Standby-Tickets für die Familie

[jayfrombt]

Hallo zusammen,

als Lufthansa-Pilot hat man ja die Möglichkeit Standby-Tickets für 10% vom Normalpreis zu bekommen. Soweit ich weiß gilt das auch für Ehefrau und Kinder.
Jetzt meine Frage: Gilt das auch für die eigenen Eltern ?! Mein Vater hat mich genötigt diese Frage mal zu klären

Danke & Gruß
jayfrombt

[B_ne]

ich hab mal gehört als angehöriger zahlt man 25%... aber ich weiß nicht, ob das wirklich stimmt

[Downmaster]

Hmm... hatte vor kurzem hier im Forum was von 10% für die unmittelbare Verwandtschaft gehört, plus ne bestimmte Anzahl Voucher für den Rest... Sind das dann in jedem Fall Standbytickets?

[commander]

Als bei uns (AB) kann man die Großeltern, die Eltern und den Ehepartner/Lebensgefährten eintragen lassen. Diese können aber nur über Festbuchung fliegen, also nicht stby, jedoch für günstigere Tarife. Außerdem kann man eine Begleitperson mitnehmen, muss dabei aber auch zusammen reisen.
_________________
So long Commander

[Flzg]

Voraussetzung ist, dass du mindestens seit sechs Monaten bei Lufthansa arbeitest und deine Eltern hast registrieren lassen. Dann kannst du für sie Tickets erwerben, jedoch zu einem höheren Preis als für dich, Frau und Kind. Zu diesen Prozentsätzen ist zu sagen, dass sie sich nicht auf einen realen Preis beziehen. (Für einen Flug gibt es ja meist etwa dreißig verschiedene Tarife.) Es wird anhand der Entfernung ein fiktiver Preis errechnet. Davon hast du für deine Eltern 25 % zu zahlen plus Steuern und Gebühren. Die vermeintlich gespaarten 75 % werden zusätzlich als geldwerter Vorteil versteuert: Diese 75 % gelten als zusätzliches Einkommen, das mit deinem persönlichen Steuersatz der Einkommensteuer unterliegt, die mit deiner Gehaltsabrechnung abgeführt wird.
I.d.R. sind Flüge mit LoCos günstiger.

Weiterhin handelt es sich bei diesem ID75-Ticket (Industry Discount 75 %) um ein Standby-Ticket (wie auch bei deinem ID90-Ticket). D.h. Mitkommen ist Glückssache und insbesondere auf Strecken die nicht so häufig am Tag angeflogen werden nervenaufreibend. Kenne jemanden, der sich auf diese Weise schon mal zwei Tage (und Nächte) am Flughafen Miami um die Ohren geschlagen hat. Lieber einen Flugschein zum Normalpreis kaufen und wissen wann man fliegt.

[B_ne]

Hm, dann hatte ich ja doch nicht ganz unrecht. Aber interessant find ich des mit dem versteuern. Dann bringt des ja wirklich nicht mehr viel, vor allem, wenn dann noch ganz normal Steuern und Gebühren drauf kommen.

Danke für die ausführliche Info.

[Bonänsa]

Zusatz zum Beitrag Flzg's:

Einfach mal mit dem "aktuellen Lebenspartner" irgendwo hin ist übrigens nicht ganz so einfach, da man dafür an der selben Adresse gemeldet sein, also schon zusammen wohnen muss.

Im übrigen ist das STBY-Reisen nicht den Crews alleine vorbehalten, sondern gilt für jeden Angehörigen der Firma und dessen Angehörigen. Vom Personalchef bis zur Putzfrau darf jeder LH-Angestellte STBY fliegen.

Beim STBY-Fliegen gibt es weiterhin einen sogenannte "Status" (z.B. R2, R7, R8, R1-1, S0, S7 ...):
Dieser Status in Verbindung mit dem Einstellungsdatum in der Firma bestimmen die Reihenfolge der Sitzplatzvergabe.
Dabei funktioniert das so, dass innerhalb der Statusklassen nach Datum der Firmenzugehörigkeit sortiert wird. So kann es beispielsweise passieren, dass ein neuer Kollege mitgenommen, ein jahrelanger Mitarbeiter aber stehen gelassen wird, weil er (aus was für Gründen auch immer) gerade einfach einen schlechteren Status hat.

Als NFF und GWI-ler erhält man z.B. einen schlechten Status (= Fremdfirma), man kommt also erst nach allen LH-Firmenangehörigen und deren Angehörigen an die Reihe. Für CFG und CiB gilt das nicht, da sie 100% Töchter der Lufthansa waren - dieser Status wird für eine Übergangszeit noch knapp 2 Jahre beibehalten, bis auch dort der Status einer "Fremdfirma" greift.

Der Kapitän des jeweiligen Fluges kann übrigens jederzeit das Statussystem aussetzen und z.B. den letzten der Liste vor alle anderen STBY-Reisenden setzen.
Zu diesem Zweck liegt beim Check-In meist eine "Jump-Liste" aus, auf der Name, Firmensenioritätsdatum, Status und Abteilung notiert werden können.
Kurz vorm Einsteigen kann der Kapitän diese Liste einsehen und entscheiden, ob er bspw. Jumpseats (Cockpit und/oder Kabine) vergibt.
Um hier Missverständnissen gleich vorzubeugen: die Liste für die Jumpseatvergabe gilt NUR für Stand-By-reisende Betriebszugehörige oder deren Angehörige!


Beste Grüße,


Bonni

[Downmaster]

Aber Jumpseating ist als Pilot damit möglich, richtig? Bei US Fluggesellschaften kann Cabin Crew und andere den Jumpseat in keinem Fall nutzen.

[Howie206]

[jayfrombt]

Erstmal vielen Dank für die Infos!

Wenn ein Flug bei ca. 1000 Euro Normalpreis liegt, wie hoch ist dann bei einem Discount von 25% und der Versteuerung in etwa die letztliche Ersparnis?

Danke & Gruß
jayfrombt

[Howie206]

@jayfrombt:

[jayfrombt]

Oh shit! Hab ich glatt überlesen.
Aber trotzdem: Hat vielleicht jemand ein Beispiel? Ist so nur schwer greifbar.