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Jschroe Bruchpilot

Anmeldungsdatum: 30.09.2009 Beiträge: 12 Wohnort: HD, BW  |
Verfasst am: Do Okt 08, 2009 10:21 pm Titel: Tipps zum Gespräch mit der Prüfkomission an der OPZ |
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Hallo zusammen!
Ich mache 2010 mein Abi und habe mich schon dieses Jahr im August als Kampfflugzeugführeroffizier der Luftwaffe beworben. Ich bin sehr zuversichtlich bald eine Einladung zur OPZ zu bekommen. Ich bereite mich schon seit mehreren Wochen vor und sammle Infos und Tipps.
Ich würde gerne von ein paar Leuten die das Gespräch erfolgreich hinter sich gebracht haben wissen, was sie als Beweggründe angegeben haben.
- Warum will man Offizier werden
- Warum ausgerechnet Bund?
Also die soldatische Motivation, die ja soviel ich erfahren habe mindestens 60% betragen muss. Natürlich habe ich mir auch selbst einige Gedanken gemacht und will nicht einfach "nur fliegen", aber ich würde gerne noch von ein paar Soldaten hören was sie gesagt haben, bzw. was ihre Motivation ist bzw. war.
Vielen Dank schonmal im Vorraus!
Gruß, Jo |
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--Tommy-- Captain

Anmeldungsdatum: 02.06.2006 Beiträge: 876
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Verfasst am: Fr Okt 09, 2009 12:47 pm Titel: |
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Wie wär's denn mal, wenn du denen einfach sagst, was deine Beweggründe sind?
Wem soll das denn helfen, wenn bei deiner Bewerbung meine Gründe angibst und im Offizierlehrgang feststellst, dass du im völlig falschen Verein gelandet bist?
Ich kann dich zumindest dahingehend schon mal beruhigen: Wenn du dich wirklich, wie du sagst, schon seit ner Weile mit dem Thema beschäftigst, dann stehen die Chancen schon mal ziemlich gut, dass du der Prüfkommission vermitteln kannst, warum du zur Bundeswehr willst und die deine Gründe auch akzeptieren.
PS.: Soldatische Motivation 60%? Wo hastn du die Zahl her, wenn ich fragen darf? |
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Alt&Neu Captain

Anmeldungsdatum: 01.05.2009 Beiträge: 604
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Verfasst am: Fr Okt 09, 2009 1:54 pm Titel: |
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Jepp :-) |
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--Tommy-- Captain

Anmeldungsdatum: 02.06.2006 Beiträge: 876
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Verfasst am: Fr Okt 09, 2009 2:14 pm Titel: |
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Nochmal zu den 60%: Ich hab mir jetz ne Weile darüber den Kopf zerbrochen, komm aber nicht drauf, wie man so eine zahl überhaupt ermitteln soll
Alle Entscheidungen der prüfkommission sind Einzelfallentscheidungen.
Du kannst da drin sitzen mit der Einstellung: "Ich will auf jeden Fall Soldat und Offizier werden, dabei ist mir egal, dass ich kein Studium und keine Pilotenausbildung bekomme".
Du kannst aber genauso gut deinen Standpunkt so vertreten: "Ich möchte zwar Offizier werden, aber meine Zukunft sehe ich in der Fliegerei. Und wenn ich keine Jets fliegen darf, dann zieh ich meine Bewerbung zurück und geh zur Lufthansa".
Beide Standpunkte kannst du argumentativ und vor Allem ehrlich vertreten. Mit beiden Standpunkten kannst erfolgreich sein und eingestellt werden oder scheitern und vorzeitig die Heimreise antreten.
Mach dir also keinen Kopf über das, was andere sagen.
Außerdem wirst du in der Stresssituation, wenn du zwei Offiziere und einem Psychologen gegenüber sitzt und die n bissl Druck ausüben, kaum cool genug sein um deine vorgefertigten und auswendig gelernten Sätze abzuspulen und sie in den richtigen Kontext zu stellen. Wenn du das versuchst, verwickelst du dich schnell in Widersprüche und fliegst raus.
Und dazu sei noch gesagt: Es kann sein, dass du gefragt wirst, warum du dich ausgerechnet bei der bundeswehr beworben hast und dass die prüfer deine Antwort kopfnickend zur Kenntnis nehmen und beim nächsten Thema weiter machen. In dem Fall hättest du Glück.
