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Die arroganten Piloten (oder die die es werden wollen)
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RedEagle
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Anmeldungsdatum: 23.02.2004
Beiträge: 136
Wohnort: Bad Honnef, NRW

BeitragVerfasst am: Do Jul 28, 2005 3:41 am    Titel: Die arroganten Piloten (oder die die es werden wollen) Antworten mit Zitat

http://www.reisebineforum.de/viewtopic.php?t=7737

Lest euch das mal durch... geht erst weiter unten los...
Da habe ich denen erklaert, was so der ATPL kostet, und da ist man dann sofort arrogant...
Ich bin im uerbigen dort auch RedEagle...

Schoene Gruesse aus Cairns
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tigger
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BeitragVerfasst am: Do Jul 28, 2005 9:09 am    Titel: Antworten mit Zitat

.. da steht wir brauchen einen nick und nen passw.. Wink
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MasterCaution
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Anmeldungsdatum: 06.10.2003
Beiträge: 740

BeitragVerfasst am: Do Jul 28, 2005 10:10 am    Titel: Antworten mit Zitat

Hm, sei mir nicht böse RedEagle aber ganz unrecht haben die nicht.
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jonas
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Anmeldungsdatum: 03.02.2003
Beiträge: 2317
Wohnort: Paradise City

BeitragVerfasst am: Do Jul 28, 2005 11:12 am    Titel: Antworten mit Zitat

Da kann ich MasterCaution nur Recht geben! Was hast du denn als Reaktion auf deine Statements erwartet? Einen Korb voller Blumen? Du polarisierst schon sehr stark mit deinen Aussagen...und ich kann mich dem Eindruck nicht erwehren, dass du wirklich noch etwas "grün hinter den Ohren" bist! Du bist gerade mal mit der Schule fertig und redest von WHU-Abschlüssen, bei denen die Leute 13.000,- € pro Monat verdienen! Auch die Sache mit dem ATPL hat doch dort in einem Reiseforum eigentlich gar nichts zu suchen, jedenfalls nicht in dem von dir dargestellten Zusammenhang.
Das Beispiel mit Air Canada ist auch etwas fehl am Platze, zumal du dich erstmal über die eigentlichen Hintergründe informieren solltest! Es war nämlich mitnichten so, wie du es dargestellt hast...Wenn du schon sowas bringst, musst du auch richtig recherchieren!
Vielleicht ist die Zeit als Backpacker, Fruitpicker, etc. für dich ne wertvolle Erfahrung, um mal das Ganze aus ner anderen Perspektive zu sehen! Das wird dir gut tun...Aber eines kann ich dir jetzt schon prophezeien: Mit deiner Einstellung, sollte sie sich nicht ändern, eckst du noch diverse Male an!
zum Thema Studium: Ich selbst bin an einer staatlichen Uni und bin top zufrieden. Ich kann mich auch keineswegs über zuwenig Arbeit beklagen! Ich wüßte nicht, wann ich mal wirklich Semesterferien hatte! Der erforderliche Aufwand, den du für einen Studiengang betreiben musst, hängt nicht mit dem Status der Uni zusammen (privat oder staatlich), sondern mit dem gewählten Studiengang!
Jeder Ing.-Studiengang erfordert einen hohen Lernaufwand neben einem gewissen Maß an technischem Verständnis und physikalischem/mathematischem Grundwissen...das ist nunmal so! Egal wo! Deine permanenten Beispiele und Hinweise auf vermeintlich faule/perspektivlose Studenten an staatlichen Unis sind nur ein weiteres Indiz für deine Unerfahrenheit...wenn man solche Lebensabschnitte nicht schon selbst erfahren hat, kann man eben nicht so "auf die Pferde hauen" wie du! Etwas mehr Understatement würde dir ganz gut tun...Wir sprechen uns wieder nach deinen ersten Semestern!

Gruß, jonas
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vogelmann
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Anmeldungsdatum: 20.03.2003
Beiträge: 2165
Wohnort: HH

BeitragVerfasst am: Do Jul 28, 2005 11:29 am    Titel: Antworten mit Zitat

Das kann ich mir leider nicht anschauen, haben die wohl gelöscht ?!

