FQ 1. & 2.8.2006

[FoxDelta]

Liebes Board,

Aufgrund der vielen Infos, welche ich diesem Board während der gesamten Bewerbungsphase entnehmen konnte, bleibe ich wenigstens einen ausführlichen Bericht über den Teil schuldig, welchen ich absolvieren durfte, denn leider musste ich nach dem ersten Tag bereits die Heimreise antreten. Dazu jedoch später mehr.

Wir trafen uns größtenteils am Vorabend, also am Montag den 31.7. am Flughafen, wo wir auf der Besucherterasse noch einen Happen aßen. Hier hatten wir auch die Gelegenheit uns mit den FQ-Teilnehmern vom Vortag noch ausgiebieg zu besprechen, die uns noch mit Tips und Ratschlägen versorgten. Anschließend traten wir dann gemeinsam den Weg ins Hotel an (die Masse ins Airlines, zu dritt im Ibis )

Nach einer turbulenten Nacht gings dann morgens um halb 8 Richtung DLR zum berühmten Warteraum vor P24. Klar, dass wir die KollegInnen alle am Outfit erkannten. Insgesamt nahmen 10 Prüflinge, 3 Damen und 7 Herren, an der Firmenqualifikation teil.

Es begannen schließlich mit einer kurzen Begrüssung der Prüfungskommission, wobei mir auffiel, dass diesmal 2 Ausbildungskapitäne mit von der Partie waren. Der Eine erschien mir noch recht jung, denn er wirkte so ein bisschen auf verlorenem Posten da vorne. Aber er machte einen äußerst symphatischen Eindruck, ich hatte das Gefühl, dass ich mich mit ihm sehr gut verstehen könnte. Der andere Kapitän war schon gesetzteren Alters und von der Sorte, wie man sich einen verdienten Lufthanseaten vorstellt; groß, schlank, grau-melliert und strahlte ein wenig sachliche Unterkühlung, aber auch massenweise Kompetenz aus. Dann stellte sich noch ein Psychologe vor, ich glaube der war vom DLR. Er sprach ein paar sehr sachliche und freundliche Worte, wirkte aber auch ein wenig zerstreut, vergaß z.B. uns aufzufordern, die Verschwiegenheitserklärungen zu unterschreiben. Ausserdem vergaß er uns vom den nicht-prüfungsrelevanten Testteilen zu erzählen.

Wie dem auch sei, wir wurden hinausgebeten, und die erste Gruppe durfte zum Schwierigen Gespräch, während wir zur DCT-Einweisung und zu den nicht prüfungsrelevanten Testteilen gerufen wurden. Alles in Allem bis dahin sehr locker.

Anschließend begannen wir bereits mit unserer Hauptbeschäftigung: Warten! Aber wenn noch ein paar Leutchen dasind, dann macht das auch nicht soviel aus, zumal dann langsam die Gruppe von Montag aus dem Sim kam und ins Interview gerufen wurde. Ich glaube 3 habens von den 5en im zweiten Tag gepackt, herzlichen Glückwunsch an der Stelle nochmal an Arne und Emanuel.

So. Schwieriges Gespräch. War irgendwie gar nicht so schwierig. Ich betrat den Prüfungsraum, und die nette Psychologin von der BU saß braungebrannt, frisch aus dem Urlaub, am Tisch, an welchen ich mich dann gleich setzen durfte. Am Anfang war es etwas schwer, mit ihr auf eine Gesprächsebene zu kommen, aber wenn man nicht locker lässt, immer wieder nachhakt, dann wird sie nach dem 4. oder 5. Versuch weich. Ab da wirds dann leichter. Natürlich kam eine unbekannte Wendung im Gespräch, aber das ist alles halb so wild. Ich hatte zwar das Gefühl, dass ich viel zu früh weich geworden bin, aber kam mit einem nicht wirklich so dermaßen schlechten Gefühl aus dem Gespräch. Anschließend musste natürlich noch der obligatorische Selbsteinschätzungsbogen ausgefüllt werden.

Dann war erstmal Mittagspause!