Es kann aber genauso gut sein, dass sie voll darauf einsteigen und anfangen, tiefer zu bohren und sich an Kleinigkeiten festzubeißen. Dann wird's für dich zappenduster. |
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jeti@ag NFFler

Anmeldungsdatum: 28.04.2009 Beiträge: 19
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Verfasst am: Fr Okt 09, 2009 2:40 pm Titel: |
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kann Tommy nur zustimmen!
war erst vor 3 tagen an der opz, und er spricht wohl aus gleicher erfahrung wie ich!
ich legte mir auch haufenweiße antworten zurecht, aber wenn du dann im gespräch sitzt vergisst du vor stress sowieso das meiste von dem was du "auswendig" gelernt hast! du musst bedenken, dass es in keinem fall so ist wie bei dir zu hause im zimmer! es sitzten dir prüfer/psychologen gegenüber, die bei deinen antworten absolut keine emotionen zeigen...du gibts eine antwort und sie schauen dich immer mit dem selben blick an, schreiben mit, schauen dich wieder an! du weißt nie ob ihnen deine antwort gefallen hat oder nicht, allein das verunsichert und setzt dich unter stress! in solchen momenten denkst du garnicht mehr an deine texte
ich weiss selber, dass es schwer ist, aber versuch dich nicht zu nervös zu machen! die prüfer wollen dich nicht absichtlich durchfallen lassen, aber sie werden dich unter druck setzen, dass müssen sie aber auch, wenn du diesen beruf ausführen willst!!
sei dir genau bewusst was du willst und was du bei der bundeswehr willst, argumentiere sachlich und bleibe ruhig, dann wirst du bestehen!
ich werde heute/morgen einen erfahrungsbericht schreiben, den schicke ich dir mal  |
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Jschroe Bruchpilot

Anmeldungsdatum: 30.09.2009 Beiträge: 12 Wohnort: HD, BW  |
Verfasst am: Fr Okt 09, 2009 4:44 pm Titel: |
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Genau mit diesen Antworten habe ich schon gerechnet
Aber ihr habt ja Recht. Ich will auch keinesfalls zurechtgelegte Texte auswendiglernen oder Lügen ausdenken. Ich weiss auch ziemlich klar was ich will. Ich vertrete den Standpunkt "Ich möchte zwar Offizier werden, aber meine Zukunft sehe ich in der Fliegerei. Und wenn ich keine Jets fliegen darf, dann zieh ich meine Bewerbung zurück"
Meinen Standpunkt will ich auch ehrlich vertreten, und keinesfalls irgendwelche Geschichten erzählen die überhaupt nicht auf mich zutreffen.
Ich fände es nur interessant von ein paar anderen Soldaten zu hören aus welchen Gründen sie zur Bundeswehr und speziell in die Wehrfliegerei wollen. Nicht um einfach abzukupfern sondern um sie mit meinen Beweggründen und Zielen zu vergleichen. Ich glaub euch aufs Wort dass man in der Prüfsituation sowieso alles vergisst was man sagen wollte
Ach und zu den 60% : Ist mir schon klar dass man das nicht so einfach festlegen kann, aber habe die Zahl in irgendeinem Forum mal gesehn, ist wenn überhaupt so grob über den Daumen gepeilt, damit ist wohl gemeint, dass wenn jemand dorthin kommt und erzählt er will "nur" Pilot werden (was für mich nicht zutrifft) , natürllich sofort wieder nach Hause fahren darf. "Die Bundeswehr bildet Flugzeugführer aus, keine Piloten" etc... Ich denke ihr wisst was ich meine.
Wenn ihr euch nicht zu euren Motivationen äußern wollt ist das auch ok, ich denke dass ich es auch so schaffen werde, aber wie gesagt, es wäre sehr interessant verschiedene Beweggründe zu vergleichen und möglicherweise, bzw. sogar sehr wahrscheinlich Gemeinsamkeiten festzustellen.
Trotzdem vielen Dank für eure Antworten!!! |
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jeti@ag NFFler

Anmeldungsdatum: 28.04.2009 Beiträge: 19
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Verfasst am: Fr Okt 09, 2009 4:50 pm Titel: |
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Hier einmal meine Eindrücke der Opz und auf was ihr achten solltet!
