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n3toX
Captain
Anmeldungsdatum: 06.03.2012
Beiträge: 1591
Wohnort: Beteigeuze
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 Verfasst am: Mi Nov 13, 2013 10:43 am Titel: |
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| ImhO77 hat folgendes geschrieben: | | n3toX hat folgendes geschrieben: | .
@Imho: Haftungsbeschränkte Gesellschaften sind schon genug besteuert. |
Absolut nicht. Wer ein solides Unternehmen hat, braucht keine Haftungsbeschraenkung. Haftungsbeschraenkungen behindern nur den gesamten Wirtschaftskreislauf in der Kapitalaufnahme, wer selbst haftet kriegt leichter Kapital, und wenn die Banken nicht auf so vielen haftungsbeschraenkten Pleiten sitzen bleiben wuerden, wuerden sie generell leichter Geld locker machen.
Es muss ein Anreiz dasein selbst zu haften, indem naemlich Haftungsbeschrankung ordentlich hoeher besteuert wird, dann trennt sich die Spreu vom Weizen. |
Unternehmen, die es wirklich nötig haben, haftungsbeschränkt zu agieren, werden, egal zu welchem Steuersatz, IMMER haftungsbeschränkt bleiben. Der Großteil der haftungsbeschränkten Unternehmen - die GmbHs, sind meistens Mittelständler, und da sitzen ein Haufen Unternehmer dahinter, die mit Sicherheiten privat bürgen für deren Kredite. Bestes Beispiel hierfür sind meine Eltern - glaubst du allen ernstes, eine Bank jeglicher Art gibt einer GmbH wie der meiner Eltern eine Mark Geld, ohne dass eine Grundschuld auf unser Haus eingetragen ist? Denkst du ein Lieferant jeglicher Art gibt bei größeren Bestellungen Ware ohne Ausfuhrsicherheiten bzw. eine Bürgschaft für das Geld/die Ware? Bei einer mittelständischen GmbH? "Haftungsbeschränkt" bürgt man hier privat - und hat im Vergleich zu einem normalen Unternehmen noch einen deutlich höheren buchhaltungstechnischen Aufwand. Das ist - pardon - in meinen Augen der deutlich größere Witz. Zusätzlich zu den 48% Steuersatz fix, die man als GmbH mit Ausschüttung definitiv hat. Da kommt niemals annähernd mit dem Durchschnittsteuersatz jemand ran und als kleiner Mittelständler ohnehin nicht.
Und: Die Gesellschaften, bei denen so etwas wirklich in die Hose geht, sind haftungsbeschränkte Gesellschaften wie z.B. eine Lufthansa. Wer soll denn dafür privat bürgen? Aktionäre? Bei der Dividende? Soll das ein Witz sein? Wer soll bei Staatsanleihen bürgen, um beim schönen Beispiel Griechenland zu bleiben. Wer bürgt denn für Griechenland? Wer kommt da für den Schuldenschnitt auf?
Gründ mal ein Ingenieursbüro oder Bauunternehmen nicht haftungsbeschränkt. Das ist reiner Selbstmord. Lass mal da was schief gehen, wo du als Unternehmenseigentümer nichtmal was dafür kannst. Bestes Beispiel ist wohl Straßenteer, der in den späten 80ern/frühen 90ern bei über 30° Temperatur flüssig wurde und zerlaufen ist. Möchtest du hier ein unbeschränkt haftender Hersteller sein? Ein unbeschränkt haftendes Ingenieursbüro? Lass mal als Bauunternehmer ein Hochhaus einstürzen mit tausenden von Toten - willst du hier ein unbeschränkt haftender Unternehmer sein?
Es mag vielleicht gerechtfertigt sein, dass nicht jeder Bauernbäcker eine GmbH gründen muss, aber es gibt Unternehmen, bei denen es überhaupt nicht anders geht - sorry. Das hat mit "solides Unternehmen" wie du es hier nennst mal überhaupt nix zu tun. In manchen Branchen braucht man keine GmbH - da mag ich dir durchaus zustimmen, aber eine GmbH pauschal als Mist hinzustellen mit der Begründung die du hier ablieferst entspricht einfach nicht den Tatsachen. Und dass eine GmbH ansich nicht pauschal haftungsbeschränkt ist, hatte ich auch schon erwähnt.
