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Ausschließlich Billigairlines auf Kurzstrecken
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aero89
Gast





BeitragVerfasst am: Di Okt 01, 2013 8:49 am    Titel: Ausschließlich Billigairlines auf Kurzstrecken Antworten mit Zitat

Zitat:
"In fünf Jahren werden Kurzstrecken in Europa ausschließlich von Billigfluggesellschaften bedient."


Was sagt ihr dazu? Ist das in euren Augen realistisch?

Quelle: http://www.aero.de/news-18264/McCall-LCC-werden-Kurzstrecke-dominieren.html
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felixgottwald.net
Captain
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Anmeldungsdatum: 11.09.2012
Beiträge: 291

BeitragVerfasst am: Di Okt 01, 2013 8:51 am    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo,

wenn ich der Chef von Easyjet wäre, würde ich mir sowas auch wünschen Wink

Viele Grüße,

Felix
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Pilotenblog und Luftfahrtfotografie:
http://www.felixgottwald.net

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-Tobias-
Bruchpilot
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Anmeldungsdatum: 01.04.2010
Beiträge: 8

BeitragVerfasst am: Di Okt 01, 2013 10:24 am    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo aero89

Ich schliesse mich da meinen Vorrednern an: so abwegig finde ich diesen Kommentar auch nicht. Ich denke, in Zeiten, in denen immer mehr Ausschau nach günstigen Angeboten halten, beflügelt diese "Billigairlines". Das Konzept solcher Airlines ist indes eigentlich gar nicht mal so falsch: man bezahlt, was man braucht. So besteht stets die Möglichkeit, auch einmal ohne Gepäck zu reisen (weil man z.B. bereits Kleidung am Zielort bei Verwandten deponiert hat, etc.), oder man isst ein mitgebrachtes Sandwich statt jenes im Flugzeug. Dies ermöglicht natürlich das günstigere Reisen. Dazu kommt aber auch, dass man ab und zu von kleineren und damit auch entlegenen Flughäfen abreist, was je nachdem in höhere Transferkosten endet.
Wie du siehst: beide Wege (mit Billig- wie auch "Normalen" Airlines) kommt man an sein Ziel. Ich denke, die meisten Airlines (egal ob billig oder nicht) haben ihre Qualitäten. Von A nach B kommt man bei allen. Wenn aber gewisse Behauptungen stimmen sollten, würde man (auch aus moralischen Gründen) möglicherweise gewisse Airlines eher meiden, aber ansonsten finde ich das Konzept der Billigairlines gar nicht so schlecht, um mich nochmals zu wiederholen Wink.

Gruss Tobias
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Elmar
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Anmeldungsdatum: 18.05.2007
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BeitragVerfasst am: Di Okt 01, 2013 5:39 pm    Titel: Antworten mit Zitat

Gegen günstige Ticketpreise hab ich auch nix und ich finde es auch nicht schlimm, wenn sich das Marktmodell durchsetzt. Jedoch dürfen die Arbeitsbedingungen nicht drunter leiden. Aber fair ist in der Marktwirtschaft schon länger nichts mehr, wenn sich dadurch Profit machen lässt.

Alles Gute!
Elmar
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n3toX
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Anmeldungsdatum: 06.03.2012
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BeitragVerfasst am: Mi Okt 02, 2013 10:25 am    Titel: Antworten mit Zitat

oxide737 hat folgendes geschrieben:
Elmar hat folgendes geschrieben:
Gegen günstige Ticketpreise hab ich auch nix und ich finde es auch nicht schlimm, wenn sich das Marktmodell durchsetzt. Jedoch dürfen die Arbeitsbedingungen nicht drunter leiden. Aber fair ist in der Marktwirtschaft schon länger nichts mehr, wenn sich dadurch Profit machen lässt.

Alles Gute!
Elmar


Das sind weise Worte, Elmar.


