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jonas Goldmember

Anmeldungsdatum: 03.02.2003 Beiträge: 2317 Wohnort: Paradise City  |
Verfasst am: Sa Sep 18, 2004 2:24 pm Titel: RÜCKSCHLAG in der steuerlichen Absetzbarkeit von ATPL-Kosten |
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| Zitat: | Steuerliche Aspekte
Ausbildungskosten nur noch begrenzt absetzbar
Am 9. Juli d. Jahres hat der Bundesrat das "Gesetz zur Änderung der
Abgabenordnung und weiterer Gesetze" verabschiedet, mit dem die steuerliche
Abzugsfähigkeit von Ausbildungskosten rückwirkend ab dem 1.1.2004 neu
geregelt - sprich: gekappt - wird.
Mit diesem bislang weitgehend unbekannten Gesetz hat Bundesfinanzminister
Hans Eichel (SPD) klammheimlich die steuerzahlerfreundliche Rechtsprechung
des Bundesfinanzhofs (BFH) ausgehebelt, der erst im letzten Jahr (gut 17
Jahre nach der ersten Klage in 1985!) erstmals den vollen Steuerabzug für
bestimmte Ausbildungskosten zugelassen hatte.
Damit können jetzt Aufwendungen für die erstmalige Berufsausbildung oder ein
berufsbegleitendes Erststudium nicht mehr in voller Höhe als Werbungskosten
abgesetzt werden, sondern nur noch als Sonderausgaben bis zu einer maximalen
Höhe von € 4.000 p.a. (statt bisher € 920) abgesetzt werden - ein
vergleichsweise geringer Betrag bei z.B. einer Ausbildung zum
Verkehrsflugzeugführer (ATPL).
Erschwerend kommt hinzu, dass - wenn Sie keine positiven Einkünfte haben
(und wer hat die schon während der Ausbildung zum Piloten oder als
Vollzeitstudent) - Sie auch keine Sonderausgaben geltend machen können und
damit doppelt bestraft werden.
Kosten für Weiterbildungen, die der abgeschlossenen Erstausbildung bzw. dem
Erststudium "nachfolgen" (z.B. Type Ratings bei Piloten), sind als
Werbungskosten nach wie vor steuerlich unbeschränkt abziehbar. Voraussetzung
ist natürlich, dass die Weiterbildung aus beruflichen Gründen erfolgt.
Grund für die Heimlichkeit, mit der dieses Gesetz verabschiedet wurde ist
die Tatsache, dass der Fiskus Einnahmeausfälle in Höhe von ca. € 1,5 Mrd.
jährlich auf sich zukommen sah. Diese Steuerausfälle gehen auf eine
steuerzahlerfreundliche Entscheidung des BFH vom Januar 2003 zurück, wonach
auch z.B. Ausgaben für ein berufsbegleitendes Erststudium Werbungskosten
sind.
Sollten Sie z.B. als Pilot Ihre Ausbildung im letzten Jahr begonnen haben
und damit der grösste Teil Ihrer Ausbildungskosten in diesem Jahr anfallen,
trifft Sie dieser Schachzug von Herrn Eichel direkt (s.o.).
Unsere Empfehlung: ungeachtet dieses Gesetzes sollten Sie alle Belege über
Zahlungen im Zusammenhang mit Ihrer Ausbildung sammeln und die
entsprechenden Anträge beim Finanzamt stellen - und zwar unter Ausschöpfung
aller Rechtsmittel bis hin zur (Sammel-) Klage. |
Dieser aktuelle Rundbrief ist von einem Anwalt, der viele Piloten bzgl. der o.g. Problematik betreut .
Aber jetzt, aus die Maus
DANKE, HANS.... |
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vogelmann Captain

Anmeldungsdatum: 20.03.2003 Beiträge: 2165 Wohnort: HH  |
Verfasst am: Sa Sep 18, 2004 3:00 pm Titel: |
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Der Artikel hetzt aber gewaltig...naja, ist echt ärgerlich sowas aber scheinbar unvermeidbar.
Unser Steuersystem is eh fürn Arsch aber anstatt was zu ändern, wird alles verschlimmert. Und warum vereinfachen sie das nicht? Weil sie dann die ganzen Finanzbeamten entlassen müssten... _________________ BU+FQ ja, Pilot nein!  |
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Lucas_aus_Köln Captain


