Pilotenboard.de :: DLR-Test Infos, Ausbildung, Erfahrungsberichte :: operated by SkyTest® :: Foren-Übersicht

 Wiki  ChatChat  FAQFAQ   SuchenSuchen   MitgliederlisteMitgliederliste   BenutzergruppenBenutzergruppen 
 ProfilProfil   Einloggen, um private Nachrichten zu lesenEinloggen, um private Nachrichten zu lesen   LoginLogin   RegistrierenRegistrieren 

Nachteile am Beruf: Pilot
Gehe zu Seite Zurück  1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9  Weiter
 
Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen    Pilotenboard.de :: DLR-Test Infos, Ausbildung, Erfahrungsberichte :: operated by SkyTest® :: Foren-Übersicht -> Berufsbild Pilot
Vorheriges Thema anzeigen :: Nächstes Thema anzeigen  
EDDF
Gast





BeitragVerfasst am: So Jun 25, 2006 12:19 pm    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Rak, erstmal willkommen und vielen Dank für den ersten Beitrag!

Ich stimme Dir zu; aber 1 zu 1 auf die Linienfliegerei übertragen kann man die Beispiele nicht. Dennoch geben sie einen Eindruck von dem, was einen in der Executive-/Geschäftsfliegerei erwarten kann!

Fazit ist, dass man es sich schon sehr gut überlegen sollte, ob man es auf den langen, harten Weg an den Schonwaschgängen der etablierten Fliegerschulen vorbei versucht.

Dieser Weg ist steinig und oft Sackgasse. Entscheiden muss das jeder selbst...


Generell gibt es überall Frustrierte, warum nicht auch unter LH-Piloten?
Würde das aber als Ausnahme ansehen...

Greetz.
Nach oben
Rak
Bruchpilot
Bruchpilot


Anmeldungsdatum: 23.06.2006
Beiträge: 8

BeitragVerfasst am: Mo Jun 26, 2006 1:56 pm    Titel: Antworten mit Zitat

Maverick1984 hat folgendes geschrieben:
Also so kann man das, und darf man es auch nicht schreiben. Dein Job ist es auf deine Ruhezeit zu achten! Wenn du Bücher fälschst ist es deine Schuld, wie du selbst schon festgestellt hast.


Oh, vielen Dank für diesen wichtigen Hinweis! Kannst Du auch lesen? Mann, so ein unqualifiziertes Träumer-Gequatsche! Mein Job ist es, meinen Job zu behalten, Du Ober-"Captain"! Ich weiß nicht, wo Du und wie Du fliegst und in welcher Arbeitswelt Du lebst. Es ist völlig klar, daß es (auch! Der Unternehmer ist ebenfalls verpflichtet) der Job der Piloten ist, auf Flugdienst- und Ruhezeiten zu achten. Aber extra für Dich, dem die rosarote Brille angewachsen zu sein scheint, ein Beispiel von gestern:

Irgend so eine spanisch-portugiesische Fussballmanager-Truppe wollte von Berlin nach Girona, dann zurück nach Berlin, von da nach Köln. Die Flugdienstzeit war genau auf 14 Stunden geplant (haha). Natürlich wurden die Passagiere darüber informiert, daß wir limitiert sind. Natürlich kamen sie wesentlich später als geplant. Mich betreffend hat das folgendes bedeutet:

(1) Die maximale Flugdienstzeit von 14 Stunden wurde um drei Stunden überschritten. Selbst der Kommandantenentscheid hätte nur 16 Stunden ermöglicht.

(2) Die 36er Ruhezeit (muss innerhalb von 7 Tagen mindestens einmal angefangen haben) hätte für mich um 24:00 Uhr beginnen müssen, der echte Checkout war aber um 01:00 Uhr am nächsten Tag.

(3) Innerhalb von 7 Tagen darf die Summe der Flugdienstzeiten oberhalb von 10 Stunden 8 Stunden nicht überschreiten. Ich hatte aber schon 4. Selbst die halbwegs legale Verlängerung auf 16 Stunden durch Kommandantenentscheid wäre nicht möglich gewesen, weil dann die Summe der Verlängerungen bei mir schon 10 Stunden betragen hätte.