Anschließend wurde die eine Gruppe zum DCT, wir zum ersten Gruppenspiel gerufen, natürlich nicht ohne vorher wieder warten zu müssen.
Das Thema war unter den vorbereiteten unter uns offensichtlich allbekannt, man konnte direkt nach der Situationsbeschreibung sofort erkennen, wer vorbereitet war und wer nicht; es wurde sofort angegangen zu organisieren und Vorschläge zu machen. Mir kam es so vor, alsob ich mir schwertat ins Gespräch zu gelangen.
Wir waren aber wirklich eine klasse Gruppe, wir haben total gut zusammengearbeitet, niemand hatte null oder weniger Punkte zum Schluss. Nichtsdestotrotz hatte ich ein schlechtes Gefühl danach, weil ich meiner Meinung nach eher reagiert und weniger agiert hatte. Bei den Anderen war ich mir allerdings recht sicher, dass sie alle einen guten Eindruck hinterlassen hätten. Selbsteinschätzung.

Nach wiederum einer Wartezeit wurden alle aus meiner Gruppe, bis auf mich, zum DCT abgeholt. Das hieß: eine Stunde alleine warten, oh mann, war das öde... Nachdem dann aber die andere Gruppe auch fertig war mit dem Gruppenspiel, durften der verbleibende Kandidat und ich endlich zum DCT. Jo, hier nam das übel seinen lauf: ich war leider total mit der Steuerung überfordert, tja, und hatte offensichtlich auch nciht alle Anweisungen stets gelesen. Leider kam ich auch während der Team-Durchgänge nicht richtig ins Spiel, wusste nie so recht, wo und wie ich beladen sollte und vergaß auch zum Teil Meldungen durchzugeben. wir wurden besser, aber ich kam trotzdem irgendwie nicht rein. Mein Teampartner war allerdings total souverän und tatenfreudig, wir hatten auf jeden Fall eine Menge Spaß!!!! Selbsteinschätzungsbogen nicht zu vergessen.

So, nun wieder warten und ab ins zweite Gruppengespräch. Hier versuchte ich meine Defizite aus dem ersten Gespräch wieder wettzumachen und versuchte gleich zu Anfangs das Gespräch zu organisieren und zu strukturieren, und gab mir alle Mühe, die Mitspieler im Gespräch zu halten und alle fair zu behandeln. Es lief gut, für mich und meine Postition zu einfach, da ich einfach auch objektiv die schlagkräftigsten Argumente hatte für die Positionierung an erster Stelle. Die Gruppe zeigte sich auch einverstanden, sodass ich mich um die Unterstützung anderer Positionen und um dem Erfolg unseres Unternehmens bemühte. Wir wurden dann auch wirklich einstimmig fertig und ich hatte ein echt gutes Gefühl nach dem Gespräch. -> Selbsteinschätzungsbogen ausfüllen.

So, nun wieder Fragebögen ausfüllen, für wissenschaftliche Zwecke, völlig anonym natürlich.

Und dann: warten, warten, warten.

Wir wurden alle alphabetisch reingerufen. 8 kamen weiter, 2 Mädels, 6 Jungs, ich war leider nicht dabei. Der DCT hat mich angeblich rausgekickt, zuwenig Kooperation fürs Cockpit, ich hatte relevante Informationen "unterschlagen". Natürlich konnte man mir nichts genaueres sagen, weil das ganze Datenmaterial ja nicht situativ, sondern nur tabellarisch vorlag. Ich versuchte nachzuhaken wie sich das auswirken konnte, aber der Captain konnte mir leider keine klare Auskunft geben, ausser zu erröten. Er meinte, dass es nicht gereicht hätte und ich eben durchs Raster gefallen wäre und deshalb nicht ins LH-Profil passe, eben aufgrund der Kooperation. Ich war wie versteinert und bat ihn noch um eine Einschätzung dessen, ob ich denn als RE eine Chance hätte. Er riet mir davon ab, da es eben sehr unsicher sei, und die Situation, bei "anderen, schlechterbezahlten Airlines" auch nicht anders sei, ausser in Phasen des Booms, wie es momentan der Fall ist. Das ganze klang wie ein schlechter Scherz nach dem Motto: entweder du schaffst es bei uns, oder du hast eh schlechte Karten auf dem Arbeitsmarkt. Dem anderen Kapitain tat es richtig leid, dass hat man echt gesehen. Und ich muss fairerweise auch sagen, dass El-Hanseato auch wirklich sehr freundlich und einfühlsam war.

