Pilotenboard.de :: DLR-Test Infos, Ausbildung, Erfahrungsberichte :: operated by SkyTest® :: Foren-Übersicht

 Wiki  ChatChat  FAQFAQ   SuchenSuchen   MitgliederlisteMitgliederliste   BenutzergruppenBenutzergruppen 
 ProfilProfil   Einloggen, um private Nachrichten zu lesenEinloggen, um private Nachrichten zu lesen   LoginLogin   RegistrierenRegistrieren 

Mein Richtungswechsel
Gehe zu Seite Zurück  1, 2
 
Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen    Pilotenboard.de :: DLR-Test Infos, Ausbildung, Erfahrungsberichte :: operated by SkyTest® :: Foren-Übersicht -> Berufsbild Pilot
Vorheriges Thema anzeigen :: Nächstes Thema anzeigen  
Andreas-P
Bruchpilot
Bruchpilot


Anmeldungsdatum: 28.07.2014
Beiträge: 4

BeitragVerfasst am: Do Jul 31, 2014 9:38 pm    Titel: Antworten mit Zitat

Guten Abend,

vielen Dank erstmal für die zahlreichen Antworten und Meinungen.

Ich habe die letzten Tage viel überlegt und für mich folgendes entschlossen.
Ich bin momentan 23 Jahre jung und werde mein Abi an einer Abendschule nachholen. Mit 25 Jahren sollte ich dann fertig sein. Danach werde ich mein Glück bei den gängigen Airlines versuchen.
Meinen Job werde ich vor erstmal behalten, meine Selbstständigkeit wird dann aber kürzer treten müssen. Alles machbar, wenn der Wille da ist !!
Falls es dann doch nicht klappt, werde ich es überleben, ein Abi macht die Sache ja nicht schlimmer.

Bin mal gespannt wie ich es meiner Freundin verraten werden und wie Sie darauf reagiert. Sie ist eher der Familienmensch, der bei Mama bleiben will =)

Ich werd euch die Tage updaten =)

Gruß
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
viloader
Captain
Captain


Anmeldungsdatum: 24.12.2011
Beiträge: 121

BeitragVerfasst am: Do Jul 31, 2014 10:58 pm    Titel: Antworten mit Zitat

Wow, super Entscheidung!

Und denk' immer daran: Selbst falls es bei keiner Airline klappen sollte, wird dir das Abitur viele Türen öffnen. Nicht nur, falls du studieren willst, sondern auch bei potentiellen zukünftigen Arbeitgebern, wenn sie dadurch sehen, dass du bereit bist, dir für deine Ziele den Arsch aufzureißen. Das Wissen, was man für's Abi erlangt, ist nicht unbedingt besonders komplex und es ist auch kein Hexenwerk, aber die meisten Arbeitgeber sind nunmal der Auffassung, dass die Allg. Hochschulreife ein Indikator für Fleiß ist (was ich zwar nicht nachvollziehen kann, aber nach meiner Meinung hat schließlich noch nie jemand gekräht)...
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
n3toX
Captain
Captain


Anmeldungsdatum: 06.03.2012
Beiträge: 1591
Wohnort: Beteigeuze

BeitragVerfasst am: Do Jul 31, 2014 11:19 pm    Titel: Antworten mit Zitat

viloader hat folgendes geschrieben:
Wow, super Entscheidung!

Und denk' immer daran: Selbst falls es bei keiner Airline klappen sollte, wird dir das Abitur viele Türen öffnen. Nicht nur, falls du studieren willst, sondern auch bei potentiellen zukünftigen Arbeitgebern, wenn sie dadurch sehen, dass du bereit bist, dir für deine Ziele den Arsch aufzureißen.


