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eclipse500
Gast





BeitragVerfasst am: Mo Dez 10, 2007 12:53 pm    Titel: Zukunftsaussichten/Meinungen 1 Antworten mit Zitat

Welt am Sonntag, 9. Dezember 2007, 11:00 Uhr
Von Ernst August Ginten

Luftfahrt

Pilotenmangel bremst die Weltwirtschaft
Weltweit werden Piloten knapp. Arabische und asiatische Airlines zahlen Flugkapitänen hohe Gehälter. Um rasch neues Personal zu bekommen, wollen viele Gesellschaften nun die Ausbildung verkürzen. Das geht zulasten der Sicherheit, fürchten Pilotenverbände.
Foto: ProSiebenSzene aus "Catch me if you can": Piloten sind weltweit stark gefragt

Christoph Merboth hat es bald geschafft. Der 23-Jährige wird Pilot bei der Lufthansa. Obwohl sich mittlerweile herumgesprochen hat, dass Piloten oft einen aufreibenden und stressigen Arbeitsalltag ertragen müssen, ist Flugkapitän scheinbar immer noch ein Traumberuf. 6500 Kandidaten haben sich bei der Lufthansa in diesem Jahr auf die 360 Schulplätze beworben. Der Ex-Student der Geografie aus Jena hatte sehr gute Voraussetzungen für den Job im Cockpit, und er hatte Glück. Sein Vater hob bereits in der DDR ab, Christoph konnte mit 15 seinen Segelflugschein machen. "Ich habe mein Hobby zum Beruf gemacht", sagt Pilotenschüler Merboth.
Aber selbst wenn das nicht klappt, wird sich Merboth Stellen wohl aussuchen können. Airlines aus der ganzen Welt suchen dringend Piloten für alle Flugzeuggrößen. 260 000 Piloten gibt es weltweit, und das sind viel zu wenige.