Auch wenn ich das nicht gelesen habe, kann ich nur die plötzlich auftretende Arroganz der BU/FQ-Besteher bestätigen. Schaffen son kleinen Test und werden gleich hochnäsig.
VIelleicht hab ich ja jetzt am Thema vorbeigeredet, wer weiß =)

Vogel
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Romeo.Mike
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Anmeldungsdatum: 04.02.2003
Beiträge: 4355

BeitragVerfasst am: Do Jul 28, 2005 12:51 pm    Titel: Antworten mit Zitat

Moin,

@vogel, in dem Beitrag ging es nicht um die LH NFFs, aber sicherlich gibt es auch hier und da einen der die Bodenhaftung verloren hat, in einigen Kursen mehr als in anderen, immer wieder schade solche Leute zu erleben, aber ich kenne momentan keinen an der LFT der die Bodenhaftung verloren hat, aber über den Weg gelaufen sind mir auch schon ein paar Mal solche Leute...

Zum Beitrag in dem Forum kann ich echt nur sagen, dass du, RedEagle, die Welt wirklich noch zu gutmütig siehst.
Du willst den ATPL machen, damit du den machen kannst, willst du zu einer privaten FH, die nicht gerade preiswert ist.
Besonders interessant ist ja die Aussage, dass du der Meinung bist, dass in 4 Jahren eh noch viel zu viele Arbeitslose Piloten in der EU vorhanden sind und deutest ja quasi an, dass sich die Situation nach deiner Ausbildung geändert hat. Woher willst du das wissen? Selbst zu besten Zeiten der Airlines, wo händeringend Piloten gesucht wurden, gab es Arbeitslose Piloten.

Zu deiner Äußerung, warum sich die Studies nach dem Studium mit Praktika rumärgern und ausgebeutet werden, kann man nur sagen dass dies die Regeln des Kapitalismus sind. Angebot und Nachfrage. Das Angebot an fertigen Dipl. Ing.s ist größer als die Nachfrage, also können es sich die Firmen leisten nur Praktika zu vergeben.
Wenn du einen Job haben willst, mit dem du später was anfangen kannst, solltest du möglichst keine Lücken im Lebenslauf haben, daher ist es mehr als nur Sinnvoll Praktika zu machen.
Du kannst das quasi vergleichen mit der Ausbeutung des Personals bei der Air Berlin. Niki und die AB können es sich momentan leisten den Piloten so gut wie nichts zu zahlen, da das Angebot an Piloten sehr hoch ist.
Die Piloten haben quasi keine andere Wahl als unter Wert zu arbeiten, denn sonst verfällt die Lizenz und das Wissen. (Ein Student, der nicht in seinem Bereich weiter arbeitet, wird auch irgendwann den Anschluss zur Materie verlieren und das geht schneller als du denkst, also helfen da Praktika deutlich weiter.)
Viele Air Berlin Piloten fliegen dort für ein paar Jahre um dann mit genug Stunden und einem Rating zu Airlines zu wechseln, bei denen man genug verdient, so dass man sich finanziell keine Sorgen mehr machen muss.
Ich würde auch einige Jahre für die AB fliegen um dann irgendwann bei einer Airline zu landen, bei der ich mich wohl fühle und mir über das Geld keine Sorgen mehr machen muss und ich brauche beim besten Willen kein Gehalt wie bei Cathay und Co. sondern einfach genug um die laufenden Lebenskosten zu decken und dann zum Lebensabend hin genug Reserve zu haben, mit der ich dann normal leben kann.

Der Bericht bei N-TV, den du gerne öfter erwähnst, kann man eindeutig vergessen, denn du glaubst doch nicht im Ernst, dass das objektiver Journalismus war, oder?
Ich bin selber Student der TUB und ich kenne da auch ganz andere Bilder. Letztendlich wird im Fernsehen alles immer zurechtgeschnitten wie man es braucht. (Siehe bei Pro Sieben letztens die Nachrichten mit dem Piloten der in der Cirrus SR-22 die Crew des Fernsehsenders über Berlin geflogen hat um den zu zeigen wie harmlos das alles ist und man kaum Schaden anrichten kann. Daraus wurde ein Bericht, was für eine riesen Gefahr doch die Kleinflugzeuge darstellen. Bei der Presse wird einem immer das Wort im Mund umgedreht...)

