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Totalschaden eines A340-600 nach einem Triebwerkstest
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Prami
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Anmeldungsdatum: 24.10.2007
Beiträge: 547
Wohnort: LOWL :)

BeitragVerfasst am: Mi Nov 21, 2007 10:29 am    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
TOULOUSE - Französische Ermittler haben knapp eine Woche nach dem schweren Unfall bei Triebwerkstests an einem Airbus A340-600 eine erste Stellungnahme zur Unglücksursache abgegeben. Die Organisation für Unfallermittlung in der Zivilluftfahrt (BEA) konnte weder an den Rolls-Royce Trent 500 Triebwerken noch am Bremssystem der fabrikneuen Maschine einen Defekt feststellen. Dies habe auch die Auswertung des Flight Recorders bestätigt.

Die vier Triebwerke des A340-600 seien im Zuge des normalen Testszenarios hochgefahren worden. Nach rund drei Minuten unter hoher Last habe sich die Maschine aus dem Teststand gelöst und sei zwischen 12 und 13 Sekunden später in die Abschirmmauer eingeschlagen. Die Räder des Flugzeugs seien nicht durch zusätzliche Unterlegblöcke fixiert gewesen. Es würden jetzt weitere Ermittlungen durchgeführt.

Bei dem Vorfall am Nachmittag des 15. November nahe Saint-Martin waren nach Angaben von Airbus neun Menschen an Bord und ein weiterer am Boden verletzt worden. Neben zwei Mitarbeitern von Airbus befanden sich auch sieben Angestellte der Abu Dhabi Aircraft Technologies (ADAT), einem Dienstleister für Etihad Airways, im Flugzeug. Zunächst seien alle Beteiligten vorsorglich in eine Klinik gebracht worden. Drei von ihnen mussten stationär aufgenommen werden, ein Airbus-Mitarbeiter erlitt schwere Verletzungen.

An dem A340-600 entstand Totalschaden. Das Flugzeug hätte heute an Etihad Airways ausgeliefert werden sollen. Die BEA hat zunächst drei Ingenieure zur Untersuchung des Wracks abgestellt. Ein beteiligter Airbus-Mitarbeiter sagte, dass der Unfall höchstwahrscheinlich Konsequenzen für den Aufbau künftiger Triebswerkstests haben wird. Anstelle eines mehrseitig abgeschirmten Teststands sollen nach vorne hin Auslaufflächen vorgehalten werden


Quelle: http://www.aero.de/news.php?varnewsid=5238
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tankman
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Anmeldungsdatum: 06.08.2007
Beiträge: 1386
Wohnort: around the world

BeitragVerfasst am: Mi Nov 21, 2007 1:47 pm    Titel: Antworten mit Zitat

EDDF hat folgendes geschrieben:
Hallo Downmaster,

ich verbreite natürlich auch nur Halbwissen und spreche nur für den A340/-30/-6, aber ich sage mal nein.

Ist aber auch nicht so entscheident.

Wie Du gesagt hast, im Grunde genommen handelt es sich bei der FADEC um eine Art Flightengineer in Computerform und grundsätzlich ist sie dazu da, in Abhängigkeit von Druck, Temperatur und Sternzeichen, die Fuelmenge zu berechnen, damit der Pilot erhält, was er glaubt mit den Thrustlevers vorzuwählen.

Dabei überwacht sie auch das Triebwerk und ist in der Lage bei gewissen Fehlern aktiv gegenzusteuern. Geht der Reverser ungewollt auf, reduziert sie beispielsweise den Schub auf Idle, da das Fluzeug sonst nicht mehr fliegbar wäre. Bricht eine Welle, läuft es am Boden aus den Limits oder überhitzt die FADEC, stellt sie das Triebwerk sogar ab.

Weiß sie aber nicht, was los ist... das dürfte meist der Fall sein, versucht sie das Triebwerk wieder zu starten.
Man könnte den Schub ja gerade brauchen...

Bei Vibrations erkennt die FADEC zwar den Zustand und macht den Pilot über das ECAM (Systembildschirm mit Triebwerksangaben) darauf aufmerksam... abstellen muss auch hier der Pilot selbst. Denn so sehr ein Triebwerk auch vibriert, möglicherweise liefert es gerade noch den Schub, der das Flugzeug in der Luft hält.

Ups... zu viel Text, sorry.

Was ich nicht verstehen kann, ist, dass man ein laufendes Triebwerk nicht von außen über die Gondel abstellen kann? Werd ich bei nächster Gelegenheit mal nachfragen.

Gruß.


so fakten: fadec stellte ein triebwerk NIE von alleine ab - weder bei vibrationen, noch bei feuer oder sonst etwas. ein gezieltes abstellen obliegt immer den piloten. was anderes ist wenn ein mechanischer schaden auftritt sodass es selbst nicht mehr laufen kann.
triebwerk von außen abstellen - da würd ich nicht mal in die nähe gehen wenn ich mir nicht sicher bin dass es auf idle läuft.

zum anderen... falls das echt stimmt dass keine chocks drunter lagen, ist das natürlich schon bisschen fahrlässig.. :s
_________________
die letzten worte eines kapitäns: junge, ich zeig dir was.. die des co's: das schau ich mir an
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EDDF
Gast





BeitragVerfasst am: Mi Nov 21, 2007 2:51 pm    Titel: Antworten mit Zitat

tankman hat folgendes geschrieben:


so fakten: fadec stellte ein triebwerk NIE von alleine ab - weder bei vibrationen, noch bei feuer oder sonst etwas. ein gezieltes abstellen obliegt immer den piloten. was anderes ist wenn ein mechanischer schaden auftritt sodass es selbst nicht mehr laufen kann.



