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Lufthansa: Ausbildungsstopp?!
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Skyrock
Captain
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Anmeldungsdatum: 05.04.2012
Beiträge: 649

BeitragVerfasst am: So Okt 04, 2020 11:03 am    Titel: Antworten mit Zitat

Flugmensch hat folgendes geschrieben:
Letztenendes sorgt der Markt für ein gerechtes Gehalt, wenn man ihn lässt.


Der Markt sorgt nicht für gerechte Konditionen, weil er nicht perfekt ist und auch nie sein wird. Es wird immer Parteien geben, die eine gewisse Marktmacht über andere haben und diese entsprechend ausnutzen.

Flugmensch hat folgendes geschrieben:
Als Pilot denke ich sind für Anfang FO bis Ende Captain zwischen 50 000 bis max. 150 000 Euro fair und marktgerecht.
Vor allem wenn man bedenkt wie hoch das Angebot an Piloten ist und wie viele bereit sind für kleinere Gehälter zu fliegen, weil sie unbedingt fliegen wollen.


Das ist so ziemlich das, was bei der LH-Mainline im Schnitt verdient wird. Also fair und marktgerecht? Abgesehen davon muss eine Airline wie LH, die sehr hohe Ansprüche an ihr Personal stellt, dann entsprechend auch tiefer in die Tasche greifen. Wenn sie billiges Personal will, muss sie im Umkehrschluss aber auch ihr Niveau senken. Und dazu gehört mMn auch der DLR und die damit einhergehende "1x fail, für immer gesperrt" Politik dazu.

Flugmensch hat folgendes geschrieben:
Dass man einfach Studieren muss und dann mehr als ein FO bei Ocean verdient ist aktuell auch nicht realistisch.
Ein Student hat evtl. auch 5 Jahre unbezahltes Studium hinter sich und viele können froh sein, wenn sie aktuell überhaupt ne Einstiegsstelle finden.
Der Schnitt für Masterabsolventen zum Einstieg lag schon vor Corona unter 50k und aktuell siehts natürlich nicht besser aus. Und in normalen Berufen wachsen die Gehälter nicht so stetig und stark im Karriereverlauf


Die Zahlen für Einstiegsgehälter von Hochschulabsolventen schwanken jedoch je nach Branche und Bundesland stark. Das ist von 24k bis 67k alles dabei. Deshalb habe ich den Vergleich innerhalb des LH Konzerns gemacht und da ist das durchaus nicht unrealistisch. Dass aktuell alle ein Problem haben, einen Job zu finden, liegt auf der Hand.
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RWL2011
Senior First Officer
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Anmeldungsdatum: 28.11.2012
Beiträge: 45

BeitragVerfasst am: So Okt 04, 2020 12:15 pm    Titel: Antworten mit Zitat

Flugmensch hat folgendes geschrieben:
Letztenendes sorgt der Markt für ein gerechtes Gehalt, wenn man ihn lässt.


Genau so sieht es aus und ist in jeder Branche so. Je mehr Personen bereit sind das Geld mit der Schubkarre in die Schulen zu fahren, um den Traum vom Fliegen zu verwirklichen, desto niedriger wird das Gehalt am Ende. Unternehmen wie LH leiden darunter, weil sie Tarife zahlen müssen, Wizz Air erfreut sich dem Programm "Purser to the Cockpit" und zahlt was es für richtig hält und schmücken sich damit, kaum Ausgaben in der Krise zu haben. Wir brauchen kein Europa mit unterschiedlicher sozialer Verantwortung, so wird es langfristig nicht funktionieren. Hoffentlich treffen die LAT Schüler für sich eine richtige Entscheidung.
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Elanonymo
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Anmeldungsdatum: 01.04.2019
Beiträge: 30

BeitragVerfasst am: So Okt 04, 2020 2:42 pm    Titel: Antworten mit Zitat

Wer glaubt, dass im realen Markt ein gerechtes Gehalt entsteht, weil sich der Markt ja selbst reguliert, der sollte eventuell mal ein Ökonomiebuch in die Hand nehmen und tatsächlich auch verstehen was da erzählt wird. Insbesondere mal die Annahmen für ein Marktgleichgewicht anschauen und schauen was heißt denn Marktversagen?
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Flugmensch
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Anmeldungsdatum: 20.04.2011
Beiträge: 769

BeitragVerfasst am: So Okt 04, 2020 3:03 pm    Titel: Antworten mit Zitat

Es ist natürlich einfach mit einer Wischiwaschi-Aussage, die man nicht genauer erklärt, zu argumentieren.

Dass Angebot und Nachfrage von Piloten sich auf das Gehalt auswirken, sollte aber eigentlich klar sein. Dazu Bedarf es keinem vollkommenen Markt, was du höchstwahrscheinlich meinst.