Letztendlich ist es schon wichtig Träume und Ziele zu haben, das weiß ich aus eigener Erfahrung, aber wir meinen es hier nicht böse mit dir, sondern wir wollen dir hier nur die Augen für die Realität öffnen.
Also halte an deinem Ziel, zu studieren und dann neben der Arbeit als Dipl. Ing. den ATPL zu machen aufrecht und kämpf dafür, es lohnt sich. Allerdings ist es halt auch wichtig in einigen Punkten realistisch (aber auch nicht wie einige Leute pessimistisch) zu bleiben. Optimismus ist immer eine gute Grundlage, nur muss man aufpassen dass man nicht zu optimistisch wird, der Fall, der danach kommen kann, kann verdammt schmerzhaft werden.


Gruß

Romeo Mike


Zuletzt bearbeitet von Romeo.Mike am Do Jul 28, 2005 12:57 pm, insgesamt einmal bearbeitet
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MasterCaution
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Anmeldungsdatum: 06.10.2003
Beiträge: 740

BeitragVerfasst am: Do Jul 28, 2005 12:53 pm    Titel: Antworten mit Zitat

vogelmann hat folgendes geschrieben:
VIelleicht hab ich ja jetzt am Thema vorbeigeredet, wer weiß =)


Ja, hast du! Er hat weder BU noch FQ bestanden.

Hmm, findest du, dass ich arrogant bin?
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Creave
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Anmeldungsdatum: 18.11.2003
Beiträge: 609

BeitragVerfasst am: Do Jul 28, 2005 4:25 pm    Titel: Antworten mit Zitat

@vogel - wacken 2005 - schließe die LFT für drei Tage und ich bin dabei..

sorry für offtopic.
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RedEagle
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Anmeldungsdatum: 23.02.2004
Beiträge: 136
Wohnort: Bad Honnef, NRW

BeitragVerfasst am: Sa Jul 30, 2005 5:13 am    Titel: Antworten mit Zitat

Ich habe lediglich dargestellt, wie es bei n-tv war. Das der Bericht eindeutig fuer die WHU war, ist mir klar... aber in diesem Zusammenhang gibt mir der Bereicht eben recht, und deswegen erwaehne ich ihn...

Zum Thema AB, Nicki... etc... Wuerden alle, und damit meine ich alle Piloten sagen, dass sie fuer dieses Geld nicht mehr fliegen und es dann auch machen, dann wuerden es sich einige im Managements anders ueberlegen.

Zum Thema AC
Du hast recht, dass ich die Hintergruende nicht genau weiss, nur das einige Piloten ihren Mund auf gemacht haben, ueber die "Gewerkschaft" und dadurch die Bestellungen abgeblockt wurden.
Wieder war das nur dazu da, um meine Stellung zu staerken, d.h., man nur etwas aendern kann, wenn man sich nicht immer alles gefallen laest.

Zu den privatem Studium...
Es ist eben ein Studiengang der mich interessiert, und daher moechte ich dort studieren. Warum ist das Studium in BH ueberteuert? 7700E fuer ein Jahr ist fuer eine pr. FH normal. Es gibt teurere BS, in D.

Das ich wenig Lebenserfahrung habe weiss ich selbst, aber deswegen bin ich ja ein Jahr in AU unterwegs, um erwachsen zu werden. Aber auch danach werde ich von mir immer ein bisschen mehr verlangen, als ich mir selbst zutraue.
Wie heisst das Sprichwort: Wer von sich selbst erwartet, stets das beste zu bekommen, der bekommt es meistens auch.

