Erfahrungsbericht DLR-BU 13.03.2024

[Zarus]

Hallo Pilotenboard-Community,

obwohl meine BU bereits zwei Wochen zurückliegt, habe ich mich nun doch noch dazu entschieden, einen kleinen Erfahrungsbericht zu schreiben, da das Pilotenboard mir letztendlich eine enorme Hilfe war. Ich selbst bin 20 Jahre alt und war schon seit meiner Kindergartenzeit von Flugzeugen und dem Fliegen fasziniert. Mein Abitur habe ich bereits im Jahr 2023 abgeschlossen, jedoch habe ich mich nicht stressen lassen, da ich auch noch in diesem Jahr eine Reise nach Japan geplant hatte und mich zunächst einmal darauf konzentrieren wollte. Mit Beginn des Jahres 2024 war es dann an der Zeit, mich meinem Traum zu widmen und einen Termin für den DLR-Test zu machen. Also habe ich Anfang Januar einen Termin für den DLR-Test am 13.03. gemacht und somit zwei Monate Vorbereitungszeit gehabt.




Zur Vorbereitung:


Einen so konkreten Lernplan hatte ich zu Beginn noch nicht gemacht. Mein Ziel war es erstmal die ganzen Test Programme auszuprobieren, um herauszufinden wo meine Stärken und Schwächen liegen. Das hat auch ziemlich gut geklappt, denn schon nach den ersten zwei Wochen wusste ich, welche CBT´s ich intensiver üben sollte und welche ich schon ziemlich gut konnte. Erst im zweiten Monat habe ich mir einen konkreten Lernplan gemacht, den ich für mich abgestimmt habe und ausgeführt habe. In der letzten Woche habe ich dann Täglich nochmal eine Art Prüfungssimulation gemacht wo ich alle CBTs einmal durchgegangen bin. Vorbereitet habe ich zudem auch nur mit den CBTs des DLRs.




Testwerte während der Vorbereitung und Erfahrung/Tipps:


PPT :
Anfang : ca. 80% in 4h
Ende : 100% in 11:30 min
Tipps : Es ist wirklich hilfreich sich hier zu merken welche Seiten zu einander passen und wie sie sich zueinander verhalten. Wer genaueres dazu wissen möchte kann mir gerne eine pn schreiben.


SKT :
Anfang : ca. 85% bei rund 60 items
Ende : 93% bei 85 items
Tipps : Wer die Möglichkeit hat mit einem Touchpad gerät zu üben, sollte es definitiv tun. Ich habe nämlich schnell festgestellt, dass ich mit Maus deutlich besser bin als mit Touch. Die C Methode habe ich persönlich nicht verwendet, das ist aber Geschmackssache im Endeffekt.


WFG:
Anfang : ca. 80 bis 90% bei 25 min
Ende : 93 - 100 % bei 8 min
Tipps : Hierzu habe ich irgendwie keine konkreten Tipps. Einfach viel üben.


OWT:
Anfang : ca. 55 - 60%
Ende : 92 - 99%
Tipps : Hier kann ich natürlich nichts anderes empfehlen als die Gegenüber-Methode. Man darf sich jedoch auf gar keinen Fall nur auf diese Methode verlassen! Bestenfalls sollte man auch immer sofort +/- 2 Zeigerstellungen lösen könne. Ansonsten hat das übliche "Mit dem Stuhl nach hinten gehen" auch geholfen.

RMS:
Anfang : 3,6 - 3,8
Ende : 5,16 - 5,36
Tipps : Die 3er Block Methode ist ein Klassiker den ich persönlich auch nur empfehlen kann. Manchmal hatten die Zahlenabfolgen aber auch eine gewisse Melodie, was mir das merken öfter mal sehr einfach gemacht hat.


TVT/PHY:
Anfang: ca. 75%
Ende : 95%
Tipps : Ich persönlich habe wenige Tage vor dem DLR-Test Leifi Physik, das Physikskript und alte Unterrichtsthemen aus meinem Physik-LK durchgearbeitet. Die meiner Meinung nach jedoch größte Hilfe war es, einmal das Physikskript mit jemandem durchzugehen, der wirklich Ahnung von Physik hat. In meinem Fall war das der Vater eines Kollegen, der einen Doktor in Physik hat. Dieser Kollege hatte sich übrigens auch dazu entschieden, am selben Tag wie ich den DLR-Test zu machen, weshalb wir uns in diesem Fall auch gemeinsam vorbereitet haben . Jedenfalls hat mir ein einziger Durchgang gemeinsam mit dem Vater und dem Kollegen gereicht, um mir einiges in der Physik noch verständlicher zu machen. Wer also die Möglichkeit hat, mit einem "Experten" das CBT durchzugehen, sollte das wirklich tun. Ansonsten kann ich persönlich, wie gesagt, Leifi Physik und das Physikskript empfehlen.