Anreisetag:
Nun war der Tag endlich gekommen! Morgens um 8:30 begann meine Reise vom Bahnhof aus nach Köln zur Opz, in der ich mich bis um 15 Uhr einzufinden hatte. Nachdem ich im Zug nocheinmal meine Unterlagen studierte, kam ich um ca. 12:30 am Hauptbahnhof in Köln an, nahm aus Bequemlichkeit ein Taxi und fuhr in die Kölner Straße 262 zur Mudra-Kaserne. Mit einem flauen Gefühl im Magen zeigte ich also Einladung und Ausweiß vor, bekam eine knappe aber genaue Wegbeschreibung des Personals und machte mich auf den Weg zur Unterkunft. Als ich das Gebäude voller Neugier vor dem „Hausdrachen“ betrat, bekam ich diesen dann auch direkt zu sehen! Hausdrachen, so laß ich in einigen Erfahrungsberichten während meiner Vorbereitungszeit, ist die wirklich etwas zickige und schlecht gelaunte Hausdame, welche die Unterkunft verwaltet, den Bewerbern die Bettwäsche austeilt und uns später die Hausordnungen näher bringen sollte!
Mit einem recht strengen Ton forderte sie mich auf, meine Gepäck hinter eine im Flur aufgeklebte Linie zu stellen, drückte mir meine Bettwäsche in die Hand und übergab mir meinen Zimmerschlüssel. Anschließend sollte ich drei Tafeln durchlesen, auf denen einige Bemerkungen zur Hausordnung aufgeführt waren und musste noch kurz eine Unterschrift leisten!
Es ging für mich nun in den ersten Stock auf Stube, in der ich als erstes meinen Spint einräumte und mein Bett bezog. Ich war der zweite Bewerber der an diesem Tag angereist ist und saß dementsrpechend noch einige Zeit allein in der Stube. Mit der Zeit kamen immer mehr Bewerber, bis wir uns schließlich fast alle auf dem Flur zusammen fanden, uns ein wenig unterhielten und erste Witze machten! Wir verstanden uns wirklich erstaunlich gut und nahmen uns gegenseitig ein bisschen die Nervosität.
Um 15:50 hieß es dann zum ersten mal antreten vor dem Unterkunftgebäude, vor dem uns der Hausdrache noch einmal auf die Hausordnung aufmerksam machte. Nun gingen wir zusammen mit den Betreuungsoffizieren in die Opz, in der ein sehr freundlicher Oberstleutnant den Einweißungsvortrag hielt! Wir bekamen unsere Laufzettel, auf denen stand wann wir am nächsten Tag an welcher Station zu sein hatten! Dieser Zettel ist unter keinen Umständen zu verlieren!
Wir lauschten gespannt und kamen dann zum ersten Eignungsrelevanten Teil des Tests.
Biografischer Fragebogen:
Innerhalb einer knapp bemessenen Zeit, werden hier einige Fragen zur Person, zum Lebenslauf und zur Motivation zur Bewerbung erfragt. Ich rate euch dies gewissenhaft und ehrlich zu beantworten, denn es dient als Grundlage für das spätere Interview! Ich kann nur sagen, dass meine Prüfkommission fast auschließlich auf meinen biografischen Fragebogen einging!!
Vergesst die Zeit nicht, sie geht schneller vorbei als man denkt und nicht beantwortete Fragen können im Interview sehr unangenehm werden!
Anschließen war der offiziele Teil des Anreisetags auch schon vorbei! Es war nun schon fast 19 Uhr und alle hatten mächtig Hunger, sodass wir gemeinsam mit den Betreuungsoffizieren noch bei einem Griechen essen gingen, welcher in der Kaserne eine Art Kantine/Kneipe führt. Dort kann man für nicht mehr als 5,60Euro schon gut essen! Erwartet keine Restaurante Qualität, aber für 5,60 Euro für Schnitzel und Pommes konnte man nicht meckern!
Bei dieser Gelegenheit quetschten wir die Betreuungsoffiziere natürlich erstmal mit allen möglich fragen aus! Hierzu rate ich euch auch, fragt sie alles was ihr wissen wollt, die Betreuungsoffiziere sind wirklich super nett! Natürlich können/dürfen sie euch keine Prüfungsrelevanten Fragen beanworten, aber man erfährt doch schon so einiges, dass einem die Angst vor dem kommenden Tag nimmt!
Um 21:00 war dann Schicht im Schacht und die meisten Bewerber begaben sich auf ihre Stuben.