Anmeldungsdatum: 31.01.2004 Beiträge: 183
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Verfasst am: Sa Sep 18, 2004 7:00 pm Titel: |
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das betrifft ja leider sogut wie alle jungen menschen, die inner ausbildung stecken (studenten/azubis/alle NFF'ler(privat/lh, etc)! und mal davon abgesehen, kostet ein studium fast genausoviel wie ne atpl, auf die jahre gerechnet!
ich werd trotzdem alle meine belege aufheben!
hab diesbezüglich eine ganz tolle karikatur, glaub aus welt am sonntag vor augen, überschrift lautete, hier entsteht eine neue behörde, zum abbau und vereinfachung der bürokratie. nen riesen komplex davor standen zwei kleine gebäude, a-amt, sozialamt etc. wahrscheinlich kennt ihr diese zeichung . bin immer noch wie verhext, durfte heute nen astronauten anfassen, werd mir bis zum vordiplom nicht mehr die hände waschen!  _________________ Two wrongs don't make a right, but two Wrights made an aeroplane. |
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jonas Goldmember

Anmeldungsdatum: 03.02.2003 Beiträge: 2317 Wohnort: Paradise City  |
Verfasst am: Sa Sep 18, 2004 9:22 pm Titel: |
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| Lucas_aus_Köln hat folgendes geschrieben: | | ... und mal davon abgesehen, kostet ein studium fast genausoviel wie ne atpl, auf die jahre gerechnet! |
Dieses Argument wird gern genommen, um eine sehr teure Pilotenausbildung zu rechtfertigen!
Leider hinkt dieser Vergleich enorm, aus folgenden Gründen:
Das Studium an sich ist fast kostenlos -Privatunis jetzt mal ausgeschlossen-, abgesehen von der Semestergebühr (ca. 150,- EUR). Was ein Studium natürlich teuer macht, sind die Lebenshaltungskosten in einer entfernten Stadt.
Ich kenne zB einige Leute, die in der Umgebung einer Stadt mit Uni wohnen und die pendeln täglich!!! Häufig ist der ÖPNV nämlich in der Semestergebühr enthalten (genauso wie bei mir).
Also, geht man von der Regelstudiendauer von 8 Semestern an einer FH aus, kann man selbige nach 4 Jahren als Dipl.-Ing. verlassen. Pendelt man an eine nahe Uni und muss keine Miete zahlen (zB weil man wieder/noch im Haus der Eltern lebt), kann man ein Studium, wenn man in den Semesterferien arbeiten geht, kostengünstig durchziehen.
Außerdem, die hohen Lebenshaltungskosten in einer Großstadt, in der meistens die größeren Flugschulen angesiedelt sind, kommen bei einer Pilotenausbildung natürlich noch hinzu !!!
Gruß, jonas |
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jonas Goldmember

Anmeldungsdatum: 03.02.2003 Beiträge: 2317 Wohnort: Paradise City  |
Verfasst am: Sa Sep 18, 2004 9:31 pm Titel: |
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Übrigens, falls einer die aktuellen, viel diskutierten Studiengebühren zum Anlass nehmen möchte, um mein posting zu entkräften, dem sei gesagt, dass diese erst dann anfallen, wenn man die Regelstudienzeit seines Studienganges um 4 Semester überzieht. was es ja durchaus geben soll
Dann zahlt man im ersten Überziehungs-Semester 500,- , im zweiten 700,- und im dritten schon 900,- EUR.
Sollte man also ca. 70 Semester oder mehr studieren, kann es durchaus sein, dass die Kosten im Vergleich zu einer ATPL-Ausbildung identisch sind!
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Lucas_aus_Köln Captain


