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Charlie Hotel Captain
Anmeldungsdatum: 12.09.2014 Beiträge: 483 Wohnort: HAJ |
Verfasst am: Do Feb 12, 2015 1:56 pm Titel: US Airlines fordern neue Spielregeln für Golfstaaten |
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http://www.aero.de/news-21160/US-Airlines-fordern-neue-Regeln-fuer-Golfstaaten.html
Ich habe gerade diesen Artikel auf aero.de gelesen und es würde mich wirklich sehr interessieren, was der ein oder andere hier zu dem Thema denkt. Klar ist, dass dort seit Jahren eine Wettbewerbsverzerrung biblischen Ausmaßes stattfindet, die unter anderem Mitschuld an der Misere einiger deutscher Airlines trägt. Trotzdem bin ich persönlich innerlich gespalten, einerseits wünscht man sich schließlich einen offenen, andererseits aber auch einen fairen Wettbewerb. Wie seht ihr das? Sollten anderen Fluggesellschaften weltweit auf diesen Zug aufspringen? Danke für eure Überlegungen! _________________ FO 737/777 |
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d@ni!3l Captain
Anmeldungsdatum: 18.11.2007 Beiträge: 4703 Wohnort: EDLW |
Verfasst am: Do Feb 12, 2015 2:01 pm Titel: |
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Ich finde es sollte KEINE Markteinschränkungen geben. Von einem Wettbewerb profitieren die Bürger in Form von günstigeren Preisen und die sollten zuerst geschützt werden. Zudem sollte nicht vergessen werden, dass auch die großen "westlichen" Fluggesellschaften zu großen Teilen ehemalige Staatscarrier sind, die eine staatliche "Anschubfinanzierung" hatten bevor sie priviatisiert wurden.
Meiner Meinung nach würde es den westlichen Fluggesellschaften mehr helfen "ihre Hausaufgaben" zu machen und das Produkt zu verbessern als nach der Politik zu rufen, denn ich bin mir sicher, dass gerade in den USA die Bürger viel lieber mit US-Airlines fliegen würden als mit ME3, jedoch nicht für die Kombination aus höherem Preis UND weniger Service. Mindestens bei einer Seite sollte man die Konkurrenz unter- oder überbieten können... |
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Luftkoenig Gast
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Verfasst am: Do Feb 12, 2015 8:01 pm Titel: |
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Zitat: | Von einem Wettbewerb profitieren die Bürger in Form von günstigeren Preisen und die sollten zuerst geschützt werden. |
Sorry, das ist so...mhh.. Schwachfug.
Wenn morgen die ganzen bösen ex Staatscarrier (LH seit watt, 25?, Jahren nicht mehr...) platt gehen, was denkste was dann mit den Gehältern und sonstigen Arbeitsbedingungen geschieht ? Wenn ich das weiterdenke und alle unsere Mitbewohner auf deisem Kontinent in ein paar Jahren in chinesischen Verhältnissen leben und arbeiten, dann ist der sog. Wettbewerb eh sinnlos geworden.
However: gebt allen die gleichen Regeln und dann ist Wettbewerb schon okay.
So wie es jetzt läuft, ists einfach komplett unfair. |
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d@ni!3l Captain
Anmeldungsdatum: 18.11.2007 Beiträge: 4703 Wohnort: EDLW |
Verfasst am: Do Feb 12, 2015 8:27 pm Titel: |
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Das ist kein Schwachfug. Seit den ME3 sind die Flugpreise Richtung Asien gefallen - und die Bürger profitieren davon. Klar, die LH hat einen Nachteil, aber es gibt - auch wenn viele das in diesem Forum nicht glauben wollen - auch noch Bevölkerung außerhalb des LH Konzerns.
Woher du das mit chinesischen Verhältnissen nimmst ist mir unklar |
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Charlie Hotel Captain
Anmeldungsdatum: 12.09.2014 Beiträge: 483 Wohnort: HAJ |
Verfasst am: Fr Feb 13, 2015 12:26 pm Titel: |
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d@ni!3l hat folgendes geschrieben: | Das ist kein Schwachfug. Seit den ME3 sind die Flugpreise Richtung Asien gefallen - und die Bürger profitieren davon. Klar, die LH hat einen Nachteil, aber es gibt - auch wenn viele das in diesem Forum nicht glauben wollen - auch noch Bevölkerung außerhalb des LH Konzerns.
