Sozial Phobie

[first_gliderpilot]

Hi alle zusammen!

Also ich hab da mal eine frage...

Ich war eigentl. schon als Kind recht schüchtern. Aber diese Schüchternheit hat sich im Jugendalter zu einer Sozial Phobie entwickelt, die mich damals sehr schwer belastet hat.
Als ich so ungefähr 15 war bekam ich dann eine Therapie, die zum Glück geholfen hat und heute kann ich sagen, dass ich von meiner Phobie "befreit" bin. Aber Sozial Phobie kann nie 100% "geheilt" werden. Es kann vorkommen, dass die typischen Symptome in späteren Jahren wieder auftreten.

Im moment ist es aber so, dass es mir wirklich gut geht und ich mich sozialen Situationen normal verhalte.

Aber könnte es sein, dass mich die LH von vornherein vom Bewerbungsverfahren ausschließt, da sie meinen, dass ich das sowieso nicht auf die Reihe kriege? Gibts vl jemanden dem sowas passiert is?

P.S. falls jemand nicht weiß was sozial phobie is...

-->http://de.wikipedia.org/wiki/Soziale_Phobie

[Domte]

Ich könnte mir vorstellen, dass aufgrund der Rahmenbedingungen welche der Beruf eines Piloten mit sich bringt das wieder ausbrechen der Phobie begünstigt.
Ich meine hiermit: immer wechselnde Crews, immer wechselnde Umgebung, weing Konstanten im Leben, ...
Ich glaube das solltest du mal mit einem Fachmann durchsprechen.

Jedoch wird dich di LH schon zu den Tests einladen, was aber im Medical dann passiert weiß ich nicht.
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Speed is life - Altitude is life insurance!

Anything that is unrelated to elephants is irrelephant.

[Pascal]

Das wird sich schon vor dem Medical bei der FQ und den Psychologen rausstellen.
Solltest du nicht irgendwelche Psychopharmaka oder anderen harte Tabletten genommen haben ist das Medical nicht das Problem.
Die soziale Komponente ist aber unumgänglich für den Job.
Die beschriebenen Eigenschaften haben alle nichts im Cockpit zu suchen!

[EDML]

Unabhängig davon, ob die LH Dich nimmt und Du ein Medical bestehst, solltest Du evlt. selbst mal kritisch hinterfragen, ob das der richtige Job für Dich ist.

Als Pilot wirst Du:
- Ständig sehr eng mit vielen anderen Menschen zusammenarbeiten, die Du nicht kennst
- In schwierigen / Stresssituationen mit Dir und Deiner Umwelt klarkommen müssen
- Regelmäßig mehrmals im Jahr durch andere Menschen bewertet werden

Gruß, Marcus

[frumpy]

Behalts für Dich und sieh zu die Tests zu schaffen. So ein bisschen sozialphobisch sind wir doch alle, wenn Du meinst Dich unter Kontrolle zu haben geht es doch.
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http://free.pages.at/dlrdownloads/

[Pascal]

Du wirst aber in dem Job nicht glückich werden mit der Krankheit:

Du stehst mehrmals im Jahr im Check oder Refresher unter Leistungsdruck in Sachen Fliegen aber vor allem auch im Umgang mit dem Teampartner (CRM).
Das wird alles bewertet.
Du fliegst meist immer mit neuen fremden Menschen aller Art, nette,grimmige, ernste, lustige, ruhige... da gibts alles und du mußt mit den Menschen im Team immer wieder klar kommen (Cockpit/Kabine/Boden)
Du mußt auch schon mal vor dem Kunden oder der Menge (zahlender Passagier) gerade stehen können.

Ich weiß nicht ob diese Krankheit mit einer anfänglichen Schüchterheit welche die meisten wohl bei ihren ersten Flügen wo alles neu ist haben was gemeinsam hat.

[Der Spanier]

Du selbst musst wissen, wie stark deine Phobie ist. Falls sie gering ist, solltest du es versuchen mit der Bewerbung. Bin zwar kein Psychologe, aber ich denke das man viel eher in Kindesalter eine Phobie bekommen kann als später, denn als Kind trifft man eher auf Leute die von dir wollen, das du "cool" bist (was in vielen Fällen bedeuten würde sich wie ein Blödmann zu verhalten) und wenn nicht lachen sie dich aus, oder tritzen dich. Das kann natürlich eine Phobie erzeugen wenn das öfter geschieht. Im Berufsleben werden sich die Leute zum Glück mit Sicherheit viel korekter Verhalten und ausserdem wechseln die Crew, sodass du zu niemandem eine wirklich starke Verbindung aufbauen musst, was dir wohl schwer fällt.

Außerdem denke ich, dass du wenn du im Burö arbeitest den selben Druck auf eine andere Weise ausgesetzt bist.

[africola]

Ich glaube, dass du damit ehrlich zu einem Psychologen(am besten einen, der dich schon kennt) gehen solltest und gleichzeitig deswegen mit Lufthansa in Kontakt trittst. Keiner hier kennt dich wirklich und gibt dir trotzdem Tipps. Aber ich glaube je nachdem wie stark dich das noch verfolgt, muss dir da jemand Rat geben, der wirklich Ahnung hat. Und das am besten in Kooperation mit der Lufthansa.

Gruß
Jan
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-> 383. NFF!!!

[Valo]

[first_gliderpilot]

erstmal danke für die vielen antworten!!!

Also ich hab mich dazu entschlossen es zu probieren. Was soll schon passieren...

Aber ich denke ich werde von Anfang an ehrlich zu den Leuten sein, wenn sie mich darauf ansprechen. Ansonsten würden die Psychologen vom DLR sowieso irgendwann von selbst drauf kommen. Denk ich mal...

lg
martin

[Der Spanier]

Das wird der richtige Weg sein! Halte ich für eine wirklich gute Entscheidung.

[habiganna]

wie schon gesagt, auf jeden Fall probieren- wenn nicht dann ärgerst Du Dich nur. ich bin bisher nicht im Cockpit, aber Kabine und ich muß sagen, wenn wir mit einem Pax nicht klar kommen und der Purser auch nicht, dann ist Cockpit gefragt!
Außerdem mußt Du natürlich eine gewisse Führungskompetenz mitbringen weil wir im Endeffekt immer dem Cockpit bescheid geben wenn was ist. Du hast zwar primär nur mit deinem Cockpit Kollegen was zu tun, aber auch als copilot ist es wichtig evtl. Fehler z.b. des Kapitäns zu erkennen und diese anzusprehen- wegen Sicherheit. Also ein gewisses Maß an Selbstbewusstsein ist fürs Cockpit unumgänglich. Trainiere es! Im Übigen, die Kabinenbesatzung ist zumindest bei uns ein ganz ganz liebes Völkchen, das jeden irgendwie integiert. Trotzdem musst Du Deine Führungskompetenz bei der BU zeigen.Viel Glück![/b]