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FQ 24./25. Mai '05

 
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backbeam
NFFler
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Anmeldungsdatum: 27.03.2005
Beiträge: 19

BeitragVerfasst am: Do Mai 26, 2005 11:39 am    Titel: FQ 24./25. Mai '05 Antworten mit Zitat

Hallo Ihr,
hier nun mein FQ Bericht vom 24./25.Mai 2005

Habe wie zur BU im Airlines Hotel übernachtet, sogar das gleiche Zimmer bekommen, wenn auch etwas geschmacklos eingerichtet kann ich es nur empfehlen, der einbeinige Besitzer ist sehr nett und zuvorkommend und verleiht auch mal ein Bügeleisen, falls das Anzug-Hemd vom Transport nach Hamburg ein paar Falten zuviel hat. Am Abend noch lecker Schnitzel mit zwei weiteren FQ’lern, Valentina und Christian und nicht zu vergessen Tobias K., dem kein Weg zu weit war um uns noch mental zu unterstützen vorm großen Tag.
Jedenfalls ging es dann nach einer mehr oder weniger schlaflosen Nacht am nächsten Morgen mit zwei anderen FQ’lern mit dem Shuttlebus zum DLR. Im 5.Stock dann um 8Uhr mit allen 10 Teilnehmern links herum und ab in unser Wohnzimmer für die nächsten 11 Stunden, Warteraum. Von Anfang an waren mir alle der 10 Teilnehmer sehr sympathisch, was mich ruhig stimmte in Bezug auf die Gruppendiskussionen. Wir schnackten und lachten viel im Wohnzimmer, was natürlich auch eine Nebenwirkung unserer Nervosität war und uns diese gleichzeitig auch nahm. Der schwarze Humor lässt grüßen. Los dann mit Begrüßung durch Psychologen und der zwei Kapitäne, Abgabe der restlichen Unterlagen, Gruppeneinteilung in zwei 5er Gruppen für Streitgespräche oder Sim&Dct Einweisungs-Video. Meine Gruppe dufte zum Auftakt sich die Einweisung von Dct und Sim reinpfeiffen, sind glaube ich alle fünf in diesem kleinen Raum, welcher auch für den DCT genutzt wird, nach kurzer Zeit fast eingeschlafen, es waren knapp unter 50°C in der Bude und jedes mal wenn die Klimaanlage die Sache einigermaßen erträglich gemacht hatte, hat sie die Psychologin abgeschaltet, wobei ich ihr keine Bösartigkeit unterstellen möchte.
Nach knapp 2 Stunden war meine Gruppe dann in alphabetischer Reihenfolge der Nachnamen mit dem Streitgespräch dran, ich dann als Letzter und es lief meines Erachtens gut, ich konnte auf mein Gegenüber eingehen, habe meine Interessen vertreten, Argumente gebracht, Verständnis gezeigt, Empathie, und zum Schluss einen für beide vertretbaren Kompromiss gefunden. Wie kann man diesen blauen Augen auch nur ein geringes Entgegenkommen vorenthalten. Dies war der Test, vor dem ich im Vorhinein am meisten Respekt hatte. Es ging gegen 12 Uhr in die Mittagspause und ich hatte das Gefühl, dass ich schon einen guten Teil nun geschafft hatte, doch die aufreibenden Tests sollten noch folgen.
Also rüber Allemann in die Kantine und was gegessen oder auch nur getrunken.
Zurück zum Dlr und schon ging es los mit DCT und Gruppendiskussionen oder auch nur in den Warteraum.
Zum DCT: verlangt viel Aufmerksamkeit, immer schön kommunizieren mit dem Partner, alles sagen was man macht, was man gemacht hat und machen wird; einfach alles austauschen und dann geht das schon. Die Zeit ist bei manchen Durchgängen sehr knapp bemessen, nicht in Panik ausbrechen, wenn nur 30 sec übrig sind, Hauptsache ihr erkennt es.