Mitnichten. Wer heute Asche scheffeln möchte und konsequent ist, der wird das nur über sein eigenes Unternehmen schaffen. Der braucht auch keinen Arbeitgeber und kein Studium, da beides unnötig ist, wenn man Selbstständig ist und schon eine abgeschlossene Ausbildung hat.
Das heißt nicht, dass ein Selbstständiger zwangsweise viel Geld verdienen muss, die Möglichkeit besteht allerdings, wenn man sich geschickt anstellt und seine Sache ausgezeichnet macht.
Das Abitur und die allgemeine Hochschulreife zeichnet weder Intelligenz, noch Fleiß, noch etwas anderes aus. Um sich nachhaltig in der Berufswelt Respekt und Ansehen verschaffen zu wollen, bedarf es auch einer entsprechenden Leistung. Ein Abitur und ein Studium sind 2 Dinge, die nicht dazu zählen.


@Andreas-P: Die Wahrscheinlichkeit, dass du Pilot bei einer Airline wirst, ist sehr gering. Du solltest dich darauf einstellen, dass du ohnehin nicht Pilot wirst, da round about 90-95% die Tests nicht bestehen. Das ist nunmal so.
Ein Abi macht die Sache natürlich nicht schlimmer, du wirfst halt Zeit und Geld weg. Das ist halt alles eine relative Sache.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Silves
Navigator
Navigator


Anmeldungsdatum: 21.02.2014
Beiträge: 39

BeitragVerfasst am: Do Jul 31, 2014 11:45 pm    Titel: Antworten mit Zitat

n3toX hat folgendes geschrieben:
viloader hat folgendes geschrieben:
Wow, super Entscheidung!

Und denk' immer daran: Selbst falls es bei keiner Airline klappen sollte, wird dir das Abitur viele Türen öffnen. Nicht nur, falls du studieren willst, sondern auch bei potentiellen zukünftigen Arbeitgebern, wenn sie dadurch sehen, dass du bereit bist, dir für deine Ziele den Arsch aufzureißen.


Mitnichten. Wer heute Asche scheffeln möchte und konsequent ist, der wird das nur über sein eigenes Unternehmen schaffen. Der braucht auch keinen Arbeitgeber und kein Studium, da beides unnötig ist, wenn man Selbstständig ist und schon eine abgeschlossene Ausbildung hat.


http://www.zeit.de/karriere/beruf/2014-01/studie-arbeitsleben-einkommen Rolling Eyes
_________________
BU ✔
FQ ✔
Med ✔
ILST
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
n3toX
Captain
Captain


Anmeldungsdatum: 06.03.2012
Beiträge: 1591
Wohnort: Beteigeuze

BeitragVerfasst am: Fr Aug 01, 2014 1:05 pm    Titel: Antworten mit Zitat

Silves hat folgendes geschrieben:
n3toX hat folgendes geschrieben:
viloader hat folgendes geschrieben:
Wow, super Entscheidung!

Und denk' immer daran: Selbst falls es bei keiner Airline klappen sollte, wird dir das Abitur viele Türen öffnen. Nicht nur, falls du studieren willst, sondern auch bei potentiellen zukünftigen Arbeitgebern, wenn sie dadurch sehen, dass du bereit bist, dir für deine Ziele den Arsch aufzureißen.


Mitnichten. Wer heute Asche scheffeln möchte und konsequent ist, der wird das nur über sein eigenes Unternehmen schaffen. Der braucht auch keinen Arbeitgeber und kein Studium, da beides unnötig ist, wenn man Selbstständig ist und schon eine abgeschlossene Ausbildung hat.


http://www.zeit.de/karriere/beruf/2014-01/studie-arbeitsleben-einkommen Rolling Eyes


Und das nennst du Asche scheffeln? 2 Millionen in einem gesamten Berufsleben?
Bis auf das, dass das alles statistische Zahlenklauberei ist, muss man dazu sagen, dass 2 Millionen Euro in einem Berufsleben für mich kein "Asche scheffeln" ist, wie ich es in diesem Bezug gemeint hatte.
Das Studium ist mitnichten Garant für ein goldiges Einkommen. Und wer etwas in Statistik aufgepasst hat, der weiß, dass der "Durchschnitt" völlig uninteressant ist und in Verbindung mit dem Median nur etwas über die Schiefe der Verteilung aussagt.
Beispiel: Wir haben 3 Leute in der BRD. Einer verdient 1 Euro, der zweite verdient 2 Euro und der dritte verdient 1 Million Euro.
Dann ist der Durchschnittsverdienst pro Person bei 333.334,33 Euro. Die Zahl ist so überhaupt nicht aussagekräftig.
Der Median liegt hier in dem Beispiel nämlich bei 2 - und das ist für den Ottonormalbürger, auf den die Studie hier auch abzielt, deutlich interessanter, als ein "Durchschnitt".

