NEUER Erfahrungsbericht November 2005 Fürsty Phase II

[Isinger]

Weil ich jetzt mit einer Lungentzündung im Bett liege und ich daher Zeit habe, schreibe ich meinen Erfahrungsbericht über meine Eignungfeststellung zur Wehrfliegerverwendungsfähigkeit Phase II in Fürstenfeldbruck im November 2005. Ich hatte mir dies sowieso vorgenommen, um anderen Kandidaten dieselbe Chance wie mir zu eröffnen, auf reichhaltige Informationen zurückgreifen zu können. Ich finde nichts wichtiger, als vorher den Ablauf genauestens zu kennen, sich damit schneller in die Umgebung eingewöhnen zu können und infolgedessen volle Leistung und Konzentration auf die Übungen selbst zu bringen.
Erstmal etwas zur Anreise. Man bekommt zwar eine Wegbeschreibung und die genauen Verbindungen gesagt, aber trotzdem, um nicht ewig am Bahnhof zu stehen und auf Bus/Taxi zu warten, empfehle ich ein Sammeltaxi zu rufen. Diese Information erhielt ich erst in meinem Einladungsschreiben für Fürsty Phase III. Die Tel.-Nr. ist 08141/353531. Nochmal sicherheitshalber, damit keiner es in seinen Unterlagen übersieht: Samstag, Sonntag und an Feiertagen wartet ihr vergeblich auf einen Bus und wenn ihr zu spät ankommt (so ab 20 Uhr), bekommt ihr auch sehr schwierig ein Taxi. Dann könnt ihr Euch gleich auf einen Fußmarsch einstellen, der LÄNGER als die angegebenen 45min dauert. Ich habe immer alles gut gemeistert und kam immer günstig mit dem Taxi weg, aber Andere, die später dran waren, hatten weniger Glück.
An der Kaserne angekommen, wählt Ihr den rechten Eingang, über dem „Passstelle“ steht. Der nette Mann prüft Eure Personalien und Euer Einladungsschreiben, und so kommt Ihr hinein.
Danach immer geradeaus laufen, bis Ihr zu einer möglichen Abzweigung nach rechts kommt, an der Ihr rechterhand einen Durchgang mit 3 hübschen, gebogenen Unterführungen seht. Ihr seht dort auch ein altes, vielen bekanntes Flugzeug auf der Wiese rechts, dessen Typ ich mal aus milit. Gründen nicht erwähne, an dem Ihr aber mal Euer Flugzeugwissen testen dürft. *g* Es stehen dort viele Flugzeuge herum, aber dies gefiel mir besonders.
Also Ihr geht durch die Unterführung, und biegt links auf die Straße ein. Voila, das Gebäude zu Eurer linken (Geb. 101) stellt Eure Unterkunft für die nächsten paar Tage dar. Für Mädels sind die Unterkünfte woanders, aber die kann ich Euch leider nicht sagen, weil ich nicht viele Möglichkeiten hatte, weibliche Bewerber zu fragen.
So, weiter geht’s, denn Ihr müsst noch Euren Schlüssel für Eure Unterkunft beim UvB abholen. Ihr befindet Euch in der „Exuperystr.“ und nun geht Ihr geradeaus weiter, an der nächsten Kreuzung rechts in die „Baumbachstr.“ und dann die zweite Abbiegemöglichkeit nach rechts, in die „Dr. Kuhn-Str.“. Dort ist das erste Gebäude links mit dem interessanten Vorbau das besagte Gebäude 322 (Schlüsselausgabe FlMedInstLw) mit dem Zi 002, in dem der UvB mit Eurem Schlüssel wartet.
Den Speisesaal, indem Ihr Euer Frühstück und Mittagsverpflegung einnehmen könnt, findet Ihr von Eurem Unterkunftsgebäude aus gestartet, indem Ihr immer geradeaus lauft (ca 5-10min je nach Tempo), bis Ihr ein hell erleuchtetes Schild „HBG“ (Heimbetriebsgesellschaft) zur linken an einem langgezogenen Gebäudekomplex seht. Dort ist es dann eine der Türen rechts von der HBG. In der könnt Ihr Euch übrigens günstig mit Trinken und Essen versorgen, falls Eure Vorräte schwinden.