Also was tun, Herr Super-"Captain"? Ganz im Gegensatz zu mir Versager hättest Du einfach den Passagieren erzählt, sie hätten es ja vorher gewusst ("Ich bezahle hierfür 30000 EUR, was interessiert mich das!"), es sei der Job der Piloten, auf ihre Flugdienstzeiten zu achten und deswegen könne man sie höchstens bis Berlin bringen, dann müssten sie zu Fuss weiter. Natürlich hättest Du Held deinem Arbeitgeber schlicht mitgeteilt, daß Du den Auftrag im Wert von 30000 EURO in Berlin abbrichst und dort auf Firmenkosten bis Dienstag mittag für die 36er ins Hotel gehst. Der Flieger müsse solange in Berlin stehen bleiben, denn es gibt keine Ersatzcrew. Die Kunden seien zwar stinksauer und drohten mit rechtlichen Konsequenzen, aber das ist für Dich kein Problem. Denn wenn der Arbeitgeber Dich ohne Angabe von Gründen rausgeschmissen hat, nimmst Du einfach einen der 1000 freien anderen Piloten-Jobs.

Es ist ganz einfach: weigere Dich, Zeiten zu fälschen und Du stehst auf der Abschussliste, insbesondere in Unternehmen ohne Kündigungsschutz. Und das sind bei weitem die meisten im Executive-Bereich. Und selbst wenn nicht, irgendeinen Weg gibts immer, Dich rauszukegeln, in jeder Art Unternehmen. Man denkt möglicherweise an eine gewisse Airline aus der Hauptstadt.

Ja, warum bewerbe ich mich denn nicht woanders? Nur so zur Info: meine letzte Bewerbungsrunde ist ein halbes Jahr her, die meisten davon zwangsläufig Blindbewerbungen. Ausser Absagen ein Vorstellungespräch, siehe unten. Bist Du über die Lage auf dem Arbeitsmarkt für Piloten informiert? Nur für den Fall, daß nicht:

Es gibt immer mal wieder eine Stellenanzeige. Aber was nützt es, wenn das type-rating bereits vorhanden sein muß, Du aber keinen Kredit mehr bekommst, um es zu bezahlen? Und was neuerdings noch weiter um sich zu greifen scheint: es reicht nicht mal, wenn man das rating selbst bezahlt, man muss auch bereits mindestens die Supervisionzeit abgeschlossen haben, damit der Unternehmer Dich sofort einsetzen kann. Man kann sich nicht mal mehr in einen Job hineinkaufen (was eh schon etwas ist, was für normale Arbeitnehmer ausserhalb des Vorstellungsvermögens liegt). Selbst wenn Du einen Unternehmer findest, von dem Du über "Hallenfunk" noch nichts Negatives gehört hast, und der Dir statt des Selbstbezahlens des ratings eine Verpflichtung anbietet: genau dies bindet Dich für mindestens ein Jahr (in der Realität werden oft Wege gesucht, Dich länger zu verpflichten - an der Legalität vorbei). Und jetzt erwischt Dich eine eventuelle Wechsel-Chance in dieser Zeit und Du kommst nur weg, wenn Du das rating dann anteilig zurück bezahlst; und beim nächsten Laden geht es wieder von vorne los.

Maverick1984 hat folgendes geschrieben:
Also so kann man das mit Sicherheit nicht stehen lassen, du kannst nicht dein Versagen pauschalisieren.


Wie schon gesagt, ich kenn Dich nicht. Aber ein anscheinend 22-jähriger Anfänger, der 10 war, als ich in die berufliche Fliegerei ging und der angesichts seines Nicks wohl zu oft Topgun, aber ansonsten kaum über seinen untertassengroßen Tellerrand geschaut hat, disqualifiziert sich mit solchen bornierten Beleidigungsversuchen als Kenner der Materie. Geh spielen.

Maverick1984 hat folgendes geschrieben:
Auch wenn im Sommer manche Dienstpläne antrengend sind, so konnte ich bis auf wenige Einladungen fast allen


In der Executive-Fliegerei gibt es keine Dienstpläne, und Jahreszeiten spielen schon gar keine Rolle. Geflogen wird, wenn einer will.