ENS:
Anfang: 87%
Ende : 88%
Tipps : Ich habe den Test nur zweimal gemacht, weil ich eigentlich schon immer gut in Englisch war. Ich habe mir höchstens einen Tag vor dem Test noch einmal ein paar Grammatikregeln angeschaut, aber das war es dann auch. Für alle, die nicht so gut in Englisch sind, kann ich nur empfehlen, anzufangen, Videos oder Filme auf Englisch zu schauen und sich ebenso mit der Grammatik auseinanderzusetzen.


KRN:
Anfang : 70%
Ende : 85%
Tipps : Mathemakustik eignet sich meiner Meinung nach hervorragend für die Vorbereitung. Zwar kostet es etwas, aber es lohnt sich, wenn man ohnehin Schwierigkeiten mit Kopfrechnen hat. Meine Herangehensweise war es, eine mathemakustik-Einstellung zu erstellen, die ähnlich, aber leicht schwieriger als das KRN CBT ist. Zudem habe ich weitere Einstellungen erstellt, bei denen ausschließlich ganz bestimmte Aufgabentypen gestellt wurden, um sich explizit nur in diesem Aufgabenbereich noch einmal zu verbessern.


VMC:
Anfang : 74%
Ende : 88%
Tipps : Hier im Forum lassen sich wirklich einige Ansätze zur Bewältigung des VMC-Tests finden, die alle mehr oder weniger gut sind. Für mich waren die, aber irgendwie nichts. Ich habe einfach immer je nach Regel mitgezählt (bei bspw. 5-Back von 1 bis 5 zählen). Dadurch konnte ich jedem Muster eine Zahl zuordnen, was das Merken deutlich erleichtert hat. Nachdem ich dann nach einer gewissen Zeit in einen Rhythmus gekommen bin, ist mir relativ leicht aufgefallen, welche Muster sich geändert haben und welche gleich geblieben sind. Das natürlich nicht immer mit einer 100-prozentigen Sicherheit, aber doch größtenteils schon.




Zur Anreise:


Ich musste tatsächlich keine weite Strecke zurücklegen, um nach Hamburg zu kommen, da Hamburg nur anderthalb Stunden mit dem Auto von meinem Wohnort entfernt ist. Deshalb musste ich keine Flugreise buchen oder ähnliches, sondern konnte ganz entspannt mit dem Auto nach Hamburg fahren. Natürlich war auch mein Kollege dabei, der den Test mit mir machen wollte . Bezüglich der Übernachtungsmöglichkeit konnte ich auch glücklicherweise einiges sparen, da ich bei einem Freund, der in Hamburg wohnt, eine Schlafgelegenheit organisieren konnte, wofür ich sehr dankbar bin! Gegen 20:30 Uhr sind wir dann auch in Hamburg angekommen. Wir sind noch einmal essen gegangen, aber dann auch sofort schlafen gegangen, da wir wegen des Weges und des Verkehrs spätestens um 7 Uhr aus dem Haus sein sollten, um noch rechtzeitig anzukommen.




Testtag:


Also, wirklich gut geschlafen habe ich ehrlich gesagt nicht. Somit bin ich dann mit ca. 4 Stunden Schlaf und meinem Kollegen gegen kurz nach 7 zum DLR gefahren. Der Verkehr war überraschenderweise nicht so schlimm, wie wir es uns gedacht haben, weshalb wir schon um Viertel vor Acht dort waren. Wir hatten auch das Glück, dass wir direkt vor dem DLR an der Straße einen freien Parkplatz gefunden haben. Beim DLR konnten wir uns auch noch ein wenig mit den anderen DLR-Teilnehmern unterhalten, und dann ging es auch schon kurz nach 8 los.




PPT: ++ Am Anfang des Testes war ich wahrscheinlich wegen der Nervosität unüblich langsam, aber dann wurde ich doch noch echt sehr schnell fertig.


SKT: ++ Lustigerweise habe ich mich spontan dann noch dazu entschieden, die C-Methode zu verwenden. Von der Geschwindigkeit her war ich tatsächlich locker genauso schnell oder sogar schneller als mit der Maus, mit der selben Genauigkeit einbezogen. Das hat mich positiv überrascht, da ich sonst üblicherweise mit der Maus viel schneller war als auf meinem Microsoft Surface.


WFG: + Ich bin leider Zeitlich nicht mit allen fertig geworden, obwohl es mir vom Gefühl her hier deutlich leichter fiel die Weg Figuren zu lösen als im CBT. Ich war mir aber sicher, dass ich alle anderen richtig hatte und mir auch sonst so bestimmt nicht viele gefehlt haben um komplett fertig zu werden.


OWT: 0 Mir haben zu Beginn bedauerlicherweise recht viele Zahlen gefehlt. Aber ich konnte mich glücklicherweise recht schnell wieder fangen und den Rest solide lösen. Man sollte definitiv nicht zu übertrieben mit Stuhl nach hinten rücken.