Eine letzte wichtige Wegbeschreibung zum Sternbau: Von Eurer Unterkunft zurück Richtung Wache gehen. Dann ca. 50m vor dem Tor die letzte große Teerstr. nach rechts nehmen, dem Kurvenverlauf folgen und ihr landet direkt beim Sternbau Geb. 233 FlMedInstLw Abt. Flugpsychologie Eingang D, bei dem Euch ein großes Schild mit „psychologische Erstuntersuchung“ begrüsst.
Geschafft! Alle Wege bekannt, die Tests können beginnen!!
Aber Moment! Letzter Hinweis von mir vorher: Die empfohlene Aufstehzeit von 06.15 Uhr ist der blanke Witz! Selbst für mich als aktiver Bundeswehrler, der sich beeilen kann, war eines im vornerein klar: Das schafft man nicht! Wenn man als normal sauberer Mensch noch eine gemütliche Dusche und ein ausgiebiges Frühstück (und das muss aufgrund der Belastungen sein) genießen möchte, UNBEDINGT 05.30 Uhr aufstehen! Ich dachte mir, dass denkt sich eh jeder selbst, aber ich lernte zwei aus einer früheren Grp in meinem Zimmer kennen, die natürlich am ersten Tag ersteinmal zu spät kamen… So beginnt man doch eine Prüfung gut, oder? Abgehetzt, unter Stress und noch mit einem bösen Blick und blöden Bemerkungen des Testleiters. Also, quidquid agis, prudenter agas et respice finem!
Nun sitzt Ihr also im Sternbau im Wartezimmer, der Testleiter kommt, stellt sich vor und erklärt Euch ein paar Dinge. Ihr könntet z.B. jetzt aussteigen, wenn Ihr Euch nicht fühlt und bekommt einen neuen Termin… (Wer macht das schon? Wenn, dann merkt man früher, dass es einem nicht gut geht. Und ob man beim Ausstieg an der Stelle einen neuen Termin bekommt, bezweifle ich stark ). Also zusammenreißen und durch. Dafür müsst Ihr unterschreiben. Dann kommen noch einige Hinweise.
Vielleicht (sehr wahrscheinlich) kommt auch noch einer der Psychologen und stellt sich Euch vor, der Euch dann möglicherweise am nächsten Tag begrüssen darf.
Wir waren 5 von 8 Leuten. 3 hatten anscheinend keine Lust und fehlten unentschuldigt! Wer so etwas macht, selbst schuld. Das war es dann auf jeden Fall. Danach kriegt man sicher nie wieder die Chance!
Zur Kleidung muss ich bei Zivilisten sagen, dass ihr bequem kommen solltet. Anzug ist nicht erforderlich. Zumindest nicht an diesem Tag bei den Simulatortests. Der Testleiter sagt Euch extra, dass hier NICHT auf die Kleidung geachtet wird und nur die Leistung am Computer zählt. Bundeswehrangehörige sitzen bis dahin in Ihren ungemütlichen Dienstanzügen da und dürfen sich dann auch Erleichterung verschaffen.
Aber trotzdem muss ich sagen, Kleider machen Leute. Ich war der einzige Bundler, die anderen Vier waren Zivilisten und irgendwie habe ich ein gutes Gefühl für Menschen. Bei einem wusste ich gleich am Gesamterscheinungsbild (z.B. zu große Nervosität), er schafft es nicht und behielt recht. Nach den Tests am Abend war für ihn Schluss. Er hatte aber auch mehr Tests als wir, weil er den Physik-Test, den mit chinesischen Zeichen und den mit kurz aufblinkenden Gebilden nachzeichnen, nicht an der OPZ gemacht hatte und so alle nachholen musste. Die 3 Tests des fliegerischen Tests an der OPZ sind schon alleine fordernd genug, aber diese in Verbindung mit den Simulatorflügen an einem Tag zu erledigen, muss der Killer sein. Zu den Tests: Also es kommen die 4 Tests dran, die auf Euren Blättern beschrieben werden:
