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Forenbeitrag: Lufthansa Pilot ist def. k. Traumberuf mehr
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MUC_333
Gast





BeitragVerfasst am: Fr Mai 17, 2013 8:41 am    Titel: Forenbeitrag: Lufthansa Pilot ist def. k. Traumberuf mehr Antworten mit Zitat

Hallo,

bin in einem anderen Forum auf einen Beitrag eines Users gestoßen, welcher über seinen Werdegang als Kranich Kapitän berichtet. Hierbei deutet er vor allem die negativen Seiten heraus und erklärt seinen Rücktritt. (Inwiefern man so etwas immer glauben schenken darf im Internet ist jedem selbst überlassen, ich wollte das nur mal kritisch erwähnen).

Dennoch ist es denke ich sinnvoll diesen Artikel zu lesen, im Besonderen Hinblick auf eine bevorstehende Firmenqualifikation, in welcher Selbstreflexion groß geschrieben wird. Hierbei sollte jedem Bewerber auch die negativen Seiten des Berufs (welche nicht gerade wenig und einfach zu bewältigen sind) klar sein.

Hier mal sein erster Post, er schreibt in dem gleichen Thread noch weitaus mehr dazu... Wenn ihr mehr lesen wollt, ich habe die Quelle angegeben!

ARTIKEL:


LUFTHANSA Pilot ist definitiv KEIN Traumberuf mehr -daher meine Einschätzung als (ehem.) Kranich-Pilot/Kapitän (NFF 16X) auf B 737, und Airbus A 320/340 und Akademiker nach 20 plus Berufsjahren...

Pilot – auch bei Lufthansa – kann man nur für junge und ungebundene Menschen empfehlen – und auch dann nur bedingt – es hat sich einfach zu viel zum Negativen in der Branche – und auch beim Kranich – verändert – Leider!

Denn nach 20 Jahren als Pilot (davon viel zu viele beim Kranich auf Kurz-und Langstrecke, habe ich mit Mitte 40 die Reißleine gezogen, und wie mittlerweile zunehmend viele Cockpit-Kollegen, nach über 10.000 h , zahllosen durchwachten Nächten, verpassten Kinder-Geburtstagen, Einschulung (!) meiner Tochter, nicht gewährtem Urlaub etc. pp. die Berufsfliegerei an den Nagel gehängt und meinen gelben Lufthansa Ausweis zurückgegeben -

... und das war vermutl. die beste Entscheidung meines Berufslebens, denn meine jetzige Tätigkeit als Architekt verschafft mir wesentlich mehr Befriedigung, Ansehen und und persönliche Bekanntschaften/ Kontakte etc. - auch das Gehalt als Voll-Akademiker/ zumal in vergleichbar leitender Stellung/ ist dem eines Flugkapitäns nahezu ebenbürtig, und das wird ja auch - genauso wie die Arbeitsbedingungen beim Kranich - kontinuierlich schlechter - die 150 K€ Brutto erreichen auch nur noch die Kollegen mit alten Verträgen, weswegen Sie die LH-Mutter auch tunlichst loswerden will, der MTV/KTV bröckelt bei Lufthansa bereits an allen erdenklichen Ecken und Enden - es wird von der GF ausgeflaggt, wo die nur können: LH-Italia, Privat-Air, DLH-Cargo /Air Atlanta und AeroLogic in Leipzig, LH-City Line via Augsburg-Air, Air-Dolomiti etc. pp.