Zu den Gruppendiskussionen: oberste Regel ist wohl wie schon bekannt einfach sich selbst zu bleiben, sich qualitativ einzubringen um die Gruppe voranzutreiben, zielorientiert argumentieren, ausreden lassen, Blickkontakt führen, Schwächere miteinbeziehen, nach Meinung anderer fragen und immer schön freundliche Umgangsart bewahren. Bei der argumentativen Gruppendiskussion natürlich gleichzeitig sein Einzelziel nicht aus den Augen lassen aber auch Kompromissbereitschaft zeigen.
Nach jedem Test werden Fragebögen verteilt, auf welchen man sich selbst einschätzen soll, eine gute Selbsteinschätzung kann vieles wieder wettmachen und kann nur derjenige geben, der sich selbst gut kennt, also geht in euch
Bei mir lief die erste Gruppendisk. nach anfänglichem Startproblem relativ gut und unsere Gruppe wurde sich vor Ablauf der Zeit einig und war, wie ich fand viel zu harmonisch, keiner bäumte sich, wider dem Einzelziel, gegen einen hinteren Platz auf.
Die 2. Gruppendisk. lief dagegen nicht sehr gut für mich, ich war etwas gelähmt, habe zwar in einem einigermaßen ausgewogenem Verhältnis mitgeredet, aber anscheinend nicht die qualitativ zielorientierten Kommentare abgegeben, die sich die Psychologen gewünscht hätten.
Zwischendurch haben wir noch einen physischen Test mitgemacht, welcher angeblich einem Spracherkennungsprogramm für die Raumfahrt dienen sollte, hatte da so meine Zweifel, da die verwendete Apparatur doch eher aus der Mitte des letzten Jahrhunderts zu stammen schien.
Zum Abschluss noch einmal ein Skript für den Simulator, welchen ich jedoch nur überflog, da die Aufregung zu hoch war in Anbetracht der baldigen Ergebnis Kundgebung, dann noch ein paar psychologische Fragebögen und zurück ins Wartezimmer.
Die Nervosität stieg ins Unermessliche, bis endlich sich irgendetwas im Gang tat und der erste abgeholt wurde, nun ging es ziemlich schnell: bestanden—nicht bestanden--- 6mal bestanden---2mal nicht bestanden. Ich durfte als 9ter in die Höhle des Löwen und habe somit den ersten Tag nicht bestanden. Mir wurde mangelndes Engagement in einer Gruppendisk. und Koordinationsschwäche bei zielorientiertem Arbeiten angehangen, würde sonst ins Firmenprofil passen und sie würden sich freuen mich nach 1 ½ jähriger Sperre bei der Lufthansa als RE zu begrüßen, was sie wahrscheinlich jedem sagen, habe noch meine BU Ergebnisse bekommen und bin raus da. Quote: 3/7 für den ersten Tag.
Am zweiten Tag hat’s soweit ich informiert bin, von den 7 nur einer bis zum gewünschten Dauergrinsen geschafft--- HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH TOBBI!!!!!!
Für alle anderen: ES GEHT WEITER IM LEBEN UND WER WEISS WOFÜR DIESER WEG GUT WAR, VIELLEICHT FÜHRT ES UNS GANZ WOANDERS HIN ALS IN DIE FLIEGEREI ODER NUR AUF EINEM ANDEREN MINDESTENS GENAUSO SPANNENDEN WEG DORTHIN UND WIR WERDEN NICHTS BEREUEN.
Für mich jedenfalls war es ein dickes Brett vor den Kopf und ich hab es immer noch nicht zu 100% verstanden, mein ewiger Traum dahin. Aber ich glaub es war vor allem der Gedanke diese bis zur FQ anhaltende Hoffnung nun endlich, gezwungenermaßen aufzugeben, das ist am schmerzvollsten. Aber es gibt noch andere Wege ins Cockpit, nicht den Königsweg so einfach und bemuttert wie bei der Lufthansa, aber es gibt sie. Bei der Lufthansa aufgenommen zu werden ist nun mal ein Privileg, welches nur im Durchschnitt 5% der Bewerber zuteil wird, also keine Schmach zu den 95% dazu zugehören. Stay in touch!! Kopf hoch!!!!

to Valentina: Das wird schon, wir machen auch so unseren Taum wahr.

