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Head Captain


Anmeldungsdatum: 27.02.2008 Beiträge: 277
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Verfasst am: Fr Feb 20, 2009 10:34 pm Titel: |
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Hehe, sie sind auf jeden Fall in der Hinsicht motivierter, als dass sie sich ständig vor Augen führen müssen, dass wenn sie verkacken gleich ein paar hundert Mäuse für die Katz waren
It's all coming back to you...  |
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DLight Captain

Anmeldungsdatum: 23.08.2008 Beiträge: 89
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Verfasst am: Sa Feb 21, 2009 9:15 am Titel: |
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Ich denke das die Seminarteilnehmer, das ganze auch ohne Seminar geschafft hätten
Ich denke, schafft manns mit Seminar <-> hätte manns auch ohne geschafftl.
Schafft man es ohne Simanr nicht <-> hätte man es auch nicht mit geschafft.
Daher gehe ich voll motiviert am Monatg in meine FQ und zwar unvorbereitet
Letztenendes stimmt es aber schon was geschrieben wurde. Seminarteilnehmer die wirklich Pilot werden wollen und das nicht nur aus einer Laune heraus, haben eine andere Motivation, und wem es finnanziell möglich ist, bereitet sich kommerziell vor um dann nicht später nach einer negativen FQ sich vor Augen hallten muss: "Hätt ich mich lieber vorbereitet hätt ichs geschafft", oder "ich habe nicht alles für getan".
In meinen Augen alles eine Einstellungs - und Ansichtssache
LG Christian _________________ Abitur 06/2007 - checked
Zivildienst 09/2007 - 05/2008 - checked
BU 17.09.-18.09.2008 - checked
FQ 23.02.-24.02.2009 - failed
Swiss Stufe I - ?
Air Berlin - ? |
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k_89 Captain

Anmeldungsdatum: 30.11.2008 Beiträge: 177
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Verfasst am: Sa Feb 21, 2009 3:43 pm Titel: |
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natürlich ist es für jeden persönlich einstellungssache, wenn jemand davon überzeugt ist dass ein seminar ihm nichts bringt dann ist das eine andere geschichte, aber darum ging es hier überhaupt nicht und darum ob die leute es ohne seminar auch geschafft hätten noch viel weniger
überlegt mal welche die zielgruppe für so ein seminar ist...
das sind die leute die ernsthaft pilot werden möchten, die gruppe die sich gezielt auf das auswahlverfahren vorbereitet und alles dafür tun möchte um die eine chance die sie haben ihren "traum" zu verwirklichen möglichst gut zu nutzen (vielleicht gibts auch welche die glauben nur wegen des seminars genommen zu werden, aber ihr wisst ja ausnahmen bestätigen ..usw.)
jeder der ernsthaft sich auf das auswahlverfahren vorbereitet hat zumindest überlegt ob er ein seminar machen soll oder nicht und hat sich dann entweder dafür entschieden oder ist zu dem schluss gekommen dass es für ihn persönlich keinen wert hat
und da kommen wir wieder auf den anfang unserer diskussion...
der durchschnittsseminarteilnehmer gehört zu der gruppe die sich ernsthaft vorbereiten, der durchschnitts Nichtseminarteilnehmer aber nicht unbedingt. Und das hängt NICHT mit dem umstand zusammen dass sie ein seminar genommen bzw. hat an sich NICHTS mit dem seminar an sich zu tun, sondern damit dass sie sich entschieden haben eins zu nehmen.
Das heisst wenn viele seminarteilnehmer bestehen dann muss das anders bewertet werdern und man darf nicht zu dem schluss kommen dass es für seminarteilnehmer einfach ist oder wie hier in diesem speziellen fall, dass es zur zeit ratsamer ist ein seminar zu machen, wenn man bestehen will |
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Manny Captain

Anmeldungsdatum: 08.08.2008 Beiträge: 158
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Verfasst am: So Feb 22, 2009 9:02 am Titel: |
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das passt ja eiiigentlich nicht in ein erfahrungsberichte thread...... was ihr da diskuttiert....