Schoene Gruesse aus Cairns
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Romeo.Mike
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Anmeldungsdatum: 04.02.2003
Beiträge: 4355

BeitragVerfasst am: Sa Jul 30, 2005 7:56 am    Titel: Antworten mit Zitat

RedEagle hat folgendes geschrieben:
Zum Thema AB, Nicki... etc... Wuerden alle, und damit meine ich alle Piloten sagen, dass sie fuer dieses Geld nicht mehr fliegen und es dann auch machen, dann wuerden es sich einige im Managements anders ueberlegen.


Moin,

das was du da erwähnst ist bei weitem nicht so einfach wie du es dir vorstellst. Die Leute, die dort fliegen, u.a. auch bei Germania, die ähnliche Praktiken intern vollzieht wie die AB oder Niki, haben meist keine andere Wahl.
Nachdem man gut 60.000 € oder mehr in die Ausbildung gesteckt hat, muss man dann noch dafür sorgen dass die Lizenz erhalten bleibt und das ist nicht gerade billig. Das Geld kommt leider nicht auf einen zu und fragt dich ob du mehr brauchst.
Natürlich ist das eine Ausbeutung des Personals und es ist im Kapitalismus umso klarer das Angebot und Nachfrage den Markt regeln. Für AB, Niki und Germania kommen auch mal wieder härtere Zeiten zu, aber momentan können die es sich erlauben ihr Personal mit ihrem Arbeitsplatz zu erpressen.

Hier ein Interview von Dr. Bischof, Betreiber der Germania:

Link: http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/wirtschaft/469374.html

Falls der link nicht funktioniert hier mal der text:

Zitat:
"Ein Teil des Personals präsentiert sich als Heuschrecken"
Germania-Chef Hinrich Bischoff über die Gründe für den gescheiterten Einstieg bei der Airline dba, über Pilotengehälter und gemeinsame Feinde

Herr Bischoff, Sie hatten Ende März die Mehrheit an der Linien-Fluggesellschaft dba übernommen, und gleichzeitig das Streckennetz und die Flugzeuge Ihrer Germania (Gexx) eingebracht. Nach nur drei Monaten machten Sie den Deal wieder rückgängig. Sind Sie - im Sinne des SPD-Vorsitzenden Franz Müntefering - eine Heuschrecke?

Selbstverständlich bin ich keine Heuschrecke! Wäre ich eine, hätte ich mit großem Profit eine verwüstete Landschaft hinterlassen. Ich hatte bestimmte Hoffnungen und Erwartungen in das dba-Engagement gesetzt. Die sind nicht eingetreten. Ich habe bei der ganzen Sache nichts gewonnen und auch nichts verloren.

Warum haben Sie im März ihr eigenes Erfolgsmodell aufgegeben?

Germania ist überall zu Festpreisen geflogen, das war unser Markenzeichen. Auf der Strecke Frankfurt am Main-Berlin hatten wir zuletzt 85 bis 90 Prozent der Plätze belegt. Mit der dba bot sich eine noch erfolgversprechendere Konzeption. Germania hatte im Liniendienst 16 und die dba 15 Flugzeuge. Die Strecken überschnitten sich nur minimal. Zusammen hatten wir also 31 Flugzeuge in der gemeinsamen Flotte und konnten im Vertrieb und in der Werbung befriedigende Synergieeffekte erzielen. Nicht zu vergessen die ordentliche Mitgift, die dem dba-Chef, Hans Rudolf Wöhrl, der die Fluggesellschaft für nur einen Euro gekauft hat, von British Airways mitgegeben wurde.

Wie viel?

Das waren wohl knappe 90 Millionen Euro. Davon waren bei meinem Anteilserwerb noch rund 50 Millionen in der Kasse.

Was war Ihre Mitgift?

Wir haben der dba sehr günstige Konditionen für die Anmietung der Flugzeuge geboten, und wir hatten ein Sanierungskonzept, das die operativen Verluste mehr als ausgeglichen hätte

Was war das Geheimnis Ihres Sanierungskonzeptes?

Das ist selbstverständlich kein Geheimnis, sondern das denkbare einfache Prinzip: notwendige Kostensenkung konsequent umsetzen. Die dba arbeitet auf fast allen Feldern viel zu teuer. Ich glaubte, es sei deshalb relativ einfach, jedem Mitarbeiter dies zu erklären, weil ohne eine grundlegende Sanierung der Kostenstruktur die dba mittelfristig keine Chance haben wird.