1.Prüfungstag
Um 4:45 Uhr klingelte der Wecker meines Stubenkameraden und wir machten uns auf den Weg in die Duschen, welche im Erdgeschoss aufzufinden sind. Da wir nur 36 Bewerber waren, hielt sich das gedränge an der Dusche in Grenzen.
Um 5:45 ging es zum Frühstück, die Brötchen wurden verschlungen, denn bereits um 06:10 hatten wir uns pünktlich zum Aufsatz in der Opz einzufinden!
Aufsatz:
Im Saal angekommen teilte man uns ein weißes Blatt aus und erläuterte uns die Aufgabenstellung. Es galt innerhalb von 30 min zwei Begriffe, die sich sehr ähneln, zu definieren, Gemeinsamkeiten und Unterschiede herauszuarbeiten! Ich hatte die Begriffen Furcht und Respekt, sowie Bericht und Roman zur Auswahl. Ich entschied mich für ersteres, da mir spontan gleich ein paar Sätze dazu einfielen!
Nachdem nun der erste Test durchlaufen war, fanden sich alle Bewerber im Warteraum ein, wir gaben unsere Laufzettel ab und warteten.
Nun trennten sich die Wege der Bewerber!
FVA:
Da ich als Verwendungswunsch unter anderem den fliegerischen Dienst angab, musste ich also zur flugpsychologischen Vorauswahl, dem Fliegertest! Hier gilt es in drei Testabschnitten physikalischen Verständnis und Merkfähigkeit unter Beweis zu stellen und man wird auf eine links-rechts Schwäche gestestet!
Nach jedem Testabschnitt hat man sich beim Personalberater einzufinden, der den ganzen Ablauf in dem Prüfverfahren koordiniert! Ich ging also zu ihm und und wurde anschließend in den Warteraum geschickt, damit ich auf das Gsv warten konnte!
GSV:
Zusammen mit 3 anderen Bewerbern wurden wir nun von einem Psychologen der Prüfkommision abgeholt und in den Prüfraum geführt,dort erläuterte man uns wie das Gsv ablaufen wird und es wurde uns der Prüfoffizier vorgestellt! Hier wurde ich dann zum ersten mal doch relativ Nervös und mein Puls schoss in die Höhe!
Im Gsv hat man drei Aufgabenteile: Als erstes bekommt man einen Sachverhalt geschildert und soll in der Gruppe innerhalb von 12 min. mögliche Lösungen finden und ausdiskutieren.
Als zweites bekommt man einen Sachverhalt geschildert, indem eine Ressourcenknappheit herrscht! Das heißt ihr bekommt ein Gut vorgestellt, von dem aber nicht ausreichend für euch alle vorhanden ist! Ihr sollt nun euer Recht auf das Gut rechtfertigen und vertreten.
Hierbei ist zu beachten!!!: Gebt euch Selbstbewusst, bringt eure Ideen ein und vertretet eure Standpunkte! Ihr solltet euch nicht zu viel Zeit lassen bis ihr etwas sagt, die Zeit geht sehr schnell vorbei! Ihr dürft also nicht zu wenig Reden und euch von den anderen „unterbuttern“ lassen, auf keinen Fall solltet ihr aber zu Dominant wirken! Natürlich könnt ihr das Zäpter in die Hand nehmen und die Diskussion leiten, achtet allerdings darauf, dass ihr die anderen aussprechen lasst (ganz wichtig!!!), seit Kompromissbereit und verhart nicht streng auf eurer Meinung! Natürlich auch nicht sofort von der eigenen Meinung abbringen lassen, achtet darauf das ihr sachlich argumentiert!! Wie ihr seht, kommt es wie fast überall auf eine gesunde Mischung von allem an!
Der dritte Teil ist die Präsentation. Hier bekommt jeder ein Problem geschildert und hat 25 min Zeit dieses zu bearbeiten! Anschließend muss man in einem möglichst freien Vortrag das Problem darstellen, euch für eine Lösung entscheiden und diese BEGRÜNDET vorstellen! Wichtig hierbei ist ebenfalls Selbstsicheres und Selbstbewusstes auftreten vor der Gruppe! Bewahrt ruhe, redet deutlich und nicht zu schnell und versucht glaubhaft eure Lösung vorzustellen!
Nachdem ich nun das Gsv überstanden hatte, ging es wieder zum Personalberater, welcher mich direkt zum Pmo schickte.