Und generell ist es natürlich auch gerecht, wenn diejenigen den Beruf ausüben, die es am meisten wollen, also auch bereit sind den "größten Preis" dafür zu zahlen und es nicht nur machen, wenn die das große Geld damit verdienen.
Das ist ja ein grundlegendes Prinzip der Marktwirtschaft.

Wenn man da jetzt weit abdriften will, dass Politik sich einmischt, übermächtige Gewerkschaften und Lobbyarbeit über Gehälter entscheiden, dann ist man ganz schnell weiter Richtung Sozialismus, Entscheidungen werden willkürlich und das führt zu wirklichem Marktversagen.
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Alt&Neu
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Anmeldungsdatum: 01.05.2009
Beiträge: 603

BeitragVerfasst am: Mo Okt 05, 2020 9:25 am    Titel: Antworten mit Zitat

Interessanter Bericht in der WiWo : Erfahrungen alter Kapitän - neuer Kapitän... sehr sachlich
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Gast83526
Gast





BeitragVerfasst am: Mo Okt 05, 2020 11:14 am    Titel: Antworten mit Zitat

Wäre es nicht bald an der Zeit mal wieder über eine Insolvenz in Eigenregie nachzudenken? Lufthansa hat beim Staat fast 10 Mrd Euro Schulden, mehrere Milliarden Euro Verpflichtungen für Altersvorsorge und bei den Tarifverhandlungen kommt man auch nicht weiter.

Mit einem Schuldenschnitt und neuen Tarifverträgen wäre man deutlich zukunftsfähiger. Und so ein Schutzschirmverfahren dauert idR 10 Monate, man wäre also pünktlich nach Corona wieder Ready.
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gnarlberg
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Anmeldungsdatum: 05.04.2013
Beiträge: 429

BeitragVerfasst am: Mo Okt 05, 2020 11:19 am    Titel: Antworten mit Zitat

Nach Corona?
erzähl mir mehr.
_________________
Orange is the new Yellow
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brandix
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Anmeldungsdatum: 10.03.2014
Beiträge: 44

BeitragVerfasst am: Mo Okt 05, 2020 12:02 pm    Titel: Antworten mit Zitat

Alt&Neu hat folgendes geschrieben:
Interessanter Bericht in der WiWo : Erfahrungen alter Kapitän - neuer Kapitän... sehr sachlich


Haben Sie einen Link? Ich finde s nicht...
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flapfail
Goldmember
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Anmeldungsdatum: 23.03.2008
Beiträge: 6794
Wohnort: OGLE-2005-BLG-390Lb

BeitragVerfasst am: Mo Okt 05, 2020 12:03 pm    Titel: Antworten mit Zitat

flybywire97 hat folgendes geschrieben:
Wäre es nicht bald an der Zeit mal wieder über eine Insolvenz in Eigenregie nachzudenken? Lufthansa hat beim Staat fast 10 Mrd Euro Schulden, mehrere Milliarden Euro Verpflichtungen für Altersvorsorge und bei den Tarifverhandlungen kommt man auch nicht weiter.

Mit einem Schuldenschnitt und neuen Tarifverträgen wäre man deutlich zukunftsfähiger. Und so ein Schutzschirmverfahren dauert idR 10 Monate, man wäre also pünktlich nach Corona wieder Ready.


Mit den Gewerkschaften wird man sich nicht so schnell einigen können und das Geld läuft aber munter weiter davon. Spätestens nächstes Jahr ist LH Pleite.
Ohne Verpflichtungen für übergangsversorgung und Firmenrenten Hat man bessere Chancen, die pandemie zu überleben. Außerdem kann man das Personal schnell an die neuen Gegebenheiten ( u. A. Kein A380, A346 mehr ) anpassen
_________________
**Happy landings**
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Alt&Neu
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Anmeldungsdatum: 01.05.2009
Beiträge: 603

BeitragVerfasst am: Mo Okt 05, 2020 1:39 pm    Titel: Antworten mit Zitat

Seufz, alle dürfen gerne Du sagen ;-)

Ist Online nicht verfügbar, WiWo Ausgabe 41 gibts am Kiosk diese Woche

Der Staat kann die Knete auch abschreiben oder die Firma wandelt es in Eigenkapital um
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chochaioz
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Anmeldungsdatum: 11.08.2019
Beiträge: 75

BeitragVerfasst am: Mo Okt 05, 2020 8:57 pm    Titel: Antworten mit Zitat

flybywire97 hat folgendes geschrieben:
Wäre es nicht bald an der Zeit mal wieder über eine Insolvenz in Eigenregie nachzudenken? Lufthansa hat beim Staat fast 10 Mrd Euro Schulden, mehrere Milliarden Euro Verpflichtungen für Altersvorsorge und bei den Tarifverhandlungen kommt man auch nicht weiter.