Maverick1984 hat folgendes geschrieben:

folgen. Hinzu kommt das mein Freundeskreis intakt ist, und wenn es Termine gibt, sagen sie mir diese Rechtzeitig. Ausserdem steigt man als Linienpilot nach den Maximal 14 Std. einfach aus dem Flieger aus.


Sag mal, kannst Du eigentlich lesen? Ich rede von Executive! Termine, die Dir Freunde geben, spielen genau so wenig eine Rolle wie andere private. Deine Termine interessieren den Unternehmer im Zweifel nicht die Bohne. Im Übrigen kenne ich sowohl Piloten von Cityline, LTU und LH als auch seinerzeit Aero LLoyd, die sagen etwas ganz anderes. Kann natürlich sein, daß ich immer die falschen erwische. Sehr wohl habe ich Einblick - wenn auch nicht so viel wie in die Executive Fliegerei - auch in die Linien. Die Leute dort jammern auf vergleichsweise hohem Niveau, das ist klar.

Maverick1984 hat folgendes geschrieben:
Sicherlich ist das Berufsleben mit Ärzten, Polizisten, Feuerwehrleuten uvm. Und alle verdienen genauso viel oder weniger!!! Also gibt es viele Berufsgruppen die unter Arbeitszeiten leiden. Ein anderes Beispiel wäre z.B. ein Airbus Ingenieur, meinst du im Ernst die A380 Leute hätten seid 2-3 Jahren mal mehr als eine Woche Urlaub im Jahr gemacht. In heissen Phasen gehört es dazu auch mal am Wochenende anzupacken.


Es ist völlig uninteressant, ob es andere Berufe mit noch schlechteren Bedingungen gibt. Das ist hier nicht das Thema. Es geht hier um die Nachteile des Berufs "Pilot", nicht "Arzt" oder "Feuerwehrmann". Im Übrigen bin ich in meinem verbliebenen Bekanntenkreis derjenige mit dem niedrigsten Nettoeinkommen. Der besteht aus ziemlich normalen Ingenieuren, die zum Teil 1000 EUR netto mehr haben, ohne die aufgezählten Nachteile. Man kann also nicht mal sagen, daß man wenigstens als Ausgleich exorbitant viel verdient. Dem Trugbild hab ich mich längere Zeit hingegeben.

Maverick1984 hat folgendes geschrieben:

Dramatisiere das Ganze nicht unnötig, denn im


Red nicht von Dingen, von denen Du nichts weißt.

Maverick1984 hat folgendes geschrieben:

Endeffekt liegt es an dir ob du fliegst oder nicht!


Genau! Ich werde einfach arbeitslos, wenn ich nicht mehr fliegen will und lebe von Hartz IV!

Maverick1984 hat folgendes geschrieben:

Um das mal gerade zustellen, viele Executive Firmen arbeiten sehr seriös. Als Vorzeige Firma gilt da auch z.B. Netjets.


"Gilt", hmhm. Vielleicht solltest Du Dich mal mit NetJets-Piloten unterhalten. Ich halte die nicht für unseriös; aber die prinzipiellen Nachteile bleiben. Es gibt noch mehr solche Vorzeigefirmen. Es gibt zB eine sehr schnell sehr groß gewordene Firma aus dem Saarland. Dort war ich zum Vorstellungsgespräch im letzten Herbst. Der Eindruck war unheimlich positiv, man hatte direkt den Eindruck, man würde umworben und wäre nicht einer von tausenden anderen Piloten, die sich fürs Fliegen auf alles einlassen (müssen). Nein, ich habe mich nicht von den beiden maximal genervten dort arbeitenden Piloten beeindrucken lassen, die ich vorher in Genua getroffen hatte mit Gepäck für zwei Wochen. Ganz typisch: der junge Copi grinste noch, als er meinte: "Ja... wir können mehr Leute gut gebrauchen"; dem PIC von um die 40, der schon ein paar Jährchen länger dabei war, war das schon vergangen: "Man muß genau überlegen, was man tut." Leider hätte ich aber auch während der 2-jährigen Abzahlzeit für das type-rating 1000 EUR brutto weniger gehabt als jetzt. Gut, was solls - was wäre von Nöten gewesen, um dort anzufangen? Aus meiner Eigentumswohnung ausziehen (tja, wie dumm von mir, sowas zu kaufen), die Freundin zurück lassen, die an ihrem Wohnort ihren Job hat. Dann ins schöne Saarland, dem Ort, an dem die Welt steppt. Klar, Topgun-Piloten interessiert das nicht. Zum Glück traf ich auch noch einen Kollegen von früher, nach dem Bewerbungsgespräch. Der war gerade nach schlappen 3 Monaten dort wieder weg gegangen: die Stimmung sei extrem mies, die Arbeitszeiten beschissen. Er fliegt jetzt privat bei einem Ami. Nun gut, dafür also Wohnung und Freundin aufgeben? Tja, ich bin eben ein Weichei.

