Meine Chance vergeben - Sinn des Lebens wiederfinden

[Pilot25]

Hallo Community
So wie mir momentan, ging es vielleicht auch dem einen oder anderen von euch, daher möchte ich hier mal eine Diskussion anregen.

Vor knapp einem halben Jahr, habe ich nach erfolgreicher SWISS Stufe 1 leider negativen Bescheid bekommen, aufgrund einer eher fraglichen Beurteilung meiner Wehrpflichtunterlagen. Somit endete für mich der Traum des Pilot-Werdens bereits so früh, ohne dass ich überhaupt die Chance hatte, mich zu beweisen. Dies macht mir ganz schön zu schaffen, denn auf der einen Seite war die Ausbildung natürlich immer noch in weiter Ferne und meine Chancen mehr als ungewiss, dennoch werde ich nun bei jedem Flugzeug das ich sehe, daran denken müssen, dass ich es vielleicht doch geschafft hätte.

Ganz ehrlich, mir geht es im Moment wirklich scheisse, vermutlich weil ich mich einfach zu sicher fühlte und ich diesem langjährigen Traum trotz noch vieler Hürden bereits relativ nahe war. Wie seid ihr mit dem negativen Bescheid umgegangen?

Meine Taktik war bisher, die negative Wirtschaftslage des Berufes in den Vordergrund zu stellen, doch das hilft mir rein gar nichts, denn diesen war ich mir bereits vorher bewusst und trotzdem wollte ich Pilot werden. Es einfach zu vergessen, werde ich natürlich auch nicht schaffen.

Es ist auch nicht so, dass ich keine anderen Ziele habe. Ich studiere nebenbei und habe dort mehr als genug zu tun, ich habe einen Job, in dem ich bereits ohne Studium mehr verdiene als das FO Einstiegsgehalt, aber das alles hilft mir irgendwie nicht über mein Scheitern hinweg.

Erging es jemandem ähnlich und wie seid ihr damit klar geworden?

Lieben Gruss

[gnarlberg]

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Orange is the new Yellow

[Flugleiter]

Hast du es schon bei der Lufthansa versucht?
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Es heißt Flugleiter, nicht Flugbegleiter!!

- SPL (Segelflug)
- PPL-A incl. FI

[Alice D.]

Bei mir hat es Jahre gebraucht. Vergeudete Zeit. Trauerarbeit ist aber eben auch Arbeit, das muss man eben durchleben - sonst kommt es immer wieder. (Buddha lehrte, dass Festhalten nur zu Leid führt.)
Mittlerweile sehe ich das realistischer. Das ewige Hinterherjagen hat nichts gebracht, als das es mich unglücklich machte. In meinem Zimmer hängen immer noch 737 Poster, das wird wohl auch die nächsten 20+ Jahre so bleiben^^.
Ich denke es geht darum, dass Du zu Deinen Gefühlen stehst und sie nicht wegdrängst. Der Job "Pilot" hat unbestreitbar sehr schöne, einmalige Seiten. Aber letzten Endes geht es im Leben darum zufrieden zu sein - das kann man auf ganz unterschiedliche Weise. Ich habe mir z.B. für 2014 vorgenommen, mehr ins Ausland zu reisen, Kulturen kennen zu lernen (Couchsurfing, yeeey! ). Bisschen mehr open minded rumzurennen, sprich: Allein Wahrnehmungen zu intensivieren hilft schon, sich besser zu fühlen.

Langfristig strebe ich den PPL mit IFR an, ab und zu mal das Frauchen in die Luft nehmen oder mal crosscountry durch de USA - Möglichkeiten gibt es, man muss sich aber darauf einlassen können.

Viel Erfolg und Chakkka!
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[flapfail]

Ich kann Dich gut verstehen
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**Happy landings**

[Enkido]

Kann da Alice zustimmen. Mir persönlich erging es fast genau gleich wie dir, sprich, negative Beurteilung durch das Medical Services und somit Assessment Abbruch.
Es vergeht kein Tag, an dem ich mich nicht darüber aufrege, ich denke das ist völlig normal. Folgende Dinge versuche ich mir "einzureden", um hoffentlich irgendwann damit leben zu können:

Bei der SWISS hätte ich mich wohl irgendwann als 2. Klasse Pilot gefühlt:
Viel weniger Lohn, weniger Off-Tage als LH Piloten, "nur" 320/330/340er, kein 380er, weniger Destinationen, weniger gute Zukunftsaussichten etc.