aber noch "schlimmer" ist dass noch kein EB hier ist:D
wär lieb wenn sich jemand "erbarmen" könnte einen zu schreiben!!! dankeeee _________________ BU 19./20.11.2008 -bestanden-
FQ im SIM raus...is das peinlich? |
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Phil87 NFFler

Anmeldungsdatum: 27.08.2008 Beiträge: 29
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Verfasst am: So Feb 22, 2009 11:40 am Titel: |
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Ich habe mit einem Bericht angefangen. Dürfte so heute abend oder morgen fertig werden. Bin ein ziemlich langsamer Schreiberling  _________________ - BU: 11./12. September 2008
- FQ: 18./19. Februar 2009
- Med.: 03. März 2009
- 383. NFF |
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Ben330 Senior First Officer


Anmeldungsdatum: 23.10.2007 Beiträge: 49
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Verfasst am: So Feb 22, 2009 7:46 pm Titel: |
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hey,
herzlichen glückwunsch an die besteher!
wie siehts denn mit dem aus den wir am abend vorher im Ibis getroffen haben? hast dus geschafft? habe leider deinen namen vergessen sry^^
gruß
ben |
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andizilg Bruchpilot

Anmeldungsdatum: 17.07.2008 Beiträge: 14
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Verfasst am: Mo Feb 23, 2009 8:12 am Titel: |
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@ Ben:
Einer von uns beiden, die ihr am Abend vorher im Ibis getroffen habt, hats geschafft (also ich;) ...Sebastian ist leider am ersten Tag raus...
Grüße _________________ -----------------------------------
BU - 15./16.09.2008 - checked
FQ - 18./19.02.2009 - checked  |
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Ben330 Senior First Officer


Anmeldungsdatum: 23.10.2007 Beiträge: 49
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Verfasst am: Mo Feb 23, 2009 5:42 pm Titel: |
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beiden? okay kann gut sein dass ich da schon weg war mitm shuttle...18:30 war ich da weg, aber glückwunsch auf jeden fall!!! |
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Phil87 NFFler

Anmeldungsdatum: 27.08.2008 Beiträge: 29
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Verfasst am: Do Feb 26, 2009 3:15 pm Titel: |
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So, nach einer Woche süßen Müßiggangs und Entspannung setze ich mich nun auch an meinen Erfahrungsbericht. Ich habe ein Weilchen überlegt, ob ich einen schreiben soll oder nicht. Ich habe das Gefühl, dass alles bereits gesagt sei, aber gerade zur Beruhigung so kurz vor der FQ ist so ein Bericht schon was feines denke ich
Vorbereitet habe ich mich vor geschätzten anderthalb Jahren bei einem kommerziellen Anbieter. Damals hat der Berufsförderungsdienst der Bundeswehr/des Zivildienstes das noch mit ungefähr 630 Euro bezuschusst. Heute gibt es zumindest bei der Bundeswehr anscheinend Probleme damit. Aus eigener Tasche hätte ich das nicht bezahlt, aber die Möglichkeit ergab sich – da packt man zu. Nutzt solche Chancen, erkundigt euch. In den neun Monaten wird man eh viel zu billig abgespeist.
In die ewige Diskussion, ob so ein Kurs notwendig ist oder nicht möchte ich gar nicht einsteigen. Mir hat er in Sachen Selbstsicherheit geholfen und einen guten Einstieg auch in allgemeine Berwerbungsverfahren eröffnet, da ich bis dahin solchen Situationen noch nie ausgesetzt war (Streitgespräch, Gruppendiskussionen, Interview etc.) Auch die Abstecher in den Simulator haben sicherlich nicht geschadet. Der Preis ist in meinen Augen aber überhaupt nicht gerechtfertigt.
TIPP: Die Agentur für Arbeit sowie einige Universitäten bieten regelmäßig Assessment-Centre-Trainings an. Zwei davon habe ich besucht. Das von der Uni angebotene kostete 18 Euro und war das Geld auch absolut wert. Geübt wurden Gruppendiskussionen, Streitgespräche und Sachen, die nicht in der FQ rankommen, wie z.B. eine 10-minütige Selbstpräsentation. Gerade für mich als relativ ruhigen Menschen war das eine perfekte Übung und Vorbereitung.