Maverick1984 hat folgendes geschrieben:

Also nur weil es dir zuviel ist, aus welchen Gründen auch immer, lass den Frust nicht hierraus!


Ich lasse meinen Frust genau dann und genau da raus, wo ich es für richtig halte. Und hier ist er genau richtig platziert. Das, was mir zuviel ist, kennst Du gar nicht. Träumer wie Dich gibts genug, eventuelle Glückspilze wie Dich nur sehr selten. Und aus genau diesem Grund poste ich das hier. Man muss vorher wissen, was auf einen zukommt, bevor man sich eintschieden hat und vielleicht aus Alters- oder Geldgründen nicht mehr zurück kann. Ich kenne zu viele, die sagen "Hätte ich das vorher gewusst..." und nur sehr wenige, für die Fliegen wichtiger als alles andere ist. Aber diese Feststellung kann man erst mit Erfahrung treffen.

Jedem, der sich mit dem Gedanken trägt, als Festangestellter und nicht nur nebenberuflich in die Fliegerei zu gehen, seien ein paar Dinge zu bedenken gegeben:

* Unbedingt versuchen, über die momentane Begeisterung hinaus zu denken. Auch alte Piloten fragen, und zwar gezielt nach den Nachteilen. Niemand gibt gerne zu, den falschen Beruf gewählt zu haben, um nicht als Versager dazustehen; insbesondere bei solchen Berufen, die so einen unangebrachten Heiligenschein um sich verbreiten, in dem man sich doch gerne sonnen will. Viel an der Fliegerei ist Klischee und heisse Luft. Man denke bloß an die Uniformen, sind wir im Kaiserreich oder Karneval? Und dann bei manchen noch mit Hut - brrrrrr. Trägt der Chef im Büro das auch? Fliegen ist keine Kunst, sondern für fast jeden erlernbar, so wie Autofahren auch. Manche lernen es natürlich nie. Es bringt nicht ins Paradies, macht nicht unsterblich oder verleiht Flügel. Man bedenke gründlich, ob es das wert ist, was man dafür aufgibt.

* Fliegen ist unkreativ und wird immer vorschriftenlastiger. Für wen es bezogen auf die Arbeitseinstellung prinzipiell okay wäre, am Fließband zu arbeiten, der ist dort diesbezüglich gut aufgehoben. Routine und eingefleischte Verfahren sind gut und wichtig in der Fliegerei, viel besser als ein gefährliches Schaumermal; aber eben auch langweilig; denn die allermeiste Zeit bleibt die Arbeit darauf beschränkt. Wer jedoch am Ende der Arbeitszeit und selbstbestimmt sagen können will: "Heute habe ich dies geschafft/geschaffen, ich bin soweit gekommen, ich habe mir etwas ausgedacht und verfolge ein Ziel", der ist als Ingenieur/Designer/... wesentlich besser aufgehoben.