PMO:
Ich glaube es heißt „Psychologische-Merkmale-Offizier“. Ihr werdet vor einen Computer gesetzt und müsst innerhalb einer kurzen Zeit 116 Fragen und Aussagen zu eurer Person möglichst spontan beantworten! Dazu dient euch eine Skala von 1 (auf garkeinen Fall) bis 7 (absolut) und ihr müsst euch für eine Zahl von 1-7 entscheiden. Beispiel: „Mit einer Waffe fühle ich mich stark“ und ihr müsst jetz mit der oben genannten Skala bewantworten inwieweit dies auf euch zutrifft!
Anmerkung: Einige Aufgaben kommen doppelt oder ähneln sich sehr stark! Beantwortet die Fragen ehrlich, sorgt dafür das keine Widersprüche auftreten, denn Auffälligkeiten werden im Interview angesprochen und dann kann es sehr unangenehm für euch werden!
Anschließen ging es für mich direkt zum ARZT:
Die ärztliche Untersuchung teilt sich in Vor- und Hauptuntersuchung, ich trenne jetzt aber nichts, gebe nur eine grobe Zusammenfassung.
Ähnlich wie bei der Musterung, wird man zunächst über Krankheiten ausgefragt. Bis die Ärztin alle möglichen Krankheiten aufgezählt hatte und ich etwas genervt immer nur mit Nein Antworten konnte kamen wir zur Untersuchung! Wie auch bei der Musterung nur etwas umfangreicher musste man Urin abgeben,Größe-Gewicht messen, verschiedene Augentests, Hörtest, Genitaluntersuchung, Puls messen, Wirbelsäule anschauen etc.
Wie man mir sagte fallen hier ca. 10% der Bewerber raus, da man etwas genauer als bei der Musterung hinschaut!
Für mich ging es anschließend zum Mittagsessen und ich konnte für eine kurze Zeit entspannen.
Jeder der studieren möchte muss an der Opz am Mathetest teilnehmen:
MATHE:
Für mich ging es nach dem Mittagessen also zum Mathetest. Hier wird Oberstufenwissen im multiple-choice verfahren abgefragt! In vielen Aufgaben wird auf Zahlen verzichtet, man rechnet viel mit Variablen für die Einschränkungen gelten etc. Bsp: Was gilt für Funktion f(x):... wenn a<0 und b<1. Ihr habt dann 5 Antwortmöglichkeiten und müsst die Lösung auswählen. Intensive Vorbereitung und lernen ist hier das A und O. Ich habe Mathe Lk, dachte mir ich mach das schon und lernte nichts. Am Ende habe ich es bereut, denn ich hatte den Test zwar einigermaßen hinbekommen, wurde aber für meinen Zweitwunsch Luft-und Raumfahrttechnik abgelehnt! Also wer ein technisches Studienfach anstrebt, sollte diese Station ernst nehmen!
Interview
Als letzte Station des Tages stand für mich das Interview auf dem Programm! Für mich war es vor dem Interview psycho-Terror pur! Über den Tag verteilt hatte man immer wieder Bewerber gesehen , die das Interview schon hinter sich hatten und danach ausgeschieden sind! Ich sah Bewerber auf gepackten Koffern sitzen, von denen man dies überhaupt nicht erwartet hätte und man war demnach ein wenig geschockt! Ebenfalls sehr nervenaufreibend war es für mich, Bewerber zu sehen, die weinend aus dem Interview kamen, dies erzeugt bei jedem zusätzlichen Stress und Nervosität, von der man sowieso schon genug hat!
Nach ca. 30 langen Minuten im Warteraum wurde ich schließlich vom Psychologen abgeholt. Man führte mich in den Prüfraum und begann direkt mich auszufragen!
Einige wichtige Anmerkungen: Die Prüfer versuchen euch bewusst in eine Ecke zu drängen, euch unter Stress zu setzen! Dies hat nichts damit zu tun, dass man euch durchfallen lassen möchte, sondern vielmehr damit, dass man schauen muss wie der Prüfling mit Stress umgeht! Kann er dem Stress standhalten oder bricht er ein? Kann er weiterhin klare Aussagen machen oder kommt er ins Stocken? Sie wollen keine fertigen Offiziere in euch sehen, aber sie wollen schauen, ob in euch das Potenzial steckt um mit dem Druck/Stress umzugehen, mit dem ein Offizer konfrontiert wird!