Des Weiteren: Mit "Asche scheffeln" meine ich keine 50.000 Euro im Jahr. Asche scheffeln beginnt in meinen Augen bei so einer Zahl pro Monat. Nur um Missverständnisse mal auszuräumen.
Und wer heute mit seinem Unternehmen konsequent ist und in seiner Sache exzellent ist, wird so etwas auch schaffen. Das haben zahlreiche Beispiele und Leute schon bewiesen, auch in Deutschland - und dabei war es völlig unerheblich, aus welchen familiären Verhältnissen diese Leute stammen.
Wer heute nur seinen 8-5 Job machen möchte - so wie es sicherlich auch in deiner angepriesenen Lohnstudie auch der Großteil macht oder machen möchte, der wird weder als Angestellter, noch als Unternehmer viel Geld verdienen. Und speziell als Unternehmer wird er mit so einer Einstellung insbesondere dann nicht viel Geld verdienen.
Ich hab als Kumpel einen Elektroniker (Ausbildung!) der ist gerade mal 20 und verdient ungefähr 4000 Euro pro Monat. Also das typische BWL Einstiegsgehalt liegt nicht so hoch. Und das Durchschnittseinkommen eines Deutschen liegt auch nicht so hoch. Und das Medianeinkommen sogar nochmal deutlich weiter darunter. Und wenn mein anderer Kumpel als Ingenieur fertig ist und bei einem großen Konzern anfangen kann, liegt sein Gehalt bei ungefähr 50.000 Euro. Nur ist er da halt schon 22 - und liegt ungefähr auf Augenhöhe mit meinem Kumpel mit der Ausbildung.
Mein Vater hat Bauzeichner gelernt, und hat auch 1 Jahr nach seiner Ausbildung damals in den 80er Jahren schon 6000 Mark verdient - was wohl heute ungefähr vergleichbar mit 6000 Euro wären. Aber das klappt halt nicht mit der typischen Einstellung, die ein Arbeitnehmer heute hat. Das schafft man halt nur, wenn man besser und engagierter als der Rest ist und mehr drauf hat.

Und das war's von meiner Seite für den Exkurs "Einkommen und Verdienst".
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
cengelk
Senior First Officer
Senior First Officer


Anmeldungsdatum: 12.06.2014
Beiträge: 53

BeitragVerfasst am: Fr Aug 01, 2014 7:11 pm    Titel: Antworten mit Zitat

n3toX hat folgendes geschrieben:
viloader hat folgendes geschrieben:
Wow, super Entscheidung!

Und denk' immer daran: Selbst falls es bei keiner Airline klappen sollte, wird dir das Abitur viele Türen öffnen. Nicht nur, falls du studieren willst, sondern auch bei potentiellen zukünftigen Arbeitgebern, wenn sie dadurch sehen, dass du bereit bist, dir für deine Ziele den Arsch aufzureißen.


Mitnichten. Wer heute Asche scheffeln möchte und konsequent ist, der wird das nur über sein eigenes Unternehmen schaffen. Der braucht auch keinen Arbeitgeber und kein Studium, da beides unnötig ist, wenn man Selbstständig ist und schon eine abgeschlossene Ausbildung hat.
Das heißt nicht, dass ein Selbstständiger zwangsweise viel Geld verdienen muss, die Möglichkeit besteht allerdings, wenn man sich geschickt anstellt und seine Sache ausgezeichnet macht.
Das Abitur und die allgemeine Hochschulreife zeichnet weder Intelligenz, noch Fleiß, noch etwas anderes aus. Um sich nachhaltig in der Berufswelt Respekt und Ansehen verschaffen zu wollen, bedarf es auch einer entsprechenden Leistung. Ein Abitur und ein Studium sind 2 Dinge, die nicht dazu zählen.