Ein Bekannter von mir hat auch eine GmbH gegründet, weil er dachte, damit ist er nicht privat haftbar. Ihm ist ein paar Wochen später dann bewusst geworden, was er für einen Mist gemacht hat, als er private Sicherheiten hinterlegen hat müssen bei der Bank für aufgenommenes Geld. Soviel zum Thema nicht privat haftbar.. Bei Unternehmen wie eine Lufthansa vllt, bei großen Unternehmen - aber nicht bei Otto-Normal Unternehmen bzw. GmbHs. |
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ImhO77
Captain
Anmeldungsdatum: 16.06.2010
Beiträge: 6373
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| Verfasst am: Mi Nov 13, 2013 11:54 am Titel: |
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| n3toX hat folgendes geschrieben: |
Gründ mal ein Ingenieursbüro oder Bauunternehmen nicht haftungsbeschränkt. Das ist reiner Selbstmord. Lass mal da was schief gehen, wo du als Unternehmenseigentümer nichtmal was dafür kannst. Bestes Beispiel ist wohl Straßenteer, der in den späten 80ern/frühen 90ern bei über 30° Temperatur flüssig wurde und zerlaufen ist. Möchtest du hier ein unbeschränkt haftender Hersteller sein? Ein unbeschränkt haftendes Ingenieursbüro? Lass mal als Bauunternehmer ein Hochhaus einstürzen mit tausenden von Toten - willst du hier ein unbeschränkt haftender Unternehmer sein? |
Wo ist das Problem? In beiden Faellen hat es der Unternehmer verbockt, also muss er auch dafuer gerade stehen. Das ist ganz einfach. Ich hafte auch vollumfaenglich fuer meine Beratungsleistungen, da kann auch jederzeit jemand kommen und mich verklagen weil ich ihn falsch beraten habe, wohlgemerkt nach amerikanischem Recht wo ich mich dann gleich umbringen koennte. Das passiert aber nicht, weil ich weiss was ich mache. Wenn ich unerprobten Teer auftrage, muss ich auch das Risiko zu tragen bereit sein.
Dass die GmbH oder Kapitalgesellschaften in sich Mist sind, habe ich nie gesagt, ich trete nur dafuer ein dass sie spuerbar teurer besteuert werden.
Wer unbedingt eine Haftungsbeschraenkung haben will kann das so immer noch, nur muss er dafuer zahlen.
Die Opfer von haftungsbeschraenkten Pleiten sind leider oft genug Privatkunden, die auf nicht erbrachten Leistungen sitzen bleiben. Bei Handwerkern zum Beispiel sind GmbHs absolut laecherlich.
Zuletzt bearbeitet von ImhO77 am Mi Nov 13, 2013 11:58 am, insgesamt 3-mal bearbeitet |
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joyflight
Captain
Anmeldungsdatum: 13.08.2009
Beiträge: 2162
Wohnort: München
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| Verfasst am: Mi Nov 13, 2013 11:55 am Titel: |
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bevor haftungseinführung beim mittelstand gefordert wird, sollten erstmal versicherungen gezwungen werden, erstens haftungsbeschränkungen allgemeiner art, zweitens die kreativen beschränkungen aufzuheben.
es gibt genug geprellte bürger, die aufgrund sauf- und hurerei-gelage und entsprechender prass-sucht dieser konzerne, die im gegenzug vertragsleistungen meist illegal kürzen, ganz schön im regen stehn.
und dies ist ein willkürlicher akt der lobby und der politik, und hat nichts mit arbeiter und "zugpferde der nation" zu tun, ...
weiterhin halte ich es für ein gerücht, das ein gesellschafter tun und morden kann, wie er will, und dafür im rahmen der gmbh nicht haftet
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n3toX
Captain
Anmeldungsdatum: 06.03.2012
Beiträge: 1591
Wohnort: Beteigeuze
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| Verfasst am: Mi Nov 13, 2013 12:13 pm Titel: |
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| ImhO77 hat folgendes geschrieben: |
Die Opfer von haftungsbeschraenkten Pleiten sind leider oft genug Privatkunden, die auf nicht erbrachten Leistungen sitzen bleiben. Bei Handwerkern zum Beispiel sind GmbHs absolut laecherlich. |
Die Opfer von voll haftenden Eigeninsolvenzen sind auch oftmals Privatkunden. Bestes Sprichwort: Lang einem Nackerten in die Tasche...
Der macht seine Privatinsolvenz und ist nach ein paar Jährchen wieder schuldenfrei. Und das kann dir in allen Lebenslagen passieren. Wenn dir jemand, der kein Vermögen hat, dein Auto durch Unachtsamkeit beschädigt, indem irgendwas rauffliegt, versuch mal da Geld zu bekommen... Da bleibst du auch auf deinem Schaden sitzen.
Dass du mit deinem Ein-Mann-Unternehmen sicherlich bereit bist, für deine Taten privat zu haften, mag natürlich sein. Aber stell doch mal Leute an, die dann evtl. bewusst falsch beraten um für sich selbst ne Mark mehr rauszuholen und du dann mit Millionenklagen am Hals rumtanzt - da bin ich mal gespannt, wie stolz du dann drauf bist auf deine private Vollumfängliche Haftung, weil ANDERE es verbockt haben, und nicht man selbst.
Sorry, aber Unternehmen, die entsprechende Risiken tragen dürfen vollkommen zurecht haftungsbeschränkt agieren. Wer so einem Unternehmen Geld leiht muss sich dessen bewusst sein, dass es jederzeit futsch sein kann, solange man keine privaten Sicherheiten verlangt.
Und was höhere Steuern als Ersatz für geprellte Privatkunden auslösen soll, muss man mir erstmal erklären. Dass ein Staat seine Bürger um noch mehr Steuermillionen prellen kann, indem solche Taten wie "Flughafen Berlin Brandenburg" und solcher Bockmist in noch mehr Fällen auftritt? Davon haben solche Privatkunden auch nix, solange sie mit diesem "Steuergeld" nicht dafür entschädigt werden. Und glaubst du Vater Staat würde so etwas jemals in Erwägung ziehen? Träum weiter.. |
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