Viele Grüße
backbeam
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Valentina
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Anmeldungsdatum: 03.06.2004
Beiträge: 50
Wohnort: Frankfurt/Main

BeitragVerfasst am: Do Mai 26, 2005 1:51 pm    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo liebe Pilotenboardler,

Bevor ich anfange euch von meiner FQ zu erzählen, möchte ich mich erst mal bei euch allen für die ganze Unterstützung danken! Es ist wirklich eine große Erleichterung zu wissen, was auf einen zukommt, sowohl während der BU als auch während der FQ. Ich habe mich darüber hinaus auch noch zusätzlich bei ToPilots für meine BU und auch für meine FQ vorbereitet. Auch an euch, liebes ToPilots-Team, an dieser Stelle vielen Dank für die Unterstützung! Ich hatte meine BU am 3. und 4. März 2005 und wie ihr der Überschrift bestimmt entnehmen könnt gestern und vorgestern meine FQ. Um euch nicht lange auf die Folter zu spannen nehme ich einige Fakten vorweg. Wir waren wie gewohnt 10 Bewerben. 9 Jungs (Männer) und ich als einziges Mädchen (Frau). 7 haben es in den 2. Tag geschafft, darunter auch ich und 3 haben letztendlich dann den Daumen nach oben bekommen. Ich habe die Firmenqualifikation leider nicht bestanden.