Mach dir mal Gedanken, warum du überhaupt Pilot werden wolltest:
- ...um sagen zu können "Ich bin Pilot"? Diese Euphorie hält vermutlich nicht für immer an.
- ...um die Welt zu sehen? Dafür muss man nicht Pilot sein. Ich strebe momentan eine Karriere an, bei der ich beruflich oft Reisen kann, klar kann es nie die Dimension erreichen, aber ich stelle mir das Pilotenleben auch nicht als bezahlte Weltreise vor. Was willst du in 2 Tagen Aufenthalt von einem Land sehen?

-...für den immer sonnigen Arbeitsplatz über den Wolken? Ja, da gibt es leider keine Alternative

-.... um des hohen Gehaltes willen? Auch dieses ist in anderen Berufen möglich oder übertreffbar.

-... um zu fliegen? Man hat immer noch die Option, die Privatpilotenlizenz zu machen. Aber auch hier ersetzt dies wohl kaum das Gefühl in einem richtigen Flugzeugcockpit zu sitzen.

Letztlich denke ich, kann man den Wunsch auf keine art und weise unterdrücken sondern muss irgendeinen Weg finden, sich damit abzufinden, dass im Leben eben nicht immer alles nach Plan läuft, so traurig das auch ist.

Enkido
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Swiss Stufe 1 [bestanden]

[Schienenschreck]

[Enkido]

[Günni]

[JuliA320]

Hi,

Zwar bin ich erst 19 und habe noch LH und Swiss vor mir, dennoch versuche ich mir auch zu überlegen was passiert wenn es gar nicht klappt.

Ich würde dann wohl als Flight Operation Dispatcher arbeiten ( ähnliche Ausbildung wie der Pilot, nur gegrounded ) und in meiner Freizeit den PPL erwerben mit IFR. Denn dann hat man mit der Fliegerei zu tun, ist im Schichtdienst und hat auch da Off-Tage. Somit kann man sich Zeit für Familie und später Kinder nehmen und am Wochenende geht's ab auf den Flugplatz, dank IFR auch über die Wolken, und auch Nachts kann man fliegen. Man fliegt selbst, kein Autopilot, und auch da sieht man die Wolken von oben...

Im Urlaub geht's dann wohl ab nach Amerika und dort wird mit meiner besten Freundin und meinem besten Freund geflogen ( Die haben den gleichen Traum wie wir alle, aber selbst mit Freunden in ner kleinen Maschine über den Wolken in den Staaten ist auch nicht schlecht )

Dazu hier mal ein Video von golfcharlie 232:
http://www.youtube.com/watch?v=hCB82JPBHTI&feature=c4-overview&list=UUlgs65WlvTeM9xodmRUY70w

Das ist zwar nicht das große 320,737, 747, 340 etc. pp Cockpit, in welches man immer wollte. -> Dafür kann man mehr Zeit der Familie widmen, und nebenbei ebenfalls mit Freunden fliegen gehen.

So sieht also mein Plan aus. Ich dachte mir noch irgendwas studieren, wobei man viel Geld verdienen kann... Haben diesen Gedanken SCHNELL verworfen, denn es geht nicht ums Geld, sondern darum GLÜCKLICH zu sein im JETZT und nicht erst wenn man im Cockpit sitzt.

Also, genieß dein Leben, mach den PPL mit IFR, flieg mit Freunden und widme Dich Deiner Familie.


Such Dir einen Job, der dir auch Freude bereitet. Ich kam kürzlich wie gesagt auf den Flight Operation Dispatcher. ( ist nicht der Pilot, aber ähnlich ) Mach nichts was dir gar keinen Spaß macht, dazu folgenden Artikel:
http://www.zeit.de/karriere/beruf/2011-11/motivation-job


Überleg dir ob du die Ausbildung privat machen willst, ist jedem selbst überlassen. Aber denk auch über die damit verbundenden Nachteile nach...


Es ist nicht das Gleiche, es ist anders... Aber es klingt für mich persönlich nach einer guten Alternative falls es nicht klappen sollte.


PS: Durch Herumstöbern kam ich gerade nochmal auf folgenden Artikel:

Alles Gute und frohes Neues!

Julien http://www.pilotenboard.de/viewtopic.php?t=33550&postdays=0&postorder=asc&start=12
Auf Seite 2 hat "sukram" einen sehr schönen Beitrag verfasst, der mich persönlich sehr angesprochen hat. Den solltest Du Dir mal durchlesen, SEHR interessant.

[Amok]

@JuliA320:

Dein Pony pupst rosa Herzchen oder?

[JuliA320]