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BU Bundespolizei März 2022

 
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Bruchpilot
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Anmeldungsdatum: 10.12.2021
Beiträge: 1

BeitragVerfasst am: Fr März 11, 2022 10:28 am    Titel: BU Bundespolizei März 2022 Antworten mit Zitat

Moin,
Da ich in den letzten Wochen und Monaten viel im Pilotenboard unterwegs war und sehr von den Infos und Tipps profitiert habe, habe ich mich entschieden, auch einen Erfahrungsbericht zu schreiben und so dem Forum vielleicht ein bisschen was zurückzugeben. Kurzer Disclaimer: Der Erfahrungsbericht gibt nur wieder, wie es mir subjektiv empfunden erging. Da jeder Mensch andere Begabungsschwerpunkte hat muss ein Test, den ich als schwer empfunden habe für jemand Anderen noch lange nicht schwer sein (und umgekehrt). Zudem weise ich ausdrücklich darauf hin, dass ich mit meinem Bericht auf keinen Fall beabsichtige Informationen über das Testverfahren herauszugeben, die unter Verschluss bleiben müssen. Sollte dennoch jemandem von Euch etwas auffallen, was auch nur ansatzweise gegen die Verschwiegenheitserklärung verstoßen könnte, gebt mir bitte umgehend Bescheid.

Meine Hilfsmittel zur Vorbereitung: CBT's, Mathemakustik, Physik für Schule und Beruf, Mathemagie, zusätzlich diverse Textaufgaben aus dem Internet

Meine CBT-Werte in der Vorbereitung (erste Zahl Durchschnitt; zweite Zahl höchster erreichter Wert):

WFG: Level 2: 98%; 100% durchschnittliche Zeit: 6min
PPT: Level 2: 95%; 100% durchschnittliche Zeit für 40 Würfel: 18min
VFF: Level 2: 84%; 93%
SKT: Level 3: 97%; 99% durchschnittliche Zahl richtig bearbeiteter Items: 89
OWT: Level 3: 94%; 99%
RMS: Level 3: 6,58 richtige Ziffern; 7,32 richtige Ziffern
KRN: Level 2: 82%; 96%; zusätzlich mit Mathemakustik geübt
RAG: Anfangs 88%, später 93%
PHY/TVT: Anfangs 86%, später 97%
ENS: 92%; 94%

Pünktlich um 08:00 wurden wir begrüßt und bekamen unsere Plätze zugeteilt. Zuerst ein paar allgemeine organisatorische Dinge, dann schilderte uns der Testleiter den Zeitplan des Tages. Das Personal ist sehr freundlich und macht einen professionellen und kompetenten Eindruck. Die Atmosphäre im Testcenter ist recht angenehm, meine Anspannung und Aufregung war sehr schnell verflogen. Dann ging's auch schon los mit der BU:

Meine Bewertung erfolgt nach dem altbekannten Schema (--,-,0,+,++)

VFF: ++
Das CBT habe ich eine Woche vor der BU gar nicht mehr genutzt, damit ich mir die Figuren nicht zu sehr einpräge. Die Figuren sind anders als im CBT und nach meinem Empfinden etwas komplexer. Von diesem Test hatte ich mir deswegen nicht allzu viel erwartet. Ich konnte dann aber doch deutlich mehr Figuren finden als zuvor angenommen. Zwei- oder dreimal konnte ich nichts rechtzeitig entdecken und es kam automatisch das nächste Bild; Ansonsten konnte ich alle Figuren finden und das mit großer Sicherheit. Einige Male erkannte ich auch die Figuren aus dem CBT.

TVT: 0
Sehr gemischt - Manche Fragen waren leicht zu beantworten, bei anderen wusste ich die Antwort nicht und musste raten. Das Anforderungsniveau ist höher als im CBT und auch höher als das der mittleren Reife, hängt aber wohl immer auch ein bisschendavon ab, welchen Aufgabenpool man bekommt.

SKT: +
Wie im CBT. Wer beim Üben gut damit zurechtkommt, wird hier auch keine Probleme haben. Das einzig Ungewohnte war hier die Eingabe über den Touchbildschirm: Zuhause konnte ich nur mit der Maus üben, weshalb die Bedienung des Touchdisplays eine völlig andere Körperhaltung erforderte und für mich dadurch recht unangenehm war. Aus diesem Grund konnte ich keine so schnellen Eingaben machen, wie ich es gewohnt war. Mal habe ich versucht, alles mit einem Finger einzutippen, mal mit zwei Fingern, mal mit beiden Händen am Bildschirm. Eine optimale Methode konnte ich dabei nicht finden. Bis auf ein paar wenige Flüchtigkeitsfehler dürften aber alle Eingaben richtig gewesen sein.

