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Erfahrungsbericht Aerologic 2019

 
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alarmrotte
Bruchpilot
Bruchpilot


Anmeldungsdatum: 18.07.2019
Beiträge: 3

BeitragVerfasst am: Do Jul 18, 2019 3:04 pm    Titel: Erfahrungsbericht Aerologic 2019 Antworten mit Zitat

Da ich seit vielen Jahren im Pilotenboard als Gast unterwegs bin, und mir die diversen Erfahrungsberichte wirklich sehr geholfen haben, dachte ich, ich lege mir endlich mal ein Account an, um ebenfalls meinen Beitrag leisten zu können.

Mittlerweile sind knapp zwei Monate seit meinem Assessment bei der Aerologic vergangen. Auch wenn mir vielleicht nicht mehr jedes kleinste Detail einfällt, ist das Gröbste definitiv noch vorhanden.

Da ich seit vielen Jahren die ATPL-Ausbildung bei der TFC in Kooperation mit Aerologic für mich persönlich als den z.Z. besten Weg in Cockpit erachte, hatte ich mich Anfang des Jahres sehr über die Einladung zum Auswahlverfahren im Juni gefreut. Zur Vorbereitung auf das Assessment haben mir die alten Klassiker gedient: Zum Einen "Der Pilotentest" von Hesse & Schrader. Ist das Geld definitiv nach wie vor Wert und ist meiner Meinung nach die optimale Vorbereitung. Zusätzlich habe ich Skytest benutzt um auch schon etwas praktische Übung sammeln zu können. Obwohl ich direkt nachdem ich meine Einladung erhielt, sofort anfing mich mit der Vorbereitung zu befassen, fing ich erst ca. drei Wochen vor dem Assessment an mich ernsthaft auf einer täglichen Basis vorzubereiten.

Wie in den vorherigen EB's schon erläutert findet der Auswahlprozess der Aerologic auf drei Tage verteilt statt. Einige Sachen sind gleich geblieben, andere hingegen haben sich verändert.


TAG 1


Der erste Teil des Assessments fand anfang Juni in Berlin statt. So fand ich mich am Morgen des großen Tages im Holiday Inn am Flughafen Schönefeld mit ca. 20 anderen Bewerbern. Nervosität und Aufregung waren deutlich vorhanden, drum war es eine angenehme Überraschung als der Leiter des Assessments, Captain Jörg Höhnerbach (Firmenpsychologe Aerologic), erstmal für bestimmt 45 Minuten anfing munter loszuplaudern. Er erzählte entspannnt von seinem Werdegang, von aktuellen Themen aus den Nachrichten und einfach was ihm sonst noch so einfiel. Very Happy Dies sorgte dafür, dass mir meine anfängliche Aufregung schleunigst genommen wurde.

Es fing an mit einem simplen Vigilanztest, wie aus den anderen EBs schon bekannt. Ein Radarstrahl tastet einen Luftraum ab. Die Aufgabe bestand darin, jedes Mal die Leertaste zu drücken, sobald der Strahl einen Kreis statt einem Viereck zum Vorschein brachte. Super simple Sache. Das ganze dauerte ca. 30 Minuten.

Allgemeinwissen:
Es werden allerlei Fragen zu Politik, Geografie, Geschichte und Kultur gestellt. Einige kann man sicher beantworten, aber das Ziel ist es ganz sicher nicht jede Frage fehlerfrei beantworten zu können.

Englisch:
Ein ziemlich großer Fragensatz, der bestimmt 45 Minuten in Anspruch nahm. Die Fragen werden in den jeweiligen Aufgabenblöcken immer schwieriger, sind dennoch größtenteils gut machbar. Diese Aufgabe erfolgt zwar unter Zeitdruck, dieser stellt aber eigentlich keine große Hürde dar.

TVT/Physik:
Die TVT Aufgaben aus dem Pilotentest Buch wurden teilweise eins zu eins im Assessment verwendet. Es kamen selbstverständlich einige komplexere Fragen dazu, die man aber eigentlich alle gut schaffen kann. Längere Aufgaben für die eine Berechnung mit Formeln nötig wäre, kamen nicht vor.

Mathe:
Ebenfalls sehr wichtig. Die Fragen sind sehr human, drum sollte man dann die Sachen die abgefragt werden eigentlich auch echt gut draufhaben. Dreisatz, Prozentrechnen, Flächen- und Volumenberechnung kamen mitunter vor.
WICHTIG: Kopfrechnen blieb in diesem Assessment überraschenderweise komplett aus! Ist laut Erfahrungsberichten in jedem bisherigen Assessment im klassischen Aerologic Format (im Hesse Schrader Buch glaube ich Speed-Kopfrechnen genannt) vorgekommen. Drum bereitet euch besser ordentlich drauf vor, man weiß ja nie wie sich das Verfahren in Zukunft verändern wird.