So, jetzt komme ich dann endlich zu dem Ablauf:
1. Tag:
Ich bin um 7:30 Uhr mit 2 weiteren Bewerbern mit dem Airlines-Shuttle losgefahren Richtung Sportallee 54A. Die anderen 7 standen schon im 5. Stock vor verschlossener Türe. Um 5 vor 8 wurde uns dann aufgeschlossen und wir durften nach links in den Warteraum. Ca. 8:15 Uhr wurden wir dann im den (ich nenne ihn jetzt einfach mal so...) Streitgespräch-Vorbereitungs-Raum gebeten. Dort haben sich die Psychologen und Auswahlkapitäne (an ersten Tag 2 am zweiten Tag einer) vorgestellt und den Ablauf der nächsten 2 Tage erklärt. Die Gruppe wurde dann in zwei 5er Gruppen geteilt. Die eine blieb im Raum die andere wurde zur Beschreibung vom DCT und Video zur Simulatorbeschreibung in den DCT-Raum gebeten. Ich war in der Gruppe die im Raum blieb und wir bekamen das Thema des Streitgespräches. Man hat 10 Minuten Zeit sich mit der Situation auseinander zu setzten (eine DIN A4 Seite bei mir) und dann wird man von einem Psychologen abgeholt und in den Raum gebracht, wo das Streitgespräch stattfindet (später auch die beiden Gruppenspiele). Das Gespräch dauert auch 10 Minuten. Die Psychologin hat wirklich, wie schon so oft gelesen, unglaublich blaue Augen. So fällt es leichter Blickkontakt zu halten! Bleibt einfach ruhig und ihr selbst. Lasst euch nicht aus dem Konzept werfen, auch wenn unvorhergesehene Aspekte auftreten. Behaltet den Kopf und den Überblick. Wenn etwas nicht so läuft, wie ihr es euch vorgestellt habt, habt ihr im Anschluss die Möglichkeit es in der Selbstreflektion, die ihr nach jedem Test bekommt in der ihr euch anhand von Kreuze setzten selbst beurteilen sollt. Versucht euch wirklich realistisch einzuschätzen und gebt Fehler offen zu, seid aber auch nicht zu selbstkritisch! Ich selbst war, den Umständen entsprechend, ganz zufrieden mit meinen Gespräch und glaube Sie haben ein ganz gutes Bild bekommen wie ich in solch einer Situation reagiere. Nach dem Ausfüllen der Selbstreflektion, die im „Streitgespräch-Vorbereitungs-Raum“ stattfindet, darf man dann im Warteraum Platz nehmen. Nach kurzer Wartezeit wurde ich dann mit C. in den freiwilligen Test. Hier wird man verkabelt und soll einem Computer auf seine Stimme trainieren und dann, per Sprachbefehl dem Computer Befehle geben. Zwischendurch sieht man Naturbilder, wie Sonnenuntergänge und hört Meditationsmusik. Der Test fliest nicht in die FQ Bewertung mit ein (hier bin ich mir entgegen aller Gerücht auch sehr sicher das er wirklich nicht mit in die Bewertung mit eingeschlossen wird, denn die Dame die mit uns diesen Test durchgeführt hat, wollte mich gleich wieder weg schicken, weil sie dachte meine Kniestümpfe seien eine Strumpfhose und so wäre es zuviel Aufwand gewesen mich umzuziehen, außerdem gibt es hier auch keine Selbstreflektion, die anzukreuzen ist). Der Test ist, wie die Psychologen auch sagen, ein netter Lückenfüller, damit die Wartezeit nicht so lange ist. Danach hatte ich wieder nur eine kurze Wartezeit, denn C. und ich waren die letzten aus unsere 5er Gruppe, die den freiwilligen Test gemacht haben. Danach ging es für und in den DCT-Raum und für die anderen in den „Streitgespräch-Vorbereitungs-Raum“ (verdammt, ich hätte mir einen kürzeren Namen einfallen lassen sollen...) und anschließend ins Streitgespräch. Sie hatten ein anderes Thema als wir. Im DCT-Raum wird zuerst der DCT anhand von Arbeitsbildschirmanzeige und Kassette beschrieben. Eine Psychologin hat dann noch