10min Pause

RMS: ++
Vor diesem Test hatte ich immer etwas Angst, da ich beim Üben mit den CBTs anfangs völlig überfordert war. Durch häufiges Üben konnte ich mich aber in der Vorbereitung gut steigern. Die Methode mit dem Visualisieren des Eingabefeldes funktionierte bei mir gar nicht. Erst das Aufteilen in Dreierblöcke verhalf mir zum Durchbruch. Seltsamerweise fand ich, dass es im Level 3 leichter wurde, sich die Zahlen zu merken, da man nicht mehr so viel Zeit zum Nachdenken hat. Trotzdem hatte ich Bedenken, dass ich während der BU unkonzentriert oder abgelenkt werden könnte; So schlimm wurde es aber dann wirklich nicht. 6 Ziffern konnte ich zumeist sicher eingeben, große Ausreißer nach oben oder unten gab es nicht. Die Stimme ist etwas flüssiger als im CBT, entgegen der Meinung anderer empfand ich sie aber nicht als schneller.

KRN: +
Die Aufgaben sind leichter als im CBT, die Stimme klingt auch hier flüssiger und natürlicher. Die Einstellungen für Mathemakustik aus dem Pilotenboard sind deutlich schwerer als im eigentlichen Test. Für diesen Test habe ich viel geübt, da ich im Kopfrechnen anfangs sehr langsam war. Quadrat- und Kubikzahlen zu lernen schadet nicht. Zweimal war ich unkonzentriert und konnte mir die Aufgabe nicht merken, den Warnton hörte ich auch das ein oder andere Mal. Insgesamt lief's hier aber besser als erwartet, wobei ich Flüchtigkeitsfehler aber nicht ausschließen möchte.

PSY: 0
Lässt sich nicht wirklich bewerten. Es gibt immer nur zwei Auswahlmöglichkeiten, wobei die Entscheidung mir z.T. wirklich schwer fiel: Manchmal trafen beide Antworten auf mich zu, manchmal beide gar nicht. Einige Fragen brachten mich zum Schmunzeln. Alle Fragen habe ich ehrlich und möglichst aus dem Bauch heraus beantwortet, ohne lange zu zögern. Denkt auf keinen Fall zu lange nach und auf gar keinen Fall nach dem Motto: "Welche Antworten wollen die gerne sehen?" Wer fertig war durfte früher in die Pause.

10min Pause

MIC: 0
Wirklich üben konnte man für diesen Test nicht, meine Vorbereitung beschränkte sich deshalb auf die Anleitungs-PDF. Wir wurden schrittweise an die Instrumente und Aufgaben herangeführt, vor jedem bewerteten Durchgang konnte man üben. Flugerfahrung nützt einem gar nichts; das Reaktionsverhalten auf die Steuereingaben ist extrem träge und verzögert und entspricht wohl eher dem eines Flugzeuträgers der Nimitz-Klasse als dem eines Flugzeuges. Durch Turbulenzen kam es zeitweise zu etwas größeren Abweichungen und bei der Akustikaufgabe habe ich mich mindestens einmal verklickt. Insgesamt war der Test aber machbar, wobei ich nur schwer einschätzen kann, welche Leistungen das DLR hier von den Bewerbern tatsächlich verlangt.

1 Stunde Mittagspause

RAG: --
Weiter ging es mit Rechenaufgaben - definitiv mein schlechtester Test. Die Fragen in meinem Aufgabenpool waren anders als erwartet und ähneltem dem CBT nur wenig. Was die Schwierigkeit angeht wären die Aufgaben durchaus alle lösbar gewesen, das Problem war hier meine Vorbereitung, da ich einfach ganz andere Arten von Fragen erwartet hatte (etwa so wie im CBT). Meistens musste man die Lösungen mit dem Eingabefeld eintippen, Multiple-Choice-Fragen waren eher selten. Etwa ein Drittel der Fragen konnte ich sicher beantworten, beim Rest war ich mir nicht sicher und musste länger nachdenken und rumprobieren, während mir schon die Zeit im Nacken hing. Bei ein paar Aufgaben habe ich zum Schluss geraten.

PPT: -
In der Vorbereitung schaffte ich die 40 Würfel zumeist in 17-18min, hatte also immer einen kleinen Zeitpuffer. Vor Beginn des Tests wird nochmals explizit darauf hingewiesen, dass falsche Würfel zu Punktabzug führen. Ich entschied mich deshalb, lieber etwas gründlicher und langsamer zu arbeiten - ein Fehler, wie sich herausstellen sollte: Ich kam bis zu Würfel 36, dann war die Zeit um. Die bearbeiteten Würfel dürften dafür aber weitestgehend richtig sein.