Angereist bin ich dann am Vortag mit dem Zug und wie während der BU habe ich auch wieder im MeinHotel geschlafen. Auch diesmal wieder empfehlenswert. Seht zu, dass ihr alle Vorbereitungen abgeschlossen habt bevor ihr in Hamburg aufschlagt. Ich hatte mir unnötig Stress gemacht, weil ich alle meine Zeugniskopien an der Uni in Kiel vergessen hatte.
Am Abend davor trafen wir uns dann im Marché im Flughafen. Sowas sollte ein Pflichttermin sein Es war gut schon ein paar Leute im Voraus zu treffen. Es nimmt ein großes Stück der Nervosität und Anspannung und am Ende freut man sich vielleicht sogar schon ein wenig auf den nächsten Tag Im Lufthansa WorldShop beschloss ich dann auch mir ein A340-Standmodell zu kaufen sollte es klappen. Nur so als kleine Motivationsspritze.
Besagter nächster Tag brach für mich um 6:15 an. Diesmal hatte ich kein Frühstück gebucht, da ich vor der BU keinen Happen runter gekriegt hatte. Diesmal war ich erstaunlicherweise sehr ruhig. Zu viert fuhren wir dann um 7:30 in Richtung Sportallee, danke nochmal für den netten Shuttle-Service, auch bei fiesen Vereisungssituationen. Dort trafen wir dann im Foyer auf die restlichen vier, die am Vorabend nicht dabei waren. In den Fahrstuhl gequetscht ging es dann nach oben
Nach kurzem Warten stellten sich der Auswahlkapitän und einer der Psychologen der Kommission vor. Sie waren beide sehr nett, sagten noch ein paar Worte zum Ablauf und verbreiteten ein wenig Lockerheit. Ein Mitstreiter verabschiedete sich zu diesem Zeitpunkt, weil er erkältet war und verständlicherweise nicht unnötig etwas riskieren wollte. Es ging wieder in den Warteraum, dessen Abbild sich wohl für immer in mein Gedächtnis geprägt hat. Laaange Stunden….Naja, wir wurden in zwei Gruppen aufgeteilt. Eine bekam die DCT-Einweisung und die andere kam in den Vorbereitungsraum für das Streitgespräch. Ich hatte die Einweisung. Sie kam von CD und eine nette Mitarbeiterin hat alles am Bildschirm gezeigt und noch Fragen beantwortet. Danach stand wieder warten auf dem Plan. Jeder der anderen Gruppe, der vom Streitgespräch und der anschließenden Selbsteinschätzung kam wurde nun überfallen und mit Fragen gelöchert
Als die andere Gruppe fertig war gingen wir in den Vorbereitungsraum. Einer bekam den Hefter mit der Situationsbeschreibung und hatte zehn Minuten Vorbereitungszeit. Als er im Streitgespräch war konnte sich der nächste vorbereiten etc. etc.
Ich wurde als Zweiter abgeholt. Eine Psychologin brachte mich in den Raum und erklärte mir auf dem Weg dahin, dass es sofort losgehen würde, wenn ich eintrete. Das Streitgespräch war in der Vorbereitung mein größter Horror. Es lief aber nicht schlecht denke ich. In der gestellten Situation fühlte man sich zwar wie ein Riesenarschloch, aber so war es ja auch konstruiert. Ich denke wir haben einen annehmbaren Kompromiss gefunden. Ich habe versucht sie in die Vorschlagsfindung mit einzubeziehen, Verständnis für ihre Situation gezeigt und nicht vorschnell nachgegeben. Erleichtert, dass es vorbei war und ratlos wie es wirklich lief kam ich dann zurück in den Warteraum, um den Selbsteinschätzungsbogen auszufüllen. Nachdem alle fertig waren und wir rauskriegten, dass alle in etwa mit demselben Ergebnis aus dem Raum kamen ging es mir dann auch besser.
TIPP: Ich denke „Der Weg ist das Ziel“ beschreibt die Tests des DLR am Besten. Zeigt Empathie und Einfühlungsvermögen. Nicht wer der Psychologin die ungewünschte Aufgabe ohne jegliche Kompromissbereitschaft aufdrückt kommt weiter, sondern wer es am für Beide verträglichsten macht.