RMS: ++ Ich konnte mir zuverlässig immer 4/5 zahlen merken. Mal auch 6 oder sogar 7. Ich fand den Test auch recht entspannt. Ich kann hierbei nur empfehlen nicht direkt von Durchgang zu Durchgang zu springen, sondern sich immer ein wenig Zeit zu lassen.


TVT: + Meines Erachtens nach fand ich den Test gar nicht so schwer, wie er hier beschrieben wird. Natürlich kamen ein paar Aufgaben dran, von denen ich nie gehört habe und bei denen ich stumpf raten musste, aber der Großteil der Aufgaben war meiner Meinung nach mit guter Vorbereitung gut lösbar.


ENS: ++ Ich fand den Test sehr leicht und jeder der ein solides Grundverständnis hat, wird den auch leicht finden oder zumindest bestehen.


KRN -- Ich dachte nach dem Test wirklich, dass der Tag für mich schon vorbei wäre. Ich habe locker bestimmt 8 oder mehr Fehler gemacht. Und das nicht einmal bei den schwereren Aufgaben, sondern bei den wirklich einfachen sogar. Die Aufgaben waren an sich überhaupt nicht schwer, sondern ich konnte einfach nicht richtig abliefern. Ich kann nur empfehlen, sich so gut es geht zu entspannen und bei der Vorbereitung seine eigenen "kleinen" Defizite nicht zu ignorieren, wenn man überhaupt welche hat.


VMC ++ Ich fand den Test auch sehr entspannt. Ich bin sehr schnell in meinen Rhythmus gekommen und habe dabei immer weiter mitgezählt. Was tatsächlich stimmt, ist, dass die Bildschirme der anderen Teilnehmer irritieren können, wenn man weiter hinten sitzt. Ich selbst bin in der Situation ein kleines bisschen näher an den Monitor herangerückt, was geholfen hat.


MIC + Schon wie bereits hier im Forum oft genug erwähnt, bekommt man genug Vorbereitungszeit, um sich mit den Steuerungen vertraut zu machen. Sich ein bisschen mit einem Flugsimulator vorzubereiten ist gar nicht schlecht, bereitet einen jedoch tatsächlich nicht wirklich effektiv darauf vor. Der Test war tatsächlich anstrengender als erwartet, aber es ist auch kein Hexenwerk. Solange man konzentriert dabei bleibt, bekommt man das hin.


PSY // Einfach ehrlich sein. Wenn ihr lügt, wird sich das sowieso spätestens bei der FQ herausstellen.


TWQ // Ist prinzipiell genauso wie PSY, nur halt Teamwork bezogen.


TEC - Vom Gefühl her genau andersherum als bei TVT. Während ich ein paar Aufgaben lösen konnte, musste ich bei dem ganzen Rest raten bzw. einfach schlussfolgern und hoffen, dass ich die richtige Lösung gewählt habe.




Abschluss :


Um circa 16:30 Uhr war dann auch der Tag vorbei. Der Test verlief den ganzen Tag über reibungslos, und die Testleiterin war auch sehr freundlich. Mein Kollege und ich sind mit zwei weiteren DLR-Teilnehmern erst einmal nach unten gegangen, um frische Luft zu schnappen. Die Laune war auch jetzt nicht sonderlich gut, da wir alle gemischte Gefühle hatten und kaputt waren. Aber immerhin waren wir mit dem Test durch, und wir haben uns noch eine Weile neben dem DLR-Gebäude unterhalten. Einer der Teilnehmer hat sich dann schon verabschiedet, und ich bin dann noch mit meinem Kollegen und dem anderen DLR-Teilnehmer ins Coffee 2 fly am Hamburger gefahren, bevor ich sie auch weggebracht habe. Ich bin noch eine Weile in Hamburg geblieben, um mit meinen Freunden dort abzuhängen. Ich selbst hatte andauernd gemischte Gefühle und dachte, dass ich höchstwahrscheinlich nicht bestanden habe, was mir auch die Rückfahrt ein bisschen vermieste. Zuhause angekommen, bin ich sofort schlafen gegangen, weil ich echt kaputt war.


Am nächsten Tag kam dann am Nachmittag die E-Mail mit dem Zertifikat, und siehe da, ich habe bestanden! Ich konnte meinen Augen nicht trauen und habe mich so doll gefreut, dass ich sogar meinen Bruder geweckt habe, der noch gepennt hat.


Fazit ist, dass der Test mit ausreichender Vorbereitung auf jeden Fall machbar ist, aber nicht auf die leichte Schulter genommen werden sollte. Und selbst wenn man bei einem oder mehreren Tests nicht so abschneidet, wie man es sich erhofft hat, ist das nicht der Weltuntergang.


Und damit wüsche ich noch allen anderen viel Glück bei ihrer BU !

[nico2301]

Glückwunsch, was für ein guter Erfahrungsbericht!

Ich wünsche Dir viel Erfolg beim Assessment Center!
_________________
DLR BU am 28.02.2024: bestanden!
LHG-Assessment am 22.04.2024: ???