* Der Mensch wird älter und seßhafter. Ich fand den Gedanken früher auch geil, heute nicht zu wissen, wo ich morgen bin. Eigentlich war das einer der Hauptgründe, beruflich zu fliegen. Man stellt erst nach einiger Zeit fest (diejenigen, die bereits keine Küken mehr sind, wenn sie einsteigen, erkennen das früher), wieviel man dafür aufgibt, einen Haufen Blech durch die Luft zu befördern. Heute ist genau das der Fluch. Denn auch der Freundeskreis wird zB älter und weniger flexibel, spätestens, wenn Kinder da sind. Zitat freelance Ex-Kollegin, deren Mann Linie fliegt: "Wenn ich mich nicht um unsere Kontakte kümmern würde, dann würden wir ein paar Piloten kennen, und das wars". Die Gute hat kürzlich mit 59 Jahren mit der Fliegerei aufgehört.

* Es besteht eine Pilotenschwemme. Selbst für nur die Besten gibt es noch zu wenig Jobs.

* Hohe Risiken bez. Gesundheit, Lizenzerhalt bei Arbeitslosigkeit und beruflichen Ausweichmöglichkeiten, wenn die Lizenz aus irgendwelchen Gründen weg ist.

* Die Anzahl der Arbeitgeber ist extrem begrenzt und an Orte mit Flughäfen gebunden.

* Extrem eingeschränktes Sozialleben (das ist das, was manche Topgun-Piloten in ein paar Jahren vermissen werden. So einen Ex-Topgun-Kollegen habe ich auch).

* Fliegen als Freelancer ist eine echte Option, um sich sowohl die Fliegerei zu erhalten, als auch einen "anständigen Beruf" als Absicherung und stabile Basis auszuüben. Selbst wenn man jeden Flug annimmt: man hat immer die Option, "Nein" zu sagen. Das ist ein unglaublich wichtiger Faktor. Allerdings ist das meist nur durchführbar, wenn man selbstständig ist und seine Zeit weitgehend selbst einteilen kann. Die alten Gurken in der Executive-Fliegerei sterben langsam aus, die Cockpits werden auch bei den Business-Jets immer ausgefeilter und moderner. Große Jets sind mindestens auf Airline-Niveau. Gut, Schwanzgrößendemonstranten werden sich damit nicht zufrieden geben Wink

* Es gibt nur sehr wenige seriöse Executive-Firmen. Ich hab immer gedacht: wenn die Paxe wüssten, mit welchen Schrott die rumfliegen und in welchem Ermüdungszustand die Piloten sind, dann wäre die Branche tot. Erschreckend: nix da. Wenn ich mir die Flieger der Konkurrenz zum Teil anschaue, bei denen die Dichtgummis an den Fenstern raushängen und die Innenverkleidungen fehlen, alle Varios in den Himmel zeigen etc., dann komme ich leider zu dem Schluß: mit Qualität kann man nicht punkten. Bei den meisten Paxen zählt nur eins: der Preis. Und das macht diesen Teil der Fliegerei kaputt. Der lausigste Köter legt die Spur, die anderen müssen nachziehen, wenn sie nicht untergehen wollen.

Flieger, grüßt mir die Sonne. Ich kann das auch vom Boden aus.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Rak
Bruchpilot
Bruchpilot


Anmeldungsdatum: 23.06.2006
Beiträge: 8

BeitragVerfasst am: Mo Jun 26, 2006 2:09 pm    Titel: Antworten mit Zitat

Moin,

EDDF hat folgendes geschrieben:

Fazit ist, dass man es sich schon sehr gut überlegen sollte, ob man es auf den langen, harten Weg an den Schonwaschgängen der etablierten Fliegerschulen vorbei versucht.

Dieser Weg ist steinig und oft Sackgasse. Entscheiden muss das jeder selbst...


Äm, den Zusammenhang verstehe ich nicht...?

EDDF hat folgendes geschrieben:

Generell gibt es überall Frustrierte, warum nicht auch unter LH-Piloten?
Würde das aber als Ausnahme ansehen...
Greetz.


Nun, ich denke mir Folgendes. Es gibt oder gab zumindest vor ein paar Jahren alte LH-Kapitäne, die leben auf Mallorca und kommen für ihre Langstrecken-Flüge nach Frankfurt geshuttelt. Durch die Zeitzonen-bedingt verlängerten Ruhezeiten lohnt sich das wohl. Allerdings könnte ich mir vorstellen, daß diese Zeiten inzwischen auch vorbei sind.