Nach meinem Ausstieg aus dem sich immer schneller drehenden Laufrad im Cockpit der Lufthansa und rund um den Globus vor und zurück - ist zumindest für mich mein Familienleben, Frau und Kinder, Freunde alles seit der Kündigung um Welten zufriedenstellender geworden, von meinen "gestressten Cholesterin-Werten" ganz zu schweigen, die endlich wieder normal sind - weil dieses ständige Aus-dem-Koffer-Leben endlich wegfällt;
Resümee:
Pilot war früher (bis in die 80er Jahre) wohl noch ein Traum-Beruf über den Wolken, aber mittlerweile gibt es nur noch stressige 5-Tages "Früh-Aufsteher"-Umläufe, oder auch Nachmittags-Nacht-Flüge, Night-Turnarounds nach Izmir, Istanbul & Co. oder die ungeliebte "Minimum-Rest"-Layovers auf den Langstrecken Rennstrecken nach USA -sind wirklich kein Spaß mehr auf den abgenudelten Alt-Jumbos beim Kranich oder dem lahmen 340-300.
Die 24 h Layover im Hotel in Dallas reicht knapp zum Schlafen und Frühstücken, bevor's dann wieder postwendend zurück nach Frankfurt zu Base geht - ein Bild von dem Personal in der Kabine und am Boden-/ Check-In möge sich bitte jeder selber machen - und es mit der Zeit in den 70er oder 80er Jahren vergleichen, als Fliegen noch etwas mit elitärer Beförderung zutun hatte - bevor der Michael O-Leary die Branche anfing nach "unten umzukrempeln" -
die Arbeits-Konditionen eingeschlossen.
Hinzu kommen die auch immer stärker nervenden & für Crews völlig überzogenen "Sicherheits-Checks" an den Airports - was extrem Zeit- & Nerv-raubend ist - und vor und nach den Flügen zusätzlichen Streß verursacht;
hier speziell in den UK und den USA eine echte Katastrophe - geradezu respektlos - sich regelmäßig bis auf das Hemd ausziehen, Nagelknipser abgeben, Iris-Scan und Fingerabdrücke nehmen in den USA (ungefragt, und OHNE Verdachtsmoment - wie ein Verbrecher) Durchsuchen des privaten Laptops nach fragwürdigem Inhalt (nicht nur in Dubai z.B. auch in JFK!) und anderer Schwachsinn dergleichen mehr - aber nun zum Glück fürderhin ohne mich! Das Ansehen der Piloten ist im Gleichtakt mit den Konditionen seit 20 Jahren nur noch abwärts gerichtet - allerdings hat sich in den letzten Jahren (seit Emirates und Co. zu markbestimmenden Größen wurden) noch massiv beschleunigt.

Denn seit die Billig-Airlines wie Air-Berlin, Easy-Jet und Ryan-Air die Branche - und deren Ansehen - so nachhaltig ruiniert haben, ist der einst so angesehene Piloten-Beruf (NB: Thema Ausbildung: Verkehrs-Pilot zu sein ist KEIN Beruf gem. dem Arbeitssamt - sondern lediglich eine "erworbene Transport-Lizenz", wie z.B. auch Busfahrer eben...) doch schwer unter die Räder geraten ... "ey Skipper- dann fliech uns mal schön ordentlich nach Malle ...."

Auch wenn man mitunter bis zu 400 Paxe über den Atlantik schippert ist das sicherlich kein Beruf fürs Leben mehr, zu inhaltsleer und zunehmend automatisiert / eintönig - z.B. arbeitet die EASA bereits - gemeinsam mit AIRBUS - ernsthaft am "Ein-Mann-Cockpit"-Forschungs-Vorhaben - da sieht man, wo unternehmerischer seits die künftige Reise hingeht (gehen soll) ..
Daher mein Rat an alle angehenden Piloten und DLH-Flugschüler unbedingt vor der Ausbildung zum ATPL an der Verkehrsfliegerschule in BRE und Phoenix (Arizona) ein Studium abschließen - denn der gelbe LH-Ausweis allein nutzt nicht viel im späteren Leben und der Familie - um dem künftigen Wettbewerbsdruck mehr entgegenhalten zu könne, ist m.E. nach ein Studium zusätzlich zum ATPL / mit LR & Type-Rating (TR) zwingend erforderlich - z.B. als Ingenieur, oder BWL o.ä. sonst kann es dereinst ein böses Erwachen als Pilot geben, wenn sich die Branche noch weiter verändert/ verschlechtert, und man nichts weiter als eine Verkehrsflugzeugführer-Lizenz zu bieten hat;