Logik:
Dies war für die Meisten der schwierigste Fragenblock. Zum einen kam ein klassischer Würfelklappentest vor. Dazu muss nicht viel gesagt werden. Im zweiten Test musste man einen in jeder Aufgabe ausführlicher werdenden Text lesen, in dem z.B. die freundschaftlichen Beziehungen mehrerer Leute beschrieben wurden. Man musste im Anschluss alle Freunde in eine Hierarchie von beliebt zu unbeliebt einordnen. Klingt erstmal sehr einfach... wird aber mit der Zeit echt verdammt knifflig. Außerdem gibt es Fragen wo man Objekte visuell nach dem selben Prinzip in eine Rangordnung einteilen muss. Ich erinnere mich ebenfalls an Zahlenreihen und Objektreihen fortführen. In allen Tests spielte Zeitdruck eine große Rolle, es war kaum möglich alle Aufgaben in der vorgegebenen Zeit zu beantworten, was das Stresslevel auf jeden Fall ein gutes Stück erhöhte.

Psychologie:
Ein extrem langer Fragenblock, der zwischen anderen Tests immer mal wieder auftaucht. Insgesamt beantwortet man bestimmt zwei Stunden lang Psycho-Fragen. Dies erfolgt zum Teil ganz klassisch mit Fragen die auf einer Skala von 1 - 6 (Trifft voll zu - Trifft gar nicht zu) beantwortet werden müssen. Es gibt auch noch ein paar Fragentypen die echt abgespaced sind. z.B. wird hierfür ein Bild eines Steins oder einer Felswand gezeigt und man soll bestimmte Gefühle, die man beim Anblick der Bilder empfindet angeben. Vollkommen irre, aber man muss sich eben Mühe geben die Fragen so gut wie möglich zu beantworten.

Das ist alles, was mir zum jetzigen Zeitpunkt noch einfällt. Ich glaube ich habe hiermit das wichtigste abgedeckt, wobei ich mit Sicherheit einige kleinere Tests vergessen habe. Wenn mir nochmal was einfällt, werde ich dies gerne im nachhinein noch hinzufügen. Was außerdem noch wichtig zu erwähnen ist, ist das der Matrizentest überhaupt nicht vorkam. Auch der, schien in den früheren Assessments extrem wichtig gewesen zu sein, drum habe ich mich intensiv darauf vorbereitet. Umso größer war dann die Überraschung als dieser Test im gesamten Assessment nicht vorkam.

Insgesamt ist das erste Assessment ganz gut machbar. Solange man sich bewusst ist, dass man auf JEDEN Fall Ruhe bewahren muss und sich vom etwaigen Zeitdruck nicht unterkriegen lassen darf, ist alles gut. Natürlich muss man sich auch ordentlich vorbereitet haben, sonst bringt das alles auch nichts mehr, aber ich denke das dürfte für jeden von euch selbstverständlich sein.
Man kann jederzeit aufstehen und sich etwas zu trinken holen. Außerdem darf man zu jedem Zeitpunkt eigenständig den Raum verlassen, aufs Klo gehen oder sich etwas vom Buffet zu Essen holen.


TAG 2


Der zweite Teil des Assessments findet bei der TFC am Rehmanns Hof in Essen statt und ist, wie eigentlich schon immer ein Simulator Assessment. Vorbereitung ist eigentlich nicht notwendig, man muss halt einfach seine Mehrfachbelastbarkeit unter beweis stellen, und das kann man meiner Meinung nach nur schwer oder gar nicht üben.

Die Aufgabe bestand darin, die Piper PA-44 sauber zu fliegen und gleichzeitig akustische Aufgaben zu lösen. Der fliegerische Teil bestand darin den Pitch und die vertikale Geschwigkeit zu kontrollieren (+/- 500ft/min für Steig und Sinkflug), den Kurs zu halten (Kursänderungen auf maximal 20 grad Bank zu begrenzen), und die Manifold Pressure je nach Situation anzupassen. Es ist immens wichtig das dieser Teil wirklich fehlerfrei abläuft. Hinzu kommen dann Fragen, die einem von hintem vom Psychologen gestellt werden. Fragen wie z.B.: "Zählen Sie fünf der Zehn Gebote auf", "Was ist der Satz des Pythagoras?", "Wenn in einem Dreieck zwei Winkel 40 und 70 Grad sind, was ist dann der dritte Winkel?", "Wo steht die Mona Lisa?". Diese Fragen sind zweifelsohne dazu da einen zu verunsichern und teilweise auch durch kopfrechenbedingten Stress vom Fliegen abzuhalten. Einige Fragen müssen schon echt sitzen, anderen hingegen merkt man an, dass sie eigentlich nur zur Ablenkung gedacht sind. Es ist absolut in Ordnung wenn ihr Fragen nicht beantworten könnt, sagt einfach, dass ihr die Antwort nicht wisst und fliegt sauber weiter.