- die Ruderkoordination (SMT), bei dem Ihr den rechten Stick für das weiße Kreuz in der Mitte braucht, die Ruderpedale für den Strich oben in der Mitte und den linken Schubhebel für die Geschwindigkeit. Nicht ausser Acht lassen, immer auf alles achten, dass ist mein Rat, den ich geben kann. Umsetzen müsst Ihr es; z.B. habe ich nur wenige Male geschafft, alle Instrumente gleichzeitig deckungsgleich zu halten. Man wird sowieso gleich wieder ausgelenkt. Ich habe es folgendermaßen gemacht: die Geschwindigkeit war mir sehr wichtig, die habe ich deshalb ständig alle 2-3 Sek. kontrolliert und bei Bedarf nachgesteuert, das Kreuz in der Mitte habe ich so pi mal Daumen aus dem Augenwinkel mit gemacht, also eher ignoriert und wahrscheinlich dem Strich oben am meisten Aufmerksamkeit gewidmet, weil ich nicht so recht mit den Ruderpedalen klar kam. Die geringe Priorität hat sich bei mir aber dadurch ergeben, dass ich mit dem Steuerungsprinzip des Mittelkreuzes gut klar kam. Stick nach vorne, Kreuz nach unten, Stick nach hinten, Kreuz nach oben!! Also umgedreht. Links-rechts stimmt aber wieder. Soll halt einem Flugzeug angepasst sein, bei dem Ihr schließlich auch das Steuerhorn zieht, um nach oben zu fliegen und umgekehrt.
- der Psychomotorik Test (PMT), bei dem Ihr versuchen müsst, Euer weißes Kreuz deckungsgleich mit dem weißen Gipfelkreuz eines der Berge (sieht wie ein Totenkreuz aus) zu bringen, wobei der Berg immer der gleiche ist, sich die Landschaft von Test zu Test nicht verändert und Ihr Euch so mit der Zeit schneller orientieren könnt, wenn Ihr fern von allem, völlig verdreht, startet. Ihr nähert Euch dem Ziel meiner Empfindung nach entfernungsmäßig nicht (also Ihr fliegt nicht darauf zu), sondern stellt Euch vor, Ihr habt eine feste Landschaft, die durch die Joystick-Eingaben verändert wird. Beispielsweise beim Lenken des Joysticks nach links, dreht die Landschaft nach rechts. Seht es, wie Ihr wollt (Ich möchte keinen verwirren, aber so habe ich es gesehen und mir vorgestellt). Ihr könnt auch sagen, dass Flugzeug, in dem Ihr sitzt, „bankt“, aber egal. Aufpassen, wenn Ihr Euch mit Eurem Kreuz dem Gipfelkreuz nähert. Am Anfang werdet Ihr starke Eingaben machen müssen, aber je näher Ihr kommt, desto sensibler wird die Steuerung und Ihr seid plötzlich weit über das Ziel hinaus geschossen, wenn Ihr nicht aufpasst. Ist mir selbst oft passiert, ABER das war mir absolut egal!! Wichtig ist, vor allem nach außen hin VÖLLIG ruhig zu bleiben und diese Fehler mit keiner Gestik und Mimik zu zeigen! Verhaltet Euch auch, wenn Ihr grobe Fehler macht, als seid Ihr entspannt und nie verärgert. Tut so, als wäre nichts passiert. Das ist für alle Tests wichtig. Ich selbst bin ein Mensch, der alles gern im Kopf verarbeitet und sich nach aussen beherrscht zeigt, so war das in jedem Test mein Prinzip. Egal, welche Fehler ich machte, man konnte es mir nie ansehen, obwohl im Kopf der Ärger groß war. Aber dort gehört er hin, nie Unkonzentration offen zeigen (auch wenn Ihr es vielleicht seid *g*). Also, wenn Ihr drüber hinausschießt, ruhig gegenlenken und noch mal probieren. Ist ja nicht so schlimm. Am Anfang ist die Zeit eh um, bevor Ihr einmal länger auf dem Gipfelkreuz ward, denn die Zeitabschnitte sind nicht lang.
- Mehrfacharbeit (PRÄKORT) und Problemlösekompetenz (INFAT): Bei den beiden Tests möchte ich nicht viel schreiben, sondern übernehme den Text aus meiner Hauptinformationsquelle für meine Vorbereitung, den Text von „flow8“! Thx flow! Du hast mir sehr geholfen! Ich füge bloss ein paar Veränderungen kursiv ein, die ich anders sehe oder verbessere Rechtschreibfehler.
Link: http://www.pilotenboard.de/viewtopic.php?t=702