Natürlich erkundigte ich mich noch nach den BU-Ergebnissen, welche alle soweit in Ordung waren. Technik überdurchschnittlich, Raumorientierung etwas unterdurchschnittlich. Aber konnte offensichtlich mit Würfelklappen ausgleichen.

Mein persönliches Fazit vom ersten Tag:

1. Super Truppe! Mit Euch wär ich gern nach Bremen gegangen!!!!
2. Teils kühle, aber äußerst faire und entspannte Atmosphäre beim DLR!
3. Ich hatte den Eindruck, am ersten Tag zählt ausschließlich psychologisches Datenmaterial in form von Checklisten und Tabellen. Ist aber auch normal bei AC's. Hier kommt es darauf an, ob du ins Raster passt. Ist das so, wollen sie dich am zweiten Tag kennenlernen.
4. Die FQ ist auf jeden Fall machbar, auch ohne Seminar. Allerdings hätte es mir im Hinblick auf den DCT sicherlich geholfen.
5. Ich fand es schade, dass mir die Kommission nicht sagen wollte, ob sie mich denn, wenn auch nicht bei der LH, im Cockpit sähen. Einerseits heisst es, dass die BU über die Befähigung zum Piloten entscheide und die FQ das LH-Profil aussortiere, aber andererseits sagen sie dann einem auch nicht, wie man persönlich ankommt. Tja, vielleicht wissen sie es ja einfach aufgrund des ganzen Datenmaterials auch nicht.

Ich wünsche allen 8ten, dies in den zweiten Tag geschafft haben, dass sie es packen: jeder von Euch hats drauf und hätt sichs übelst verdient.

Was mich persönlich angeht, weiss ich noch nicht ob und wie ich meinen Weg ins Cockpit finde. Aber das ist vielleicht aufgrund meiner derzeitigen emotionalen Situation auch verfrüht. Time will show.

Viele liebe Grüße von einem traurigen FOX
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BU: 17. + 18.5. ->
FQ: 01. + 02.8. ->
Med: ? ->

[stallspeed]

oh mann, das tut mir echt leid für dich...
Kopf hoch und nach vorne sehen, auch wenn es leichter gesagt als getan ist...
Liebe Grüße, ann

[Katarina]

Hallo!!!

zur statistik des 2. tages:
wie gesagt 8 leute (6 jungs, 2 mädels) weiter...
davon 3 bestanden, 2 jungs (1 TP, 1 S&P), 1 mädel (TP)
die andren mussten leider nach dem sim oder dem interview gehen...

Erfahrungsbericht vom 2.tag folgt dann noch in den nächsten tagen, bin einfach grad zu fertig, weil ich vorhin erst nach haus gekommen bin...
achso...ich hab übrigens bestanden

[Katarina]

Sooo, werd dann an den 1.tag anknüpfen:

Los sollte es für mich um 12:45 mit dem Sim gehen, wo man erstmal voll verkabelt wurde...diese ganzen kabel vergaß man aber schon nach kurzer Zeit, da es galt, sich aufs Fliegen zu konzentrieren.
Es gibt beim Sim 3 Probe- und 3 Testflüge und es geht nach Anweisung auch sofort damit los. Der 1. ist wirklich total einfach, steigert sich aber mit der Zeit.
Man brieft vor dem Flug die Kurse folgendermaßen:
1. Startkurs und -höhe ansagen
2.jeden abschnitt ansagen (aber ohne neuen kurs oder neue höhe)

Danach hat man noch 1 Minute Zeit, die kurse auszurechnen...reicht eigentlich. Die Kurse waren immer so, dass man sie auf dem Kompass sehr gut erkennen konnte, also zB 120° oder 300°, nur beim letzten Flug kamen Kurse die schwerer mit dem heading einzustellen waren, da bei der Kompass zwischen den gut zu erkennenden Zahlen in Fünferschritten ging.
Zum Schub ist zu sagen, dass man sich zum Anfang jedes Fluges die Drehzahl (2000RPM) erfliegen muss, dh Schub anfangs immer ganz zurück, dann startet der/die TestleiterIN das ganze und der Schub muss rasch erhöht werden...Danach immer alles mitansagen in jedem Abschnitt: also Höhe, Kurs und was danach kommt...