Mit uns im Warteraum saßen noch fünf andere Bewerber, die ihren zweiten FQ-Tag hatten. Auch hier nochmal meine Glückwünsche. Der Neid war groß, wenn sie freudestrahlend aus der letzten Besprechung kamen. Es war aber auch schön mit Leuten zu sprechen, die den ersten Tag schon hinter sich hatten.
Dann ging es auch schon in die Mittagspause. Wir gingen alle in den Bäcker beim LIDL, da wir nicht nach Frittenfett riechen wollten
Nach der einstündigen Pause standen nun noch beide Gruppenspiele und der DCT an. Das erste Gruppenspiel war ein wenig holprig. Eine Menge Regeln, sehr wenig Zeit und nette Hereingaben der Psychologin, wenn es denn gerade mal gut lief. Ich war relativ ruhig. Zwei meiner Mitstreiter gingen das Spiel ein wenig forscher an als ich. Ich habe dann versucht in eine moderierende Rolle zu schlüpfen. Habe auf den von uns gesetzten Bewertungsrahmen hingewiesen, wenn einer einen Höhenflug bekam. Hab eine Meldung vorgelesen, die uns im Spiel gegeben wurde, organisatorische Punkte des Spiels angesprochen und versucht zu vermitteln, so dass alle punktemäßig auf dem gleichen Stand blieben.
Der DCT lief prima. Mit den Einzeldurchgängen fühlte ich mich wohl. Der erste Teamdurchgang war etwas holprig, danach lief es dann aber auch ganz gut. Auch hier nochmal ein Dank an Jonathan. Hat Spaß gemacht.
Im zweiten Gruppenspiel wollte ich dann etwas forscher werden, um nach dem Ersten zu zeigen, dass auch das bei mir geht. Das Spiel war so aufgebaut, dass sich zwangsläufig Lager bilden mussten, die aufeinander einhacken. Nach dem zwischenzeitlichen Ergebnis stand ich auf Platz 1 und wurde dann natürlich attackiert. Die Unterstützung aus meinem Lager brach dann irgendwann weg aber ich konnte mich noch auf einen guten Kompromiss einigen. Im Nachhinein fand ich, dass ich etwas zu stur war und vielleicht zu spät nachgegeben habe. Entsprechend habe ich mich dann auch selbst bewertet.
Nun begann das große Warten. Eine andere Gruppe musste noch ins Gruppenspiel bis dann danach die erlösende Ergebnisverkündung des ersten Tages anstehen sollte. Schnell war klar, dass es nicht gereicht hatte, wenn man lange bei der Kommission saß. Entsprechend gedrückt wurde die Stimmung, wenn der Uhrzeiger unbarmherzig weiterlief. Als Drittletzter wurde ich in den Raum gebeten. Im Wartezimmer wurden schon Rechenspiele angestrengt, um anhand der schon für den Simulator vergebenen Uhrzeiten rauszukriegen wie viele es noch schaffen würden. Der Kapitän verzog keine Miene und bat mich, mich hinzusetzen. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich abgeschlossen und mich schon auf mein Schiffbaustudium gefreut. Dann fing er an zu grinsen und sagte mir ich solle heut Abend früh ins Bett gehen und morgen kurz vor 7:00 wieder hier sein. Ich atmete erst mal tief durch. Man spürte eine Last von den Schultern kippen. Nachdem ich mich dann mehrfach bedankt habe und nochmal leidend gefragt habe, ob ich das mit 7:00 Uhr richtig verstanden hatte ging es zurück zu den anderen. Insgesamt waren wir zu fünft für den zweiten Tag. Die Freude war in Anbetracht der anderen natürlich nur gedämpft. Am Abend ging es dann nochmal ins Marché, um zusammen noch einen Happen zu essen und die Aussichtsterrasse unsicher zu machen. Da hab ich mich blöderweise nochmal verrückt machen lassen und habe meine stoische Ruhe verloren Also ging es am Abend nochmal ins Internet, um alle möglichen verrückten Fakten zu checken. Ich guckte mir nochmal verschiedene Cockpits an, was im Nachhinein nicht unbedingt schlecht war.
Im Marché saßen auch ein paar Leute, die am nächsten Tag ihre BU hatten. Falls das hier einer liest, wie lief es?
