Ausbildungsbeginn mit 27 - zu alt für ATPL?

[Kölsche Jung]

Als erstes einmal möchte ich, als neues Mitgied, die Gelegenheit nutzen und alle Forumsbenutzer und -verantwortlichen grüßen.

Zu meiner Frage:
Ich bin momentan 26 Jahre alt und möchte nächstes Jahr an einer Flugschule eine ATPL-Ausbildung (ab initio) beginnen, d.h. zum Ausbildungsbeginn wäre ich dann 27 Jahre alt und daher bei Berufseinstieg schon fast 30. Hätte ich durch mein "hohes" Alter Nachteile oder ist es noch in einem akzeptablen Altersrahmen? Auf den Homepages verschiedener Airlines habe ich zwar gesehen, dass es formal kein Problem darstellt, ich habe jedoch die Befürchtung, dass die Airlines lieber jüngere Piloten einstellen. Also wie seht ihr das? Ist man mit 27 zu alt, um mit einer ATPL Ausbildung anzufangen?
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Gruß
Michael

[Red-Baron]

Hallo Michael,

es ist generell schwer diesbezüglich eine Empfehlung zu geben! Allerdings ab einem Alter von 30. wollen die meisten Airlines mindestens 500 Flugstunden haben, und bei der gegenwärtigen Arbeitsmarktlage bringen Dir selbst 500hr nicht viel, vor allem wenn diese ausschließlich auf einmotorigen Propellerflugzeugen geflogen wurden.

Wenn Du einen Beruf hast, würde ich Dir auf jeden Fall zur modularen (also nebenberuflichen) Ausbildung raten, denn somit bist Du finanziell abgesichert und brauchst Dir keinen Kopf zu machen wenn aus dem Airline-Job doch nichts werden sollte!

Gruss

[pilot#1]

Hi!
also erstmal ein herzliches willkommen!
also in deinem alter würde ich dir auch zu einer modularen ausbildung raten, dass ist einfach sicherer. doch wenn du wirklich pilot werden willst, solltest du dir das auch von niemandem ausreden lassen! die joblage sieht zwar momentan nicht so übermäßig rosig aus, aber man sollte da optimistisch in die zukunft schauen! so ziemlich jede deutsche fluggesellschaft ist momentan dabei seine flotte auszubauen. die cityline hat grade 10 crj900 bestellt, airberlin 60 a320, hapagfly 10 737 usw. die ganzen airlines verlangen zwar laut stellenbeschreibung fast alle mindestens 500std., aber da ein mangel an "qualifizierten" piloten besteht, hat man auch als neuling realtiv gute chancen. air berlin z.b verlangt mind 500std., stellt aber reienweise frischfleisch ein
der markt ist zwar immer noch übersättigt, aber ich denke, dass, sofern man die einstellungstests besteht, das alter eine nicht allzu große rolle spielt

ich nehme jetzt mal an, dass du den dlr-test von der lh schon gemacht hast und leider gekickt wurdest. seit kurzem bildet die hapag wieder an der fmg aus, kannst es also da nochmal versuchen
man muss auch erst nen dlr-test machen, aber die ausbildung hinterher komplett selbst bezahlen! man hat jedoch schon mal nen arbeitsplatz sicher! ich weiss jedoch nicht wo bei denen die altersgrenze liegt.

greez
max (pilot#1)
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[Red-Baron]

Hallo!

[Kölsche Jung]

[triple7]

[Kölsche Jung]

Im Prinzip ist das mit der LH eine super Idee, mein Problem ist nur, dass ich noch bis Ende dieses Jahres studiere, aber schon Mitte dieses Jahres (Ende Mai) 27 werde und da man nie wissen kann wie es in der Ausbildung läuft, will ich mein Studium nicht schmeißen.

Edit: Habe gerade nochmal geguckt, im Online-Bewerbungsformular steht 25 Jahre und 364 Tage als Bewerbungsfrist, kommt also nicht in Frage für mich.
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Gruß
Michael

[Romeo.Mike]

Moin,

meinte auch gehört zu haben dass die LH das Bewerbungsalter jetzt vor kurzem erst wieder hochgesetzt hat. Evtl. ist das noch nicht überall im Internet richtig eingetragen. Ruf zur größten Not bei der LH an und erklär dein Fall, die sind auf jeden Fall sehr nett zu einem und helfen dir bestimmt weiter.

