einfach Lust und Zeit dazu, und sowieso Urlaub, und schließlich ist es auch für mich eine geniale Art und Weise, dieses Erlebnis dauerhaft für mich selber festzuhalten. Aber was fehlt in dieser Geschichte? Klar, das Happy End, und ich meine nicht einen (hoffentlich) positiven Brief damit. Dort am Gate überlegte ich mir, einfach mal nachzufragen, ob die vielleicht noch 'nen Jumpseatbeschwerer brauchen. Habe ich zwar selten von gehört, dass das schon Leute auf dem Rückflug von der BU gefragt haben (und ich habe noch nie davon gehört, dass es geklappt hat), aber Fragen kostet ja bekanntlich nichts und so boardete ich als einer der letzten, um nicht den Betrieb aufzuhalten und erklärte der Flugbegleiterin meine Situation und bat sie darum, mal den Kapitän zu fragen. Sie meinte zwar, die Chancen stünden wahrscheinlich eher schlecht, aber sie könne ja einfach mal fragen, und 5 Minuten später saß ich festgezurrt und eingeengt mit einem fetten Grinsen in der Fresse einen halben Meter hinter den beiden. Ausgerechnet in ner 733 Ich bin so glücklich. Während des Starts (bis 10k ft) hielt ich brav die Klappe, danach fragte ich den FO ein bisschen was über seine Ausbildung. Er war im 300. NFF, ist seit etwa 10 Jahren auf Linie und ist in DUS stationiert. Langstrecke hat er aus familiären Gründen abgelehnt, Germanwings wegen des Arbeitsvertrages bei LH ebenso. So dauert es zwar wahrscheinlich noch etwa 5-7 Jahre, bis er den vierten Streifen bekommt, aber er ist so sehr glücklich. Und er fliegt von DUS tatsächlich eine gute Mischung aus Tagestouren, dann meist DUS-X-Turnarounds, oder auch manchmal DUS-FRA und dann von FRA aus komplette Umläufe. Die Auswahl des Kapitäns lief damals wohl noch ziemlich anders ab; bei dem, was er erzählte, bin ich echt froh, erst heute durch den DLR-Fleischwolf gedreht zu werden. Achja, und der FO meinte, dass er auch ein Typerating auf A320 ablehnen würde, denn schließlich ist die 737 ja noch ein "richtiges" Flugzeug (die ganzen Uhren, abgesehen vom NavDisplay und PFD, sind schon genial) . Unterschreibe ich so. Nach dem wohl aufrichtigsten "Dankeschön", das ich einem mehr oder weniger Fremden jemals entgegengebracht habe, bin ich dann auch raus und habe, nachdem schon alle anderen Pax außer mir raus waren, mich verabschiedet. Letzendlich bin ich noch mit dem Zug, Bus und zu Fuß nach Hause und bin um halb 12 halbtot ins Bett gefallen.
Seit gestern steht für mich fest: Wenn's bei LH nicht funktioniert, und nicht bei Air Berlin, und nicht bei Swiss, dann will ich's trotz des finanziellen Risikos privat versuchen. Punkt.
So, ich glaub ich kann erstmal meine Laptoptastatur austauschen. Ich hoffe, Ihr hattet so viel Spaß beim Lesen, wie ich beim Schreiben (wobei es locker noch ausführlicher gegangen wäre).
Zuletzt bearbeitet von Aussie_Flo am Fr Jun 04, 2010 9:27 am, insgesamt 3-mal bearbeitet |
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turkesc NFFler

Anmeldungsdatum: 01.04.2010 Beiträge: 28 Wohnort: Ahlen  |
Verfasst am: Di Jun 01, 2010 8:49 pm Titel: |
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Jap, an alle aus dem Forum die dabei waren: Hat echt Spaß gemacht und es war auch viel einfacher mit euch die BU zu bezwingen
Noch viel Glück bei den Resultaten! |
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Springbok Captain


Anmeldungsdatum: 19.11.2008 Beiträge: 579
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Verfasst am: Di Jun 01, 2010 10:24 pm Titel: |
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Da wir alle irgendwie im gleichen Boot sitzen, die einen weiter vorne, die anderen weiter hinten, wünsche ich aus der Mitte alles Gute und drücke die Daumen (das Rudern müssen dann andere übernehmen) _________________ Egal wie tief man die Messlatte des geistigen Verstandes eines Menschen legt, es gibt jeden Tag jemanden der bequem darunter durchlaufen kann |
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Aussie_Flo Gast
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Verfasst am: Mi Jun 02, 2010 8:22 am Titel: |
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Stellt Euch auf heute Nachmittag/Abend ein, was den Erfahrungsbericht betrifft... Ist schon Überlänge und ich bin noch nicht mal bei der Anreise angelangt. |
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korelio Captain


Anmeldungsdatum: 19.11.2009 Beiträge: 638
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Verfasst am: Mi Jun 02, 2010 8:26 am Titel: |
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die ausführlichen sind immer schön zu lesen....bin gespannt
Hoffentlich viel über Technik/Physik  |
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Aussie_Flo Gast
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Verfasst am: Mi Jun 02, 2010 8:56 am Titel: |
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Mach' dir keine Hoffnung auf inhaltliche Infos, die wird's nicht geben. Dennoch Tipps zur Vorbereitung. |
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korelio Captain


Anmeldungsdatum: 19.11.2009 Beiträge: 638
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Verfasst am: Mi Jun 02, 2010 11:44 am Titel: |
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Zitat: | Dennoch Tipps zur Vorbereitung. |
genau die kann man immer gebrauchen |
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dennisgrund Navigator

Anmeldungsdatum: 11.04.2010 Beiträge: 31 Wohnort: Iserlohn  |
Verfasst am: Mi Jun 02, 2010 4:15 pm Titel: |
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Schönes Gefühl, wenn alles vorbei ist  _________________ Frozen ATPL
Condor  |
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Aussie_Flo Gast
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Verfasst am: Mi Jun 02, 2010 4:56 pm Titel: |
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So, etwas mehr als 50.500 Zeichen und eine verschlissene Tastatur später ist mein EB fertig. Ich hab' ihn mal übersichtlichkeitshalber oben eingefügt. Viel Spaß beim Lesen! |
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Springbok Captain


Anmeldungsdatum: 19.11.2008 Beiträge: 579
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Verfasst am: Mi Jun 02, 2010 5:43 pm Titel: |
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Ein super toller, großartiger Bericht. Vielen herzlichen Dank dafür. Ich drücke den PBlern die Daumen, und dem unterhaltsamen Wirtschaftsingenieur ebenso, sollte ein Daumen übrig bleiben
Dann hab ich ja jetzt nur noch Angst vor PHY/TVT...  _________________ Egal wie tief man die Messlatte des geistigen Verstandes eines Menschen legt, es gibt jeden Tag jemanden der bequem darunter durchlaufen kann |
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Springbok Captain


Anmeldungsdatum: 19.11.2008 Beiträge: 579
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Verfasst am: Mi Jun 02, 2010 6:05 pm Titel: |
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Danke! _________________ Egal wie tief man die Messlatte des geistigen Verstandes eines Menschen legt, es gibt jeden Tag jemanden der bequem darunter durchlaufen kann |
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