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27.03. DLR BU Hamburg - Meine Sicht der Dinge

 
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casparpsch
Bruchpilot
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Anmeldungsdatum: 02.02.2024
Beiträge: 2
Wohnort: NRW

BeitragVerfasst am: So Apr 21, 2024 11:24 am    Titel: 27.03. DLR BU Hamburg - Meine Sicht der Dinge Antworten mit Zitat

Liebe Community,

ich kann mir beim besten Willen nicht erklären weshalb ich mich für diesen Test angemeldet habe. Erstmal zu mir: Mit 16 Jahren am Testtag (ich wurde zwei Tage später 17) war ich wie es schien der jüngste im roten Backsteingebäude, mein Name ist Caspar, bin Segelflieger und mache nebenbei gerade noch ein PPL(A). Dieser Erfahrungsbericht wird bei Weitem nicht so detailliert sein wie die meisten anderen hier, das ist einfach der Tatsache geschuldet, dass es schon über einen Monat her ist. Man hört vieles über die BU, sei es von Kollegen, die kürzlich erst in das Berufsfeld der Airline-Fliegerei abgetaucht sind oder dem recht großen Vorbereitungsmarkt, der einem den Eindruck vermittelt, man lerne für einen der schwierigsten Aufnahmetests - ach richtig, da war ja was. Nein, es ist völlig machbar, wirklich. Vorab meine allgemeinen Tipps: Euch ist das Bewertungssystem sicherlich bekannt (A-D), und wie ich finde, wird der Tatsache, dass ein "C" oder "D" einen sofort raushaut nicht genug Beachtung geschenkt. Es liegt zwar irgendwie auf der Hand, dass 9 "A"s kein "C" ausgleichen können, aber macht nicht den gleichen Fehler wie ich und lernt unterschiedlich intensiv und lange für die verschiedenen Tests, zwischenzeitlich habe ich nur meine Stärken trainiert und die Schwächen einfach vor mir hergeschoben - macht das besser nicht. Zur Anfangsfrage: es war wahrscheinlich der "Spring Rabatt" der EFA, über welche ich mich angemeldet habe. Nach der Buchung habe ich mir dann überlegt, dass das eventuell gar nicht so schlau ist, 1. die EFA bietet nur integrated Ausbildungen an, d.h. das Geld für das PPL wäre in den Sand gesetzt, 2. die Ausbildungskosten an sich, und 3. Übernahmegarantien gibt es auch nicht mehr wirklich. Wie auch immer, viel Spaß mit dem Erfahrungsbericht, viel Erfolg bei der Vorbereitung und am Testtag, und liebe DLR Mitarbeiter/Forum Moderatoren: falls Ihr etwas seht, was Euch missfällt, zögert nicht, diesen Beitrag zu löschen. Der Bericht ist folgendermaßen strukturiert: Hamburg, Testtag, Resultate und wie es weiter gehen kann. Ich sage bewusst wenig zur Vorbereitung, deshalb hier in Kurzform: habe mir das Paket von Plakos gekauft, war aber nicht überzeugt (2.5/10), Skytest soll deutlich besser sein. Übt einfach fleißig die CBTs und eventuell KRN und MIC mit einem externen Programm. Man sieht den ein oder anderen bestimmt nochmal!


Die Ruhe vor dem Sturm

Ich wohne in NRW und bin gegen 14 Uhr aufgebrochen und hatte vor, noch ordentlich im ICE zu büffeln, daraus wurde aber nichts, der Zug war nämlich brechend voll, habe auch leider keine Sitzplatzreservierung kaufen können. Irgendwann in Hamburg angekommen, ging es zum MotelOne, ich glaube mindestens 6 Mitstreiter schliefen auch dort, darunter alle aus einer WhatsApp Gruppe. Am Abend bin ich zum EDDH gefahren um mir noch einen ordentlichen Motivationsschub abzuholen, es ging auf die Besucherterasse, kann das nur empfehlen, eine Passion für Luftfahrt sollte beim Pilotenjob nicht fehlen. Dann gings weiter zu irgendeinem Dönermann, ich habe versucht den Abend möglichst normal zu gestalten, und meine normale Routine einzuhalten. Zurück im MotelOne habe ich dann versucht zu schlafen, hat auch kurz vor 1 dann funktioniert, von dem was man kurz vor Aufbruch zum DLR gehört hat, hatte ich da noch recht viel Glück, stellt Euch also auf wenig Schlaf ein. Die Aufregung hielt sich Gott sei Dank bei mir in Grenzen.

