FQ 21./22.08.

[Moonlight]

Statistik:
10 angetreten – 8 Jungs, 2 Mädels – 4 vorbereitet, davon 1x ATTC und 3x ToPilots inklusive mir selbst.
2. Tag: 7 angetreten, 5 bestanden, davon mind. 2 vorbereitet

Ja, ich hab es mir nun auch angetan. Einmal mehr ging es nach Hamburg, einmal mehr war schlechtes Wetter und einmal mehr hab ich mich im Airlines einquartiert. Diesmal hab ich eins der beiden Appartement-Zimmer bekommen, was mich anfangs wegen meiner doch recht schweren Tasche, die ich zu tragen hatte, doch eher genervt hat – schließlich sind die Appartements ein paar Hundert Meter vom eigentlichen Hotel entfernt. Na ja, die Größe des Zimmers bzw. der Wohnung hat mich dann doch überzeugt
Abends ging es dann noch zum Abendessen mit zwei weiteren Mitstreitern ins Hotel-Restaurant bevor ich mir noch mal meine Unterlagen zum Thema Streitgespräch, DCT und Gruppenspielen anschaute. Schlafen ging dann auch eher schlecht als recht. Bis um Mitternacht konnte ich praktisch gar nicht einschlafen, danach bin ich ungefähr jede Stunde mal aufgewacht.
Trotzdem klingelte um 05.30 Uhr erbarmungslos der Wecker. Nach dem Frühstück stellte sich dann heraus, dass es gar nicht so verkehrt war, etwas früher aufzustehen. So konnte ich mich noch ganz entspannt in meinen Anzug kuscheln, um dann um 07.30 Uhr mit dem Shuttle-Bus zum DLR zu fahren.

Nach der Begrüßung durch eine Psychologin und anschließend durch den Auswahlkapitän, durften alle erstmal zurück in den Warteraum, um kurz darauf in zwei Gruppen aufgeteilt zu werden. Meine Gruppe durfte sich auf das Streitgespräch vorbereiten. Man bekommt 10 Minuten Vorbereitungszeit und noch mal 10 Minuten, um sich mit dem Streitpartner zu unterhalten. Der Sachverhalt ist relativ ausführlich beschrieben, was es, meiner Meinung nach, nicht ganz einfach macht, sich eine Argumentationsstrategie zurecht zu legen. Bleibt am Besten flexibel und hört eurem Streitpartner gut zu, um zu verstehen, was ihn/sie stört und um einen geeigneten Kompromiss zu finden. Ich denke, es macht keinen Sinn, sich schon vorher das Gespräch gedanklich zurecht zu legen, da es sowieso anders kommt, als geplant
Ich bin recht früh eingeknickt und hab Zugeständnisse gemacht, was sich aber auch schon allein durch den Sachverhalt so ergeben hat. Die Situation, in der ich mich befand, war einfach eine A-Loch-Situation, d.h. der Fehler an der misslichen Lage lag von vornherein bei mir. Ansonsten gibt es nicht viel zu sagen, da es einfach von der Ausgangssituation abhängig ist. Etwas Small Talk zum Einstieg könnte evtl. auch nicht schaden, wenn es denn möglich ist.

Anschließend hieß es wieder warten bis wir zur DCT-Einweisung geholt wurden. Wie schon in anderen Erfahrungsberichten beschrieben, wird hierbei ein Tonband mit Instruktionen abgespielt während die Testleiterin, wie eine Stewardess auf die Bildschirme zeigt. Wenn es Fragen gibt, ruhig nachfragen, aber die ausführliche Beschreibung lässt eigentlich kaum Fragen offen.
Anschließend ging es zum Baseline-Test, der nicht in das Prüfungsergebnis mit einfließt, laut Psychologen. Ob man das nun glaubt oder nicht, bleibt jedem selbst überlassen. Fakt ist jedoch, dass vor Beginn des Tests eine Bewerbernummer eingegeben werden muss, die später auch noch einmal beim DCT benutzt wird. Für den Baseline-Test wird man an Arm und Beinen verkabelt, an ein Gerät zum Messen der Atemfrequenz und des Blutdrucks sowie des Pulses angeschlossen. Dann darf man dem Computer, vor dem man sitzt, seine Stimme „beibringen“ und zwei Aufgabenblöcke bearbeiten, bei denen die Eingaben allein durch die Stimme gesteuert werden. Hierbei gibt es erst Übungs- und anschließend Testdurchgänge.

