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Leakim Bruchpilot

Anmeldungsdatum: 07.12.2007 Beiträge: 3
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Verfasst am: Fr Dez 07, 2007 1:53 am Titel: Fragen zum Berufsbild bzw. Bewerbung und Ausbildung |
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Guten Abend, oder je nach Interpretation, guten Morgen,
ich bin über den Begriff Skytest auf dieses Forum aufmerksam geworden und habe mich gleichmal angemeldet, da ich mir zur Zeit nicht sicher bin, ob der Beruf des Piloten wirklich so ist, wie ich ihn mir vorstelle. Weiterhin habe ich Fragen zu den Bewerbungsvorgängen und wuerde mich freuen, wenn ihr mir dabei helft, diese Probleme aus der Welt zu schaffen
Beginnen wir vielleicht erstmal mit ein paar persönlichen Informationen: Vor 18 Jahren habe ich das Licht der Welt erblickt und durfte das Privileg genießen, in einem reichen Land zu leben und eben auch zu lernen. Im Zuge dessen befinde ich mich gerade in der 13ten Klasse eines Gymnasiums und stehe also kurz vor der Entscheidung was ich mit meiner Zukunft anfangen möchte. Meine Stärken liegen im Bereich Mathematik, Naturwissenschaften und Englisch.
Da ich den Beruf des Piloten, oder zumindest das, was ich mir darunter vorstelle, faszinierend finde und das Fliegen, zumindest als Passagier, mag, habe ich natuerlich auch über die Möglichkeit nachgedacht, den Beruf zu ergreifen.
Vorab habe ich mich hier im Forum schon eingelesen, mich über CBT und Skytest informiert sowie die Lufthansa Karriere Page studiert.
So, da jetzt also eine kleine Vertrauensbasis geschaffen wurde, und ihr mich nicht mehr als Fremden definieren müsst, wollte ich auch schon zu meinen Fragen kommen
1) Es wurde zwar immerwieder erwähnt, dass Abiturnoten bei der Selektion der Nachwuchspiloten nur von minderwertiger Bedeutung sind, jedoch würde es mich interessieren, was der Durschnitts-FQ-Absolvent für einen NC mitgebracht hatte.
2) Wie sehen die Wartezeiten zwischen Bewerbung - BU - FQ aus? Gibt es Bewerbungsfristen?
3) Wie wirkt sich das kombinierte Studium auf die spätere Karriere als Pilot aus? Welche Vorteile / Nachteile bringt es mit sich?
4) Wie sieht es mit der Absolventenquote bei Studiengängern und Auszubildenden aus? Gibt es da offizielle Informationen?
5) Wenn man die Ausbildung / Studium klassisch nach schulfächern beschreiben müsste, welche wären (am) zutreffend(sten) ?
6) Freunde von mir haben mir vom Beruf Pilot abgeraten, da sie angeblich über viele Ecken ( viele von euch werden solches Gerede sicherlich kennen ) gehört habe, dass Piloten, ausser beim Start und bei der Landung, sich untätig um Cockpit langweilen. Ist hier vielleicht ein Berufspilot der das kommentieren könnte?
7) Eine weitere Fragen an Berufspiloten: Hattet ihr jemals Probleme mit der Dissoziation von Berufsleben und Privatleben? Gab es durch die Berufswahl starke soziale Einschnitte oder waren diese mit tolerantem Partner / Freunden kompensierbar?
8 Nach wie vielen Jahren, durchschnittlich gesehen, avanciert man vom Kopilot zum Kapitän? Was für Vorraussetzungen gelten für diesen Fortschritt auf der Karriereleiter?
9) Falls sich jemand durch die folgende Fragen in seiner Privatsphäre bedroht sehen sollte, entschuldige ich mich. Ich schäme mich zwar ein Wenig dafür Sie zu stellen, doch der Mensch ist eben von Natur aus neugierig und möchte Existenzbedürfnisse abdecken. Wie sieht es mit Einstiegsgehältern und der Vergütung allgemein aus? Was fuer Extras gibt es im Lohnsystem?
Puh! - Wer es bis hierhin geschafft hat, hat wirklich Geduld bewiesen. Ich bedanke mich für das Interesse an meinen Fragen, auch wenn ihr mir nicht antwortet. Denjenigen, die mich mit Informationen beliefern werden, bin ich sehr dankbar und weiß die geopferte Zeit zu schätzen.
Danke für die Aufmerksamkeit und liebe Grüße,
Leakim. |
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Typhoon88 Captain