Selbstverständlich bin ich 10 Minuten vor dem Wecker aufgewacht und habe in meinem Bett zu den Videos von Eva Rübenkraft zu den Einzeltests gefrühstückt. Dann ging irgendwann alles ganz schnell, wir hatten in der WhatsApp Gruppe vereinbart, uns in der Lobby zu treffen, da habe ich die anderen kurz kennengelernt, dann hat der Fußmarsch begonnen. Im roten Backsteingebäude wurde man dann erstmal von einer Gruppe Mitstreiter begrüßt, die sich im Wartebereich für den Fluglotsentest platziert hatten, das gab mir kurz Hoffnung, dass es doch nicht ganz so schlimm werden könnte. Nach gefühlter ewiger Wartezeit ging es dann in den Prüfsaal 48 - übrigens: die Pflanze finde ich gar nicht so schlimm - ein großer, wirklich großer Raum, in dem schätzungsweise 50 weiße, quadratische Einzeltische standen; alle mit einem 4:3 Touchscreen, diesem billigen Logitech Joystick, den jeder der ansatzweise mal was mit Flugsimulation am Hut hatte kennen sollte und einem etwas hochwertigerem Joystick mit Throttle, der wurde bei uns aber nicht verwendet. An der rechen Unterseite des Tisches waren noch Sennheiser Kopfhörer, sowie Logitech Pedale aus der gleichen Baureihe hinten, die wurden aber auch nicht verwendet. Ausweise und Trainingsprotokolle wurden in Klarsichtfolien, welche bereits vor Test ausgelegt worden waren gelegt, ich bekam kurz Panik, weil ich das Trainingsprotokoll nicht im Vorhinein abgeschickt hatte und es auch nicht vor hatte. Übrigens: vergesst auf keinen Fall, den "Biographical Data" Fragebogen eine Woche vor der Prüfung abzuschicken, bei mir waren es glaube ich 3/4 Tage vorher, war aber nicht weiter kritisch. Nach einer Erklärung, die sowohl Hinweise zum Testverfahren als auch eine Vertraulichkeitserkärung beinhaltete, startete der erste Test.


Prüfsaal 48

Dieser Teil ist wie folgt aufgebaut:

ZZZ: - Test + meine Einschätzung nach dem altbekannten Verfahren (-- bis ++)
Schriftlicher Kommentar
Tipps für die Prüfung



PPT: +
War völlig in Ordnung.
Habe das Ausschlussverfahren angewendet, also von links nach rechts, wenn einer passte, habe meistens noch eben schnell die anderen Option geprüft, weil ich recht schnell war.

SKT: -
Habe mich nicht wirklich konzentrieren können, ich weiß nicht weshalb.
Ist exakt so wie im CBT, habe mehr oder weniger unterbewusst die "C" Methode angewendet, empfehle das auch.

RMS: -
Das wars irgendwie nicht wirklich...
Auch hier hatte ich wieder Probleme mich zu konzentrieren, Ihr seid was das angeht vermutlich besser. Die Stimme hat einen leicht osteuropäischen Akzent, ist aber nicht verwirrend oder dergleichen.

KRN: -
Bin eigentlich recht gut darin, habe aber mehrere Male im Test die Motivation verloren (z.B. bei 25^2 was eigentlich völlig machbar ist).
Die Stimme ist die gleiche wie beim RMS, ich würde fast sagen, man hat mehr Zeit als im CBT, aber eventuell ist das mein subjektiver Eindruck.

PHY: 0
Physik LK und mehr oder weniger intensive Vorbereitung haben sich nicht wirklich ausgezahlt. Der Bewerber hinter mir hatte Physik studiert und sagte, das Studium sei auf jeden Fall hilfreich.
Hier kam alles dran, auch Fragen, wo ich mir beim besten Willen nicht erklären kann, wie man sich darauf vorbereiten soll, aber ich denke, das ist der Punkt: man prüft das intuitive physikalische Denkvermögen.

WFG: ++
Kein Kommentar.
Ich glaube, wer hier Probleme hat, hat entweder eine ausgiebige Stärken/Schwächen Disbalance oder ist hier fehl am Platz.