ausführlich die Bedienung erklärt und es bleibt genug Zeit um ganz viele, egal wie doofe Fragen zu stellen, also keine Angst, man könnte es nicht verstehen! Danach darf man sich im selben Raum setzen und sich das Simulator Video anschauen. Hier wird ausführlich beschrieben wie ein Flugzeug nach IFR zu bedienen ist, also anhand der Instrumente die man am 2. Tag im Simulator bedienen muss. Auch hier besteht im Anschluss die Möglichkeit Fragen zu stellen. Danach geht man wieder ins Wartezimmer und wartet, bis alle der anderen Gruppe mit den Streitgespräch und der Selbstreflektion fertig sind. Kurz später wurden wir in die Mittagspause entlassen, 11:45 bis 12:45, wenn ich mich richtig erinnere. Wir sind schräg links gegenüber vom DLR-Gebäude in die Kantine gegangen. Ich habe mir nur einen Salat zusammengestellt, die meisten Jungs haben paniertes Putenschnitzel mit Bratkartoffeln gegessen. Die Auswahl besteht aus drei Gerichten der Tageskarte. Wir waren alle mit der Qualität zufrieden. Zurück im Wartezimmer. Jetzt bekamen wir Handouts zum DCT. Kurz darauf wurde die erst Gruppe ins Gruppenspiel gebeten. Darunter auch ich. Es ist eine andere Einteilung der Gruppe als am Vormittag. Während wir im Gruppenspiel waren, haben die ersten 2 mit dem DCT begonnen. Beim Gruppenspiel ist man in dem selben Raum wie beim Streitgespräch. Man bekommt eine gemeinsam zu lösende Aufgabe. Zuerst hat man ausreichend Zeit sich die Situation und Aufgabe durchzulesen, das waren bei mir, beim ersten Gruppenspiel 3 DIN A4 Seiten plus Tabelle. Wenn alle fertig sind mit lesen erklärt die Psychologin mit den blauen Augen noch ein paar Angaben mit Hilfe eines Overhead-Projektors. Sie gibt der Gruppe noch ein Zeitlimit (Uhr steht auf dem Tisch) und dann geht das Gruppenspiel los. Unsere Gruppe war sehr angenehm. Wir haben finde ich gut zusammengearbeitet. Ich hätte vielleicht mehr meine Informationen teilen können die ich in den Unterlagen bekommen habe und einfach erzählen wie es für mich aussieht. Aber ich bin nicht unzufrieden. Mein Rat ist, vertretet auf jeden Fall euern eigenen Standpunkt, seid aber auch gleichzeitig in der Lage nachzugeben. Teilt eure Informationen mit den anderen und trefft alle Entscheidungen im Team und nicht auf eigene Faust und wenn ihr eine ruhige Person in eurem Team habt, dann versucht sie oder ihn mit Fragen wie: „Was halten Sie davon?“ wieder mit ins Boot zu holen. Es ist bestimmt auch nicht falsch zusammenfassende zu machen, wenn die Situation zu entgleisen droht. Versucht einfach den Überblick zu behalten, behaltet die Zeit im Auge und scheut euch nicht die anderen zu fragen wenn ihr etwas nicht versteht, vielleicht geht es ihnen ja gar nicht anders und dann kann man das gemeinsam klären. Bleibt einfach ruhig und argumentiert objektiv. Und das aller Wichtigste: Bleibt euch selbst treu und macht das was ihr für richtig haltet und versucht nicht so zu handeln wie ihr vielleicht denkt, dass es erwünscht ist!! Auch hier gibt es im Anschluss eine Selbstrefflektion, die anzukreuzen ist. Man füllt gleich dort an seinem Platz aus. Versucht euch realistisch einzuschätzen. Als wir mit unserem Gruppenspiel fertig waren wurden wir in den BU-Wartezimmer gebracht, damit wir den anderen nicht das Thema unseres Gruppenspiels erzählen, denn die 2. behandelt das selbe. S. und ich wurden dann aus dem BU-Wartezimmer in den DCT gebeten. Man bekommt noch mal alles kurz erklärt und man kann nochmals Fragen