Anmeldungsdatum: 04.03.2007 Beiträge: 949
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Verfasst am: Fr Dez 07, 2007 2:15 am Titel: |
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Ok, da du so nett gefragt hast muss ich dir wenigstens mal nen paar Antworten aus meiner Sicht geben.
Also erstmal willkommen im Forum und schön dass du dich schonmal vorab informiert hast. Ich werd jetzt einfach mal ein paar Fragen rauspicken
1) ich glaube nicht dass dazu eine Statistik existiert, es gibt Leute mit 1er Schnitt und welche mit 3er Schnitt die die FQ bestehen. Ich persönlich hatte 2,7. Mit einem nicht so guten Abi-Schnitt muss man dann halt mit entsprechenden Fragen rechnen und z.b. begründen können, warum man in der Ausbildung denn besser sein sollte. Auf sowas müsste man sich dann einstellen.
2) Bei der Bewerbung kannst du dir einen Wunschzeitraum für die BU wünschen (der wird auch meist erfüllt), das gleiche nach bestandener FQ. Mindestens liegen zwischen BU und FQ ein Monat. Die FQ ist 1 Jahr gültig.
5) Zu Studium kann ich nichts sagen; die Ausbildung ist von den Fächern her nicht mit der Schule vergleichbar, dort hast du dann Fächer wie: Navigation, Human Factors, Aerodynamik, Luftrecht, Flugfunk, Meteorologie etc.
Bei der Lufthansa wird man nach 12-14 Jahren zum Kapitän gemacht. Das geht streng nach Seniorität, wer bei Bedarf der erste auf der Liste ist bekommt das Käpitänstraining.
Bei anderen Airlines geht das schneller, bei Air Berlin ist man afaik nach 2-3 Jahren Kapitän
9) Bei Lufthansa: Einstiegsgehalt First Officer 56.000 brutto/Jahr. Als Kapitän 120.000 Einstieg.
Bei anderen Airlines kann ichs nicht genau sagen, wenn du ne Info zu einer speziellen anderen Airline magst, frag hier am besten mal explizit nach.
So ich gehe jetzt schlafen...
Gruß |
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RobDeBaer Captain