Joa, die ersten 2 Prüfungsflüge hab ich eigentlich ganz gut gepackt, waren schon ewas schwerer, da kurven und sink-/steigflüge oft unmittelbar aufeinander folgen...Aber der 3. war ziemlich anspruchsvoll...Hab sinkflüge und kurven viel zu spät oft eingeleitet, und bin mit dem ganzen überhaupt nicht mehr hinterhergekommen...Das ganze natürlich immer dem testleiter mitteilen, damit der merkt, dass ihr die Fehler bemerkt habt.
Das wichtigste ist in so einer situation natürlich, ruhig zu bleiben(auch wenns sicher schwer fällt), nach 2min eines totalen rumschlingerns konnte ich alles wieder einfangen und bin wenigstens die letzten 2 min noch richtig geflogen, und ich denke, genau das hat mir auch alles gerettet (wurde mir später nach dem interview auch gesagt)
Also wenn ihr denkt, ihr habt es soviele fehler gemacht, dass es aus ist, kämpft trotzdem weiter und versucht alles so gut zu retten wie es geht, genau das kann später vielleicht entscheidend sein!!!

Sooo, nach den Flügen noch eine Selbsteinschätzung und natürlich wieder einen Ankreuzbogen, danach ging es wieder in den Warteraum...
Allerdings hieß es jetzt viiieeeel warten bis zum interview...
Es war dann auch so, dass 3 leute von uns nach dem Sim gehen mussten und 2 hatten das interview nicht geschafft...das zog einen schon ein bisschen runter...Damit war ich dann auch die letzte im Interview nach einem kollegen von S&P, der immerhin bestanden hatte. Nach mindestens 3 Std warten nach dem Sim wurde auch ich endlich in den Prüfungsraum geführt, wo die 2 Auswahlkapitäne, eine psychologin und ein psychologe saßen...anfangs war das Gespräch mit dem Kapitän, der mich ein bisschen zur motivation fragte...keine technikfragen bei mir...dann noch ein paar fragen der psychologin mit ein paar fiesen fragen des psychologen ergänzt
Die beiden konnten ganz schön lang bei einem Thema bleiben und mir 1000 situationen schildern und mich fragen, was ich da tun würde...Also sie wollen euch da auf eine schwäche aufmerksam machen...wenn ihr das merkt, zeigt, dass ihr daran arbeitet!!!
Gut nach etwa 50min wurde ich dann wieder rausgeschickt und 10 min saß ich dann so im warteraum mit nem etwas schlechten gefühl, da ich auf einige fragen keine antwort wusste...dann wurde ich wieder abgeholt und der Auswahlkapitän sagte dann tatsächlich, dass sie mich dabei haben wollen...mir ist der fetteste stein vom herzen gefallen...ich war so erleichtert, dass alles irgendwie vorbei war und auch noch positiv verlaufen ist. Mir wurden dann noch wie immer BU-Ergebnisse und die Ergebnisse vom Tag zuvor mitgeteilt...dann raus mit 2 Zetteln (die ich dann noch im warteraum vergessen hatte ) ...konnte das alles noch gar nicht fassen...ich war wirklich dabei!!!

Es waren 2 ziemlich harte Tage, es war schön, sich mit den anderen mitfreuen zu können über den Erfolg, aber auch schlimm zu sehen, wie Träume anderer in wenigen Sekunden zerplatzen konnten...
Alles in allem aber irgendwie eine großartige Erfahrung...

Kann nur zum Abschluss noch sagen: Kämpft dort bis zum Schluss, auch wenn ihr mal denkt, es ist aus...zeigt denen, was ihr drauf habt und dass hier 100%ig dahinter steht, was ihr wollt...

Liebe Grüße
Kati
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352NFF

[TheMonsteR]

Gratz Katarina!

Ich war einer derjenigen, der noch mit euch beiden Mädels im Shuttle-Bus zu eurer FQ,
und meiner BU, gefahren ist!

Hab aber vorgestern schon erfahren, dass du bestanden hast!

Glückwunsch nochmals!