Dann war auch schon Mittagspause angesagt. Wir haben uns entschieden, „zur Kantine“ zu gehen. Diese befindet sich schräg links gegenüber vom DLR-Gebäude. Na ja, das Essen war nicht so der Renner, aber es war besser als gar nichts zu essen.

Nach der Mittagspause war dann DCT angesagt. Nachdem man zwei Übungsdurchgänge machen durfte (wovon einer von der Testleiterin moderiert wurde), ging es dann zuerst mit den Solodurchgängen los. Achtet darauf, so viele Punkte, wie möglich zu erreichen.
Bei den Dualdurchgängen geht es wohl hauptsächlich um die Kommunikation und die Teamarbeit. Die ersten beiden Durchgänge waren sehr fies, da sie nur 30 Sekunden dauerten und wir praktisch keine Straße beladen konnten. Allerdings konnten wir uns in den folgenden Durchgängen noch steigern, was lediglich durch die Leistung des letzten Durchgangs getrübt wurde.

Weiter ging es mit dem organisatorischen Gruppenspiel. Viel kann und darf ich dazu nicht sagen, außer dass ihr euch auf jeden Fall so gut wie möglich einbringen solltet. Anfangs hatte ich, meiner Meinung nach, noch einen ganz ausgewogenen Redeanteil, was sich nach der Sondermeldung allerdings änderte. Ich verstand die Planänderung nicht völlig (auch nachdem ich meine Gruppe danach fragte) und verlor daher auch etwas den Anschluss beim weiteren Geschehen. Ich hatte zum Schluss nicht mehr viel zu sagen und dann war das Gespräch auch schon vorbei.

Nach einer weiteren Wartepause kam auch gleich das argumentative Gruppenspiel dran. Im Prinzip das Gleiche, wie beim ersten Gruppenspiel, jedoch geht es hier darum, sich bestmöglich zu platzieren und nicht zusammen mit der Gruppe einen Plan aufzustellen. Für mich wäre sicher noch mehr drin gewesen, allerdings haben wir uns innerhalb der Gruppe darauf geeinigt, unsere Prioritäten zur Rangverteilung anderweitig zu setzen
Schließlich hingen wir zu sehr an den vorderen Plätzen und deren Reihenfolge fest. Natürlich wollte ich die Gruppe dabei nicht behindern oder ausbremsen und hab mich deshalb erstmal zurückgenommen. Als diese Punkte dann weitgehend abgehakt waren, wollte ich noch den einen oder anderen Platz für mich gut machen und argumentieren. Irgendwie schade, dass just in diesem Moment die Psychologin den Test beendete.

Nachdem dann auch die andere Gruppe ihre Diskussion beendet hatte, hieß es von offizieller Seite, dass nun eine 30-Minütige Beratung stattfinden würde. Aus den 30 Minuten wurden dann doch 60, aber was soll’s.
Die ersten beiden Kandidaten, die aufgerufen wurden, kamen nach wenigen Minuten strahlend mit ihrem SIM-Termin zurück. Bei mir hieß es leider, ich hätte zu wenig Engagement gezeigt, der Rest sei aber ganz in Ordnung gewesen. Bis auf Mathe und Technik sei meine BU wohl auch gut gewesen. Nur leider ist das im Nachhinein alles egal, wenn es dann wegen einer Kleinigkeit doch nicht sein soll. Nun ja, ich hatte bereits nach den Gruppenspielen ein schlechteres Gefühl, was sich ja dann auch bestätigt hat.

Es tut mir auch für die beiden Leid, die nach mir gehen mussten, allen anderen wünsche ich viel Erfolg bzw. ich hoffe, dass ihr es letztendlich auch gepackt habt.

Ich hätte persönlich nie geglaubt, dass es an mangelndem Engagement scheitern könnte, aber ich denke, das geht jedem ähnlich, der bereits am ersten Tag nach Hause geschickt wird. Ich versuche das Ganze erstmal sportlich zu nehmen, aber momentan ist einfach ein lang ersehnter Traum für mich geplatzt. Wahrscheinlich werde ich jetzt erstmal eine Zeit lang jobben gehen, um Geld für einen Auslandsaufenthalt in Neuseeland zusammen zu bekommen. Danach mach ich wohl erstmal eine Ausbildung, um überhaupt etwas in der Hand zu haben. Anschließend werde ich darüber nachdenken, ob ich die Ausbildung privat mache, zur Konkurrenz gehe, zur Flugsicherung oder doch etwas ganz Anderes im Bereich Luftfahrt mache.