Um 22:30 Uhr legte ich mich dann schlafen. Der Druck, der bei der Auswertung des ersten Tages abgefallen war lastete nun wieder auf den Schultern. Um 5:15 Uhr schrillte dann der Wecker und es ging los. Diesmal fuhr ich mit dem Bus zum DLR-Gebäude und die Route führte direkt am Flughafen entlang. Die Landebahnlichter in der Dunkelheit gaben nochmal eine winzige Motivationsspritze und viel zu früh stand ich dann allein vor verschlossenen Türen. Fünf Minuten später kam Jonathan, mein 7:00-Uhr-Leidensgenosse und wir quatschten noch ein wenig. Irgendwann kam einer der Simulator-Prüfer und schloss uns auf. Um Punkt 7:00 Uhr wurden wir dann in den Simulator-Raum geholt.
Es folgte nochmals eine Einweisung. Es wurde sicher gegangen, dass alle Fakten im DLR-Skript verstanden wurden und schon ging es mit drei Übungsflügen los. Ich saß im hinteren Simulator und fand die Prüferin äußerst nett und dezent. Es gab keine unpassenden oder störenden Hereingaben. Das Feedback nach den Übungsdurchgängen fand ich sehr gut und auch sie hat versucht die Anspannung von einem zu nehmen. Es folgten die drei Prüfungsdurchgänge und spätestens im Letzten geriet ich ins Zweifeln. Ich war mir mitten im Flug plötzlich nicht mehr sicher, ob der Kurs stimmte. Zum Nachrechnen blieb aber keine Zeit, da der Flug recht anspruchsvoll war. Die Flugzeit stimmte zum Schluss halbwegs, trotzdem blieben die Zweifel. Ich bewertete mich dann mit 2- und sprach meine Zweifel im Feedbackgespräch an. Das Ganze dauerte anderthalb Stunden. Die Zeit da drin muss geflogen sein, mir kam es vor wie 40 Minuten.
TIPP: Jungs, nehmt euch den Rat, den sie euch geben werden zu Herzen. Jackett ablegen, Krawatte lockern, obersten Knopf aufmachen. Es wird warm im Simulator und der Flug braucht eure ganze Konzentration. Geht auch in der Ruheminute vor jedem Flug nochmal den ganzen Kurs durch. Sprecht euch die Zielkurse nach den Kurven nochmal vor, dann wird das schon. Und immer schön kommunizieren. Ich hatte riesige Probleme mit der Stoppuhr, habe ihr das jedes Mal gesagt und mitgeteilt wie ich weiter verfahre. Dazu natürlich die geforderten Meldungen, wie das nächste Manöver aussehen wird.
Es ging wieder in den Warteraum und die nächsten zwei waren schon da. Wir quatschten alle kurz und ich ging noch einmal auf die Toilette. Danach wollte ich nochmal in meine Aufzeichnungen und Notizen gucken. Wollte alles noch einmal durchblättern und überfliegen, da die anderen gestern ja auch ewig im Warteraum saßen, bis sie nach dem Simulator ihr Interview hatten. Als ich rauskam stand einer der Psychologen im Raum und sagte: „Ah, da ist er ja. Sind Sie bereit?“. Ich guckte ihn verdutzt an und fragte, ob er bereit für das Interview meinte. Er bejahte und ich tapperte ihm einigermaßen geschockt den langen Flur hinterher. Das war‘s dann wohl dachte ich. Das Interview war nach dem Streitgespräch mein zweiter Horror. Seit Monaten machte ich mir zwar immer wieder Gedanken was sie fragen könnte, wie man am besten antwortet, wie ich meine Schwächen verkaufen könnte, wie ich am dezentesten meine Stärken rüber bringe und habe mich am Wochenende davor nochmal intensiv darauf vorbereitet, aber als ich dann den Flur entlang lief kam es mir auf einmal ziemlich plötzlich vor.
Die Atmosphäre war aber sehr gut. Alle drei begrüßten mich sehr freundlich und es fing mit ein wenig Small-Talk an. Der Kapitän wechselte dann auf die Thematik Online-Fliegen, was ich im 10-Punkte-Fragenkatalog angegeben hatte. Er sagte, das sei aus rein persönlichem Interesse, so ganz kaufe ich ihm das aber nicht ab Da wurde vielleicht die Motivation durch die Hintertür geprüft.