Gruss
Rak
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Benny
Captain
Captain


Anmeldungsdatum: 07.11.2005
Beiträge: 135

BeitragVerfasst am: Mo Jun 26, 2006 2:20 pm    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Ich lasse meinen Frust genau dann und genau da raus, wo ich es für richtig halte. Und hier ist er genau richtig platziert.


falsch! Denn das hier ist ein Forum, hauptsächlich zur Vorbereitung auf bu und fq, d.h. 95% der Mitglieder streben den Weg der Lufthansaausbildung an.
Deine Ausführungen sind jedoch nicht auf diesen Branchenzweig bezogen und machen bei flüchtigem Lesen den Eindruck der Allgemeingültigkeit!

Ich muss zugeben, mir machen deine Beiträge etwas Angst, obwohl ich mir sicher bin, dass es da, wo ich hin möchte, nicht so zugeht. Das soll jetzt nicht heißen, dass ich denke, dass das Berufsleben als Linienpilot keine Nachteile hat, do ich hoffe, dass es da nicht so zugeht, wie du es beschreibst.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Rak
Bruchpilot
Bruchpilot


Anmeldungsdatum: 23.06.2006
Beiträge: 8

BeitragVerfasst am: Mo Jun 26, 2006 2:43 pm    Titel: Antworten mit Zitat

Maverick1984 hat folgendes geschrieben:
Die die es nicht geschafft haben nennen Piloten Busfahrer!


Jou. Auf sowas habe ich gewartet. Ach, wie ich soeben sehe, handelt es sich beim Verfasser dieser Antwort wieder um den Topgunner! Rolling Eyes

Also erstens: ich werde hier sicherlich nicht den Namen meines lieben Arbeitgebers nennen, Du Nase Rolling Eyes

Was heisst denn "geschafft" für Dich? Vorne links im Airliner? Aber erst ab mindestens A380, oder? Drunter ist nicht so richtig geschafft, gell?

Maverick1984 hat folgendes geschrieben:
Die die es nicht geschafft haben nennen Piloten Busfahrer!


Dieser Satz bestätigt wirklich jedes Klischee eines abgehobenen Linienpiloten. Vielleicht meint der Autor aber auch generell Piloten, die es zwar versucht, aber nicht auf die Reihe bekommen haben. Doll, ein Mensch, der es zum Piloten gebracht hat, hebt sich von den unteren Menschen ab.

Ich setze mal was dagegen:

Diejenigen, die sich einen Pappkarton golden anmalen und ihn hinterher sich selbst und anderen als Schatztruhe verkaufen, wohnen in Wolkenkuckucksheim, denn den Boden der Realität haben sie verlassen.

Um das mal hier noch mal klar zu machen: hier geht es darum, als Aspirant beurteilen zu müssen, ob man sich für eine berufliche Pilotenlaufbahn entscheiden sollte oder nicht. Es gibt Piloten, die leben für die Fliegerei und für nichts anderes, so wie es auch fanatics auf anderen Gebieten gibt. Es gibt auch Leute, die verbringen den ganzen Tag vor ihrem reinen Spiele-PC und wollen deswegen Informatiker werden.

Es ist aber entscheidend, daß sich so ein Aspirant über die enormen Nachteile und Risiken klar ist, um sie gegen die Vorteile abwägen zu können. Und ich kriege die Krise, wenn ich die vielen falschen Vorstellungen höre. Und ich weise dann darauf hin, daß sich Einstellungen mit zunehmendem Alter ändern und das Aufbringen der notwendigen Nehmerqualitäten mit der Zeit zu einer grossen Belastung wird.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
EDDF
Gast





BeitragVerfasst am: Mo Jun 26, 2006 3:15 pm    Titel: Antworten mit Zitat

Rak hat folgendes geschrieben:
Moin,

EDDF hat folgendes geschrieben:

Fazit ist, dass man es sich schon sehr gut überlegen sollte, ob man es auf den langen, harten Weg an den Schonwaschgängen der etablierten Fliegerschulen vorbei versucht.