So weit von mir. Der Erfahrungsbericht ist diesmal nicht ganz so locker ausgefallen, wie derjenige von meiner BU, aber ich denke, man kann’s mir verzeihen.
Ich möchte mich auch bei allen Leuten bedanken, die mir Mut zugesprochen haben, vor allem Chris und Zoe. Danke für Alles. Außerdem wäre ich ohne dieses Board hier wahrscheinlich gar nicht erst so weit gekommen.

Allen, die FQ bzw. auch die BU noch vor sich haben, wünsche ich viel, viel Erfolg und das nötige Quäntchen Glück.
Oder: Go out, have fun and kick some ass
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~ Wenn die Zeit kommt, in der man könnte, ist die vorüber, in der man kann ~

[DocGerd]

[edit]
Auf Wunsch des Autors gelöscht.

[thebreyn]

und wenn ich recht liege mit der einschätzung wer der autor ist, dann war ich der dct-partner.
gruß
bernd (der bayer aus dem airlines)

[airball2]

Tut mir ebenfalls für dich leid!

Hast du jetzt Bu und FQ Vorbereitung bei topilots gehabt oder nur FQ? Und wann war dein Bu Termin?

[Moonlight]

So, nachdem ich dann zwangsläufig den gestrigen Tag komplett nichts zu tun hab, kam mir auf der Besucherterrasse in HAM dann doch die Idee, es bei Air Berlin zu versuchen. Eigentlich hatte ich geplant, ne Berufsausbildung zu machen, aber wenn mir in den letzten Tagen eines klar geworden ist, dann ist es die Tatsache, dass ich nix anderes machen will als zu fliegen - es sei denn es geht gar net anders

Jedenfalls werd ich jetzt erstmal eine Zeit lang jobben gehen und es anschließend bei AB versuchen. Allerdings muss ich mich da erstmal genau informieren, ich hab von AB nämlich noch überhaupt keinen Plan.

Ich hab nur meine FQ Vorbereitung bei TP gemacht. Ich denke, die BU kann man auch gut ohne Seminar schaffen. Die FQ im Prinzip auch, aber der Vorteil lag für mich halt darin, dass ich einfach schonmal alle Testsituationen durchlaufen hab und in Hamburg net ins kalte Wasser springen musste. Aber muss letztlich jeder für sich entscheiden.

So und zum Schluss noch herzlichen Glückwunsch an dich, Bernd, hab gehört, du hast bestanden Bin zwar verdammt neidisch, aber freut mich trotzdem für euch alle. Ihr habts verdient!
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~ Wenn die Zeit kommt, in der man könnte, ist die vorüber, in der man kann ~

[aNd]

mhh,

Hatte fest damit gerechnet das du es schaffst.
Schade, tut mir auf alle Fälle leid.
Du wärst bestimmt ein toller Kollege gewesen mit deiner lockeren, lässigen Art.

Schau das du ins Cockpit kommst.

Swiss wäre vielleicht auch noch ein Versuch wert?

[Moehl88]

Ich kann mich nur anschließen.
Tut mir leid für dich, Moonloght, gerade weil du einer der engagierteren Leute hier im Board bist.
Allerdings finde ich es sehr positiv, dass du es bei AB probieren willst! Das spricht ja nur dafür, dass du wirklich ins Cockpit willst und es an Zielstrebigkeit nicht fehlt .

Viel Erfolg dabei !!!

[thesilent]

damn it,
hi henry, tut mir echt sehr sehr leid fuer dich, echt schade, finds super, dass du den kopf nicht haengen laesst und es nachher noch bei ab probieren wirst. wer weiß wofuers gut ist (;
lg chris

[Huskydog]

Tut mir echt leid für Dich Moonlight, nach all' dem was ich das letzte Jahr hier so von Dir gelesen habe hätte ich es Dir von Herzen gewünscht dass Du es schaffst. Schade, schade... *seufz*

Aber wie Du schon sagtest...es gibt immernoch die Air Berlin. Versuch's da nochmal, gib' alles und lebe Deinen Traum doch noch. Irgendwie !
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Alles bestanden.

[Moonlight]

[damarges]

Danke für deinen Erfahrungsbericht, sicher nicht leicht nach solch einer "Niederlage". Aber wie oft gesagt heißt ein Nichtbestehen bei LH keinesfalls eine Uneignung für den Beruf, der einen evtl. ein Leben lang erfüllen könnte! Gib nicht auf!

[aNd]

Swiss verlangt keine fließende Französisch Kentnisse...

Anscheind muss man nur grundsätzliche Dinge können.
Nach einem bestandenen AC wird einem bei Bedarf noch ein Französischkurz gegeben.

Also nicht wegen den Französischkentnissen diese Chance sausen lassen.