Condor

[Charlie Hotel]

Ich stehe noch vor meiner FQ, und meine Einschätzung ist die folgende:

Bis 2018 bezieht die Passage ihre Piloten ausschließlich von zurückkehrenden Piloten von Germanwings und Condor. Danach gibt es etwa 1100 NFF (900 in verschiedenen Phasen der Ausbildung, mindestens 200 auf der Warteliste für einen Kursstart), die vor uns dran wären. Bei 5400 Piloten und einer durchschnittlichen Dienstzeit von geschätzt 35 Jahren wären das nochmal ungefähr 6-8 Jahre, bis bei der Passage wieder Bedarf entsteht. Abgeschwächt wird dieses worst case-Szenario von der Tatsache, dass NFF mit Einführung der neuen Flugschule wohl auch in den anderen Flugbetrieben der Lufthansa unterkommen können, beispielsweise der Swiss, Austrian, Brussels oder auch Eurowings. Diese haben allerdings einen geringeren Bedarf, bei Eurowings sollen zumindest in nächster Zeit gerade einmal 12 Piloten pro Monat dazukommen - einschließlich Ready Entries vom freien Markt. Zudem macht diese Tatsache den eigenen Werdegang extrem unberechenbar, weil man nicht weiß, wo man landet (im wahrsten Sinne des Wortes). Zudem tut Lufthansa derzeit ja bekanntermaßen alles was in ihrer Macht steht, um sich als Arbeitgeber unattraktiv zu machen, und seinen guten Ruf möglichst schnell und unkompliziert loszuwerden (Stichwort: Umgang mit den NFF in Wartezeit).
Um es kurz zu machen: die Wartezeiten sind gewaltig und die Ausbildung an der LFT in Bremen und Pheonix wird es so nicht mehr geben. Wenn man seine Ausbildung an der neuen Flugschule abgeschlossen hat (wie auch immer die aussehen wird, man darf gespannt sein), wird die Passage noch auf viele Jahre keinen Bedarf haben. Man landet vielleicht bei Swiss, vielleicht bei Austrian, vielleicht aber auch bei Eurowings.. und Eurowings kann für die Stationierung wiederum alles bedeuten, inklusive maximaler Arbeitszeiten für ein branchenweit minimales Gehalt.
Lufthansa ist alles in allem so unberechenbar wie nie zuvor, aber das was man sich erschließen kann und das wovon man Stand heute ausgeht empfinde ich persönlich als abschreckend. Dennoch hoffe ich, dass das Modell dass derzeit bei LH ausgearbeitet wird vielleicht doch eine Struktur bekommt, dass die Dinge wieder berechenbar und attraktiv macht. Die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt.

Condor hingegen ist schon heute komplett berechnbar. Man kennt das Datum des Auswahlverfahrens und des möglichen Kursstartes, mann kennt die möglichen Stationierungsorte, das Gehalt und alle Rahmenbedingungen. Das hat Condor für mich persönlich extrem attraktiv gemacht, weit attraktiver als Lufthansa sich Stand heute gibt.
Deshalb habe ich mich vor kurzem auch bei Condor beworben, gehe aber nicht davon aus, vor meiner FQ dort eingeladen zu werden (was auch so gewollt ist, da ich die Situation bei LH trotz allem noch abwarten möchte).
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FO 737/777

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