Was verdienen die dba-Piloten im Vergleich zu Germania-Crews?

Das darf man eigentlich gar nicht laut sagen. Wir bezahlen im Schnitt für eine Crew - das sind Pilot und Copilot - rund 130 000 Euro im Jahr. Davon kriegt der Pilot knapp 80 000 Euro. Das ist ja auch nicht wirklich schlecht. Dafür fliegen unsere Crews im Schnitt knapp 880 Stunden. Erlaubt sind 900 Stunden im Jahr. Die dba-Crews fliegen im Jahr nur 560 Stunden und kassieren im Schnitt 263 000 Euro im Jahr. Die dba-Leute kosten also das Doppelte und fliegen fast 40 Prozent weniger.

Und Sie wollten Ihr Billig-Schema der dba so einfach überstülpen?

Wenn es nach uns gegangen wäre, selbstverständlich ja. Ein anderes, zum Erfolg führendes Konzept gibt es für die dba nicht.

Stimmt es, dass Sie in ihren ganzen Unternehmen keine Betriebsräte und Gewerkschaften dulden?

Was heißt dulden? Wir haben keine.

Erstaunlich für jemand, der mit einem sozialdemokratischen Kanzler Schröder Skat spielt.

Ich bin SPD-Mitglied seit 1964. Das eine hat nach meinem Verständnis aber mit dem anderen nichts zu tun. Hier geht es nicht um schützenswerte Arbeiter, sondern um hochbezahlte Spezialisten, die ebenso knallhart auf Kosten des Unternehmens abkassieren.

Sie beschäftigen seit der Verlegung des betrieblichen Standortes von Köln nach Berlin auffallend viele ehemalige Mitarbeiter der Interflug und Angehörige der Volksarmee ...

Ja. Überwiegend. Das hat einen einfachen Grund: Nach der Wiedervereinigung sind wir sehr früh und schnell von Köln nach Berlin gezogen und haben sofort expandiert. Damals herrschte eine Knappheit an Piloten und anderem qualifizierten Personal vor Ort. Zudem war ich der Meinung, es müsse für die "Alleingelassenen" etwas getan werden. So habe ich in erster Linie ehemalige Mitarbeiter der Interflug und der ehemaligen DDR-Regierungsstaffel eingestellt. Das war kein Fehler, im Gegenteil: Die Mitarbeiter waren besonders motiviert und sind es auch heute noch. Sie haben konstant und treu über nunmehr fast 15 Jahre zum Unternehmen gestanden.

Und Sie wurden wahrscheinlich nicht durch diese neuen Mitarbeiter via Betriebsrat oder Gewerkschaften unter Druck gesetzt?

Das hatten und haben unsere Mitarbeiter offensichtlich nicht nötig. Sie wissen, dass wir als Mittelständler kämpfen müssen. Das ist nicht so wie bei den Großen oder denen, die von ihren Konzernmüttern über Wasser gehalten werden.

Wie sieht die vergleichbare Kostenrechnung beim Personal aus?

Die dba hat Personalkosten von rund 40 Millionen Euro und fliegt 15 Flugzeuge. Germania fliegt 25 Flugzeuge und hat 24 Millionen Euro Personalkosten. Für die 25 Flugzeuge beschäftigen wir 596 Mitarbeiter, die dba setzt für ihre 15 Flugzeuge 670 Mitarbeiter ein. Die Produktivität der dba-Flotte liegt bei 49 000 Stunden im Jahr, wir fliegen 79 000 Stunden. Über den Daumen gerechnet, sind unsere Personalkosten halb so hoch wie die der dba. Nur deswegen können wir Flugzeuge zum Beispiel an Hapag Lloyd Express, Air Berlin oder andere vermieten, weil wir mit unseren Kosten unter deren Eigenkosten liegen.

Hätten Sie nicht vor Ihrem Einstieg bei dba wissen können, dass Ihr Sanierungsmodell mit der dba-Belegschaft nicht zu machen ist?