Es ist natürlich jedes Prüfgespräch ein wenig anders, manche erzählten davon, dass ihr Prüfgespräch sowas von locker war, andere erzählten das Gegenteil!
Mein Prüfgespräch begann relativ locker, wir unterhielten uns ein wenig über Auslandseinsätze, warum man dieses Risiko auf sich nehmen will etc., eben die Standardfragen!
Anschließend wurde das Wort an den Psychologen übergeben und nun wurde es etwas unangenehm!Wenn ihr in das Interview geht, seid euch bewusst warum ihr zur Bw wollt, was euch dort erwartet etc. Seit euch eurer Person bewusst, d.h euren Stärken und euren Schwächen!!! Der Psychologe der mich prüfte ging intensiv auf meine angegebenen Schwächen ein, er bohrte bei jeder Frage noch einmal nach, auf jede Antwort die man gab stellte er eine neue Frage. Mit Sätzen wie „ Wie meinen sie denn das jetzt“ oder „können sie mir das noch einmal genauer erläutern“ will euch der Psychologe unter Stress setzten! Hier heißt es ruhig zu bleiben! Wenn euch eine Frage gestellt wird die euch in Erklärungsnot bringt oder euch unsicher werden lässt, atmet erstmal tief durch! Bleibt ruhig und gelassen, versucht weiterhin sachlich zu argumentieren. Denkt daran, dass es keine falschen Antworten gibt, solange ihr sie anständig Begründen könnt!
Ich wurde recht provokant gefragt, wie ich es mir denn vorstellen könne, mit dieser Schwäche Offizier zu werden! Ich kann euch sagen, im ersten Moment ist es wie ein Schlag ins Gesicht! Trotzdem heißt es auch bei solchen Sachen ruhig bleiben! Wenn man sich auch von solchen Fragen nicht aus der ruhe bringen lässt, macht man bei den Prüfern einen guten Eindruck!
Nachdem der Psychologe dann endlich von meinen Schwächen abgelassen hatte, war das Interview auch schon vorbei!
Ich wurde vor die Tür geschickt und anschließend wieder in den Raum gebeten! Noch zwei Fragen ob man sich fair behandelt gefühlt hat und man bekommt das Ergebnis eröffnet! Ich wurde als tauglich befunden! Phhu einmal tief durchatmen und schon war die Atmosphäre eine ganz andere
Ich bekam noch ein Feedback und der Tag war für mich vorbei!
Mit einem breiten Grinsen, dass den restliche Tag über anhielt, trafen sich die nun noch verbliebenen 17 Bewerber in der Kantine beim Griechen. Es wurde Witze gerissen und wir tranken 2-3 Bier auf unseren ersten Erfolg!
Relativ entspannt gingen dann auch alle in den zweiten Tag, an dem der Sporttest und der Einplaner auf dem Programm standen! Da dies viel Büro und Schreibkram ist, verzichte ich auf die Beschreibung des zweiten Tages, der erste ist sowieso der alles entscheidende!
Zu mir: Da ich mich für unter anderem für den fliegerischen Dienst beworben hatte, werde ich demnächst zur Phase 2 fahren. Da es noch sehr früh im Prüfjahr ist, bekam nur eine Bewerberin eine Sofortzusage! Sie hatte sich ausschließlich für den Sanitätsdienst und wird Medizin studieren!
Hab den Text jetz in 1 1/2 Stunden runtergeschrieben, Rechtschreibfehler sind wahrscheinlich vorhanden  |
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Alt&Neu Captain

Anmeldungsdatum: 01.05.2009 Beiträge: 604
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Verfasst am: Sa Okt 10, 2009 3:01 pm Titel: |
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stichpunktartig in beliebiger Reihenfolge : abwechslungreiches Berufsbild mit einer eben so abwechslungsreichen Ausbildung, Vielseitigkeit, finanzielle Unabhängigkeit von zu Hause, anerkannte akademische Ausbildung nach bayrischem Kultus, sehr übersichtliche Uni, lernen in Kleingruppen, ständige Weiterbildung und Weiterbildungsmöglichkeiten, sportliche / körperliche Aspekte des Berufes, bezahlte, fliegerische Ausbildung, herausfordernde Tätigkeit, Möglichkeiten für die Zeit nach der Bundeswehr (Studium und Berufsfliegerei), Demokratieverständnis, Eigenbeitrag, Überzeugung in der Sache ............................. |
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Jschroe Bruchpilot

Anmeldungsdatum: 30.09.2009 Beiträge: 12 Wohnort: HD, BW  |
Verfasst am: Sa Okt 10, 2009 4:52 pm Titel: |
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Dankeschön Jungs! Noch ne kleine Frage, falls hier jmd. nen technischen Studiengang bei der BW macht. Ich habe als Erstwunsch LRT angegeben. Falls ich es bis zum Einplaner schaffe, auf was muss ich mich vorbereiten in Bezug auf Studienberatung, was ja anscheinend eher eine weitere Prüfung ist. Habe mich bis jetzt über den Aufbau des Studiums, die versch. Module etc informiert. Hab mir das "Modulhandbuch des universitären Studiengangs
Luft- und Raumfahrttechnik (B. Sc.)