„ 3. Test: Koordinationsvermögen. Ihr seht drei Instrumente. Eine Uhr, einen Höhenmesser und einen Kursmesser. Eure Aufgabe: In einer bestimmten Zeit, um eine bestimmte Höhe, auf einen bestimmten Kurs steuern. Diese Aufgabe sollt ihr nur mit dem Sidestick bewältigen. Ein Beispiel: Steigen sie in 60 Sekunden um 1000 Fuß und fliegen dabei eine 360 Grad Kurve. Ist klar was zu tun ist oder? Das schwere dabei ist: Ihr sollt diese Manöver gleichmäßig fliegen. Das bedeutet, wenn die Hälfte der Zeit um ist, dann sollt ihr auch erst die Hälfte der Höhe gestiegen sein und auch erst um die Hälfte des Kurses gedreht haben. Im Beispielfall also: Nach 30 Sekunden solltet ihr 500 Fuß gestiegen sein und um 180 Grad gedreht haben. Das heißt für euch, ihr müsst mehrere Rechnungen machen, in denen ihr berechnet, wann ihr wo sein müsst. (Sehe ich nicht so. Ich habe nicht lange gerechnet, sondern mal wieder so pi mal Daumen geschätzt. Es sind eh nur 180 und 360 Grad, 250, 500 und 1000 ft, und 2min, 1min und 30sec). Es ist sinnvoll in 15 Sekunden - Schritten zu rechnen. Das sollte genügen. Denn es gibt Abzug, wenn ihr nicht gleichmäßig steuert. Solltet ihr mal zu weit sein, dann wartet nicht, bis euch die Uhr eingeholt hat, steuert wieder zurück. Denn wenn der Zeiger eines Instrumentes sich nicht rührt, dann ist der Punkteabzug groß. Laut Anweisung, können die Geräte digital oder analog sein. Bei mir waren sie aber durchweg analog. Bei einem anderen war die Uhr ca. die Hälfte der Aufgaben digital. Weiß auch nicht warum. Sollte etwas unklar sein, fragt mich. Also zu digital und analogen Instrumenten. Bei mir hat sich die Uhr ab der Hälfte von digital auf analog verändert, was mich zuerst ärgerte, weil ich mal zu Hause mit den Instrumenten, aber nur einer digitalen Uhr geübt hatte, aber dann fand ich es sehr praktisch, weil man meist die Höhenanzeige fast komplett ignorieren kann und bloss den Uhrzeiger ungefähr synchron (bzw. asynchron bei gegen den Uhrzeigersinn aufgrund von Sinkflug) mit dem Altimeter laufen lassen muss. Man weiss dadurch immer sofort, wie weit man daneben liebt, weil man nur gucken muss, wie weit man dem Uhrzeiger vorauseilt oder hinterherhinkt. Schon recht schwer, aber machbar. Kurz vor Ende der Übungsabschnitte kam es bei mir des Öfteren dazu, in dem letzten Viertel der Zeit, kräftig zu patzen und nur durch stärkere Korrekturen, alles zum Ablauf der Zeit wieder hinzubiegen. Da war ich wohl zu hektisch und hatte mich zu sehr auf das Ende gefreut.
4. Test: visuelle Merkfähigkeit, gepaart mit akustischer Merkfähigkeit und Rechnen. Von allen aus meiner Gruppe als der schwerste Test empfunden. Sagten die meisten bei mir auch, ich fand es anfangs auch sehr schwer, aber dann ab der Hälfte konnte ich gar nicht mehr genug davon bekommen und hätte das den ganzen Tag weitermachen können. Es war irgendwie lustig und hat Spaß gemacht. Ich kann mich im allgemeinen sowieso gut auf längere Zeit konzentrieren. Als es dann plötzlich vorbei war, wollte ich am liebsten „nochmal von vorne“ oder „mehr“ sagen. Man hat 4 Instrumente und einen künstlichen Horizont. Die Instrumente sind am unteren Bildschirmrand in folgender Reihenfolge von links nach rechts angeordnet: Geschwindigkeitsmesser, Kursmesser, künstlicher Horizont, Höhenmesser, Variometer (Sink- und Steigrate). Eure Aufgabe ist es, die Instrument zu beobachten. Den künstlichen Horizont und das Variometer könnt ihr außer Acht lassen. Die sind nur zur Ablenkung da. Das Flugzeug fliegt nun automatisch und ihr müsst nur die drei Instrument beachten und euch die Zeigerstände merken, die sich natürlich während des Fluges ändern. Die ändern sich teils sehr extrem, also aufpassen! Irgendwann stoppt der Flug und die Zeigerstände verschwinden. Nun kommt eine Ansage