Da war ich vielleicht zu naiv. Ich habe geglaubt, die dba-Mitarbeiter ließen sich vielleicht anhand der Zahlen zumindest für einen Mittelweg gewinnen: zunächst konsequente Senkung des Lohnniveaus verbunden mit höherer Produktivität. Im Erfolgsfalle wäre es zu einer Ergebnisbeteiligung der Mitarbeiter gekommen, was bei Germania seit Jahren praktiziert wird.

Wöhrl sagt jetzt, eine "Mannschaft, die nicht aus Söldnern besteht", könne ein besseres Produkt abliefern.

Das habe ich nicht verstanden. Unsere Mitarbeiter arbeiten engagierter als das Personal der dba, das durch seine uneinsichtige Haltung sogar die eigenen Arbeitsplätze gefährdet. Und wenn die dba nicht den aufgezeigten harten Weg geht, hat die Gesellschaft auf Dauer keine Chance. Ich habe Herrn Wöhrl die Wahl gelassen und ihm gesagt: "Lieber Herr Wöhrl, ich möchte nicht gegen Sie agieren. Sie haben zwei Möglichkeiten: Entweder, mich wieder aus dem Unternehmen dba aussteigen zu lassen. Oder, ich bleibe und werde das Sanierungskonzept konsequent umsetzen, mit ihnen oder ohne sie."

Wann haben Sie ihm derart die Pistole auf die Brust gesetzt?

Ich wollte mich nicht an einem Unternehmen beteiligen, mit dem es nur Ärger gäbe, aber nichts verdient würde. Und jetzt komme ich mal auf die Heuschrecken zu sprechen: Bei der dba präsentiert sich ein Teil des Personals als Heuschrecken. Die Leute wissen schließlich ganz genau, dass das Unternehmen die Löhne der Mitarbeiter nicht verdient. Gleichwohl werden sogar noch Lohnerhöhungen gefordert. Das Personal zerstört also das Unternehmen.

Fusionen und Kooperationen sind heute im Luftverkehrsgeschäft an der Tagesordnung. Warum stürzen Sie sich nicht in die boomende Billigfliegerei?

Das ist ganz einfach. Schauen Sie sich das Umfeld genauer an. Was sich bei den Preisen abspielt, ist kaum nachvollziehbar - 29 oder 19 Euro für einen Flug. Sie brauchen für einen Flug von einer Stunde - ohne Berechnung der Mehrwertsteuer - aber mit einer vernünftigen Auslastung von etwa 75 Prozent rund 80 Euro pro Ticket pro Strecke und Passagier.

An Bord von HLX-Maschinen, deren Rumpf das kleine Logo "Operated by Germania" ziert, und die also auch Ihnen gehören, wird geworben mit einem "Taxipreis" von 19 Euro.

Nach meinem Verständnis ist dieser Preis nicht nachzuvollziehen. Ich halte solche Lockangebote für Werbegags. Es gibt ja auch nur wenige Plätze zu diesen Preisen. Deswegen bin ich den anderen Weg gegangen und habe die Flüge zu einem vernünftigen Festpreis verkauft. Gleichgültig, wann gebucht und der Flug angetreten wird.

Wie beurteilen Sie die Chancen von Air Berlin?

Da ist etwas Unverzichtbares entstanden.

Erstaunlich, immerhin haben Sie sich lange mit Air-Berlin-Chef Joachim Hunold bekämpft.

Wir haben uns nicht bekämpft, ich habe Hunold mit Missachtung "gestraft".

Warum?

Germania und andere Chartergesellschaften hatten feste Abkommen mit den Touristikveranstaltern. Jeder bekam gute Kontingente und gute Preise. Es war ideal. Bis Air Berlin intensiv das Einzelplatzgeschäft startete. Damit hat Hunold natürlich den Chartermarkt negativ beeinflusst. Meine Klage war: "Hunold zerstört unsere heile Welt". Heute haben wir alle die Quittung. Aber Hunold hat das prima gemacht und ist heute nicht mehr wegzudenken. Wenn er vernünftig investiert, ist er nur noch schwer aus seiner Position in Deutschland zu verdrängen. Es sei denn, der Markt geht zurück durch steigende Kerosinpreise und sinkende Masseneinkommen. In einer solchen Situation hätte Air Berlin nicht das notwendige Kapital, um eine längere Durststrecke durchstehen zu können.