TAG 3


Das Interview findet im Anschluss an den zweiten Tag ebenfalls bei der TFC statt. Das Gespräch dauert ca. 15-20 Minuten. Anwesend sind wieder Herr Höhnerbach, und der Ausbildungsleiter von Aerologic, dessen Namen mir leider entfallen ist. Es werden persönlich zugeschnittene Fragen gestellt. Wichtig ist ebenfalls, dass man konkrete Pläne für die Finanzierung der Ausbildung hat. Bei mir war das Klima sehr entspannt. Es kann natürlich auch sein, dass die Atmosphäre etwas gespannter wird, falls du ihnen einen Grund gibst dich anzuzweifeln. Fazit, einfach selbstsicher in das ganze reingehen und dann wird das schon!


Im Endeffekt lief bei mir alles glatt. Ich fange im September mit der Ausbildung an und freue mich wahnsinnig!! Laughing Wenn ein Traum nach so langen Jahren endlich in Erfüllung geht ist das schon was besonderes!

Ich hoffe, ich konnte einigen mit diesem EB ein wenig weiter helfen. Ich weiß, dass es hiervon nur sehr wenige zum ALFA-Assessment gibt also stellt gerne auch eure Fragen und ich werde mein Bestes geben sie euch so gut wie möglich zu beantworten!
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limaoscarzulu
Captain
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Anmeldungsdatum: 06.02.2019
Beiträge: 104
Wohnort: EDQB/EDFW

BeitragVerfasst am: Do Jul 18, 2019 3:36 pm    Titel: Antworten mit Zitat

Sehr cool, Glückwunsch!
Wir sehen uns dann wohl an der TFC Very Happy
_________________
🇨🇭 SWISS I-VI 2019-2020 [✓]
Board 3.2020 [✓ vorfinanziert]
Nachinterview [✓]
LHG2306-C 🇨🇭
here’s to better days ahead
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AfroEagle
Bruchpilot
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Anmeldungsdatum: 23.07.2019
Beiträge: 1

BeitragVerfasst am: Di Jul 23, 2019 7:12 pm    Titel: Antworten mit Zitat

Hi alarmrotte,

Zum ersten mal herzlichen Glückwunsch.

Und meine frage ist ob du als ab-into oder ready-entry warst?
Weil ich bin ein bisschen verwirrt. Hast du schön 500hrs auf Maschine über 20t?

Weil ich habe die Einladung bekommen und den sim auf B737clasicc oder NG.

Und da habe ich Angst über die mathe😂ich vorbereite mich nur auf dass Speed rechnen. Für das ändere habe ich keine zeit. Von der Einladung habe ich nur zwei Wochen Mich zu vorbereiten.

Und hast du dich mit Hesse und Schrader vorbereitet? Waren die Test gleiche wie auf der Webseite?

Mit freundlichen Grüßen AfroEagle
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Flying Fortress
Captain
Captain


Anmeldungsdatum: 26.01.2016
Beiträge: 94

BeitragVerfasst am: Mi Jul 24, 2019 5:53 pm    Titel: Antworten mit Zitat

Danke für den tollen Erfahrungsbericht, wie lange hat es bei dir gedauert bis du nach deiner Bewerbung zum Einstellungstest eingeladen wurdest?
_________________
No surrender
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TimHe
Bruchpilot
Bruchpilot


Anmeldungsdatum: 20.10.2019
Beiträge: 1

BeitragVerfasst am: So Okt 20, 2019 3:18 pm    Titel: Tests auf englisch oder auf deutsch? Antworten mit Zitat

Hallo zusammen,

erstmal Glückwunsch zur erfolgreichen BU!!

Ich bin gerade dabei mich auf die BU Anfang Dezember vorzubereiten... meine Farge hierzu ist:
Werden die Tests in der BU auf englsich oder auf deutsch gestellt?
Ich frage deshalb, weil ich mir nicht sicher bin, ob ich Sky Test in englsich oder deutsch verwendet soll.

Vielen Dank im Voraus und echt mega mit den ganzen EB! Sie sind alle sehr hilfreich!

beste Grüße
Tim
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Simon490
Bruchpilot
Bruchpilot


Anmeldungsdatum: 14.11.2019
Beiträge: 7
Wohnort: Bocholt

BeitragVerfasst am: Do Nov 14, 2019 3:41 pm    Titel: Aerologic Dezember Antworten mit Zitat

Moin Tim, ich bin auch eingeladen im Dezember, bist du auch am 3. dabei
?
Grüße Simon ✌🏽
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Simon490
Bruchpilot
Bruchpilot


Anmeldungsdatum: 14.11.2019
Beiträge: 7
Wohnort: Bocholt

BeitragVerfasst am: Do Nov 14, 2019 3:42 pm    Titel: Aerologic Dezember Antworten mit Zitat

Weil dann könnten wir ja eventuell Rücksprache halten, wie wir uns vorbereiten und uns gegenseitig helfen ✌🏽
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