Der Chef der IATA, Daniel Bisignani, hat deshalb lautstark Alarm geschlagen: "Wegen des rasanten Wachstums im Weltluftverkehr und der anrollenden Pensionierungswelle werden pro Jahr 17.000 Piloten gebraucht." Das sind 3000 mehr als heute ausgebildet werden. Die IATA vertritt 250 Linienfluggesellschaften aus aller Welt. Wenn nichts passiert, werden die bereits sehr guten Gehälter für Flugzeugführer rasant steigen und die Weltwirtschaft gebremst. Emirates, Qatar Airways, die indische Jet Airways und all die boomenden Billigflieger in Asien und Lateinamerika zahlen ausländischen Piloten bereits heute sehr gute Gehälter. In vielen Ländern wird andererseits wenig oder gar nicht ausgebildet. Angeblich haben einige Airlines bei den Flugzeugherstellern Boeing und Airbus sogar Flugzeuge abbestellt oder die Lieferfrist verlängert, weil Personal nicht zu bekommen ist.
Die Ausbildung wird kürzer
Die IATA versucht nun gegenzusteuern. So sollen die erfahrenen Flugkapitäne überall erst mit 65 in Rente gehen. Bei der Lufthansa beispielsweise müssen Piloten das Cockpit im Alter von 60 Jahren verlassen. Aber noch viel wichtiger ist laut IATA-Chef Bisignani die Umstellung auf eine neue, verkürzte Ausbildung - die sogenannte Multi-Crew License MPL, die von der International Civil Aviation Organization, ICAO, entwickelt wurde. Aber so einfach ist es nicht, den Lehrplan zu entschlacken. Pilotenverbände wie die deutsche VC Cockpit oder die amerikanische Alpa fürchten, dass die sogenannte MPL-Lizenz die Sicherheit im Cockpit und damit die der Passagiere gefährden könnte. Ihrer Ansicht nach hocken die Kollegen von morgen viel zu lange im Flugsimulator. Niels Stüben, Vizepräsident der VC, fordert deshalb, "dass Flugschüler für die neue Pilotenlizenz MPL nicht in zu großen Teilen im Simulator ausgebildet werden, sondern mehr als ausreichend reale Flugerfahrung bekommen". Dieser Bezug zur Praxis sei für den späteren Beruf und die Flugsicherheit absolut unabdingbar. Alpa-Funktionär Charles Hogeman hat MPL gar als "Minimum Pilot Learning" verspottet - zu Deutsch: minimales Lernprogramm für Piloten. Die Amerikaner haben zwar nichts gegen eine Reform der Pilotenausbildung, fordern aber, dass die Trainingszeit für die künftigen Kollegen in einem richtigen Flugzeug - möglichst mit Düsenantrieb - von 30 auf mindestens 140 Stunden heraufgesetzt wird. "Die Vorstellung, dass demnächst Kids nach nur 300 Stunden Ausbildung mit einer Boeing 737 in Afrika unterwegs sein werden, macht mir Angst", sagt etwa der amerikanische Pilot Patrick Smith. Die Bedenken der Piloten nimmt IATA-Direktor Jürgen Haacker sehr ernst. MPL sein nur ein Weg von vielen zur Lösung des Problems. "Wir hoffen aber, durch MPL eine sehr viel bessere Trainingsqualität für moderne Cockpits zu erhalten." Und natürlich will die IATA überall auf der Welt gleich hohe Sicherheitsstandards. Die Airlines dagegen brauchen einfach mehr Piloten. "Es gibt derzeit einen regelrechten Kampf um die Ressource Pilot", sagt Haacker. Und manche Airlines nehmen deshalb eine Aufweichung der Eignungstests und eine kürzere Ausbildungsdauer in Kauf. Der Wettbewerb, aber eben auch die Chancen auf Gewinn im weltweiten Luftverkehr sind sehr groß. In ihrer mittelfristigen Prognose geht die IATA bis 2010 von einem durchschnittlichen jährlichen Wachstum des Passagierverkehrs von rund fünf Prozent aus. Dabei wird insbesondere zwischen Europa und Asien, Europa und Nahost sowie innerhalb Asiens ein überdurchschnittlich hohes Wachstum vorhergesagt. Auch beim Luftfrachtverkehr rechnen Fachleute mit einem Plus von etwa fünf Prozent pro Jahr. Experten schätzen, dass bei anhaltendem Wirtschaftswachstum die Airlines bis 2025 rund 300.000 neue Piloten einstellen müssen. Zumal die Flotten gerade auf umweltfreundlichere Flugzeugtypen umgerüstet werden, die weniger Treibstoff verbrauchen. Rund 19.000 neue Maschinen werden daher in den kommenden 20 Jahren neu in Dienst gestellt.
Inder kaufen den Arbeitsmarkt leer
Vor allem die Inder haben in den vergangenen Monaten kräftig eingekauft, weil die Regierung die Luftfahrtbranche liberalisiert hat. Wegen der Erweiterung der Flotten bei Air India, Jet Airways, Spice Jet oder auch dem rasch wachsenden Billigflieger Kingfisher Airlines werden derzeit rund 1000 Piloten gesucht - davon 600 Kapitäne, die viele Flugstunden nachweisen müssen. Die werden zum Beispiel auch in Afrika gesucht und rekrutiert - ein enormer Verlust für die sowieso kaum konkurrenzfähigen afrikanischen Airlines. Das Centre for Asian Pacific Aviation rechnet damit, dass in Indien in den kommenden fünf Jahren mindestens 3000 Piloten gebraucht werden. Noch viel größer ist der Bedarf in China. Der Fünfjahresplan 2006-2010 sieht ein jährliches Wachstum von 14 Prozent im Luftverkehr vor, doch in Wirklichkeit waren die Steigerungsraten zuletzt bereits weit höher und lagen bei mehr als 16 Prozent. Große Anbieter wie Air China, China Eastern und China Western werden bei diesem Wachstum bis 2012 rund 2000 neue Piloten pro Jahr brauchen. Derzeit werden im Land aber nur 1000 Jetpiloten pro Jahr ausgebildet. Die chinesische Regierung arbeitet deshalb bereits eng mit der IATA zusammen, um die Pilotenausbildung auf MPL umzustellen. Die Absolventen können dann künftig wohl nach zwölf Monaten ins Berufsleben starten. In Europa lernen die ersten Flugschüler bei der Swiss Aviation Training nach der MPL-Methode und dürfen dann nach 18 Monaten auf Linie gehen. Schlagworte
Lufthansa Piloten Emirates Airlines Mangel IATA Lufthansa-Kandidat Christoph Merboth bekommt dagegen erst nach 24 Monaten seine Lizenz zum Fliegen. Er hat das erste Flugtraining in der Wüste von Arizona bereits hinter sich und möchte es auf keinen Fall missen: "Das Gefühl in der Luft war total geil."
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jonas
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Anmeldungsdatum: 03.02.2003
Beiträge: 2317
Wohnort: Paradise City

BeitragVerfasst am: Mo Dez 10, 2007 12:57 pm    Titel: Antworten mit Zitat

Schau´ mal, das wurde hier schon gepostet:
http://www.pilotenboard.de/viewtopic.php?p=125059#125059
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eclipse500
Gast





BeitragVerfasst am: Mo Dez 10, 2007 12:59 pm    Titel: Antworten mit Zitat

jonas hat folgendes geschrieben:
Schau´ mal, das wurde hier schon gepostet:
http://www.pilotenboard.de/viewtopic.php?p=125059#125059

sorry hab ich nicht gesehen, dachte mir, aber daß diese 2 recht unterschiedlichen Meinungen gut zusammenpassen Very Happy
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