Woher du das mit chinesischen Verhältnissen nimmst ist mir unklar |
Ich bin für mich mittlerweile eigentlich auch zu dem Schluss gekommen, dass die Dinge so wie sie jetzt laufen unfair sind und eine echte Bedrohung für den deutschen Flugverkehr darstellen, neben den ohnehin schon gegebenen innenpolitischen Nachteilen (Stichworte Luftverkehrssteuer, Nachtflugverbot, etc.). Ich bin nämlich zuerst auch von dem Ansatz ausgegangen, dass es doch eigentlich nicht sein kann, dass die Politik derart in den offenen Wettbewerb eingreift, wie es nötig sein könnte. Aber bei diesem Ansatz geht man ja davon aus, dass das den offenen Wettbewerb ungerecht und entgegen dem Gedanken der Marktwirtschaft beeinflusst. Ich glaube aber, genau das ist nicht der Fall. Viel eher muss man das so sehen, als das in den Subventionen an die Golfcarrier (bis heute insgesamt 40 Milliarden US Dollar) das für den Markt verwerfliche staatliche Eingreifen in den Wettbewerb liegt, und eine politische Korrektur dieser Ungerechtigkeit den gerechten Markt wiederherstellen würde. Deshalb wäre es meiner Ansicht nach der richtige Schritt, hier die Politik, die die Luftfahrt in Deutschland ja ohnehin schon geißelt, in die Pflicht zu nehmen. _________________ FO 737/777 |
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obstsalat Captain
Anmeldungsdatum: 21.01.2006 Beiträge: 892
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Verfasst am: Fr Feb 13, 2015 3:06 pm Titel: |
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Daniel, denk das doch mal etwas weiter, als immer nur über die "je neidriger der Preis für dne Kunden, je besser"-Leier. Ist doch wirklich für jeden offensichtlich, was hier passiert. Es geht nicht um das, was vor Jahrzehnten passiert ist (ex-Staatscarrier usw.) sondern um das, was HEUTE passiert.
HEUTE ist da eine Firma, die massiv von ihrem Heimatstaat subventioniert wird, Arbeitnehmerrecht nach europäischem Bild nicht kennt und gleichzeitig wird den hiesigen Airlines massiv Knüppel zwischen die Beine geschmissen (Abgaben, Nachtflugverbote, irrwitzige Erstattungsregeln usw). Und das ist auf einmal fair und richtig, weil der Preis alles ist?
Welchen Job auch immer du mal machen willst - dein Arbeitgeber bekommt die Leistung auch für weniger Geld woanders. Und da der Preis ja alles ist, was zählt, kannst du dir die Konsequenz denken.
Leider ist diese kurzsichtige "Geiz ist Geil"-Denkweise tatsächlich weit verbreitet und das Denken über die Folgen gerät sehr kurz... |
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Flugmensch Captain
Anmeldungsdatum: 20.04.2011 Beiträge: 769
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Verfasst am: Fr Feb 13, 2015 3:37 pm Titel: |
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Charlie Hotel hat folgendes geschrieben: |
Ich bin für mich mittlerweile eigentlich auch zu dem Schluss gekommen, dass die Dinge so wie sie jetzt laufen unfair sind |
Unfair? Seit wann geht es in der Wirtschaft drum fair zu sein?
Waren wir (vor allem: die USA? ) immer fair gegenüber anderen?
Soll Deutschland auch Milliarden Subventionen geben, von Geld, was es nicht hat?
Soll Deutschland den Saudis verbieten Subventionen zu geben? *lach*
Einzige Möglichkeit wär Protektionismus und eine Straf Steuer für ausländische Airlines.
Aber sowas wär viel mehr ein Eingriff in die Wirtschaft als nichts tun und die natürlich "unfairen" Bedingungen zu Gunsten der Verbraucher zu lassen. |
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d@ni!3l Captain
Anmeldungsdatum: 18.11.2007 Beiträge: 4703 Wohnort: EDLW |
Verfasst am: Fr Feb 13, 2015 3:42 pm Titel: |
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Genau, Flugmensch !