Das Gespräch drehte sich dann ziemlich lange um meinen Auslandsaufenthalt in Irland und wie ich dort gereift bin. Meine Schwächen wurden in dem Zusammenhang auch ziemlich lange besprochen. Ich hatte echte Schwächen angegeben, nicht so etwas wie: Schokolade oder lange schlafen. Ich denke die Kommission so zu verarschen kommt immer bitterböse auf einen zurück.
Ziemlich gepiekt haben sie dann bei meinem Temperament. Ich bin ein sehr ruhiger Mensch und der Kapitän wollte wissen, wann ich das Letzte mal an die Decke gegangen bin. Wir redeten ziemlich lange aneinander vorbei, weil er dann wissen wollte, wann mich denn das letzte Mal Dinge gestört haben. Ich verharrte aber beim Begriff „an die Decke gehen“ und das passiert bei mir einfach nicht. Irgendwann fragte ich dann was er denn eigentlich meine und wir kamen wieder auf einen gemeinsamen Nenner. Ich sollte ihm dann anhand einer selbst gewählten Situation aus der letzten Zeit noch einen Streit vorspielen. Er war mein Gegenüber und es war „Streitgespräch, die Zweite“. Aber auch dort blieb ich ruhig und sachlich und dabei beließen sie es dann auch.
Zwischendrin kamen immer mal verstreut kleine Fragen. Welches Einstiegsmuster ich denn gern hätte und ob es als Modell auf dem Schrank steht. Ein Cockpit-Poster sollte ich dann auch länger betrachten. Wir haben ganz kurz über mein Studium geredet, über meine Vorstellungen vom Pilotenberuf, wie ich mich darüber informiert habe, was mich am Beruf am Meisten stört. Relativ lange dann über die Charakterzüge, die ich von einem Lufthansa-Kapitän erwarten würde und wie ich Probleme im Cockpit angehen würde und Entscheidungen treffe.
Irgendwann nach gut einer Stunde schweifte dann der Blick des Piloten durch die Runde und er fragte, ob noch jemand Fragen hätte. Nachdem alle verneint hatten bedankte er sich und bat mich im Warteraum Platz zu nehmen. Der erste Gang ging zum Wasserspender. Dann beantwortete ich ein paar Fragen, die die anderen noch hatten und saß danach apathisch und mit kompletter Unfähigkeit den Ausgang einschätzen zu können auf dem Stuhl. Ich weiß nicht wie viel Zeit verging, all zu viel war es nicht. Da wurde ich wieder in den Raum gebeten. Der Flur wurde immer länger. Irgendwann werde ich Alpträume haben, dass ich diesen Flug entlang laufe und er kein Ende nimmt.
Natürlich verzog schon wieder niemand in diesem Raum eine Miene als ich eintrat. Auf dem Tisch lag auch kein Briefumschlag. Ich fühlte mich beschissen. Als ich mich dann hinsetzte griff der Kapitän unter den Tisch, holte das Glückwunschschreiben hervor und sagte mir, dass sie mich der LFT weiterempfehlen werden. Ich muss geguckt haben wie ein Schwein ins Uhrwerk. Er meinte, dass ich mich jetzt freuen könne, aber mehr als ein Grinsen ging nicht. Das musste erstmal sacken. Sie sagten dann noch, dass die BU-Ergebnisse alle super gewesen seien und gaben mir noch ein paar persönliche Tipps mit auf den Weg. Ich ging dann doch Freudestrahlend aus dem Raum und fühlte mich sonderbar leicht. Die Odyssee der letzten Monate war vorbei. Alles was ich selbst beeinflussen konnte lag hinter mir. Nach den Glückwünschen der anderen kam als erstes die Krawatte ab und das Telefonieren ging los. Nachdem meine Mutter dann kurz vorm Weinen war hab auch ich langsam geschnallt was gerade passiert war.
An diesem Tag schafften es dann noch weitere drei. Zu dritt streunten wir noch ein bisschen durch Hamburgs Innenstadt und am Abend setzte ich mich zufrieden und glücklich in den Zug nach Hause. Die zwei Tage haben unvorstellbar geschlaucht und so schlief ich dann auch relativ schnell im Zug ein.