Dieser Weg ist steinig und oft Sackgasse. Entscheiden muss das jeder selbst...


Äm, den Zusammenhang verstehe ich nicht...?

Rak


Wir reden ja vom Selben...

Mit den etablierten Fliegerschule meine ich LFT, RWE oä. Schulen, die einem eine Ausbildung mit zumindest einer Chance auf ein Airlinecockpit in Aussicht stellen.

Die Alternative sich Schein für Schein und die nötigen Stunden wo auch immer zu erfliegen, um dann irgendwann vielleicht mal dort zu landen halte ich für genauso gewagt und aussichtslos, wie Du! Insofern begrüße ich Deine ausführliche Darstellung.

Da für die Meisten hier das Endziel Airlinerpilot heißen dürfte, eben "steinig und Sackgasse".



Rak hat folgendes geschrieben:


EDDF hat folgendes geschrieben:

Generell gibt es überall Frustrierte, warum nicht auch unter LH-Piloten?
Würde das aber als Ausnahme ansehen...
Greetz.


Nun, ich denke mir Folgendes. Es gibt oder gab zumindest vor ein paar Jahren alte LH-Kapitäne, die leben auf Mallorca und kommen für ihre Langstrecken-Flüge nach Frankfurt geshuttelt. Durch die Zeitzonen-bedingt verlängerten Ruhezeiten lohnt sich das wohl. Allerdings könnte ich mir vorstellen, daß diese Zeiten inzwischen auch vorbei sind.

Gruss
Rak


Jetzt versteh ich den Zusammenhang nicht..?

Du hattest als Beispiel von einem frustrierten LH-Piloten geredet. Da ging es doch nicht um Geld, oder?
Als Flieger hat man immer ein eingeschränktes Privatleben, das muß man auf die Reihe kriegen. Die Meisten schaffen das auch (eine starke Frau hilft da in der Tat ungemein!)...

Greetz!


Zuletzt bearbeitet von EDDF am Di Jun 27, 2006 12:33 am, insgesamt 2-mal bearbeitet
Nach oben
Maverick1984
Captain
Captain


Anmeldungsdatum: 10.11.2005
Beiträge: 236
Wohnort: NRW

BeitragVerfasst am: Mo Jun 26, 2006 3:29 pm    Titel: Antworten mit Zitat

@ RAK: Ich denke deine Beiträge zeigen allen, warum du so einen beschissenen Job hast. Dort fehlt alles was in einem Psyschologischen Profil für Piloten vorhanden sein sollte.

Ich kann nur allen anderen raten dies zu vernehmen, und dies als negativ Beispiel der GANZ BESONDEREN Art zu nehmen. Sowas mag es mit Sicherheit geben, aber man sieht auch warum.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
eclipse500
Gast





BeitragVerfasst am: Mo Jun 26, 2006 3:51 pm    Titel: Antworten mit Zitat

Rak hat folgendes geschrieben:

Nun, ich denke mir Folgendes. Es gibt oder gab zumindest vor ein paar Jahren alte LH-Kapitäne, die leben auf Mallorca und kommen für ihre Langstrecken-Flüge nach Frankfurt geshuttelt. Durch die Zeitzonen-bedingt verlängerten Ruhezeiten lohnt sich das wohl. Allerdings könnte ich mir vorstellen, daß diese Zeiten inzwischen auch vorbei sind.

Gruss
Rak


Die Zeiten sind wirklich schon vorbei. Heute hast Du nach nem Nordatlantik-Abholer (dauert 3 Tage - also Montag weg, Mittwoch wieder zurück) z.B. nach JFK, IAD, PHL, BOS, EWR etc...) gerade mal EINEN Tag Frei, dann darfst du den nächsten 3 Tages Abholer fliegen. Wenn Du das 3, 4 , oder 5 mal machst lebst du nur mehr in ner Zeitzone die 30 West entspricht, da kannst Du dir ein Leben auf Mallorca abschminken
Nach oben
Benny
Captain
Captain