über die Kopfhörer. Es wir eine Windrichtung angesagt. Ihr müsst nun anhand des momentanen Kurses, den ihr euch visuell merken solltet und der Windrichtung, die ihr euch akustisch merken solltet, den neuen Kurs berechnen. Klingt kompliziert und ist auch schwer zu erklären. Ihr müsst euch das so vorstellen. Ihr fliegt mit einem Flugzeug und von links kommt Wind. Ihr werdet durch den Wind folglich nach rechts gedrückt. Um eure eigentliche Richtung zu halten, müsst ihr nun berechnen, um wieviel Grad ihr euren momentanen Kurs korrigieren müsst. Beispiel: Euer Kurs ist laut Kursmesser 90 Grad. Die Instrumente verschwinden und über Kopfhörer kommt die Ansage: „Der Wind kommt aus 120 Grad.“ Das bedeutet schon mal, dass der Wind von vorne rechts kommt, da sich ja die Gradzahlen auf dem Kursmesser mit dem Uhrzeigersinn erhöhen. Wie auch immer, ihr rechnet jetzt aus, wie groß die Differenz zwischen 90 und 120 Grad ist. Das sind 30 Grad. Jetzt kommt eine Tabelle ins Spiel. Auf dieser Tabelle steht geschrieben, bei wie viel Grad Differenz um wie viel Grad korrigiert werden muss. Dieser Tabelle kann man entnehmen, das man bei einer Differenz von 15 - 30 Grad, den Kurs um 5 Grad korrigieren muss. Da unsere Differenz 30 Grad ist, heißt das, wir müssen unseren momentanen Kurs von 90 Grad um 5 Grad (nach rechts) ändern. Somit ist unser neuer Kurs 95 Grad. Diesen Kurs merkt euch. Mal wieder eine Anmerkung. Eine Frage, die ich mir damals auch beim lesen stellte: Wo ist die blöde Tabelle denn?? Kriegt man die direkt in die Hand und hängt sie neben den Monitor? Nein, leider nicht. Das wäre schön! Ihr könnt im Computer auf eine Hilfe Seite gehen, in der Ihr die Tabelle nachgucken könnt UND auch die Richtung aus der, der Wind kam. Tabelle ist in der Mitte auf der Schaltfläche, Wind ganz links oben Dieser Vorgang kostet natürlich Zeit, aber da Ihr an sich unbegrenzt habt, könnt Ihr auch beliebig lange nachgucken. Aber tut es nicht zu oft und zu lange. Die Tabelle ging bei mir z.B. von 0-180 Grad, und alles merken, wollte ich mir nicht. Deswegen habe ich die Hälfte aller Tests lieber nachgeschaut und später dann automatisch gewusst. Ob die Tabelle immer gleich ist, weiß ich nicht, daher veröffentliche ich sie nicht, obwohl ich sie noch weiß. Meine Kollegen konnten sich diese leider nicht bis nach dem Test vollständig merken, also was solls, so wird es wohl ein Geheimnis bleiben, ob die vielleicht eine eigene Random Funktion im Programm hat.
Aber ihr solltet euch ja auch noch die Zeigerstände des Fahrtenmessers und des Höhenmessers merken. Fakt ist, wenn ihr euch sicher seid, dass ihr alle Werte wisst, dann könnt ihr auf den Lösungsknopf drücken. Hier müsst ihr nun folgende Werte eingeben: Neuer Kurs, alter Kurs, Höhe, Geschwindigkeit, die Richtung aus der der Wind kam und den Vorhaltewinkel. Oder hieß er Anstellwinkel? Weiß ich nicht mehr genau. Anm. von mir: Die Reihenfolge stimmt nicht. Zuerst der Vorhaltewinkel und dann der Rest! Ist aber schnell erklärt. Fliegt ihr eine Rechtskurve, ist der Winkel „links“. Fliegt ihr eine Linkskurve, dann ist der Winkel „rechts“. Ihr gebt nur l für links und r für rechts ein. Weiß gar nicht mehr genau ob es überhaupt was mit Winkel war, aber diesen Wert müsst ihr auf jeden eingeben. Das mit dem Winkel sehe ich anders. Ich habe mir das so gemerkt, dass der Winkel immer dort ansetzt bzw. sich dort befindet, wohin man steuern muss, um der Ursache der Ablenkung entgegenzuwirken. Also wenn der Wind von links kommt, und ich muss das Flugzeug ein wenig nach links steuern, um der Abdrift durch den Wind zu entgegnen, dann ist der Winkel rechts, weil der Winkel zwischen der neuen Lage des Flugzeugs (stellt es Euch als Pfeil vor) und dem alten Kurs gemeint ist. Verwirrend? Ist es auch..