Anmeldungsdatum: 31.01.2004 Beiträge: 183
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Verfasst am: So Sep 19, 2004 1:11 am Titel: |
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hi jonas
ich gebe dir da im großen und ganzen recht, dieser vergleich wird gern herangezogen. das die leute, die von daheim pendeln günstiger bei dieser sachen wegkommen, ist klar. zum thema großstadt, wir wissen ja, was die großstadt kostet, frankfurt ist ja auch nicht ganz umsonst in meiner kostenaufstellung sind die monatlich festen kosten, wie miete, lebenshaltungskosten, eventuell noch ein auto enthalten - sofern sich ein student ne karre leisten kann. da kommen schnell 500-600€/monat zusammen.
um das mal ganz klar zu definieren: ich hatte nicht vor, damit nen finanziellen absturz (aktuell zumindest, bei den überkapazitäten auf dem markt) zu rechtfertigen !!! wobei die studiengebühren bereits studenten, oder jene betrifft, die eine zweitausbildung anstreben. wenn man alles zusammenrechnet, abhängig von den regionalen disparitäten, ob der oder diejenige bei hotel mutti wohnt, ob man bafög bezieht. hinsichtlich dieser faktoren, kommt man garantiert auf eine summe, die der atpl um nichts nachsteht!
N A T Ü R L I C H trifft diese kostenaufstellung nicht auf jeden zu, aber fakt ist, umsonst ist nicht mal der tod! das studium kostet wenn etwas? den steuerzahlern - und das sind W I R!!!
die fehlende struktur und die sonstigen fehler sind kostengünstig abzugeben - bei interesse einfach ma p-emmen!
so, jetzt reicht's - ick hab ken bock mehr - so würde es "sowas" zumindest ausdrücken!
grüße nach FFM _________________ Two wrongs don't make a right, but two Wrights made an aeroplane. |
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Warringer Captain

Anmeldungsdatum: 25.02.2003 Beiträge: 544
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Verfasst am: So Sep 19, 2004 6:53 pm Titel: |
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Nur mal so als Einwurf: Dieses "Argument" wird normalerweise im generellen Zusammenhang
'Kostenvergleich mit anderen Ausbildungsformen' verwendet. Ein Student kostet den Staat im
Schnitt 10.000€ pro Jahr, darin natürlich nicht enthalten die Lebenshaltungskosten. Es sollten
schon die tatsächlichen Kosten sein, die verglichen werden. Egal wer sie nun trägt.
Berücksichtigen sollte man da aber auch dass ein Studium i.d.R. zehn Semester dauert, eine
ATPL-Ausbildung (nicht modular) maximal zwei Jahre. Das spielt z.B. eine Rolle sobald es um die
Sozialversicherung geht, Stichwort Rentenformel, wenn man von der idealen Konstellation "Job
nach Ende der Lehrzeit" ausgeht. |
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jonas Goldmember

Anmeldungsdatum: 03.02.2003 Beiträge: 2317 Wohnort: Paradise City  |
Verfasst am: So Sep 19, 2004 8:13 pm Titel: |
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| Warringer hat folgendes geschrieben: | Nur mal so als Einwurf: Dieses "Argument" wird normalerweise im generellen Zusammenhang
'Kostenvergleich mit anderen Ausbildungsformen' verwendet. Ein Student kostet den Staat im
Schnitt 10.000€ pro Jahr, darin natürlich nicht enthalten die Lebenshaltungskosten.
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Diese 10.000,- € setzen sich natürlich größtenteils zusammen aus den fehlenden Beiträgen in die Sozialversicherung!!! Da ich von meinen späteren Beiträgen in die Rentenversicherung sicherlich keinen einizigen Cent sehen werde, wenn ich im rentenfähigen Alter angekommen bin, weil es duch das "geniale" System der Umlagefinanzierung in unserem Land schon alles verprasst wurde, tangiert mich das wirklich nicht sehr !!!
| Zitat: |
Es sollten schon die tatsächlichen Kosten sein, die verglichen werden. Egal wer sie nun trägt. |
Dann müsstest du aber auch die entgangenen Beiträge an Sozialversicherung für den Staat mit in deine Rechnung einbeziehen, die durch eine durchgehende ATPL-Ausbildung anfallen.
| Zitat: |
Berücksichtigen sollte man da aber auch dass ein Studium i.d.R. zehn Semester dauert, |
Fachhochschule 8, Uni 10
| Zitat: |
ATPL-Ausbildung (nicht modular) maximal zwei Jahre. Das spielt z.B. eine Rolle sobald es um die
Sozialversicherung geht, Stichwort Rentenformel, wenn man von der idealen Konstellation "Job
nach Ende der Lehrzeit" ausgeht. |
Du gehst hier wirklich noch davon aus, dass jemand, der viel in die staatliche Rentenversicherung einzahlt (weil er muss!), auch viel rausbekommt. Diese Zeiten sind wohl für immer vorbei. Es wird sicherlich bald eine fixe Grundrente eingeführt, die dafür da ist, mit dem nötigsten auszukommen. Alles, was darüber hinaus geht, muss man privat versichern in Form einer zB. privaten Rentenversicherung, in die man monatlich einzahlt.
Thema "Job nach Ende der Lehrzeit": Gehst du von der momentanen LH-Schiene aus, vergehen von der Bewerbung bis zum ersten Einsatz auf Linie ca. 5 Jahre (1 Jahr warten von Bewerbung bis Schulung, 2 Jahre Ausbildung, 2 Jahre Wartezeit).
Gruß, jonas
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Warringer Captain

