Bundesweiter Test für Möchtegerns? Was is hier los?

[captain_chaos]

Tach!

In der letzten Aero gibt's nen grossen Artikel über Ausbildung in Deutschland.
In einem Teil war auch die rede von einem Bundesweiten Einstellungstest! Der generell für alle neuen Flugschüler in BRD gelten.

So eine Art GAPF für jedermann. Oder auch eine Art DLR Test für jeden der die Ausbildung zum Verkehrspiloten beginnen möchte.

Einfach mit dem Hintergrund jedem Neuling eine unabhängige Rückmeldung zu geben ob dieser Beruf überhaupt für ihn Frage kommt.

Im Vordergrund soll auch ein IQ Test stehen.

Nun ja, eigentlich ne gute Idee. Endlich bekommt man ein Bild über die eigenen Leistungen. Unabhängig von einer Flugschule. Die malen die Welt nähmlich öffters schöner als sie ist...

Hoffe nur, dass dieser Test nicht wie die unsinnigen DLR Tests druchgeführt wird.

"OHH Herr XY tut mir leid wir kennen sie immerhin schon gut eine Stunde leider passen sie gar nicht zu unserm Unternehmen. Der näschte bitte!"

[pilot8]

Hy captain_chaos,

also ich zitiere mal aus dem Aero-Artikel den du ansprichst:

"In diesem Sinne will der Verband der Deutschen Verkehrsfliegerschulen (VDV) noch in diesem Herbst einen eigenen Eignungstest einführen, den die künftigen Schüler der Verbandsflugschulen vor Ausbildungsbeginn zu bestehen haben. Gänzlich anders als GAPF- oder DLR-Test, soll er aufgebaut und vor allem ständig verändert werden, dass eine gezielte Vorbereitung nicht mehr (so leicht) möglich ist, wobei vorrangig ein IQ-Test zur Debatte steht. Der Eignungstest wird vermutlich kostenpflichtig sein, soll aber, so Jürgen Höhnerbach, der federführend an der Entwicklung des Tests beteiligt ist, so gut werden, dass er sich zu einem "Muss" für die Fluggesellschaften entwickelt."....

Also dein Post verdreht so ziemlich den ganzen Kommentar!!
Erstens gehören lange nicht alle Flugschulen zum VDV, zweitens soll er ja GÄNZLICH anders sein als GAPF oder DLR (wie auch immer das ausschauen soll).

Ist nicht böse gemeint, aber vielleicht solltest du das nächste Mal etwas genauer das Wiedergeben was du gelesen hast, um nicht unnötige Gerüchte und Diskussionen loszutreten.

Gruß
pilot8

[captain_chaos]

Sorry... steckt ne menge Interpreation von mir drin. Ist nun schon länger her, dass ich die Ausgabe gelesen habe.

Dennoch, wenn man die Sache weiter-spinnt,
könnte da schon der Weg hinterstecken, den ich (fälschlicher Weise) angesprochen habe.

Nähmlich, allgemeiner Test für alle die eine Fliegerausbildung anfangen möchten. Grund genug zur Diskussion, denke ich.

Auch wenn hier nur der VDV die Pläne schmiedet so gehören da schon einige Flugschulen zu... meine auch.

Aber eine Aussage steckt für mich klar dahinter: Dieser Test wird die selbe Funktion wie ein DLR o- GAPF Test sein.

Möglichst frühe Selektion der Kanidaten...natürlich nur als Empfehlung, da es ja sonst viel weniger Flugschüler geben würde. Also ich weiss nicht...

[wflight737]

Generell finde ich solche Tests nicht so verkehrt, welche nicht nur stur auf ein Unternehmen ausgerichtet sind (wie z.B. der DLR-Test).

Warum sollten sich denn die Flugschulen ins eigene Fleisch schneiden wollen, und nur aus unberechtigter "Boshaftigkeit" potentzielle Schüler schon im Voraus ausselektieren?!

Denke vielmehr, dass darauf geachtet werden soll, dass nur Aspiranten die Schulung beginnen, die auch das Potential dazu aufweisen. Eine Pilotenausbildung ist nicht mal irgendeine Investition, die Voraussetzungen sollte man schon dafür besitzen. Wäre doch wirklich schlimm, wenn allzu viele die Ausbildung auf halbem Weg abbrechen müssten. Das wiederum würde ja auch einer Schule einen schlechteren Ruf verpassen.

Und je mehr Schulen sich an einem solchen Test beteiligen, um so objektiver kann letztendlich ein Ergebnis nach der Absolvierung dieses Tests entstehen. Und mögliche schulbedingte Subjektivität, welche z.B. aufgrund der Kooperation von Intercockpit mit dem GAPF-Test entsteht, kann hier ausgeschlossen werden.

Bin kein Fan von großen Tests, aber diesen Trend finde ich persönlich gar nicht mal so schlecht...

LG
wflight

[Thor Kaufman]

Der Test sollte auf jeden Fall wiederholbar sein, schließlich kann man sich ja weiterentwickeln.

[MasterCaution]

[captain_chaos]

mmm

Lufthansa ist es aber auch selbst Schuld, dass da so viele Bewerber pro Jahr auflaufen, oder?

"Ready for Take-Off" eine super designtes Info-Helft. Wer kennt es nicht?!

Ist aber auch logisch! Wer die besten Leute einstellen möchte, der muss sich zunächst eine grosse Palette an Aspiranten zulegen. (siehe Fliesband BU).

Und wenn du mal den anderen Leuten im Warteraum BU zuhörst, wirste merken, wie wenige eigentlich wirklich für den Bereich Cockpit in Frage kommen.... rein von den Interessen her! (Nicht falsch verstehen bitte)

However, ist nur meine persönliche Kritik am Fliesband - Verfahren grosser Unternehmen. Und ja, du hasst recht (MC). Schau dir das mal bei anderen Unternehmen an. Assesment Center - Fluch oder Segen?