stellen. Wir hatten zuerst einen Übungs-Teamdurchgang, dann, wenn ich mich richtig erinnere 3 Einzeldurchgänge und 5 Teamdurchgänge, aber ich kann es nicht mehr sicher sagen. Ich habe ihr leider keine gute Leistung gezeigt. Mir war vollkommen klar, wie das Spiel funktioniert und ich habe dir Regeln verstanden, doch in der Umsetzung hat es nicht funktioniert. Und dadurch, dass ich an mich selbst viel höhere Ansprüche hatte, weil ich den DCT in der Vorbereitung nach dem Simulator als liebsten Test hatte, habe ich mich selbst verrückt gemacht und unter Druck gestellt und dadurch noch weniger hinbekommen. In der Zuarbeit hat es gut geklappt, da mein Partner klare Anweisungen gegeben hat, aber bei der Leitung habe ich keine für mich zufriedenstellende Leistung gezeigt. Hier wieder mein Rat: Beachtet die Regeln und handelt nach ihnen! Kommuniziert mit euerm Partner! Teilt eure Information und handelt nicht auf eigene Faust, das bringt keinerlei Vorteil. Ihr seid ein Team! Redet lieber etwas mehr und nehmt das Risiko in Kauf nicht fertig zu werden, aber handelt gemeinsam! Noch vor dem Bildschirm sitzend muss man auch hier eine Selbsteinschätzung ankreuzen. Es ging wieder in den gewohnten Warteraum. Der letzte Test des Tages stand bevor. Es wurden wieder 5 Leute aufgerufen. Wieder eine neue Gruppenzusammenstellung. Das Gruppenspiel ist ähnlich dem ersten abgelaufen. Gemeinsame Aufgabe, kurze Erläuterung durch die Psychologin, Zeitlimit, danach Selbstreflektion. Ich muss zugeben wir sind nicht wirklich weit gekommen. Für mich selbst kann ich sagen, dass ich auch hier mit meinem Einbringen in das Team ganz zufrieden war. Ich glaube ich habe ganz gut den Überblick behalten können und ich glaube, dass die Auswahlkommission mich kennen lernen konnte. Es ging wieder in den BU-Warteraum, da auch hier die anderen das selbe Gruppenspiel behandelten. Jetzt fing es für mich an, dass das Warten lang erschien. Die 2. Gruppe kam aus dem Gruppenspiel zurück und das Warten ging weiter. Wir wissen jetzt auch sicher, dass kein Psychologe in der Klimaanlage sitz, wir haben durch die Schlitze geschaut. Endlich ging es dann wieder in den „Streitgespräch-Vorbereitungs-Raum“. Hier haben wir ein Skript zum Simulator bekommen. Wir sollten es in möglichst 15 Minuten lesen (keine Angst, ihr bekommt es nicht weggerissen, falls ihr länger braucht) und falls man Fragen hatte konnte man sie aufschreiben. Der Simulator-Testleiter hat sie dann am nächsten Tag beantwortet. Dann wurden uns noch mal mehrseitige Fragebögen (drei Stück) ausgeteilt in denen man sich im allgemeinen selbst sieht und beurteilt. Sie haben nichts mit den Tests zu tun. Jetzt hieß es wieder warten. Endlich wurden wir in alphabethischer Reihenfolge aufgerufen. Die 3 Minutenregel stimmte! Es sind 7 von 10 in den 2. Tag eingeladen worden, darunter auch ich. Es war ein wirklich tolles Gefühl, wenn dich der Auswahlkapitän angrinst und dich ermahnt du solltest Hamburg heute nacht stehen lassen und morgen um 8:45 Uhr wieder hier zum Simulator-Fliegen sein!! Am Abend bin ich noch mit Backbeam und Ch. die auch im Airlines waren ins IBIS zum Abendessen waren gegangen. Wir haben uns dort mit S., J. und J.’s Freundin zum Abendessen getroffen. Ich hab mir da ein dickes Steak und Country Potatos reingehauen. Von S. und Backbeam mussten wir uns dann schwerenherzens nach dem ersten FQ-Tag verabschieden. Ich bin um 23:00 Uhr ins Bett und konnte erstaunlich gut schlafen.