[wuuusch]

Hallo Koelsche Jung,

versuche es zuerst bei der LH. Einen bequemeren Weg sogleich ins Cockpit eines Jets zu kommen, findest du in Deutschland nirgendwo anders.

Als Alternative dazu schlage ich natuerlich auch die modulare Ausbildungsvariante vor und moechte dabei betonen, dass sie nicht unbedingt laenger dauert. Der Unterschied ist lediglich, dass du bei der abinitio von Anfang an Frontalunterricht erhaeltst und dass ATPL-Procederes von Anfang an geflogen werden, waehrend du bei der modularen Ausbildung halt Stueck fuer Stueck die Ausbildung zum fATPL machst. Der fehlende Frontalunterricht sollte dir nichts ausmachen, da du im Zuge deines Studiums sicherlich gelernt hast zu lernen.

Ein grosser Vorteil bei zuletzt genannten ist der niedrigere Preis und die geflogenen Mehrstunden am Ende der Ausbildung.

Zu deinem Alter kann ich nur sagen, dass eine Airline wenn eben moeglich eher junge Leute einstellt. Aber in welcher Branche ist das nicht so? Ein Vorteil von dir ist dein abgeschlossenes Studium, denn das haben nicht viele und sieht sicherlich gut auf deinem Lebenslauf aus.

Wichtig ist, sicher dich ab!!! So gut es geht. Dein Studium ist so eine Absicherung! UND: ueberlege dir genau, was du gedenkst zu tun, wenn du nicht sofort unterkommst! Wichtig ist, dass du im Stoff bleibst und auch nicht immer nur 'n Segelflieger fliegst und das kostet Geld!

Viel Glueck!

[Kölsche Jung]

Erstmal Danke an alle wegen des Tipps mit der LH. (Wäre ja doch "etwas" billiger, als wenn man es selbst zahlt)

Dann werde ich wohl mein Glück bei der LH versuchen.

Sollte es nicht klappen, aus welchem Grund auch immer und ich mache eine private ATPL-Ausbildung, wie sieht es dann mit dem type-rating aus? Hab ich einen Vorteil bei einer Bewerbung wenn ich es privat mache oder verlangen die Airlines das sowieso? (Ich weiß, ich könnte mit der Entscheidung warten, bis ich die ATPL habe allerdings sind die ca. 20.000 € die ein type-rating jawohl kostet ein Betrag, den ich jetzt schon in meine Planungen einbeziehen muss, um ihn im Fall der Fälle dann auch zu haben.)
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Gruß
Michael

[wuuusch]

K/J,

die LH-Ausbildung ist nicht unbedingt billiger, eher teurer. Nur zahlt den Grossteil der Kosten die LH selbst. Der grosse Vorteil aber ist und bleibt, dass du schon im Vorfeld weisst, wo's nach der Ausbildung hingeht und dass du nicht fuer die Kosten selbst haftest. Anders als bei der privaten Schiene.

Du hast nicht unbedingt einen Vorteil mit einem T/R. Ich wuerde es an deiner Stelle auch immer nur dann selbst zahlen, wenn du eine Jobgarantie bekommst und Geld auch in der Supervision zurueckfliesst. Ein ins blaue gemachte T/R kann eher noch karriere-killend sein, wenn du beispielsweise irgendein Jet-Rating machst. Somit fielen alle Turboprop-Jobs weg, weil du diesem Arbeitgeber unmissverstaendlich klarmachst, wohin du willst, also nicht lange dableiben wirst, sofern sich dir eine Moeglichkeit bietet. Warum sollte er dich also nehmen?

Versuch LH, wenn nicht modular CPL/IR ME mitsamt MCC und das so billig wie irgendwie moeglich!

[pilot#1]

Hi!
also von einem type rating auf eigene faust würde ich dir auch abraten. das ist, wie wuuusch schon gesagt hat, eher ein jobkiller! bei einer bewerbung nützt dir ein type rating überhaupt nichts, wenn du keine erfahrung besitzt! jede airline hat ihre eigenen procedures und nimmt lieber jungfräuliche atpl'er, denen sie ihre procedures gleich mit dem type rating antrainieren können, als befleckte atpl'er mit type rating, die vielleicht alles anders gelernt haben, wie die airline es sehen will!
einen vorteil hat man letztlich nur wenn man genügend stunden on-type besitzt!

greez
max (pilot#1)
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