Sie haben Air Berlin aber schon drei Maschinen vermietet ...

Drei Fokker. Nachdem Air Berlin in dem neuen Markt Fuß gefasst hatte, haben wir uns auf Vermittlung eines Dritten zusammengesetzt. Ich habe eingesehen, dass unsere gemeinsamen "Feinde" eher Easyjet und Ryanair sind, und dass wir nur zusammen den deutschen Markt verteidigen können. Hunold hat sich großartig verhalten, und meine doch eher egozentrische Art einfach vergessen. Daran können Sie die Flexibilität dieses Mannes ermessen. Ich hätte jedenfalls länger überlegen müssen.

Das Interview führte Klaus Wirtgen. Eine längere Fassung erscheint im nächsten "Hauptstadtbrief".


Jeder normale Mensch liest da ja schon den Konflikt des Herrn Bischof heraus, einerseits fordert er die Piloten der dba auf dringend die Gehälter zu kürzen und auf der anderen Seite beschwert er sich darüber das alle anderen Firmen momentan ihrem Personal die Gehälter kürzen.
Letztendlich ist dieses Interview des Dr. Bischof eine Frechheit gegenüber dem Personal der dba. Also wer selber Leute ausbeutet und dann anderen Vorwirft als Arbeitnehmer eine Heuschrecke zu sein, der tut mir wirklich leid. So viel Realitätsverlust kann eigentlich kaum noch jemand haben...

Aber zurück zu den Piloten und warum die für AB fliegen.

Jetzt versetz dich in die Lage eines gerade fertig ausgebildeten Piloten mit mehr als 60.000 € Schulden. Du hast keinen Job und die Bank will ihr Geld auch zurück.
Du schreibst die großen Airlines an und bewirbst dich bei denen allerdings kommen deine Unterlagen Postwendend zurück oder werden in die "Ablage P" gelegt, mit etwas Glück kommt noch ein Formbrief, indem zutiefst bedauert wird, dass momentan keine Piloten benötigt werden, bzw. deine Qualifikationen nicht aussreichend sind.
Jetzt kommt da die Air Berlin, die Germania oder Niki und sagt:
Hey, bei mir bekommst du einen Job und du kannst dadurch die Lizenz erhalten und einen Teil der monatlichen Schulden abtragen, es reicht zwar nicht für alles was du an Unkosten hast, aber das ist mir egal, das ist dann dein Problem.
Nun stehst du da und kannst dir überlegen, du bekommst ein Typerating auf einem beliebten Muster vieler Airlines, musst im Gegenzug ein paar Jahre für die AB fliegen, kommst aber danach, weil du ja 900 Stunden im Jahr fliegen musst, mit sehr vielen Stunden wieder raus und hast eine bessere Qualifikation als andere Bewerber, die sich bei den großen Airlines bewerben.

Für was würdest du dich jetzt entscheiden?
Beantworte dir die Frage mal ganz ehrlich, würdest du dich "prostituieren", oder würdest du lieber bankrott gehen und damit auch den Traum vom Fliegen aufgeben?

Also ich würde für die AB fliegen...


Gruß

Romeo Mike
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jonas
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Anmeldungsdatum: 03.02.2003
Beiträge: 2317
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BeitragVerfasst am: Sa Jul 30, 2005 9:54 am    Titel: Antworten mit Zitat

Auch eine AB hat Hunderte Bewerber, von denen es nur ein sehr kleiner Teil schafft...
und ich kenne Leute, die dort glücklich sind! Man bekommt ein relativ geringes Grundgehalt und eine variable Vergütung, die mit der Anzahl der geflogenen Stunden steigt! Soll heißen, wer viel fliegt, verdient gut! Gerade für Anfänger ein idealer Einstieg, zumal dort das Rating gezahlt wird (im Gegensatz zu einigen Mitgliedern bei LH-Regional wie z.B. Cirrus, etc.). Und die 737-800 bekommt ja jetzt noch Gesellschaft vom A320...Da bin ich mal gespannt, ob sie Schulabgänger gleich auf den Bus lassen. Zumal Airbus in Tolouse eigentlich min 1000h für das Rating vorschreibt, da es ein komplexeres Muster als die 737 ist!