OWT: ++
Fand ich sehr gut.
Einer der Tests, die mir sehr leicht fielen, habe auch nicht die GGÜ Methode verwendet, sondern einfach die Ziffern addiert bzw. subtrahiert, hier gilt es, in Erfahrung zu bringen, was für Euch am besten funktioniert, dieser Test war auch genau wie im CBT.

PSY: ++
Hat mir sogar Spaß gemacht.
Ich kann mich den anderen Autoren der Erfahrungsberichte nur anschließen, Ehrlichkeit ist hier der Schlüssel, bei einer Lüge müsste man später aufpassen, sich nicht zu widersprechen, das ist glaube ich fast unmöglich. Hier wird auch mittels Fragenanzahl im guten dreistelligen Bereich alles abgefragt. Ist ja auch gut so, psychisch labile Piloten sollte es nicht geben.

Mittagspause. Es gibt eine Abkürzung durch die Gartenanlage zum Burger King. Dankt mir später.

MIC: 0
Endlich kam der Joystick zum Einsatz! Mehr als die "0" gibt es nicht zu sagen, gab sowohl positive als auch negative Aspekte.
Wer fliegerische Vorerfahrung aufweisen kann ist hier ein bisschen im Vorteil. Nur ein bisschen, da die 4 FPS des 4:3 Touchscreens einem das Leben wirklich nicht leicht machen, aber hier geht es auch um Multitasking und nicht unter Beweis zu stellen, was man für ein toller Pilot ist. Hier sind auch Zahlen und Farben involviert. Es sei angemerkt, dass die "Turbulenzen" wirklich völlig unrealistisch sind und man auch mit Vollausschlägen da häufig nicht gegen halten kann, also so seltsam es auch auch aussieht wenn man schonmal geflogen ist, Vollausschläge, die dann ein paar Sekunden gehalten werden, sind wie es scheint hier der Schlüssel. Die Vorbereitungszeit reicht übrigens völlig aus, man wird langsam und für den größten Idioten verständlich an die Bewegung des Lfz herangeführt, macht Euch also nicht allzu große Sorgen während der Vorbereitung.

VMC: -- (--- eigentlich, vollständiger Absturz)
Puh, das wars wirklich komplett.
Während 2-back und 3-back noch völlig human waren, war alles danach alles andere als schön. Auch ich kann bestätigen: es sind die gleichen Formen wie im CBT.

ENS: ++
War auf jeden Fall machbar, wohne auch in Großbritannien, also dieser Test hat mit eher geholfen, meine Kräfte für TEC zu sammeln.
Meine objektiven Tipps sind, sich Sprichwörter etc anzueignen, das geht am effektivsten mit Literatur oder Filmen.

TEC: 0
"PHY 2.0"? - Ich habe TEC als weitere Fragen des PHY empfunden.
Ein paar sehr einfache, andere völlig unlösbar.

TWQ: 0
War in Ordnung.
Hier wird man mit Szenarien konfrontiert und muss als Teamführer die beste und schlechteste Entscheidung treffen. Genau wie bei PSY gilt: antwortet das, was Ihr tatsächlich tun würdet.


Karriere im Cockpit?

Ja, ich habe es geschafft und frage mich bis heute wie ich nach dem Totalausfall in VMC ein "B" bekommen habe. Das sollte Euch Mut spenden, auch weiter 110% zu geben, und nur weil ein Test eine Katastrophe war nicht aufzugeben und vielleicht sogar deshalb sich weiterhin anzustrengen: ich habe im Nachhinein erfahren, dass sich die Note aus VMC und OWT zusammensetzt, das hat mich vermutlich gerettet. Habe am Donnerstag (der Test war am Mittwoch) nach einer PPL Flugstunde noch im EDLW die Mail bekommen: 4x "A", 6x "B", das einen Tag vor meinem Geburtstag. Für mich persönlich geht es aber vermutlich in Richtung BW, eventuell aber doch weiter mit einer privaten Flugschule - und falls alle Stricke reißen, habe ich mir bei der EFA ein Hintertürchen aufgehalten...

In diesem Sinne

Viel Erfolg bei der Vorbereitung und einen schönen Sonntag noch!
_________________
DLR Test: 03/24 ✅
FQ:

-

Phase 1: 07/24
Phase 2:
Phase 3:
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