Anmeldungsdatum: 07.11.2005
Beiträge: 135

BeitragVerfasst am: Mo Jun 26, 2006 4:00 pm    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Heute hast Du nach nem Nordatlantik-Abholer (dauert 3 Tage - also Montag weg, Mittwoch wieder zurück) z.B. nach JFK, IAD, PHL, BOS, EWR etc...) gerade mal EINEN Tag Frei, dann darfst du den nächsten 3 Tages Abholer fliegen


und wie oft das ganze? (wie werden bei dieser strecke die freien tage eingebunden? das läuft ja abgesehen von den off-tagen sicher nicht den ganzen monat so, oder?)
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Ciao
Bruchpilot
Bruchpilot


Anmeldungsdatum: 21.05.2006
Beiträge: 13

BeitragVerfasst am: Mo Jun 26, 2006 4:08 pm    Titel: Antworten mit Zitat

@ Rak und EDDF: Wie lange fliegt ihr denn schon?
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
das_tönchen
Captain
Captain


Anmeldungsdatum: 13.05.2003
Beiträge: 606
Wohnort: Lebenswerteste Stadt der Welt

BeitragVerfasst am: Mo Jun 26, 2006 6:01 pm    Titel: Antworten mit Zitat

Benny hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Ich lasse meinen Frust genau dann und genau da raus, wo ich es für richtig halte. Und hier ist er genau richtig platziert.


falsch! Denn das hier ist ein Forum, hauptsächlich zur Vorbereitung auf bu und fq, d.h. 95% der Mitglieder streben den Weg der Lufthansaausbildung an.
Deine Ausführungen sind jedoch nicht auf diesen Branchenzweig bezogen und machen bei flüchtigem Lesen den Eindruck der Allgemeingültigkeit!


Leider schaffen auch 95 % der Forumsleser die DLR-Tests nicht und eine große Anzahl der Leute macht die Ausbildung dann auf privatem Wege. Gerade deshalb finde ich es sinnvoll, auch mal aufzuzeigen, wie der Berufsalltag aussehen kann, wenn man dann nicht den Sprung ins Cockpit einer großen Fluggesellschaft packt.

Das Problem ist natürlich beim Menschen, dass man immer davon ausgeht, selbst bei der größten statistischen Wahrscheinlichkeit nicht zu den Betroffenen zu gehören. Ohne diese Hoffnung würde der Wahnsinn wohl auch nicht funktionieren.

Ich kann in Raks Beitrag nur sehr große Frustration erkennen, keine charakterlichen Schwächen wie andere (sicher in Psychologie ausgebildete) Leute hier. Stünde ich vor der Entscheidung, ob ich diesen Beruf heutzutage anstreben soll, wäre ich für solche Berichte dankbar, auch wenn sie sehr negativ eingefärbt sind.

Es ist nicht alles Gold was glänzt,
viele Grüße,

Tönchen
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden Website dieses Benutzers besuchen
sf260
Captain
Captain


Anmeldungsdatum: 11.01.2005
Beiträge: 1264
Wohnort: Mainz

BeitragVerfasst am: Mo Jun 26, 2006 7:09 pm    Titel: Antworten mit Zitat

Sehr interessant!
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Beiträge der letzten Zeit anzeigen:   
   
Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen    Pilotenboard.de :: DLR-Test Infos, Ausbildung, Erfahrungsberichte :: operated by SkyTest® :: Foren-Übersicht -> Berufsbild Pilot Alle Zeiten sind GMT + 1 Stunde
Gehe zu Seite Zurück  1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9  Weiter
Seite 6 von 9

 
Gehe zu:  
Du kannst keine Beiträge in dieses Forum schreiben.
Du kannst auf Beiträge in diesem Forum nicht antworten.
Du kannst deine Beiträge in diesem Forum nicht bearbeiten.
Du kannst deine Beiträge in diesem Forum nicht löschen.
Du kannst an Umfragen in diesem Forum nicht mitmachen.


Impressum        Datenschutzbestimmungen nach DSGVO

Cobalt by Jakob Persson
Cobalt phpBB Theme/Template by Jakob Persson.
Copyright © Jakob Persson 2002.

Powered by phpBB © 2001, 2002 phpBB Group