Dein Exkurs ist leider ein bisschen einseitig ausgefallen. Ich schätze schon länger deine wirtschaftsliberale und unternehmerische Haltung als stiller Mitleser lange - und stimme dir in vielen Themen zu. Umso mehr bin ich doch zielmich bestürzt, dass du in deinem Ratschlag zu so einem unbedarften Schluss kommst, deine Selbstständigkeit in allen Ehren.

In Deiner Darlegeung bleibst du hier viel zu stark in Deinem Mikrokosmos der Unternehmer.

Leistung als Unternehmer kannst du ohne Ausbildung und Titeln bringen - stimmt. Aber was ist, wenn du die Nachteile, die eine Selbstständigkeit mit sich bringt nicht tragen möchtest? Zum Beispiel das du neben der geringen Chance „sehr viel“ zu verdienen die Chance deutlich weniger zu verdienen nicht akzeptieren möchtest? Das ist für viele Personen relevant und trotzdem müssen gute Leute nicht darauf verzichten viel Geld zu verdienen.
Dazu muss man sich aber einem System anpassen – nennt sich Arbeitsmarkt. Berufsbezogene Leistung ist ein Abitur bzw. ein Studium sicherlich nicht. Aber nur diese geben dir i.d.R. die Möglichkeit in eine Position zu kommen Leistung zu bringen und deinen Berufsweg (auch finanziell) weiterzuentwickeln.

Die Zitation von erfolgreichen Selbstständigen, die ohne Ausbildung extremal verdienen zeichnet kein repräsentatives Bild, und vor allem kein planbares und reproduzierbares. Vor allem wäre ich mit impliziten Unterstellungen vorsichtig, dass Leute sich entweder ungeschickt anstellen oder nicht alles geben, wenn ihre Selbstständigkeit scheitert. Das ist Unfug.
Im Leben braucht man an hier und da immer wieder eine Portion Glück - und es gibt Leute, die möchten sich nicht auf ihr Glück verlassen.
Um es noch deutlicher zu sagen: Welcher Berufsweg scheffelt denn mehr Asche? Derjenige, der im Peak seiner Karriere mit 30% Warscheinlichkeit 200k€ verdient, mit 70% 80k€, oder derjenige, der mit 10% 500k€ und mit 90% 30k€ verdient? Der mathematisch definierte Erwartungswert gibt zwar eine Antwort, aber die hilft bei der persönlichen Lebensexperiment mit der Stichprobengröße 1 tatsächlich gar nicht.

Auch in finanzieller Hinsicht ist ein Abitur+Studium (nur Abitur würde dem T-Ersteller wohl in seiner Lage nicht bedeutend weiter bringen) durchaus lohnenswert und mitnichten Zeit/Geldverschwendung. Ich hoffe nicht, dass du diese provokante These tatsächlich Ernst meinst – sonst fühle ich mich dazu genötigt allgemein aufzurufen diesen Quatsch nicht zu glauben.
Ich glaube mitnichten, dass die Samwer-Brüder ohne ein BWL-Studium den mentalen Zugang zu ihren Geschäftsideen bekommen hätten – und das obwohl deren Erfolgsgeschichten von Gründungen geprägt waren, die nun wirklich keine besondere fachliche Expertise benötigten.

Wer sagt ein Studium ist generell Zeitverschwendung und lohnt sich nicht, der macht es sich viel zu einfach, und dem fehlt es auch etwas an Blick auf das Gesamtbild.

Wer etwas vernünftiges studiert, der hat dort sogar die Möglichkeit eine potentielle Selbstständigkeit vorzubereiten. In gewissen Studiengängen (z.B. technischer Natur kriegt man Einblicke in Themen, Produkte und Zukunftsmärkte) - es gibt nun mal Geschäftsideen, die lassen sich von einem Hauptschüler mit KFZ-Lehre gar nicht erkennen geschweige denn verwirklichen. Weiterhin erhöht ein Studium im Mittel Verdienstmöglichkeiten in besser abgesicherten Berufslaufbahnen (z.B. im Konzern).