Anmeldungsdatum: 25.02.2003 Beiträge: 544
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Verfasst am: So Sep 19, 2004 9:14 pm Titel: |
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| jonas hat folgendes geschrieben: | | Diese 10.000,- € setzen sich natürlich größtenteils zusammen aus den fehlenden Beiträgen in die Sozialversicherung!!! Da ich von meinen späteren Beiträgen in die Rentenversicherung sicherlich keinen einizigen Cent sehen werde, wenn ich im rentenfähigen Alter angekommen bin, weil es duch das "geniale" System der Umlagefinanzierung in unserem Land schon alles verprasst wurde, tangiert mich das wirklich nicht sehr !!! |
Wenn deutsche Unis im Jahr knapp 30 Milliarden Euro ausgeben und es etwa zwei Millionen Studenten
gibt, man bestimmte Anteile die nicht in die Bildung einfließen oder sich selbst refinanzieren berücksichtigt,
wie viel Geld wird dann pro Jahr für einen Studenten aufgewendet?
Das ist eine zugegeben einfache Milchmädchenrechnung, doch auch die 10.000€ die aus einer anderen
Quelle stammen gehen in diese Richtung. Der Ausfall für die Sozialversicherung ist aber ein interessanter
Punkt, unabhängig davon inwiefern uns das einmal betrifft.
| jonas hat folgendes geschrieben: | | Dann müsstest du aber auch die entgangenen Beiträge an Sozialversicherung für den Staat mit in deine Rechnung einbeziehen, die durch eine durchgehende ATPL-Ausbildung anfallen. |
Dann müsstest du aber auch die Förderung der Privatwirtschaft berücksichtigen, die ein Student einer
staatlichen Universität nicht aufbringt.
| jonas hat folgendes geschrieben: | | Zitat: |
Berücksichtigen sollte man da aber auch dass ein Studium i.d.R. zehn Semester dauert, |
Fachhochschule 8, Uni 10 |
Durchschnittliche Studienzeit = Regelstudienzeit + x
| jonas hat folgendes geschrieben: | | Du gehst hier wirklich noch davon aus, dass jemand, der viel in die staatliche Rentenversicherung einzahlt (weil er muss!), auch viel rausbekommt. Diese Zeiten sind wohl für immer vorbei. Es wird sicherlich bald eine fixe Grundrente eingeführt, die dafür da ist, mit dem nötigsten auszukommen. Alles, was darüber hinaus geht, muss man privat versichern in Form einer zB. privaten Rentenversicherung, in die man monatlich einzahlt. |
Okay, das kann ich mir auch gut vorstellen. Aber was ich im Grunde sagen möchte ist dass, abgesehen
davon dass dieser Summenvergleich wenig taugt, ein ATPL hohe Kosten offen legt die bei einem Studium
genauso wie bei einer Schulausbildung oder Lehre für die Betroffenen unsichtbar bleiben. Wenn es
in Deutschland plötzlich keine Piloten mehr gäbe müsste das Bundesministerium für Bildung und Forschung
genau diese Kosten mittragen um eine wirtschaftlich notwendige Ausbildungsmaßnahme zu ermöglichen.
| jonas hat folgendes geschrieben: | | Thema "Job nach Ende der Lehrzeit": Gehst du von der momentanen LH-Schiene aus, vergehen von der Bewerbung bis zum ersten Einsatz auf Linie ca. 5 Jahre (1 Jahr warten von Bewerbung bis Schulung, 2 Jahre Ausbildung, 2 Jahre Wartezeit). |
Eigentlich müsste man ja für alle ausgebildeten Piloten sprechen, das ist wohl leider kaum möglich.
Trotzdem sind in diesen fünf Jahren drei Jahre enthalten, die ein Pilotenanwärter heute für gewöhnlich
mit Zusatzqualifikation oder Arbeit verbringt, nicht mit Herumsitzen. Egal ob er mit LH-Vertrag
oder ohne dasteht. Aber egal, das lässt sich 1:1 wirklich nicht vergleichen.  |
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Lennart Captain