Anmeldungsdatum: 25.01.2007 Beiträge: 337 Wohnort: FRA  |
Verfasst am: Fr Dez 07, 2007 8:56 am Titel: |
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Hi,
auch von mir erstmal ein herzliches Servus (klingt irgendwie besser als das bei uns in Hessen typische "Gude" )
Zunächst mal muss Dir hier keine Frage peinlich sein, schon gar nicht die nach der Kohle, die wurde hier nämlich bestimmt schon 2876mal gestellt
Also 1) 2) 5) und 8 ) hat Typhoon ja schon ausführlich beantwortet, ich will dann mal weitermachen:
zu 3) also das kombinierte Studium bietet Dir den Vorteil eines zweiten Standbeines. Du hast dann entsprechenden technischen Background um neben dem reinen Fliegen auch noch in Bereichen wie Technik, Flottenentwicklung, Flottenmanagement, Ausbildung, Wartungs-/servicemanagement etc. mitzuarbeiten. Neben dem Fliegen erleichtert das natürlich ungemein einen etwaigen Aufstieg innerhalb des Konzerns. Das ILST Studium sit dafür aber weder Voraussetzung noch Garant. Aber ein Studium oder eine Ausbildung die Du vor dem Fliegen machst schadet grundsätzlich nie, da es Dich auch gewissermaßen absichert für den Fall dass Du fluguntauglich geschrieben wirst. So kann ein BWL Studium sicher sehr hilfreich sein in so einem Falle irgendwo in der Verwaltung / Mangement etc. des Konzerns unterzukommen...
Der einzige Nachteil der mir dazu einfällt ist die doppelt so lange Ausbildungsdauer. Das kombinierte Studium dauert 4 Jahre. Schon 2 Jahre in die Zukunft zu blicken ist in der Luftfahrt extrem schwer, Du weißt eigentlich nie wie die Branche in x Monaten aussieht, da die Luftfahrt auf externe Einflüsse (Stichpunkt Öl, Terrorismus, Flieger in Hochhäusern etc.) SEHR sensibel reagiert.
4) die Zahlen die man auf Infotagen, im TV, in Zeitungen, in Hochglanzbroschüren etc. lesen kann variieren zwischen 97% und 99% Erfolgsquote. Also SEHR hoch
6) Dieses Thema wird hier im Bereich "Berufsbild Pilot" AUSFÜHRLICHST diskutiert. Ich empfehle Dir dieses Forum mal von hinten nach vorne (also die älteren Beiträge zuerst) zu lesen, da wird dieses Thema unheimlich oft durchgekaut. Zu dem ganzen Thema Berufsbild Pilot ist das Buch "Beruf Pilot" von Hans - Jürgen Schwahn DER Tip, auch wenn es den Beruf doch etwas ZU sehr negativ darstellt.
7) Das hängt von jedem individuell ab, die Scheidungsrate bei Piloten liegt aber mit Sicherheit überm Durchschnitt. Ansonsten empfehle ich hier genau das gleiche wie bei Punkt sechs
Zum Thema Geld, auch das wird sowohl hier im Forum als auch im Buch Beruf Pilot ausführlich behandelt. Mal so ganz grob: Wenn man seine Ausbildung selbst finanziert und dann bei einer kleinen Airline anfängt muss man schon sehr in diesen Beruf verliebt sein, da es mit Sicherheit finanziell nicht allzu dicke aussieht. In diesem Fall kommst Du an o.g. Gehälter wahrscheinlich nicht ran. Kommt man bei einer großen Airline (Bsp. LH) mit vorfinanzierter Ausbildung und relativ sicherem Arbeitsplatz unter, siehts schon wieder besser aus.
Ich hoffe wenigstens ein bisschen weitergeholfen zu haben.
Many happy landings!!! |
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AlphaNovember Captain

Anmeldungsdatum: 19.04.2007 Beiträge: 249 Wohnort: nähe EDDV  |
Verfasst am: Fr Dez 07, 2007 4:25 pm Titel: |
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Hallo erstmal, hier meine Antworten (gespickt mit ein paar Links)
1.+2. kann ich dir nicht viel zu sagen.
3. Vorteile: Das Studium vertieft dein Wissen zum Fliegen, was dir im späteren Berufsalltag sicher hilt. Außerdem hast du im Falle eines LOL noch mehrere Standbeine, auf die du bauen kannst.
Wie bereits erwähnt, ist der einzige Nachteil die längere Dauer.
5. Das kannst du hier ganz genau nachlesen: http://www.ilst8.de/index.php?option=com_content&task=view&id=14&Itemid=30
6. Nur so viel: Es gibt immernoch genug zu tun. Auf Langstrecke kann es vielleicht mal etwas öde werden. Aber auf der anderen Seite: Würdest du gern die ganze Zeit das Steuer festhalten ?
7. Ein Pilot sagte mal zu mir: Der Job ist ein Beziehungskiller - er hatte Erfahrung, muss aber sicher nicht so sein.
8. alles zu gesagt
Grundsätzlich empfehle ich für Fragen an Berufspiloten http://www.pprune.com/ und http://www.pilots.de
"Beruf Pilot" von Schwahn ist ein Muss für jeden Pilotenanwärter.
Gruß
Martin |
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Leakim Bruchpilot