Mit einem Schuldenschnitt und neuen Tarifverträgen wäre man deutlich zukunftsfähiger. Und so ein Schutzschirmverfahren dauert idR 10 Monate, man wäre also pünktlich nach Corona wieder Ready.


Ja so leicht ist das sicherlich nicht. Wenn es ausschließlich die hier hoch angepriesenen Vorteile gibt, warum wurde es dann nicht gemacht und warum machen es andere Firmen nicht auch?

Lufthansa ist nicht das einzige Unternehmen in Deutschland, welches unter extrem hohen Altlasten leidet. Ein VW-Konzern z.B. hat derzeit noch ca. 200 mrd. Euro an offenen Verbindlichkeiten. 200 mrd.!!! Das sind noch einmal ganz andere Dimensionen. Die Automobil-Industrie erhält in Deutschland politischen Rückgrat wie kaum eine andere, können sich also nahezu alles erlauben, ohne mit tiefgreifenden Konsequenzen rechnen zu müssen (Siehe Abgas-Skandal). Wenn so eine Insolvenz in Eigenregie so einfach umzusetzen wäre, dann wären sicherlich viele andere Konzerne (z.B. VW) schon eher auf die Idee gekommen.

Außerdem würde es absolut nicht unserem aktuellen Finanzsystem entsprechen, wenn jeder auf „Pump“ ein funktionierendes Business aufbaut und sich dann durch Insolvenz in Eigenregie von allen Verbindlichkeiten loslöst.

In meinen Augen muss also noch einiges passieren, bis die Lufthansa so etwas wie Insolvenz in Eigenregie durchzieht.... mal ganz abgesehen von dem, was man alles verlieren würde... (SWISS, LH-Technik...)
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Skyrock
Captain
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Anmeldungsdatum: 05.04.2012
Beiträge: 649

BeitragVerfasst am: Di Okt 06, 2020 4:22 pm    Titel: Antworten mit Zitat

Flugmensch hat folgendes geschrieben:
Es ist natürlich einfach mit einer Wischiwaschi-Aussage, die man nicht genauer erklärt, zu argumentieren.

Dass Angebot und Nachfrage von Piloten sich auf das Gehalt auswirken, sollte aber eigentlich klar sein. Dazu Bedarf es keinem vollkommenen Markt, was du höchstwahrscheinlich meinst.


Wie gut das Funktioniert, kann man ja an Pflegeberufen, LKW-Fahrern oder Erziehern im Kindergarten beobachten. Man findet keine Leute, um die Stellen zu füllen, erhöht aber auch nicht das Gehalt, um diese Berufe attraktiver für den Nachwuchs zu machen.

Flugmensch hat folgendes geschrieben:
Und generell ist es natürlich auch gerecht, wenn diejenigen den Beruf ausüben, die es am meisten wollen, also auch bereit sind den "größten Preis" dafür zu zahlen und es nicht nur machen, wenn die das große Geld damit verdienen.
Das ist ja ein grundlegendes Prinzip der Marktwirtschaft.


Dann darf man also in dem Job, den man gerne ausübt, kein gutes Gehalt verdienen? Mag ja sein, dass motivierte Menschen ggf. etwas geringere Gehälter akzeptieren würden. Am Ende ist ein Job aber immer noch ein Job und ich biete meine Skills, meine Zeit und meine Erfahrungen für einen Preis an. Noch dazu, wenn ich solche Anlaufkosten und solche Risiken wie vorher genannt habe. Zusätzlich sind die motivierten Leute auch die, die mehr Leistungsbereitschaft zeigen und bessere Ergebnisse bringen. Da sollte man sich schon überlegen, wie tief man mit dem Gehalt wirklich gehen möchte, Stichwort "Dienst nach Vorschrift".

Flugmensch hat folgendes geschrieben:
Wenn man da jetzt weit abdriften will, dass Politik sich einmischt, übermächtige Gewerkschaften und Lobbyarbeit über Gehälter entscheiden, dann ist man ganz schnell weiter Richtung Sozialismus, Entscheidungen werden willkürlich und das führt zu wirklichem Marktversagen.


Jetzt mach mal halblang. Durch was wurde denn die letzte Finanzkrise 2008 ausgelöst? Ein Tipp: die von dir genannten Parteien waren es nicht Wink Aber wenn man es dann verbockt hat und es von alleine nicht mehr gerettet bekommt, dann ist der Staat doch der Freund und Helfer, der den Karren aus dem Dreck ziehen darf, nicht wahr?
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