Wer mir erzählen will, dass man mit Selbständigkeit bei Fleiß und Intelligenz rel. sicher Jahreseinkommen von 600k€ erzielt, dem sage ich - wenn ich im Studium genauso gut und fleißig bin, Praktika mache und mir im Job den Arsch aufreiße, dann werde ich eben:

-Unternehmensberater bei großen Strategieberatungen: 8-12 Jahre ackern, dann Partner, i.d.R. 400k-xMio Jahresgehalt
-M&A-Banking
-Private Equity
-Führungsaufgabe ab Bereichsleiter im DAX-Konzern
-Top-Rechtsanwaltskanzlei mit Schwerpunkt auf M&A etc.

Das sind alles mögliche Karriereverläufe, die zu ordentlich Kohle führen - die hier sind i.d.R. (top) Akademikern vorbehalten.

Wie sind die Wahrscheinlichkeiten? Unwahrscheinlich - genau wie die Selbstständigkeit mit > 600k€.

Um meine Position vielleicht noch ein bisschen besser Einordnung zu können: Seit dem ich lebe, ist mein Vater selbstständig (und studiert) und hat seit Jahrzehnten ein Einkommen von kontinuierlich weit über den hier genannten Referenzzahlen. Also durchaus sehr erfolgreich. Und trotzdem kriege ich immer wieder den Tipp mir genau zu überlegen welches Risiko eine Selbstständigkeit bringt – insbesondere ohne Absicherung eines Studiums. Seine Definition von eines guten Weges: Ausbildung, Ausbildung, Ausbildung, Ausbildung, bis man etwas kann wo man gut ist, und es möglichst wenig andere so gut können – dann gerne in die Selbstständigkeit. Aber Selbstständigkeit ohne Abitur und Studium? Ich glaub man hätte mich damals verstoßen. Sicher nur eine Sichtweise, und es gibt Gegenbeispiele – aber die gibt es für alle Seiten.

Ich hoffe für Dich, dass Deine Selbstständigkeit Dir ein weiterhin erfolgreiches Berufsleben beschert und du die Facetten, die ich gerade aufgeführt habe nicht selbst erfühlen musst. Ich kenne persönlich aus meinem Umfeld durchaus erfolgreiche Gründer, aber ich kenne auch mindestens genauso viele, die froh waren auf eine fundierte Ausbildung zurückgreifen zu können.
Ein paar Jahre in einem vernünftigen Studiengang bringen einen weiter, fachlich wie sozial, und sind mitnichten eine Zeitverschwendung - und, viel wichtiger: es kann sogar eine ganze Menge Spaß machen.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
n3toX
Captain
Captain


Anmeldungsdatum: 06.03.2012
Beiträge: 1591
Wohnort: Beteigeuze

BeitragVerfasst am: Fr Aug 01, 2014 11:16 pm    Titel: Antworten mit Zitat

cengelk hat folgendes geschrieben:
Dein Exkurs ist leider ein bisschen einseitig ausgefallen. Ich schätze schon länger deine wirtschaftsliberale und unternehmerische Haltung als stiller Mitleser lange - und stimme dir in vielen Themen zu. Umso mehr bin ich doch zielmich bestürzt, dass du in deinem Ratschlag zu so einem unbedarften Schluss kommst, deine Selbstständigkeit in allen Ehren.


Natürlich ist mein Exkurs ein wenig einseitig ausgefallen. Er ist jetzt gerade mal 23, verdient für sein Alter kein schlechtes Gehalt und ist nebenbei noch Selbstständig. Das ist eine Basis, die für mich erkennen lässt, dass er nicht zu faul ist sich den Arsch aufzureißen.

Zitat:
In Deiner Darlegeung bleibst du hier viel zu stark in Deinem Mikrokosmos der Unternehmer.


Weil er es auch ist...

Zitat:
Leistung als Unternehmer kannst du ohne Ausbildung und Titeln bringen - stimmt. Aber was ist, wenn du die Nachteile, die eine Selbstständigkeit mit sich bringt nicht tragen möchtest? Zum Beispiel das du neben der geringen Chance „sehr viel“ zu verdienen die Chance deutlich weniger zu verdienen nicht akzeptieren möchtest? Das ist für viele Personen relevant und trotzdem müssen gute Leute nicht darauf verzichten viel Geld zu verdienen.