Anmeldungsdatum: 07.12.2007 Beiträge: 3
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Verfasst am: Fr Dez 07, 2007 4:28 pm Titel: |
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Hallo,
Danke erstmal für die netten Antworten . Die Antworten haben bei mir aber wiederrum ein paar Unklarheiten aufgeworfen:
Ich dachte die BU kann man nur in Hamburg absolvieren. Was für andere Standorte bieten sich denn noch an?
Was versteht man unter dem Begriff "Seniorität"? Heißt das konkret am Beispiel von zwei Piloten, der eine ist 25, der andere 29, dass der ältere zum Kapitänstraining zugelassen wird sobald sich die Möglichkeit ergibt oder spielen da Qualifikationsfaktoren ebenfalls eine Rolle?
Ich hatte ausserdem vergessen zu fragen, ob man sich die zu fliegende Maschine in seiner Laufbahn dann selbst aussuchen darf, oder ob man zugeteilt kriegt welchen Flieger man fliegen muss.
Was die Fächer bei der Ausbildung angeht: Verstehe ich das richtig, dass Navigation und Aerodynamik mathematische und physikalische Teile undHuman Factors sozialwissenschaftliche Teile enthalten?
Gibt es noch eine Differenzierung zwischen dem Einstiegsgehalt als First Officer und dem Einstiegsgehalt des Kapitäns? Damit meine ich Gehälter nach einem, zwei oder drei Jahren Berufserfahrung.
Ich hoffe ihr könnt mich auch in diesen Punkten aufklären. Vielen Dank nochmal euch Dreien.
Gruß,
Leakim. |
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AlphaNovember Captain

Anmeldungsdatum: 19.04.2007 Beiträge: 249 Wohnort: nähe EDDV  |
Verfasst am: Fr Dez 07, 2007 4:36 pm Titel: |
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Zitat: | Was versteht man unter dem Begriff "Seniorität"? |
Seniorität=Dauer der Firmenzugehörigkeit.
Blödes und unrealistisches Beispiel: Ein 24-jähriger ist schon 4 Jahre FO und dann kommt ein 38-jähriger, der seit einem Jahr bei LH als Co fliegt. Befördert würde der 24-jährige
Zitat: | Ich hatte ausserdem vergessen zu fragen, ob man sich die zu fliegende Maschine in seiner Laufbahn dann selbst aussuchen darf, oder ob man zugeteilt kriegt welchen Flieger man fliegen muss. |
Meines Wissens nach, darf man im Idealfall seine Wünsche äußern. Genauso gut kann es dir passieren zugeteilt zu werden. Manchmal hast du auch keine Wahl, wenn die Gesellschaft nur 1-2 Muster fliegt
Zitat: | Was die Fächer bei der Ausbildung angeht: Verstehe ich das richtig, dass Navigation und Aerodynamik mathematische und physikalische Teile undHuman Factors sozialwissenschaftliche Teile enthalten? |
Ja, grundsätzlich schon. Wobei ich "sozialwissenschaftliche" eher durch "psychologische" ersetzen würde. Es geht halt am Meisten darum, wie der Pilot in Extremsituationen handelt oder zu handeln hat und welche mentalen bzw. äußeren Faktoren ihn beim Handeln beeinflussen.
Zitat: | Gibt es noch eine Differenzierung zwischen dem Einstiegsgehalt als First Officer und dem Einstiegsgehalt des Kapitäns? Damit meine ich Gehälter nach einem, zwei oder drei Jahren Berufserfahrung. |
Auch das geht nach Seniorität. Je länger du dabei bist, desto mehr Verdienst du (zumindest bei LH). Von daher verdienst du als frischer CPT selbstverständlich mehr als ein frischer FO.[/url][/code] |
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Leakim Bruchpilot

Anmeldungsdatum: 07.12.2007 Beiträge: 3
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Verfasst am: Fr Dez 07, 2007 6:52 pm Titel: |
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Dank dir vielmals  |
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