@RM: Vor dem Hintergrund, dass man nach ca. 3-4 Jahren Cpt. bei AB werden kann, finde ich, dass man dort keinesfalls am Hungertuch nagt! In den ersten Jahren macht man schon min. seine 2500,- € netto im Monat, bei Germania ebenso.
Schau mal, wann du das als Akademiker im Durchschnitt netto verdienst!

Man muss sich einfach mal von der Vorstellung verabschieden, dass man gleich nach der Ausbildung (egal, ob Studium oder ATPL) dick Kohle verdient... Die Zeiten werden härter!!!

Gruß, jonas
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flykai
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Anmeldungsdatum: 28.06.2005
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BeitragVerfasst am: Sa Jul 30, 2005 10:13 am    Titel: Antworten mit Zitat

Guten morgen,

klinke mich dann auch mal kurz ein. Also ich sehe es ähnlich wie RM, Fluggesellschaften wie AB setzen schon ein bissl darauf, ihre Jungs enorm auszulasten. Verheizen wäre jetzt sicher etwas hart gewesen. Ein Freund von mir fliegt dort schon seit einigen Jahren und wenn ich mal so sehe, dass die in den Saisonmonaten 3 mal am Tag nach Malle düsen und wieder zurück, lob ich mir doch ein bißchen den geregelten Umlaufplan des LH Konzerns. Anfangs wurde den Piloten der AB sogar untersagt, nebenher bei Luftfahrtvereinigungen oder ähnlichem als Theorielehrer etc. auszuhelfen. Soll jetzt nicht so klingen als wenn dies notwendig wäre, würde mir sicherlich auch die Zeit zu fehlen, bzw. nutze ich diese lieber für andere Dinge. Das Gehalt der AB ist in den ersten Jahren auch nicht so das tollste, aber wie im Forum schon mehrfach erwähnt wurde, sollte man diesen Job eh nicht ausführen wenn man das Ziel Millionär vor Augen hat. Andersrum ist es bei AB auch so, dass man (jedenfalls war es vor einigen Jahren noch so) relativ fix das Cptn. Upgrade in der Tasche hat. Im Prinzip auch kein wunder bei rund 1900 geflogener Std. im Jahr. Habe bei Hansens noch keinen Cpt erlebt, der gerade mal 27 Jahre alt ist...
Eigentliches Thema des Threads war ja die Arroganz der Piloten bzw. der, die es werden wollen. Auch hier schliesse ich mich R.M. teilweise an, allerdings musste ich des öfteren feststellen, dass die Arroganz dieser Personengruppen doch enorm hoch ist, mit einer klaren Ausnahme der Hanseaten. Woran dies liegen mag, möchte ich jetzt lieber nicht beurteilen. Aber ich denke mal, dass ein jeder sin Charisma ein wenig wahren sollte, es gibt da ja auch dieses Sprichwort Hochmut kommt vor dem Fall. Trotz allem haben es enorm viele Leute nötig, sich hiermit zu profilieren. Hatte da mal ein Lustiges Beispiel, wo jemand Abends irgendwo geschwärmt hat, was für ein toller Pilot er doch sei. Stellte sich raus, PPL und Papa ne eigene PA 28. Und dieser Lokalität haben wir uns dann alle vornehm als Müllmann ausgegeben...
So hoch gejubelt der Job des Piloten auch teilweise wird, bedingt auch durch das enorm wachsende Medieninteresse hieran, sind es aber dennoch alles Leute, die nur mit Wasser kochen und auf dem Klo krumme Beine machen. Halt auch ein Volk der Durchschnittsfamilien mit 2 Vögeln und ner unaufgeräumten Küche. In dem Sinne...

Gruß

flykai
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