Nun, zur Selbstständigkeit gehört ein gewisses Risiko. Ein Risiko hat man aber auch am Arbeitsmarkt selbst. Man kann gekündigt werden, die Firma für die man arbeitet kann insolvent gehen oder man kann aufgrund schlechter Konjunktur wegrationalisiert werden.
Es gibt am Arbeitsmarkt keine 100%ige Sicherheit, weder als Unternehmer, noch als Arbeitnehmer. Wenn deine Einnahmequelle weg bricht ist es immer unangenehm, egal ob du Unternehmer oder Arbeitnehmer bist. Als Selbstständiger mit Mitarbeitern stehst du vielleicht noch schlechter da, durchaus.

Zitat:
Dazu muss man sich aber einem System anpassen – nennt sich Arbeitsmarkt. Berufsbezogene Leistung ist ein Abitur bzw. ein Studium sicherlich nicht. Aber nur diese geben dir i.d.R. die Möglichkeit in eine Position zu kommen Leistung zu bringen und deinen Berufsweg (auch finanziell) weiterzuentwickeln.


Und das ist der Punkt, bei dem ich eben nicht zustimme. Klar, die Wahrscheinlichkeit, in Führungspositionen zu kommen, ist mit Studium höher als ohne. Ob Abitur oder nicht, spielt hier in meinen Augen eine untergeordnete Rolle.
Andererseits kenne ich auch etliche Leute, die durchaus auch in Konzernen in Führungspositionen sind, und das ohne Abitur und ohne Studium. Auch nicht jeder, der studiert hat, kommt zwangsweise in eine Führungsposition und es ist müßig darüber zu diskutieren, da jedes Unternehmen eine andere Philosophie hat und ich nur bestimmte Unternehmen kenne.
Ich für meinen Teil studiere BWL - und es tut mir sehr leid, aber das Studium hat mir bis auf die Steuern-Vorlesung überhaupt nicht für mein Weiterkommen genützt. Das einzige, was man hier macht, ist stupide irgendwelchen Schwachsinn auswendig zu lernen, in Klausuren hinzuklatschen um damit einen Professor zu imponieren, der vermutlich selbst nichtmal seine Klausur versteht.

Zitat:
Die Zitation von erfolgreichen Selbstständigen, die ohne Ausbildung extremal verdienen zeichnet kein repräsentatives Bild, und vor allem kein planbares und reproduzierbares. Vor allem wäre ich mit impliziten Unterstellungen vorsichtig, dass Leute sich entweder ungeschickt anstellen oder nicht alles geben, wenn ihre Selbstständigkeit scheitert. Das ist Unfug.


Da gebe ich dir natürlich recht. Ich sprach allerdings nicht vom "Scheitern" der Selbstständigkeit, sondern vom hohen Verdienst. Insolvent gehen kann jeder, auch unverschuldet, und glaub mir, ich hab da schon einiges erlebt.

Zitat:
Im Leben braucht man an hier und da immer wieder eine Portion Glück - und es gibt Leute, die möchten sich nicht auf ihr Glück verlassen.
Um es noch deutlicher zu sagen: Welcher Berufsweg scheffelt denn mehr Asche? Derjenige, der im Peak seiner Karriere mit 30% Warscheinlichkeit 200k€ verdient, mit 70% 80k€, oder derjenige, der mit 10% 500k€ und mit 90% 30k€ verdient? Der mathematisch definierte Erwartungswert gibt zwar eine Antwort, aber die hilft bei der persönlichen Lebensexperiment mit der Stichprobengröße 1 tatsächlich gar nicht.