Da ist es teilweise noch schlimmer!

[Patrik]

Ohne Arme keine Kekse

Das Prestigeobjekt Pilot kennt jeder und jeder will es mal versuchen. Damit muss man rechnen und auch fairerweise sagen, dass die Lufthansa jedem die Chance gibt mit Abitur sich dort zu bewerben.
Versetzt dich in die Lage eines Unternehmens, welches global agiert. Ich würde es nicht anders machen
_________________
Schöne Grüße!

[Hoon]

Ich hab den Artikel zwar nicht gelesen, aber ich hab ne Meinung dazu !

Stichwort Fließband BU: Klar, sonderlich persönlich ist diese BU nicht. Aber auf der anderen Seite steht, dass wirklich jeder eingeladen wird, der die Rahmendbedinungen erfüllt. Das ist schonmal viel wert. Als ReadyEntry verschickt man weltweit Bewerbungen und kann nur hoffen, dass man eine Einladung bekommt. Wer also so viele Bewerber einlädt muss ein unkompliziertes Konzept entwickeln. Eine Alternative wäre nur die Spitze der Bewerber mit z.B. besten AbiErgebnissen... einzuladen. Die könnten dann mit Handschlag begrüßt werden.

Stichwort Einheitstest: Klingt im Prinzip nicht schlecht. Nur das mit der ständigen Veränderung halte ich für weniger überzeugend. Wer mal in eine Testentwicklung (unabhängig vom Thema) reingeschnuppert hat, weiß dass das ein riesen Aufwand ist. Er muss fair sein, nicht heute schwerer, morgen leichter. Er muss umfangreich getestet werden usw.

Ein großes Problem des Tests sehe ich auch darin, dass wer diesen Test in den Sand setzt (warum auch immer) in der Fliegerei keinen Fuss mehr in die Tür bekommt. Außerdem wird sich dennoch jede Airline das Recht vorbehalten die Leute aufs Genaueste zu checken. Wozu also das Ganze ?

[Lufthansa 301]

Nun dann möchte ich auch mal meine Meinung kund tun:

Man kann durchaus die Meinung vertreten, dass es solche Teste nicht für umsonst gibt.
Zunächst sollen sie die Vielzahl der Bewerber auf ein erträgliches Maß reduzieren, wie eben
jeder Einstellungstest. Dabei geht es aber nicht primär um Reduzierung auf Basis der Quantität
sondern der Qualität.
Solche Teste sollen der Firma und besonders einem persönlich zeigen, ob man für den erwählten
Beruf/Ausbildung geeignet ist. Einstellungstests beschränken sich nicht nur auf die Luftfahrt, in jeder
Branche gibt es neuerdings Einstellungstests oder zumindest Mindest-/Vorraussetzungen.

Ein Wirtschaftinformatiker kann auch nicht von heute auf Morgen im Krankenhaus arbeiten!

So denke ich macht es Sinn und ist auch im Interesser aller, wenn die Flugschulen ein
einheitliches Konzept erarbeiten wollen, aus dem ein standardisierter Test entstehen soll.
Die Gefahr ist sicherlich, dass diese Tests auch von wirtschaftlichen Interessen geprägt sein
werden – dennoch denke ich müssen diese sein.

Der Beruf Pilot ist ein verantwortungsvoller, mit einem hohen technischer Anspruch. Oft fällt es
schwer das zu akzeptieren, besonders wenn man die Einstellungstest nicht besteht. Aber es
zeigt einem nur (sollte zumindest), dass man eben für diesen speziellen Beruf nicht
geeignet ist. Jetzt werden sicher einige sagen, dass das Tagesform abhängig ist, das stimmt
mit Sicherheit. Doch bei einer derart großen Anzahl an Bewerbern würden mit Sicherheit
die meisten es noch einmal versuchen wollen … wie soll das gehen?
_________________
If there is no Boeing,
I´am not going!

[Julian_m]

In dieser Thematik verweise ich gerne auf die Medizinuni von Graz.
Nach einem Urteil, dass sich auch ausländische Studenten in Österreich für Medizin einschreiben können, hatten die Unis dort eine gleiche, wenn nicht härtere Auslese zu betreiben.
Die Uni Graz hat das ganze mit einem Ferstudium von einem Jahr gelöst.
Nach diesen Fernstudium kam dann eine sehr harte Prüfung, die auch aus einem IQ-Test bestand und damit wurde die Anzahl der Studenten auf ein realistisches Maß reduziert.
Wenn die Lufthansa so ein Modell einführen würde, könnte sich niemand mehr über eine schlechte Tagesform beklagen, weil Wissen einem nicht gänzlich entfällt und der IQ(verglichen mit anderen Test) relativ konstant ist. Kommerzielle Vorbereitung wäre auch obsolet.
Außerdem kann niemand einem Bewerber, der ein ganzes Jahr opfert mangelnde Motivation vorwerfen.
Finanziell kommt das ganze auch nicht teurer als das DLR-Theater und hier hätte man objektive Ergebnisse vorzuweisen, mit denen man Entscheidungen begründen kann, anstatt pseudowissenschaftlicher Plattitüden wie Firmenprofil, Kompromissbereitschaft, etc.

Das ganze hat nur den Nachteil, dass die Leute sich vor der Bewerbung Gedanken machen, ob der Job das richtige ist.
Dann könnte man nämlich nicht mehr 92% Absagen erteilen und das ist es ja schließlich, was den guten Ruf der Lufthansa-Piloten ausmacht.

[FoxDelta]