Fakt ist, dass sich, seit dem Ende der 80er Jahrein der Luftfahrtbranche allg./ und bei LUFTHANSA im Speziellen die Konditionen & Layovers, Gesundheits-Belastung etc. nur zum Nachteil von uns Arbeitsnehmern/ Piloten verändert haben - und zwar hart an der ertragbaren Schmerzgrenze, weil zunehmend an der Grenze der maximalen FDT geflogen wird - weswegen auch die meisten meiner Kollegen daher nur noch Teilzeit machen - denn das ist definitiv die einzige Lösung, noch gesund das Rentenalter zu erreichen, welches bei uns Piloten nun nach EU-Standard bereits auf 65 Jahre angehoben wurde - so man das noch mit seinem Flieger-Medical vereinbaren kann;
beim Kranich ist zumindest mit 65 Jahren definitiv Schluß im Flightdeck - Gott sei Dank -
wohl dem, der das noch in Gesundheit erleben kann ....!
Gesamt-Resümee - ohne Verbitterung oder Frust/ habe für mich schließlich das Beste aus beiden Welten gemacht/ aus meiner subjektiven Sicht:
nochmals würde ich NICHT die Ausbildung zum Piloten bei der Lufthansa machen, das Leben ist zu kurz für all die verpaßten Dinge im Leben und der Familie - und die demolierte Gesundheit zahlt Dir keiner mehr / aus meinem Jahrgang haben knapp 25% mit Anfang 50 bereits Ihr Jahres-Medical gefailed, wg. Tinnitus, Streß-Symptomen etc. pp.;
das sollte man sich alles vor der Ausbildung gründlich überlegen, und nicht nur von den tollen Jets, den Super-Layovers mit den hübschen CAs träumen - das gibt's zwar schon noch, ist aber leider eher die Ausnahme denn die Regel - leider - ich habe meine Konsequenzen daraus gezogen - und bin happy damit;
zum Fliegen chartere ich mir nun eben noch ab und zu eine Piper oder Cessna - und wenn's mich mal wieder richtig "juckt" - ein Bücker Jungmeister, mit der ich dann über den Alpen herumturne - DAS ist der richtige Spaß am Fliegen, den es in den Cockpits der großen Jets SO pur und unverfälscht eben nicht mehr gibt/ geben kann ..

"Been there, Got the T-shirt, Done with it !" .

Als zweiten Post und Frage bzgl seines Studiums antwortet er:

"Jau - richtig getippt - ich habe mein Architektur-Studium recht zügig absolviert -
und dann nach nur 1/2 Jahr Praxis (die bei Architekten zu Beginn immer etwas steinig und "entbehrungsreich" ist) meine Ausbildung bei Hansens am Flughafendamm in BRE gebonnen - da war ich knappe Ende 26 - und habe daraufhin fast 20 Jahre lang mir die Wolken stundenlang von oben, und die meisten Hochzeiten meiner Freunde nur auf Photos angeschaut, und zudem massive Probleme im Privatleben bekommen, da der Piloten-Beruf - so wie er HEUTZUTAGE ausschaut, absolutes Gift für ein intaktes Sozialleben - geschweige denn glückliche Familie ist - ich würde im nachhienein NUR NOCH Teilzeit fliegen -alles andere ist einfach unattraktiv, für den Körper echt brutal (vor allem wenn man später 3-4x im Monat Langstrecke übern Teich fliegt / Minimum Rennstrecke - muß man nicht wirklich haben ... die knapp 8 Tsd. Euronen Netto als Captain bei Hansens verdiene ich auch als Miteingetümer einer Architekten-Sozietät - bei ungleich mehr Spaß, Challenge und sozialer Anerkennung & prima gebildeten Kollegen/ interessanten Dienstreisen ...
Denn der anfängliche (nicht uneitle) Stolz auf die goldnen Streifen (auch wenns dann später /bei Hansens nahezu "automatisch" nach abgehockten 12 Jahren/ vier werden) und den gelben Ausweis wiegen bei weitem NICHT die bitteren Tränen & unzähligen Abschieds-Dramen auf, die meine Kinder angestellt haben, als ich abends wieder mit Kofffer und Flightkit zum Flughafen gehechelt bin, anstelle Ihnen eine Gute-Nacht-Geschichte zu erzählen und sie in den Schlaf "einzukuscheln";
und ebenfalls richtig, für die Frauen im Flightdeck sit daher noch viel früher SChluß beim Kranich - denn alle der Kolleginnen die mit mir als Co-Pilotinnen die Nächte durchgewacht haben, haben so nach 5-8 Jahren spätestens ebenfalls Ihre Piloten-Mütze beim Kranich an den Nagel gehängt, als die "bilogische Uhr so Anfang/ Mitte 30 zu ticken begann ...
denn Kids ohne Daddy abends ist schon schlimm, aber ohne einen Mum an der Seite geht absolut gar nicht - Pilot - ein Beruf für Alleingänger und Idealisten nowadays - leider!"