Siehst du, das ist der Punkt: Mein Verdienst hängt direkt proportional von meiner Arbeitsleistung ab, speziell bei meinem Online-Handel. Je mehr Artikel ich aufnehme, je mehr Artikel ich verkaufe, auf je mehr Plattformen ich anbiete und je mehr ich meine Reichweite erhöhe, desto mehr verkaufe ich. Und mein Engagement macht sich hier auch bezahlt, in meinem Online-Handel habe ich letztes Jahr 100% Wachstum hingelegt, d.H. mein Januar-Umsatz hat sich bis zum Dezember verdoppelt. Vom Dezember 2013 gemessen habe ich bis jetzt nochmal ca. 70% Wachstum hingelegt. Und das brauche ich auch, denn ich muss meine anderen Geschäftsstellen finanzieren, die noch nicht im Plus laufen, ich bin schließlich nicht nur im Online-Bereich. Ich bin jetzt seit 4 Jahren Selbstständig und mein Umsatz hat sich in der Zeit ungefähr verfünffacht auf mein gesamtes Unternehmen bezogen. Und von "Erfolg" kann man hier noch nicht sprechen, ich habe direkte Konkurrenten, die machen jeden Monat 4x so viel Umsatz, wie ich im ganzen Jahr.

Zitat:
Auch in finanzieller Hinsicht ist ein Abitur+Studium (nur Abitur würde dem T-Ersteller wohl in seiner Lage nicht bedeutend weiter bringen) durchaus lohnenswert und mitnichten Zeit/Geldverschwendung. Ich hoffe nicht, dass du diese provokante These tatsächlich Ernst meinst – sonst fühle ich mich dazu genötigt allgemein aufzurufen diesen Quatsch nicht zu glauben.


Wäre das Studium anders aufgebaut, würde ich dir zustimmen. So wie es aufgebaut ist, ist das Studium Zeitverschwendung. Zumindestens spreche ich hier für BWL.
Ich habe täglich mit Studenten zu tun, die könnten meine Selbstständigkeit nichtmal ausführen, weil sie zu blöd sind, simple Prozentrechnung anzuwenden. Stattdessen können sie aber Gleichungen unter Nebenbedingungen partiell mit Lagrange ableiten und damit irgendwelche fiktiven Deckungsbeitragsoptima ausrechnen.
Das Studium ist deutlich zu vollgepackt mit irgendwelcher Theorie, anstatt die praktischen Seiten zu beleuchten. Ein fertiger Student, der in seinem Leben noch nicht gearbeitet hat, kommt heute aus dem Studium völlig unvorbereitet rausspaziert in eine Berufswelt, von der er davor keinerlei Ahnung hat. Und das kreide ich dem Studium an.
Und dann gibt es noch irgendwelche arroganten, schnöseligen - vor allem BWLer - die bis auf deren auswendig gelernte Formeln in derem Leben noch nichts geleistet haben und sich darstellen wie die Obermacker - und davon kenne ich einige.

Zitat:
Ich glaube mitnichten, dass die Samwer-Brüder ohne ein BWL-Studium den mentalen Zugang zu ihren Geschäftsideen bekommen hätten – und das obwohl deren Erfolgsgeschichten von Gründungen geprägt waren, die nun wirklich keine besondere fachliche Expertise benötigten.


Und? Frederick Smith, bekannt als Gründer von FedEx, hatte die Idee FedEx für sein BWL Studium in Yale für eine Hausarbeit ausgearbeitet, einen Business-Plan. Der Professor hat ihn quasi ausgelacht und gesagt, das wird nie funktionieren, und hat ihn kulanterweise die 4,0 gegeben, damit er bestanden hat.
Soll ich dir eine Reihe von Unternehmen und Unternehmern sagen, die kein Studium absolviert haben und trotzdem erfolgreich selbstständig waren? Martin Gegenfurtner z.B.?
Soll ich dir Unternehmer nennen, die deren Selbstständigkeit während des Studiums schon etabliert hatten? Wie z.B. Christian Jagodzinski, von dem der Vorläufer des heutigen Amazon.de stammt?
Was ist mit Unternehmern, die deren Studium für das Unternehmen abbrachen? Michael Dell - Mark Zuckerberg - Bill Gates - Steve Jobs
Natürlich - hier kommt wieder das Beispiel Ausnahme, Glück, gilt nicht für jeden. Natürlich gilt es nicht für jeden, es kann nicht jeder so sein und es wird nie jeder so sein. Aber es ist für bestimmte Leute eben möglich.
Was aus Michael Dell geworden wäre, wenn er seine Idee abgebrochen hätte und sein Medizinstudium weiter gemacht hätte - es weiß keiner, aber Dell Computer wäre kaum daraus geworden.