Zur Vereinfachung: Konntet ihr euch mal einen Wert nicht merken, so könnt ihr das betreffende Instrument kurz anklicken und der Wert wird angezeigt. Ihr solltet dies nur nicht zu oft machen, denn schließlich geht es hier um Merkfähigkeit. “

Bei Fragen könnt Ihr mir eine PM schicken, ich schaue dann, was ich tun kann.
Dann geht es folgendermaßen weiter: Es dürfte so ca. 14-15 Uhr sein, Ihr habt die vier Tests hinter euch gebracht und könnt nichts mehr daran ändern. Nun heißt es ein wenig warten, und dann steht noch ein kleiner Mathetest auf dem Programm. 20 Aufgaben in 14 min oder so. Es sind einfache Dreisatz-Aufgaben, die alle im Kopf gelöst werden können. Man fragt sich am Anfang nach den letzten schweren Tests eher, ob das ein Witz sei. Aber er muss gemacht werden.
Danach seid Ihr aber endgültig fertig. Entweder Ihr seid am nächsten Tag in der Frühe für den Psychologen eingeplant oder nicht. Es kam dann irgendwann der Testleiter mit einem Schmierzettel und unseren Namen und sagte uns, dass vier Leute weiter seien und es gut für uns ausschaue. Wir müssten schon ganz großen Blödsinn verzapfen, um das noch zu vergeigen. Wir waren also - denke ich - mal eine relativ gute Gruppe.
Wir waren erleichtert, aber fühlten uns ebenso fix und fertig, diskutierten noch über das Geschehene und die Aufgaben und begaben uns dabei gemeinsam zu den Unterkünften. Der Fünfte saß unterdessen noch immer an den Tests und wir erfuhren dann später gegen 20 Uhr von ihm, dass er es nicht geschafft hatte.