Dann hast Du ein anderes Handbuch! Shocked

Je nach Triebwerkstyp ist die FADEC unterschiedlich programmiert und es mag sein,
dass es Versionen gibt in denen kein Autoshutdown vorgesehen ist.

Aber so pauschal, ist Deine Aussage sicher falsch!

(vielleicht klärst Du mich auf, gerne auch über PM, woher Dein Wissen stammt)

tankman hat folgendes geschrieben:


triebwerk von außen abstellen - da würd ich nicht mal in die nähe gehen wenn ich mir nicht sicher bin dass es auf idle läuft.




Schätze auch, dass es bei Takeoffpower schwierig ist, zudem der Flieger nicht gerade stand...
von der Seite wäre es theoretisch möglich.

Werde mal nachfragen.


Gruß.
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EDDF
Gast





BeitragVerfasst am: Fr Nov 30, 2007 12:42 pm    Titel: Antworten mit Zitat

Result:

Ein Abstellen des Triebwerks von der Seite ist beim 340 nicht möglich.

Solange es mit Sprit versorgt wird (magnetische Ventile) und kein gegenteiliges Signal (aus dem Cockpit) bekommt, läuft es weiter.

Gruß.
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flapfail
Goldmember
Goldmember


Anmeldungsdatum: 23.03.2008
Beiträge: 6914
Wohnort: OGLE-2005-BLG-390Lb

BeitragVerfasst am: Fr Jan 02, 2009 9:01 pm    Titel: Antworten mit Zitat

MENSCHLICHES VERSAGEN
Abschlussbericht zu Airbus A340-Unfall in Teststand
TOULOUSE - Die französische Agentur für die Untersuchung von Flugunfällen BEA hat ihren Abschlussbericht zu dem Unfall eines zur Auslieferung an die Fluggesellschaft Etihad bestimmten Airbus A340-600 im Teststand des Flughafens Toulouse Blagnac vorgelegt. Bei dem Vorfall am 15. November 2007 erlitten vier der insgesamt neun Menschen an Bord schwere Verletzungen, die Maschine wurde zerstört.

Nach dem Bericht des BEA ist der Zwischenfall auf menschliches Versagen zurückzuführen. Die Testcrew habe sich bei einem abschließenden "Fuel and Oil Leak Test" nicht an die vorgeschriebene Verfahrensweise gehalten. Alle vier Rolls-Royce Trent 500 Triebwerke seien bei dem Test unter hoher Last zwischen Maximum Continuous Thrust (MCT) und Maximum Takeoff Thrust (MTO) bei einer Engine Pressure Ratio (EPR) von 1,25 gefahren worden. Die EPR beschreibt das Verhältnis von Turbinenaustrittsdruck und Außendruck.

Die Testcrews sind dem Handbuch des A340-600 nach jedoch angehalten, bei Triebwerkstests die Maschinen einzeln hochzufahren und das Flugzeug durch leichten Gegenschub auf dem im Spiegel liegenden Triebwerk zu stabilisieren. Auch die vorgeschriebene, zusätzliche Sicherung des Flugzeugs durch Unterlegblöcke sei ausgeblieben.

Der Test wurde im Cockpit von einem Airbustechniker und einem Ingenieur des von Etihad beauftragten Dienstleisters ADAT/GAMCO durchgeführt und von einem weiteren Airbusmitarbeiter beaufsichtigt.

Nach rund drei Minuten unter hoher Last hielt der Bremsdruck die Maschine nicht mehr im Teststand, das Flugzeug begann sich langsam zu lösen. Das Anrollen des Flugzeugs wurde von der Testcrew wahrgenommen. "euh... Cabin is moving forward", stellte der Ingenieur gegen 16.02:08 Uhr fest.

In Folge wird die Parkbremse zweimal kurz gelöst. Der Flugschreiber weist für den Zeitpunkt 16.02:13 Uhr eine Geschwindigkeit zwischen drei und vier Knoten aus. Die Crew fuhr die Triebwerke dennoch nicht herunter, sondern konzentrierte sich auf die Bremsen. Fünf Sekunden später schlägt das Flugzeug mit einer Geschwindigkeit von 31 Knoten leicht nach rechts versetzt in die Abschirmmauer ein.

Bei dem Einschlag fallen die Triebwerke 1 und 2 aus. Um 16.02:20 Uhr, zwei Sekunden nach dem Einschlag, fährt der beaufsichtigende Airbusmitarbeiter die Triebwerke herunter. Triebwerk 3 läuft mit verbliebenem Treibstoff noch bis 1.25 Uhr in der Nacht. Die Ermittler haben an der Maschine keine technischen Defekte festgestellt.

Airbus zieht Konsequenzen aus Toulouse

Der Vorfall wird Auswirkungen auf künftige Abnahmetests haben. "Wir werden den BEA-Report sehr genau studieren und daraus unsere Schlüsse ziehen mit dem Ziel zu verhindern, dass sich so ein Ereignis noch einmal wiederholen kann", sagte Airbus-Sprecher Stefan Schaffrath gegenüber aero.de. Der Flugzeugbauer habe bereits unmittelbar nach dem Zwischenfall erste Maßnahmen ergriffen.

Das Customer Acceptance Manual wurde überarbeitet, die Kommunikation zwischen Testingenieuren im Flugzeug, am Boden und in der Kontrolle soll verbessert werden. "Wir arbeiten darüber hinaus an einem Ground Operations Manual", sagte Schaffrath. Die regelmäßigen Kurse für Testingenieure werden intensiviert.
© aero.de / 10.12.2008
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