Und der dritte Post, nach vielen Mails:

"...also - weil ich doch einige mails ehalten habe nochmals zur Klarstellung -
so "easy und rosig" wie BENNO 002 - oder so - beschrieben hat, ist der Piloten-Beruf bei Lufthansa keinesweges mehr - seine Behauptung:

"Piloten bei LH müssen 14-16 Tage im Monat arbeiten(klar an allen Tagen im Jahr) was ich als ok ansehe. Also lieber arbeite ich 14 Tage im Monat und habe 16 Tage frei als ich Arbeite 20 Tage und habe 8 Tage frei. Da stellt sich die Frage was besser für die Familie & co ist"

ist absolut und definitiv FALSCH - und hält keiner Nachprüfung stand -
denn mit Stand-By / teilweise auch in Uniform am Airport / oder in MUC am FOC / Flight Ops Center/ abzuhängen, zahllose proceedings/ "deadheads hinten als PAX im Flieger" mit den Kollegen umgesetzt an einen anderen Flugplatz wegen Umlauf-Wechsel, Schnee-Chaos etc. pp. ... kommst Du beim Kranich auf realistische ca. 18-19 Tage Diensttage im Monat/ manchmal - speziell im Sommer, wenn alle in wohlverdienten den Urlaub wollen/ auch schon mal mehr - dann hast Du nur noch 10 Tage im Monat frei - und dann kannst Du ja mal versuchen, Dich am Dienstag vormittag oder so mit Deinen Freunden zu teffen, so Du noch welche hast, weil Dich der Kranich ja nicht gerade in Deiner Wunsch-/Geburtsstadt stationiert hat - Nee-Nee,
das geht SO gar nicht auf Dauer und macht auch bald SO keinen Spaß mehr ...
Been there - done that -Nein Danke / die Kohle ist das ständige Umhergereise/ Rumsitzen in den imergleich anmutenden AirPort-Cafes, mit der Family nur noch via Iphone und Skype verbunden ("Dada - wann kommst Du wieder nach Hause ?!?" und aus dem Koffer leben (müssen) ist es (das noch immer rech gute Gehalt) echt nicht mehr wert -
und die schönen Layovers, die wir früher durchaus mal hatten (1 Woche in der Karibik, den USA oder gar auf den Malediven/ Mauritius/ Bangkok/ Dubai/ Dallas, JFK etc.), sind von dem "neidischen" nieten in Nadelstreifen im Controlling alle "kassiert" und sukzessive zu mega-stressigen "Tages-Rennstrecken" umgebastelt / resp. zusammengestrichen worden -
meist noch dazu mit Übernachtung im ungeliebten &öden "Airport-Hotel", weil der Crew-X-fer ins Stadthotel zeitlich über 1h (x2) von der eh knapp bemessenen Minimum-Rest abziehen würde ...
Da mußt Du mitunter schon aufpassen, das Du vor lauter-Dauer-Jetlag nicht ins CFS (Constant-Fatigue-Syndrom) abrutschst - weswegen sich auch viele der Kollegen bei Hansens (und auch bei den anderen Langstrecken-Carriern) Melatonin, oder auch andere Medikamente "reinpfeifen", um ja "immer schön fit zu bleiben um die nächste Bewertung durch den Purser (Chaf-Stewardess) ja nicht zu versemmeln - und die Crews/ CAs schlafen eh meist schon bei Einsteigen in den Crewbus ein - sobald Sie sich ihre SMS abgerufen haben, und sic den Ipod ins Ohr gestöpselt haben - auf ein De-briefing des Captains/ oder des Pursers wird idR. nicht wirklich geachtet - keine Energie mehr/ und teilw. auch mangelnder Respekt der meisten CAs gegenüber unserem stressigen Job da vorne (fühlbar) .