Zu dem Psychologengespräch sage ich aber aus Fairnessgründen gar nichts, außer, das wir Vier es schafften. Sry. Das müsst Ihr alleine machen. Bereitet Euch darauf vor, wie Ihr es für richtig haltet.

Beim med. Teil überlasse ich Euch mit dem Hinweis auf „flow8’s“ Beschreibungen (Link: http://www.pilotenboard.de/viewtopic.php?t=702), weil man meines Erachtens entweder geeignet ist oder nicht. Wenn man nicht der absolute Antisportler ist (als der man beim Bund sowieso nichts verloren hätte), sondern einfach Spass am Sport in der Natur hat und einige Hobbys ausübt, dürfte konditionell kein Problem auftreten. Und alles Andere hat man sowieso von Geburt an. Es wird nicht der Übermensch schlecht hin verlangt, sondern eine Person, die mit einer Vergleichsgruppe mithalten kann und einige Grundfertigkeiten erfüllt.
Aus unserer Gruppe passierte beim med. Teil nur etwas sehr Verwunderliches! Das passiert bestimmt nicht alle Tage: Bevor die erste Untersuchung begonnen hatte, brach einer ab, sagte, er hätte keine Lust mehr, das wäre doch alles nichts für ihn und verließ uns Drei staunend und mit drei dicken Fragezeichen in unseren Gesichtern… Das war echt eine Überraschung Die nette junge Dame bei der Aufnahme guckte auch nicht schlecht, aber entließ ihn nach kürzester Zeit aus dem Verfahren. Wenn man so weit kommt, kann man zumindest die teure medizinische Untersuchung mitnehmen, um seine Leistungsfähigkeit einzuschätzen, aber er ging einfach. Naja, selbst schuld. Da waren’s nur noch drei. Wir brachten dann aber auch alle Tests erfolgreich hinter uns und waren alle voll geeignet.
Etwas Lustiges noch. Mein Zimmer war immer voll (es sind eigentlich immer 4er Stuben), zuerst mit Kandidaten, die die Woche vorher begonnen hatten und einem aus meiner Gruppe (der beim med. abbrach), dann als die 3 am selben Tag gingen, gleich wieder mit neuen und das bis zum Ende meiner Phase II. Dagegen ein anderer aus meiner 5er Gruppe lag DURCHGEHEND alleine in einem Viererzimmer! Er hatte einfach Glück, gerade bei ihm waren die, die einquartiert werden sollten, alle nicht angereist; weder die aus unserer eigentlichen 8er Startgruppe, noch aus einer späteren, die sein Zimmer hätten füllen können. Sowas nenne ich Glück! )
Damit bleibt mir bloss noch Euch viel Glück zu wünschen und vielleicht sieht man sich in Phase III !

Euer Isinger
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Cave Canem!
Audiatur et altera pars!
In dubio pro reo!
Errare humanum est!
Ceterum, gaudeamus igitur iuvenes dum sumus..
Quidquid agis, prudenter agas et respice finem!

[Spacefish]

Wow, ein sehr umfangreicher und detaillierter Bericht über einen Test, derhier nur sehr wenig besprochen wird. Danke Dir vielmals!
Und Gute Besserung!

[topper3000]

Klasse Erfahrungsbericht!

Hab aber noch n paar Fragen zu Test Nr. 4:
Wenns darum geht die Differenz zwischen Kurs und Windrichtung auszurechnen, handelt es sich dabei immer um gerade Beträge
(zB: Kurs 60; Wind 120), oder wären auch Zahlen wie Kurs 273; Wind 78 denkbar?
Sind Geschwindigkeit und Höhe, die man sich ja merken muss auch immer gerade?
Wird einem vorher gesagt, dass künstlicher Horizont und Variometer nicht von Bedeutung sind? Wär ja übel, wenn einem erst am Ende klar wird, dass man sich alles umsonst gemerkt hat oder jedesmal drauf wartet, dass es vielleicht abgefragt wird.

Und zu Test Nr. 3:
Versteh ich das richtig, dass ausschließlich 180 und 360 Grad Kurven geflogen werden müssen, die Höhe ausschließlich um 250, 500, 1000ft geändert werden muss und man das ganze entweder in 2, 1 uns 1/2 min erledigen muss?

Danke, und viel Glück bei Phase 3

[Isinger]

Also, beantworte ich noch kurz Deine Fragen:

Test 4:

1. Es sind Werte wie Wind aus 255° und Kurs 115° (Differenz folglich 140°) möglich. Krummer aber nicht. Also nur durch 5 teilbare Zahlen.
2. Bei Höhe können die Werte schon öfters bei z.B. 1350 feet liegen bzw. Geschwindigkeit bei 135 kts/h. Soetwas kam bei mir öfters vor.
3.

[Futer FO]

[Ivero]

Also ich muss sagen dein Beitrag hat mir sehr geholfen und ein bisschen meine enorme Nervosität genommen, da ich morgen selber nach Fürsti muss um mich testen zu lassen. Ich hoffe natürlich das ich mit einem positiven Bericht nach Hause fahren darf und werde dann (hoffentlich bin ich dann nich zu faul dazu oder zu enttäuscht wenn ichs nicht geschafft haben sollte) auch meinen eigenen Erlebnisbericht hier posten.