OWT: +
Mein Lieblingstest in der Vorbereitung, den ich wirklich gerne geübt habe. Auch hier gab es keine großen Überraschungen, der Test war im Prinzip wie im CBT, vielleicht ein kleines bisschen schwerer. Die Gegenübermethode hat mir sehr geholfen, allerdings sollte man sich nicht zu sehr drauf versteifen und auch das "normale" Ablesen üben. Dreimal musste ich auf "nicht gesehen" drücken, ansonsten konnte ich alles ablesen.

10min Pause

WFG: +
In der Vorbereitung hatte ich zuletzt eigentlich immer 100% in 6min. Wer im CBT gut war, wird hier auch keine Schwierigkeiten haben. Die Pfeile sind etwas komplexer als im CBT, aber absolut machbar. Ich habe sehr zügig gearbeitet, aber nicht ganz so schnell wie beim Üben, um Flüchtigkeitsfehler zu vermeiden. Einen Endbildschirm habe ich nicht erreicht.

TEC: -
Der zweite Pysik- und Technikteil. Ich fand ihn schwieriger als TVT, wobei sich die Fragestellungen trotzdem sehr ähnelten. Dieser Teil war vielleicht ein kleines bisschen theoretischer als der erste Teil, ein paar einfache Berechnungen musste man auch machen, die allerdings gut zu lösen waren. Mein praktisches technisches Wissen schätze ich eigentlich als überdurchschnittlich ein, das half mir aber hier herzlich wenig. Wie auch schon der TVT-Teil hat dieser Test eigentlich wenig mit Schulphysik zu tun und die Fragen sind oft sehr hypothetisch aufgebaut. Von wirklich anwendbarer technischer Praxis sind die Aufgaben leider weit entfernt.

ENS: ++
Mit Englisch hatte ich nie Probleme, weshalb ich hierfür bis auf zweimal das CBT durchklicken nichts geübt, sondern mich ausschließlich auf mein Sprachgefühl verlassen habe. Grammatik lief einwandfrei, die meisten Synonyme wusste ich oder ich konnte sie mir einfach herleiten, bei Sprichwörtern musste ich ganz vereinzelt raten. Den Test habe ich einfacher als das CBT empfunden.

15min Pause

PMA: +
Im Prinzip ähnlich wie MIC, nur dass eben zusätzlich noch Fußpedale hinzukommen. Für die Vorbereitung kam zusammen mit den CBT's ein Trainigsvideo, in dem die Steuerung kurz erklärt wird. Anfangs konnte ich das Video nicht öffnen, da mir "Datei bechädigt" angezeigt wurde. Nach ein bisschen Bastelei konnte ich es dann doch abspielen, allerdings immer um 90° gedreht (fragt mich nicht warum). Die CBT's zu den Zusatzaufgaben habe ich ein paarmal durchgespielt, meistens mit 100%. Nun zum Test: Man wird langsam an die einzelnen Steuerungskomponenten herangeführt, bis man am Schluss dann alles gleichzeitig steuern muss. Die Steuerung ist hier viel direkter und nicht so schwammig wie beim MIC. Ich fand den Test deutlich leichter als MIC. Zu guter Letzt kamen dann noch die Zusatzaufgaben hinzu, was dann doch ziemlich fordernd im Bereich Multitasking wird. War ein Testdurchgang beendet, hörte man immer den ganzen Testsaal aufatmen. Wirkliche Verschnaufpausen gab es aber nicht; das Programm wird stramm in den ca. 1 1/2 Stunden durchgezogen. Irgendwie mochte ich diesen Test, es machte trotz der hohen Arbeitsbelastung sogar ein bisschen Spaß. Lustig fand ich irgendwie auch die Geräusche vom hektischen Joystick- und Pedalebedienen und Tasten drücken, die im ganzen Saal zu hören waren.

Damit war die BU um ca. 17:30 beendet. Insgesamt lässt sich sagen, dass es ein sehr anstrengender Tag war, die Tests aber durchaus auch Spaß machen konnten. Tatsächlich kann ich nur sehr schwer einschätzen, ob meine Leistungen insgesamt ausreichend sind. Vor allem mit RAG und TEC bin ich mir unsicher. Ich hoffe, dass ich meinen Patzer in RAG zumindest ein bisschen durch KRN ausgleichen kann. Tests auf die ich gezielter üben konnte, liefen hingegen ganz Ok oder sogar besser als erwartet. MIC und PMA kann ich gar nicht einschätzen, da ich nicht weiß, welche Leistungen erwartet werden und welche Abweichungen normal sind. Darüber lässt sich nur spekulieren. Was PSY angeht kann ich nur hoffen, dass ich einigermaßen in das Muster passe, weil hier vermutlich einfach ein ganz bestimmter Typ Mensch gesucht wird, aber darauf hat man ja nicht wirklich einen Einfluss. Jetzt heißt es erst mal abwarten bis das Ergebnis kommt...

Allen, die ihre BU noch vor sich haben wünsche ich natürlich ganz viel Erfolg!



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