Glaubt mir - bei der Lufthansa ist ziemlich viel die schicke Fassade - dahinter schauts recht mau /ernüchternd aus -leider ....

Resumee: wenn man jung und ungebunden ist, dann O.K. - zum 5 Jahre die Welt zu befliegen und zu sehen, einen entenn Lebenspartener zu suchen – und hoffentlich auch zu finden - und dann aber zügig in einen anderen/ möglichst akademischen/ Beruf umsteigen - sonst verpasst man schnell den Absprung - und ich kenne viele dieser "frustrierten Kollegen", die ja gerne Teilzeit machen würden, aber nun eben dumerweise Alimente an Ihre 1. und 2. geschiedene Eherfrau / Kinder zu zahlen haben - seit sie wieder /mit Anfang Fuffzich/ mit einer 23-jährigen thailändischen CA liiert sind - jeder wie es mag eben - keinerlei Verurteilung - aber eben nix (mehr) für mich;
und wenn man zuvor etwas Passendes studiert hat, so hat man dann wenigstens eine Wechels-Möglichkeit - was viele der "Nur-pilotenschein-Inhaber" mit Anfag 40 erst erkennen, und dann ist es idR. aber auch schon zu spät für einen Umstieg in einen qualifizierten job am Boden ...
Wie gesagt - meine subjektive Meinung nach all den Jahren als Pilot bei Lufthansa und auch im Ausland - vgl. mit meiner jetztigen deutlich höheren Lebsqualität (das Geld alleine ist es definitiv nicht!) als Mit-Inhaber eines Architekur-Büros.
Ergo: Carpe Diem !"

Quelle: http://www.studis-online.de/Fragen-Brett/read.php?11,1007409,page=3



Was denkt ihr darüber?


Zuletzt bearbeitet von MUC_333 am Fr Mai 17, 2013 1:26 pm, insgesamt 2-mal bearbeitet
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Alice D.
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Anmeldungsdatum: 16.02.2011
Beiträge: 1881

BeitragVerfasst am: Fr Mai 17, 2013 8:49 am    Titel: Antworten mit Zitat

Der Artikel ist schon recht alt, gab es hier glaube ich auch schon einmal. Was ich denke... jeder Beruf hat seine Schattenseiten.
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MUC_333
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BeitragVerfasst am: Fr Mai 17, 2013 8:53 am    Titel: Antworten mit Zitat

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Zuletzt bearbeitet von MUC_333 am Mo Jun 30, 2014 2:59 pm, insgesamt einmal bearbeitet
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Alice D.
Captain
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Anmeldungsdatum: 16.02.2011
Beiträge: 1881

BeitragVerfasst am: Fr Mai 17, 2013 9:02 am    Titel: Antworten mit Zitat

Es ist halt auch eine Frage der inneren Orientierung. Will man Polizist werden, muss man sich zwangsläufig von besoffenen Asozialen volllabern lassen. Will man Model werden, muss man sich runterhungern und seinen Wert von Äußerlichkeiten abhängig machen. Als Pilot dann eben so. Das ist wie die Liebe, sie trägt einen durch viele Tiefpunkte und erfüllt einen mit Glück auf den Hochpunkten. Wieviel einem das selbst wert ist, muss jeder selbst entscheiden. Ich kenne jedenfalls keinen reizvolleren Job, leider.
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MUC_333
Gast





BeitragVerfasst am: Fr Mai 17, 2013 9:07 am    Titel: Antworten mit Zitat

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Zuletzt bearbeitet von MUC_333 am Mo Jun 30, 2014 3:00 pm, insgesamt einmal bearbeitet
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sharklets
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Anmeldungsdatum: 24.06.2012
Beiträge: 339