Danke nochmal für diesen ausführlichen Bericht.

[Black Hornet]

Hi an alle,

also der Bericht der über die phase 2 geschrieben wurde ist wirklich gut und so kommen die sachen auch dran!!
ich war selber letzte woche in fürsty phase 2!!hab auch bestanden !! also wenn ihr noch fragen habt ich kann euch da helfen!!

grüße

[topper3000]

Hallo!

Hab n paar Fragen zu Test Nr. 4:

1.)@ Isinger: Du schreibst: "Dieser Vorgang kostet natürlich Zeit, aber da Ihr an sich unbegrenzt habt, könnt Ihr auch beliebig lange nachgucken. Aber tut es nicht zu oft und zu lange. Die Tabelle ging bei mir z.B. von 0-180 Grad, und alles merken, wollte ich mir nicht. Deswegen habe ich die Hälfte aller Tests lieber nachgeschaut und später dann automatisch gewusst."

Fließt der Faktor Zeit also gar nicht mit in die Bewertung ein, oder nur geringfügig. Wenn Du bei jedem zweiten Test nachgeguckt hast, kann es dafür ja auch nicht viel Punktabzug geben, oder?

2)Muss man die Errechneten und gemerkten Ergebnisse in einer bestimmten Reihenfolge eingeben? Verschwinden die Ergebnisse nach der Eingabe? (Wäre ja einfacher, zuerst alten Kurs, dann Windrichtung eizugeben und dann "in Ruhe" zu rechnen, ohne dass man was vergisst.)

3)Noch zum Verständnis des Tests: Wenn der Wind von links kommt und der Kurs beträgt zB: 120°, dann muss man den neuen Kurs doch berechnen, indem man 120 MINUS den entsprechenden Tabellenwert rechnet, oder?(hoffe, dass war verständlich)

Danke.

[Black Hornet]

Hi

also der faktor zeit spielt schon eine rolle! die sachen musst du in einer bestimmten reihenfolge eingeben und du kannst dann aber nicht mehr zum obrigen wert der schon eingetippt ist zurück!! es kommt aber immer die gleiche reihenfolge dran!!bei diesem test solltest du wirklich genau die aufgaben und erklärungen lesen bevor du startest!!

wann gehst du nach fürsty?

gruß

[Isinger]

Hi topper3000!

Zu Deinen Fragen:

Bei 1. und 2. gebe ich mal Black Hornet recht. Zwar sehr kurz beschrieben, aber immerhin inhaltlich korrekt.

Zu 3.: Ok, nehmen wir an der Wind kommt von links; das bedeutet bei einem Kurs von 120°, dass wir Wind aus 30° bekommen. (Denn Deiner Aussage entsprechend, heisst Wind von „links“, in einem Winkel von 90° zu uns) Laut Tabelle ist bei der Differenz von 120° - 30° = 90° eine Kurskorrektur von beispielsweise 10° (inzwischen habe ich den Tabellenwert vergessen. Meine Angabe ist also rein hypothetisch) erforderlich.
Wir müssen also um den Seitenwind aus östlicher Richtung auszugleichen, einen Kurs von Ursprungskurs 120° - Korrekturfaktor 10° vornehmen. Dieses ergibt dann einen neuen Kurs von 110°.
Also ich nehme an, Du hast es verstanden, denn Deine Aussage deckt sich mit meinem Ergebnis.

Mit freundlichen Grüßen,

Isinger
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Ceterum, gaudeamus igitur iuvenes dum sumus..
Quidquid agis, prudenter agas et respice finem!

[Isinger]

[topper3000]

Hallo!

Hab heute erst meine Bewerbung beim Wehrdienstberater abgegeben. Hab also erstmal noch die OPZ vor der Brust. Mache mir deshalb aber keinen so großen Kopf, denn an seiner Persönlichkeit kann man eh nicht viel machen. Entweder klappts, oder nicht.

Bei Phase 2 denke ich schon eher, dass es einem sehr weiterhelfen kann, wenn man über die Tests etwas bescheid weiß. Deshalb mein "frühes" Interesse daran.

Was Test Nr. 4 angeht, das Prinzip hab ich verstanden denke ich!

@Isinger/ Black Hornet:

Besten Dank!