Klar, zu fairen Bedingungen würde auch gehören, dass hierzulande die Einschränkungen wie Nachtflugverbote etc gelockert werden würden, das stimmt und ist mMn wichtiger als Restriktionen gegen Emirates und co.
Was die von dir angesprochenen Arbeitnehmerrechte und Verlagerung von Arbeitsplätzen zu günstigen Ländern hin angeht, so hat zB die Lufthansa Technik ja auch Standorte in Bulgarien, den Philippinen und China - dort übrigens als JV mit Air China (Ameco), welche ja auch staatlich ist, wobei diese Länder Arbeitnehmerrechte wie in Deutschland auch nicht kennen.
Auch profitiert die LH sehrwohl dadurch, dass sie als ehemaliger Staatscarrier nicht bei null anfangen musste, sondern schon Flugzeuge und Infrastruktur (Aktiva allgemein) in Milliardenhöhe hatte und zudem bereits ausgebildetes Personal und co. Wenn man noch die zig Abflughäfen in Deutschland angeguckt (auch alle staatlich), so hat die LH das Glück, dass sie theoretisch die 80 Mio Bundesbürger überall in deren Nähe abholen könnte und mit diesen Geld verdienen könnte - also auch durch staatliche Unterstützung.
Die Lufthansa hat einen riesen Vorsprung, da - und da bin ich mir sicher- jeder Deutsche ( oder hier lebender Bürger ) lieber mit dem renommierten, ehemaligen Flagcarrier mit durchweg deutschsprachigem Personal fliegen würde, als mit Fluggesellschaften aus dem mittleren Osten, wo das Personal (Flugbegleiter) die Sprache teilweise nicht spricht, mit Umsteigen und dem verbundenen Aufwand (zeitlich und allgemein das Umsteigen an sich). Jedoch sind sie (LH) häufig teurer und haben den Ruf qualitativ schlechter zu sein. Lufthansa hat schlichtweg Fehler gemacht, z.B. viel zu spät überall vernünftiges IFE angeboten, wofür EK häufig gelobt und gebucht wird. Und auch die Kosten sind bei Lufthansa häufig zu hoch, dass selbst EK selbst bei einem Umweg von 2-3 Stunden günstiger sein kann. Das liegt ja nicht daran, dass EK für jeden Passagier Geld des Staates kriegen würde, sondern daran, dass LH zu hohe Kosten hat (Overhead, teures Personal..) bzw. keine Qualität, die diesen Kosten gerecht wird.
Jetzt kommen auch noch viele Streiks dazu, die Leute zusätzlich von der Buchung mit der LH abhalten, dazu können die VAE wirklich nichts.
Zusammenfassend : Ja, die VAE Airlines werden staatlich unterstützt und ja, dass ist zur Zeit unfair, wenn man jedoch bedenkt woher die LH kommt und wie viele Fehler sie gemacht hat, so ist sie einiges selbst Schuld... IAG schafft es trotz den ME3 ja auch sehr gut profitabel zu sein
Achja, in dem Artikel ging es um die US-Carrier : Wenn man überlegt, wie die sich mit Chapter 11 "entschlanken" können, wie ungünstig der mittlere Osten für Amerikaner liegt und wie sie vom Fracking daheim profitieren und zudem viel Geld sie transkontinental verdienen können -wo EK und co nun wirklich nicht fliegen - so ist das auch ein Jammern auf hohem Niveau. Nebenbei gilt auch hier - ich schätze Amis steigen nur sehr "ungern" zu "Arabern" ins Flugzeug, wenn diese nicht erhebliche Vorteile bieten (Qualität) ... und lt. Skytrax haben die US-Airlines da nun wirklich nicht viel zu bieten, vllt. lieber in sowas invenstieren als nach dem Staat zu rufen?!