BeitragVerfasst am: Fr Mai 17, 2013 11:03 am    Titel: Antworten mit Zitat

MUC_333 hat folgendes geschrieben:


Ich für meinen Teil kann auch nach langer Überlegung und Selbstreflexion


Das Problem an den Überlegungen und der Selbstreflexion ist allerdings, dass man nur die aktuelle Ist-Situation beurteilen kann. Kommt man nach reichlicher Überlegung zu dem Entschluss, dass der Beruf trotz der vorhandenen Schattenseiten das Richtige für einen ist, weiß man nicht, ob das auch noch in 20 Jahren der Fall ist. Auch wenn die alte Leier "früher war alles besser" sehr abgedroschen ist, so trifft sie leider zu mindestens auf den Pilotenberuf zu, da dieser Beruf sich einfach seit Jahren in einer Talfahrt befindet. Und Einschätzungen der zukünftige Lage sind quasi unmöglich, dass hat uns die Luftfahrt gelehrt.
Bei allen Überlegungen und Selbstreflexionen bleibt folglich immer das Restrisiko, dass sich der Pilotenberuf weiterhin in eine Richtung entwickelt, bei der man eigentlich nicht mehr Teil davon sein will. An dem Umstand kann man aber nichts ändern, so muss jeder für sich selbst entscheiden, ob man auf den Zug mit aufspringen will und wenn ja, wie.
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felixgottwald.net
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Anmeldungsdatum: 11.09.2012
Beiträge: 291

BeitragVerfasst am: Fr Mai 17, 2013 11:22 am    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo,

gerade bei einer Airline wie LH ist der Beruf Pilot noch ein Traumberuf! So empfinden es zumindest ich und die meisten Kollegen mit denen ich spreche. Und wer sich über verpasste Kindergeburtstage beschwert, der hat wohl früher in einer Seifenblase gelebt... Sowas weiß man nun wirklich vorher.

Der Artikel ist sehr gefühlsbetont, was auch in Ordnung ist. Inhaltlich hat er deutliche Mängel (ich sage nur "DLH-Cargo" - der beste Flugbetrieb von allen Wink ). Es ist halt nicht jeder für diesen Beruf geschaffen, der doch spezielle Anforderungen an den einzelnen Menschen und sein Umfeld stellt. Man muss das wollen, sonst geht es schief, wie bei dem Kollegen aus dem Artikel.

Ab und zu muss man sich auch klar machen, was man an dem Beruf mag, sonst verliert man sich schnell in der alltäglichen Nörgelei. Ein wenig innere Gelassenheit und Balance hilft da natürlich sehr.

Zum Bild des Piloten in der Öffentlichkeit: Daran sind wir auch selber Schuld. Wenn man sieht wie Kollegen sich in der Öffentlichkeit geben, muss man sich doch manchmal fragen... Und das gilt nicht nur für die "hochnäsigen Lufthanseaten" (Zitat nicht von mir). Man ist, wie man sich gibt - hoffentlich freundlich und zurückhaltend, doch gleichzeitig bestimmt und kultiviert.

Viele Grüße,

Felix
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aero89
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BeitragVerfasst am: Fr Mai 17, 2013 11:23 am    Titel: Antworten mit Zitat

Jeder Beruf bringt irgendwo Nachteile mit sich, trotzdem kann es ein Traumberuf sein.
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flapfail
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BeitragVerfasst am: Fr Mai 17, 2013 11:38 am    Titel: Antworten mit Zitat