2.Tag:
Bin um 6:45 Uhr aufgestanden. Hab mich gemütlich fertig gemacht, bin Frühstücken gegangen (habe erstaunlicher Weise auch etwas essen können), hab dann meine letzten Sachen eingepackt und habe ausgecheckt. Das Airlines bewahrt einem auch ohne Probleme das Gepäck auf, dann muss man es nicht mit zum DLR nehmen. Mein Shuttle ging um 8:15 Uhr. Ich bin dann mit Tobbi um 8:45 Uhr geflogen. Man wird wieder verkabelt und dann wird noch mal alles ausführlich erklärt. Dann geht es ganz ruhig los. Mein Testleiter war wirklich klasse und er hat mich sehr unterstützt und mir Feedback gegeben. Nach drei Testdurchgängen fliegt man dann alleine. Kann nicht viel zum Simulator sagen. Hört auf den Testleiter, er meint es gut mit euch. Behaltet den Kopf und bleibt ruhig. Wenn euch ein Fehler unterläuft, dann sagt das, aber tragt ihn nicht mit weiter. Schaut nach vorne!! Mir hat der Simulator wirklich viel Spaß gemacht! An den Schub musste ich mich erst gewöhnen, bin auch einmal in Test zu schnell geflogen, zum Glück nicht lange, war aber kein Problem, da ich es gemerkt und gesagt habe. Die Vorbereitung von ToPilots habe ich hier wirklich stark gemerkt! Es hat wirklich Spaß gemacht! Auch hier wieder selbst bewerten und beurteilen. Als ich aus dem Simulator kam war der erste schon nicht durch das Interview gekommen. Der 2. der im Interview war leider auch nicht. Tobbi war als nächster im Interview und nach einer halben Stunde wieder zurück. Er hat dann den Daumen nach oben bekommen. An dieser Stelle HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH!!! Du hast es dir verdient! Alles Gute jetzt noch für das Medical! Aber wie gesagt, wir sehen und noch, ihr werdet mich nicht los!! Dann war ich im Interview. Es war wirklich traurig. Ich habe ihnen nichts erzählen können. Ich hatte einfach eine komplette Blockade. Der Zweifel die die Auswahlkommission bei mir hatte war, dass Sie sich nicht sicher sind ob ich die theoretischen Anforderungen in der vorgegebenen Zeit erfülle. Meine Ergebnisse in er BU in Mathe und Physik waren beide grenzwertig. Bei mir würden die technischen und mathematische Grundlagen fehlen. Ich für mich selbst kann nur sagen, dass ich die Ablehnung seitens Lufthansa verstehe, denn wie hätten Sie mich anders sehen können, wenn ich nicht mit ihnen rede... Ich konnte ihnen nicht mal mehr den Inhalt meiner Physikvorlesung nennen. Das wirklich Ärgerliche ist nur, dass Sie mir nicht zutauen, dass ich das aufholen kann und ich weiß, dass ich es könnte. Ich würde alles dafür tun am Ball zu bleiben und würde jede Nacht durchpauken um alles zu lernen! Ich bin wirklich bereit an mir zu arbeiten. Das ist doch mein Traum!! Leider konnte ich es Ihnen nicht beweisen. Zudem habe ich dir Fragen die mir im Interview gestellt wurden nicht direkt beantwortet, und bin sehr oft abgeschweift.
Der Auswahlkapitän meint zum Schluss noch zu mir, er würde sich freuen wenn ich mich als Ready-Entry wieder bewerben würde, denn ich würde in das Firmenprofil passen und ich habe auch in der Mehrfachbelastbarkeit und Raumorientierung gute Ergebnisse erzielt und auch im Simulator hätte ich sehr gute Leistungen gezeigt, und als Ready-Entry wäre für Sie dann nicht mehr das Risiko gegeben, das ich die Ausbildung nicht schaffe. Der Auswahlkapitän meinte es wäre für mich besser wenn ich mir die Zeit großzügiger einteile um mit den Lernstoff klarzukommen.
Ich weiß nur eines: Das Fliegen ist ein Teil von mir und ich gebe mich nicht auf! Ich habe Blut geleckt, ich will fliegen! Ich werde mich dahinter klemmen und alles Technische, was mir zwischen die Finger kommt lernen und verstehen! Ich habe aus meinen Fehlern gelernt und ich will keine Pilotin werden die Köpfchen drückt und keine Ahnung hat was dahinter steckt! Ich klemme mich echt dahinter!! Auch hier nochmal VIELEN DANK AN TOPILOTS! Es ist wirklich gut zu wissen das ihr mich so weit es euch möglich ist unterstützt!
Nach mir ist noch einer beim Simulator rausgeflogen und die andern 2 haben es gepackt! ICH WÜNSCHE EUCH ALLES GUTE! HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH NOCHMAL! Das Medical klappt schon! Mach dich nicht verrückt! Du weißt das ich dich meine ;o) Lasst was von euch hören! Wir sehen uns ganz sicher wieder!