an der
Universität der Bundeswehr München" auf der Homepage gespeichert.
Hat in dem Bereich schon jemand Erfahrung gesammelt?
Gruß! |
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--Tommy-- Captain

Anmeldungsdatum: 02.06.2006 Beiträge: 876
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Verfasst am: Sa Okt 10, 2009 5:32 pm Titel: |
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Selber hab ich keine Erfahrungen mit LRT gemacht, aber es liegt ja auf der Hand, dass der Studienberater prüfen wird, ob du sowas wie ein grundlegendes Interesse an der Materie hast.
Die einzelnen Module wirst du sicherlich nicht aufzählen müssen. Wenn das Studium aber unterschiedliche Vertiefungsrichtungen hat, solltest du die schon wissen. Und was die Materie betrifft, so kann es zum Beispiel vorkommen, dass du gefragt wirst, wie Auftrieb funktioniert oder andere Grundlegende Sachen, die mit Maschinenbau usw. zu tun haben.
Auch hier gibt's leider kein allgemeingültiges Rezept. Du kannst davon ausgehen, dass der Studienberater selbst aus dem Bereich LRT, MB oder ET kommt. Der wird dich fragen, worauf er gerade Lust hat und was er für richtig hält.
Ich nehme aber mal stark an, dass das Ergebnis deines Mathetests die wichtigste Entscheidungsgrundlage für den Studienberater ist. Also sieh zu, dass du den nicht verkackst. |
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jeti@ag NFFler

Anmeldungsdatum: 28.04.2009 Beiträge: 19
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Verfasst am: Sa Okt 10, 2009 5:59 pm Titel: |
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also den Studienberater, der einen prüft, den gibt es nicht mehr!
als ich beim studienberater war, wurde mir nur gesagt, dass ich mein erstwunsch studieren darf!
aber zu wissen, was im studium vorkommt und wie der ablauf ist schadet mit sicherheit nicht 
Zuletzt bearbeitet von jeti@ag am So Okt 11, 2009 1:28 am, insgesamt einmal bearbeitet |
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Jschroe Bruchpilot

Anmeldungsdatum: 30.09.2009 Beiträge: 12 Wohnort: HD, BW  |
Verfasst am: Sa Okt 10, 2009 6:48 pm Titel: |
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jeti@ag hat folgendes geschrieben: | also den Studienberater der einen prüft, den gibt es nicht mehr!
also ich beim studienberater war, wurde mir nur gesagt das ich mein erstwunsch studieren darf!
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Das hört sich ja gut an
Ja, ich denke auch der Mathetest ist Hauptkriterium...
Habe in einem Erfahrungsbericht gelesen man sollte Grenzwerte "nach l´Hopital" berechnen können. Ich mache mein Abi in Baden Württemberg, Grenzwerte berechnen ist eigentlich kein Problem für mich, aber in Verbindung mit dem Namen L´Hopital hab ich das noch nie gehört. Ist das ein spezielles Verfahren, das es sich anzueignen lohnt für den Mathetest`?
Und wenn ich schonmal dabei bin, kann mir jemand ne kleine Auflistung geben was ich mir ganz besonders anschauen sollte? Habe irgendwo in nem Forum gelesen dass z.B. Vektoren, Ebenen etc. also analytische Geometrie fast nicht Bestandteil des Tests sind. Hauptsächlich Algebra und Analysis, also Gleichungen und Differential- und Integralrechnung soll abgefragt werden. Kann mich da jmd. bestätigen bzw. eigene Erfahrung einbringen?
Vielen Dank für die ganze Hilfe Jungs, ihr seid super! |
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