Derjenige hätte vielleicht mehr über den Zaun blicken sollen wie es bei anderen Airlines zugeht, im Gegensatz dazu ist es bei der Hansa noch immer himmlisch - wenn auch nicht mehr so wie vor 20 oder 30 Jahren.
Es ist aber (und er ist nicht der einzige):Jammern auf hohem Niveau.
Und trotz der vielen Nachteile die er aufzählt überwiegen doch die Vorteile in dieser Firma - vor allem wenn es der höchste Wunsch ist, Pilot zu werden.
Allerdings gebe ich ihm mit einem Recht: Es ist nicht mehr der Himmel auf Erden.
Dazu hat sich alles viel zu sehr schon verändert, die Zukunftsaussichten für jeden einzelnen sind unberechenbarer geworden, man wird nicht mehr nach 8-10 Jahren Kapitän sondern vielleicht erst nach 15 oder 20 Jahren (wenn es beim Zweimanncokpit bliebt, in 20-30 Jahren wird vielleicht noch vieles anders werden, was wir uns heute kaum vorstellen können- und möchten
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B1900D
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BeitragVerfasst am: Fr Mai 17, 2013 12:22 pm    Titel: Antworten mit Zitat

Es ist völlig normal, dass Menschen im Laufe des Lebens Veränderungen durchleben und sich die Prioritäten ändern. Das ist auch etwas positives. Besser die Konsequenzen ziehen und eine Veränderung wagen, als in einer Sache hängen zu bleiben, die einen unglücklich macht. Dadurch wächst man auch als Mensch bzw. als Person.

Die meisten älteren Piloten, die ich kenne, fliegen nur noch wegen des Geldes und nicht mehr wegen dem Job an sich. Das ist einfach ein Fakt. Es interessiert sie nichtmal, welches Flugzeug sie fliegen - hauptsache es stimmt finanziell und sie haben so viel Freizeit wie nur irgendwie möglich. Diese Kriterien fallen jedoch gegenwärtig immer mehr weg - bzw. werden eingeschränkt - alles was menschlich möglich ist, wird irgendwie ausgereizt. Da ist es natürlich logisch, das hier in Zukunft auch dadurch mehr Dynamik in die Sache kommt - weil es Leute motiviert Alternativen zu suchen - für viele kommt dann das Manko, das Pilot kein anerkannter Beruf ist. Viele bleiben dann natürlich trotzdem genau aus dem Grund und weil sie für die Rente arbeiten oder für die geschiedene Exfrau, Kinder etc. pp.

Alles ist immer relativ zu sehen - je nach Lebenslage. Das sind Einsichten, die ein junger Mensch mit Abitur nicht unbedingt nachvollziehen kann, was für die Motivation dieses Berufs, jedoch auch erstmal wichtig sein kann. Später sieht man dann mit anderen Augen. Mit der Aussage impliziere ich möglicherweise positiv sowohl als auch negativ.
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B1900D
Captain
Captain


Anmeldungsdatum: 15.02.2011
Beiträge: 2106

BeitragVerfasst am: Fr Mai 17, 2013 12:33 pm    Titel: Antworten mit Zitat

flapfail hat folgendes geschrieben:
Derjenige hätte vielleicht mehr über den Zaun blicken sollen wie es bei anderen Airlines zugeht, im Gegensatz dazu ist es bei der Hansa noch immer himmlisch - wenn auch nicht mehr so wie vor 20 oder 30 Jahren.
Es ist aber (und er ist nicht der einzige):Jammern auf hohem Niveau.
Und trotz der vielen Nachteile die er aufzählt überwiegen doch die Vorteile in dieser Firma - vor allem wenn es der höchste Wunsch ist, Pilot zu werden.
Allerdings gebe ich ihm mit einem Recht: Es ist nicht mehr der Himmel auf Erden.
Dazu hat sich alles viel zu sehr schon verändert, die Zukunftsaussichten für jeden einzelnen sind unberechenbarer geworden, man wird nicht mehr nach 8-10 Jahren Kapitän sondern vielleicht erst nach 15 oder 20 Jahren (wenn es beim Zweimanncokpit bliebt, in 20-30 Jahren wird vielleicht noch vieles anders werden, was wir uns heute kaum vorstellen können- und möchten


Ja.

Die Lufthansa-Sekte ist mit ihrer Religion und ihrem Vorstands-Papst nicht mehr ganz im Einklang. Smile
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MUC_333
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BeitragVerfasst am: Fr Mai 17, 2013 12:41 pm    Titel: Antworten mit Zitat

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Zuletzt bearbeitet von MUC_333 am Mo Jun 30, 2014 3:01 pm, insgesamt einmal bearbeitet
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