Anmeldungsdatum: 08.01.2004 Beiträge: 92
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Verfasst am: Do Sep 30, 2004 9:35 am Titel: |
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Gut, wenn man alle volkswirtschaftlichen Faktoren einbezieht kann man sicherlich auf ein ähnliches Kostenniveau kommen, zumindest bei einigen Fächern.
Ich finde das Argument mit dem Studium aber trotzdem im Grunde unverschämt.
Wer Pilot/in werden will muß innerhalb relativ kurzer Zeit (ca 2 Jahre bei Vollzeit-, 3-4 Jahre bei nebenberuflicher Ausbildung) einen riesen Haufen Kohle rausballern. Mit Pech kommen auch noch Zinsen galore dazu ( bei allen die kein zinsloses Darlehen von Opa kriegen können bzw. gleich von Vati beschenkt werden).
Und das sind NUR Ausbildungskosten - die Lebenshaltungskosten halten sich mit einem Normalstudi die Waage, das gibt sich nichts, aber der ganz heftige fünfstellige Posten kommt bei einem Studenten gar nicht vor, weil er die eigentliche Ausbildung geschenkt kriegt.
Tatsache ist, daß es in Deutschland KEINERLEI Pilotenausbildung gibt die nur über die berufliche Eignung zugänglich ist. Lufthansa will zusätzlich ein bestimmtes Mitarbeiterprofil sehen, unabhängig vom berufsbezogenen Test BU, und die Bundeswehr siebt erst mal nach Offizierseignung.
Heißt im Klartext: es ist theoretisch möglich, eine super Eignung für den Beruf Verkehrspilot mitzubringen, und trotzdem keine Ausbildungsmöglichkeit zu bekommen, weil die finanzielle Hürde nicht zu nehmen ist.
Im Gegenzug kann ein Student in einem "teuren" Fach, sagen wir mal Biogenetik oder Medizin, eine komplette Hochschulausbildung, ein Doktorat (=Forschungsprojekt) , ein Auslandssemester und evt auch noch ein Forschungssemester im Ausland umsonst bekommen. Es sei den Leuten auch gegönnt. Aber evt ist so ein "Paket" wie hier beschrieben, sogar TEURER als ein ATPL?
Wie gesagt: man kann drauf rumrechnen, aber das ändert nichts an der Tatsache daß die einen öffentlich finanziert werden und die anderen nicht. Punkt.
(Außerdem ist auch nicht jeder Studi automatisch ein Fiskal-Blindgänger. Ich kenne einige Studenten die steuer- und versicherungspflichtig arbeiten.)
Ich sehe ein daß es keine Lösung ist jedem Franz den Schein zu schenken, und dem will ich auch gar nicht das Wort reden.
Es gibt aber durchaus sowas wie staatliche Flugschulen die rein nach Eignung gehen und nicht nur was für reiche Jungs sind. (Schweden, Norwegen richtet gerade eine ein, Finnland nimmt 10k...).
Wir sind es hier so gewöhnt daß der Weg zum Piloten entweder eine extrem exclusive/elitäre oder aber extrem kostspielige Sache ist. Daß jemand einfach riesen Bock auf den Job hat, dafür geeignet ist und ohne großes Getue die Ausbildung machen will ist unter unseren Bedingungen ja kaum vorstellbar. Der Beruf wird als großes Privileg gehandelt und das ganze Finanzierungselend ist in meinen Augen Teil des Problems.
Ich finde jedenfalls nicht daß es so laufen muß wie es das derzeit und immer noch tut. Bloß weil es "schon immer so gewesen ist"... |
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jonas Goldmember

Anmeldungsdatum: 03.02.2003 Beiträge: 2317 Wohnort: Paradise City  |
Verfasst am: Do Sep 30, 2004 10:55 am Titel: |
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Guter Beitrag, lennart! Dem ist nichts mehr hinzuzufügen!!!
Gruß, jonas  |
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