PS : Genauso wie hiesige Fluggesellschaften gegen staatlich Unterstütze Airlines wettern können, könnten auch z.B. ausländische Auto-Herrsteller gegen Deutschland wettern, wie diese zB. mit dem Konjunkturpaket vor ein paar Jahren stark deutsche Autohersteller unterstüzt haben. Oder auch der nahezu grundsätzliche Kauf von riesigen VW Fahrzeugflotten für die Polizei hierzulande ist indirekt staatliche Unterstützung (warum nicht bei Hyundai oder so kaufen?). Gleiches gilt für (mMn sinnlose) Rüstungsprojekte wie A400M oder NH90, wo man ziemlich direkt Airbus subventioniert, statt bei Boeing oder so zu kaufen. Gleiches gilt übrigens auch für Airbus allgemein, welche es ohne staatliche Unterstützung nicht gäbe - durch diesen staatlichen Eingriff gibt es Konkurrenz zu Boeing wovon ja auch hiesige Airlines profitieren....
Analog gilt dies natürlich auch für die USA mit ähnlichen Beispielen...
... also mal Ball flachhalten, was fremde Staaten angeht und vielleicht zu Hause mal gucken, dass man ja auch vom Staat profitiert (hat).
PPS : Ganz vergessen : Wieso sollte der deutsche Staat der Lufthansa helfen, die gerne mal in Delaware versteuert statt daheim ?
PPPS : Sind die VAE und Qatar als Staaten auch schuld, dass die dortigen Airlines die Flugzeuge idR leasen und somit überwiegend jüngere, wirtschaftlichere Flugzeuge haben als die LH, die sie kaufen und bis zum Ende fliegen und so schonmal mit A343 oder B733 gegen moderene Flotten ankämpfen? |
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d@ni!3l Captain
Anmeldungsdatum: 18.11.2007 Beiträge: 4703 Wohnort: EDLW |
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Subi88 Captain
Anmeldungsdatum: 19.05.2013 Beiträge: 225
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Verfasst am: Do Feb 26, 2015 1:31 pm Titel: |
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d@ni!3l hat folgendes geschrieben: | Genauso wie hiesige Fluggesellschaften gegen staatlich Unterstütze Airlines wettern können, könnten auch z.B. ausländische Auto-Herrsteller gegen Deutschland wettern, wie diese zB. mit dem Konjunkturpaket vor ein paar Jahren stark deutsche Autohersteller unterstüzt haben. Oder auch der nahezu grundsätzliche Kauf von riesigen VW Fahrzeugflotten für die Polizei hierzulande ist indirekt staatliche Unterstützung (warum nicht bei Hyundai oder so kaufen?). |
Mit dem riesigen Unterschied dass diese Maßnahmen schlichtweg eine rein innenpolitische Angelegenheit sind. Ist für mich nicht vergleichbar.
Das Thema sehe ich als zweischneidiges Schwert. Es ist nicht alles die Schuld der Golfcarrier. Die westlichen Staaten und insbesondere die Deutschen sind wohlstandsmüde. Man sieht sich eben generell über allem und streikt auch gerne mal für Arbeitsbedingungen, die in einem interenationalen Business einfach nicht (mehr) realistisch sind - und das weitestgehend unabhängig von der Branche. Es ist klar, dass man so seine Wettbewerbsposition immer weiter verschlechtert.
Auf der anderen Seite finde ich es ausgesprochen lustig, wie hier gerne mal von "Wettbewerb" gesprochen wird. Auch der Link von daniel geht ja in diese Richtung. All die dort getroffenen Aussagen sind in einem freien Markt mit Wettbewerb natürlich völlig richtig. Wenn jedoch ein Marktteilnehmer praktisch keinerlei unternehmerisches Risiko hat und mitnichten gezwungen ist überhaupt annähernd kostendeckend zu arbeiten oder sich an irgendwelche westlichen Arbeitnehmerstandards zu halten, dann handelt es sich nicht mehr um einen Wettbewerb. Im 100m Lauf gewinnst du auch nicht, wenn dir eine 20kg Bleiweste angelegt wird und der andere mit dem Motorrad fährt.
Die einzige Strategie ist bekanntermaßen, etwas anzubieten wozu der andere nicht in der Lage ist. Das ist dann vielleicht der Technikbereich, aber kein Mittel/Langstreckenflug über die Golfregion. |
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d@ni!3l Captain
Anmeldungsdatum: 18.11.2007 Beiträge: 4703 Wohnort: EDLW |
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OMDB30L Senior First Officer
Anmeldungsdatum: 07.01.2013 Beiträge: 46 Wohnort: Dubai |
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