Zitat:
Wer mir erzählen will, dass man mit Selbständigkeit bei Fleiß und Intelligenz rel. sicher Jahreseinkommen von 600k€ erzielt, dem sage ich - wenn ich im Studium genauso gut und fleißig bin, Praktika mache und mir im Job den Arsch aufreiße, dann werde ich eben:

-Unternehmensberater bei großen Strategieberatungen: 8-12 Jahre ackern, dann Partner, i.d.R. 400k-xMio Jahresgehalt
-M&A-Banking
-Private Equity
-Führungsaufgabe ab Bereichsleiter im DAX-Konzern
-Top-Rechtsanwaltskanzlei mit Schwerpunkt auf M&A etc.

Das sind alles mögliche Karriereverläufe, die zu ordentlich Kohle führen - die hier sind i.d.R. (top) Akademikern vorbehalten.

Wie sind die Wahrscheinlichkeiten? Unwahrscheinlich - genau wie die Selbstständigkeit mit > 600k€.


Hier möchte ich dir nicht widersprechen. Zum Rest möchte ich auch gar nicht mehr so viel sagen, bis auf das "auf fundierte Ausbildung" zurückgreifen.
Dazu möchte ich sagen: Auch mit einer gescheiterten Selbstständigkeit kann man immer wieder von vorne anfangen.
Jeder hat nunmal seine Wahrheit, und ich hab meine, genauso wie ich meine Meinung zum Studium habe.
Hätte ich nicht studiert und meine Zeit lieber in meine Unternehmung gesteckt, wäre ich heute sehr viel weiter, das ist in meinem Fall nunmal die Realität. Und während meine Konkurrenz mit Millionenumsätzen und Zuwachsraten mir davonrennt, lerne ich stupide Formeln im Klausurenzeitraum auswendig, damit ich diese - wie ein Fünfjähriger - in Klausuren wieder ausspucken kann, was ich vorher brav auswendig gelernt habe. Eigeninitiative? Selbstständigkeit? Was soll man hier lernen?


Ich kann dich und deinen Einsatz für das Studium durchaus gut verstehen. Aber ich habe schon etliche Leute erlebt, die studiert haben und denen das Studium selbst auch nichts gebracht hat, und mein Beispiel mit der Zeit.
Ich könnte noch viel mehr hier erläutern, möchte aber aufgrund von Namen und Persönlichkeit nicht zu tief in die Materie einsteigen und zu viel offenlegen, da es hier ein anonymes Forum ist und solche Details die Öffentlichkeit nichts angehen. Zum anderen würde ich mir bis morgen früh noch einen Wolf schreiben, bis das alles da stehen würde.
Ich bin mir allerdings sicher, dass du hier aus elterlicher Seite sicherlich auch ähnliche Einblicke haben wirst.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Beiträge der letzten Zeit anzeigen:   
   
Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen    Pilotenboard.de :: DLR-Test Infos, Ausbildung, Erfahrungsberichte :: operated by SkyTest® :: Foren-Übersicht -> Berufsbild Pilot Alle Zeiten sind GMT + 1 Stunde
Gehe zu Seite Zurück  1, 2
Seite 2 von 2

 
Gehe zu:  
Du kannst keine Beiträge in dieses Forum schreiben.
Du kannst auf Beiträge in diesem Forum nicht antworten.
Du kannst deine Beiträge in diesem Forum nicht bearbeiten.
Du kannst deine Beiträge in diesem Forum nicht löschen.
Du kannst an Umfragen in diesem Forum nicht mitmachen.


Impressum        Datenschutzbestimmungen nach DSGVO

Cobalt by Jakob Persson
Cobalt phpBB Theme/Template by Jakob Persson.
Copyright © Jakob Persson 2002.

Powered by phpBB © 2001, 2002 phpBB Group