Viele liebe Grüße,
~Valentina
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Biberbruder
Captain
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Anmeldungsdatum: 02.05.2003
Beiträge: 64
Wohnort: BHV

BeitragVerfasst am: Do Mai 26, 2005 2:46 pm    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo ihr beiden,

tut mir wirklich leid für euch das ihr es nicht geschafft habt.Gerade so wie Valentina auszuscheiden ist bestimmt verdammt hart(wobei ich mich frage warum sie einen noch kommen lassen wenn sie von vornherein Probleme mit den BU Ergebnissen haben).
Danke euch trotzdem für die 2 tollen Berichte, ist euch wirklich anzurechnen nach diesem Erlebnis noch so viel und so objektiv zu schreiben.Ich hoffe ich kann einiges davon mit in meine FQ nehmen.
Euch wünsche ich viel Erfolg bei eurem Werdegang.Ich bin mir sicher ihr findet einen Weg und kommt über dieses negative Ereignis hinweg.

Gruss, Biberbruder
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Tobbi
Navigator
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Anmeldungsdatum: 31.01.2005
Beiträge: 37
Wohnort: Eppingen

BeitragVerfasst am: Do Mai 26, 2005 8:29 pm    Titel: Antworten mit Zitat

So.

nun auch eine dritte Einschätzung zu dieser FQ. Was soll ich noch sagen. backbeam und Valentina haben trotz negativem Ergebnis (es tut mir so leid für euch!!!!! Alle 10 hätten es sich verdient!) einen super Erfahrungsbericht hier verfasst. Es stimmt alles was sie sagen. Seid ihr selbst in allen Spielen und GEsprcähen udn bleibt ruhig. ich weiß, dass das einfach zu sagen ist. Aber es ist so und je länger die FQ dauert, desto ruhiger wird man auch.

Vielleicht noch kurz zur Ergebnisbekanntgabe. Dieses Gefühl ist einfach unbeschreiblich. Man ist einfach so glücklich und froh. Unbeschreiblich. Wie Valentina schon sagte haben es nach mir noch zwei geschafft.

Bin auch heute noch völlig baff und laufe wirklich mit diesem Dauergrinsen durch die Welt. Die Menschen auf dem Hamburger Flughafen haben mich alle ganz komisch angeschaut. Wink Konnte auf meinem Rückflug noch ins Cockpit schauen und habe Glückwünsche von der gesamten Crew bekommen. War auch nochmal klasse.

So. Das wars erstmal von meiner Seite und wir werden das Medical schon schaukeln. Auch "Der Zweifler".

Tobias
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triple7
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Anmeldungsdatum: 02.12.2004
Beiträge: 541
Wohnort: am schönen Bodensee

BeitragVerfasst am: Do Mai 26, 2005 10:31 pm    Titel: Antworten mit Zitat

Ich schließe mich Biberbruder an und wünsche euch für die Zukunft alles Gute!
Vielen Dank für die super Berichte!
_________________
"Graf Zeppelin war der erste, der nach verschiedenen Richtungen schiffte."
aus einem Kinderaufsatz
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Creave
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Anmeldungsdatum: 18.11.2003
Beiträge: 609

BeitragVerfasst am: Fr Mai 27, 2005 9:23 am    Titel: Antworten mit Zitat

Finde es auch sehr schade, dass es so gelaufen ist, wie es gelaufen ist. Dir Tobbi natürlich herzlichen Glückwunsch und alles Gute fürs Medical.

Was ich auch wirklich nicht verstehe ist, dass die bei dir, Valentina, dich zur FQ einladen und du da alles gut machst, und die dich dann mit dem Verweis auf deine BU-Leistungen gehen lassen... das tut mir wirklich leid Sad
Aber Kopf hoch, das Leben geht weiter, und es gibt sicher auch noch andere Wege ins Cockpit, auch wenn diese u.U. einiges steiniger sind..

Es wundert mich nebenbei, wieso die bei LH (habe ich jetzt schon öfters gelesen) so von Ready Entrys reden. Erwarten die etwa, dass in 2,3 Jahren nicht mehr genug NFFs da sind? Das wäre ja klasse..
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Captain Liko
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Anmeldungsdatum: 25.06.2003
Beiträge: 915

BeitragVerfasst am: Fr Mai 27, 2005 1:22 pm    Titel: Antworten mit Zitat

Zwei wirklich klasse Erfahrungsberichte.


Dass mit den Ready Entries kann ich auch nicht wirklich nachvollziehen. Dass grenzt bei der derzeitigen Situation fast an Verarschung Confused

Naja. Wer weiss. Vielleicht liegt in FRA ja irgendein dicker Plan in der Schublade von dem wir noch nichts wissen.


Gruss aus BRE,

Captain Liko
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Flughund
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Anmeldungsdatum: 03.12.2004
Beiträge: 351
Wohnort: Berlin

BeitragVerfasst am: Fr Mai 27, 2005 9:53 pm    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo ihr Zwei,

tut mir leid für euch, dass ihr es nicht geschafft habt. Die Begründungen sind in der Tat manchmal nicht so ganz plausibel... Aber ich ziehe meinen Hut vor euren langen Berichten. Kopf hoch, das Leben geht weiter! War auch bei TP und da sieht man ja, dass viele Wege ins Cockpit führen können. Wie geht es jetzt weiter? Ausbildung privat?

Flughund
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