Als Abschluss des sowieso schon viel zu langen Berichts noch ein paar subjektive Tipps. Dinge, die für mich wichtig waren und mir geholfen haben.
- Überhastet eure Bewerbung nicht. Ich glaube vor zweieinhalb Jahren als ich mein Abitur abgelegt habe oder auch nach dem Grundwehrdienst hätte ich die FQ nicht bestanden. Das Jahr in Irland, das ich danach verbracht habe hat mich unheimlich weiter gebracht. Es hat mir einen klareren Blick auf mich selbst eröffnet. Kommt mit euch ins Reine bevor ihr diese einmalige Chance einfach so angeht.
- Nutzt jede Chance der Vorbereitung, die sich euch bietet. Agentur für Arbeit und Unis habe ich bereits angesprochen. Streitgespräche mit der Schwester oder mit Freunden üben ist bestimmt auch denkbar. Im Pilotenboard stehen auch so unendlich viele gute Tipps.
- Und als letzter Punkt: Die gute Alternative hat mir unheimlich viel Ruhe verschafft. Mit meinem Studium bin ich nach einem Semester bisher mehr als zufrieden. Wär ich da mit einer Alles-oder-Nichts-Mentalität aufgeschlagen, das Ergebnis würde wohl anders aussehen.
- Und zum Schluss: Leicht gesagt, aber trotzdem richtig. Bleibt ruhig und vor allem ihr selbst. Das ist kein Hexenwerk mehr. Im Interview habe ich mich mehrfach erwischt wie ich überlegt habe was sie jetzt wohl hören und sehen wollen und ob ich mir jetzt was zusammen spinne. Ich habe mich aber jedesmal dagegen entschieden. Sie wollen euch sehen, so wie ihr seid. Verstellt euch nicht, bleibt bei immer bei der Wahrheit und vor allem ruhig, dann geht das von ganz allein.
So, nun noch einen großen Dank an alle im Forum, die mir bewusst oder unbewusst geholfen haben. Auch ich stehe natürlich für Fragen bereit.
Alles Gute
Philipp
P.S.: Das A340-Standmodell habe ich mir natürlich gekauft. Es steht gut sichtbar auf meinem Fernseher  _________________ - BU: 11./12. September 2008
- FQ: 18./19. Februar 2009
- Med.: 03. März 2009
- 383. NFF |
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Auron Captain

Anmeldungsdatum: 06.04.2008 Beiträge: 464
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Verfasst am: Do Feb 26, 2009 4:02 pm Titel: |
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meinen Glückwunsch und alles Gute für Bremen!
aber, du hast wirklich vor 1,5 jahren ein vorbereitungsseminar besucht? warum so früh?!?! "vergisst" man dann nicht ein paar sachen? _________________ www.be-lufthansa.com |
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matruex Captain

Anmeldungsdatum: 07.06.2007 Beiträge: 474 Wohnort: Bremen  |
Verfasst am: Do Feb 26, 2009 4:08 pm Titel: |
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Viel kann man ja nicht vergessen.
Man sollte nicht alles 1:1 vom Seminar übernehmen sondern einfach sich selber so geben wie man ist.
Ein Seminar hilft nur indem man schon weiß was als nächstes passiert. _________________ A320 |
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Phil87 NFFler

Anmeldungsdatum: 27.08.2008 Beiträge: 29
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Verfasst am: Do Feb 26, 2009 5:38 pm Titel: |
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Auron hat folgendes geschrieben: | aber, du hast wirklich vor 1,5 jahren ein vorbereitungsseminar besucht? warum so früh?!?! "vergisst" man dann nicht ein paar sachen? |
Es ist ja nicht so, dass sie einem bei einem Seminar Standardantworten einimpfen, die man in der FQ dann abspulen soll. Ich habe einige Tests kennengelernt und mich einfach schonmal in die Situation gebracht. Nichts ist besser gegen Aufregung als zu wissen was einen erwartet.
Für viele ist es sicherlich eine Generalprobe. Für mich war es der Startschuss für die Vorbereitungen, es hatte sich mit der Finanzierung durch die Bundeswehr damals halt angeboten. _________________ - BU: 11./12. September 2008
- FQ: 18./19. Februar 2009
- Med.: 03. März 2009
- 383. NFF |
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