Das sind keine weisen Worte, das sind dämliche Worte. Was "fair" ist, liegt im Ermessensspielraum eines jeden selbst. Marktwirtschaft ist nämlich, dass sich der Markt selbst reguliert - Angebot und Nachfrage. Wenn heute Leute sogar dafür bezahlen, um fliegen zu dürfen und der Großteil der Leute die Pilot werden wollen auf der Straße landen und der noch größere Teil der Piloten für die Hälfte eines Lufthansa-Kapitäns arbeiten würde - oder für die hälfte eines SFO auf der jeweils gleichen Stufe eben - ist doch klar, dass sich Firmen dort bedienen, wo sie mehr rausbekommen. Du tankst doch auch nicht bei der Tankstelle, wo der Sprit 20 Cent mehr kostet - obwohl der Sprit der selbe ist.
Sorry, aber der Fehler liegt doch nicht bei den Firmen, die die Piloten anstellen, sondern bei den Leuten, die so dämlich sind und für nix fliegen oder sogar noch dafür zahlen. So krank muss man erstmal sein, dass man auf die Idee kommt, Geld zu zahlen um arbeiten zu dürfen!
Die Aufgabe einer Firma ist es, so günstig einzukaufen wie es doch geht. Das geht über Großbestellungen für bessere Rabatte über besondere Konditionen und Abnahmemengen bis hin zum Personal eben. Wenn kein Pilot für unter 100.000 Euro im Jahr arbeiten würde, dann läge das Einstiegsgehalt eines Piloten bei minimum 100.000 Euro im Jahr. Der Fehler liegt bei jenen, die das System umgehen um sich einen kleinen Vorteil zu verschaffen, evtl. angestellt zu werden, wenn sie sich auch mit weniger zufrieden geben. Aber da kann doch die Firma nix dafür, wenn sie den nimmt, bei dem sie die gleiche Leistung für weniger Geld bekommt.


Zuletzt bearbeitet von n3toX am Mi Okt 02, 2013 10:28 am, insgesamt einmal bearbeitet
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n3toX
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Anmeldungsdatum: 06.03.2012
Beiträge: 1591
Wohnort: Beteigeuze

BeitragVerfasst am: Mi Okt 02, 2013 10:30 am    Titel: Antworten mit Zitat

oxide737 hat folgendes geschrieben:
Naja netox, und Leute wie du sind es die den Untergang der Menschheit, doch vor Allem den der Menschlichkeit, besiegeln. Sad


Mit welcher Begründung? Weil ich rational bin? Oder nicht immer auf dieses böse Unternehmertum schimpfe?
Im privaten Bereich ist KEIN Mensch anders. Wenn ich heute beim Metzger mir ein Steak kaufe, und Metzger A verlangt 10 Euro dafür - und Metzger B verlangt 50 Euro dafür - für ein und das selbe Steak - bei wem kaufen die Leute? Und zwar ALLE - du genauso wie Elmar! - nichts anderes macht ein Unternehmen.
Die schuld liegt hier beim Metzger - genauso wie bei allen Jungpiloten - einfach bei denen, die sich für so wenig Geld anbieten und somit den Wert der Arbeit herunterziehen - und auch den Wert von Produkten im Falle vom Metzger.
Und Leute wie du dürfen in meinen Augen erst dann schimpfen, wenn sie es auch genauso machen, wie sie es den Unternehmen vorschreiben würden: Immer beim teuersten zuerst einkaufen! Bei der teuersten Tankstelle tanken - beim teuersten Stromanbieter den Stromtarif wählen. Denn da sitzen auch Leute, die bezahlt werden wollen.

Die Leute, die billige Ticketpreise beim selben Standart fordern und hohe Bezahlung fürs Personal sind entweder Idealisten oder sind zu dämlich um einen Taschenrechner zu bedienen - sorry. Der günstige Preis kommt nunmal irgendwo her.


Zuletzt bearbeitet von n3toX am Mi Okt 02, 2013 11:48 am, insgesamt einmal bearbeitet
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d@ni!3l
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Anmeldungsdatum: 18.11.2007
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BeitragVerfasst am: Mi Okt 02, 2013 11:01 am    Titel: Antworten mit Zitat

Endlich sagts mal wer. Guter Beitrag, n3toX.
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joyflight
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BeitragVerfasst am: Mi Okt 02, 2013 12:17 pm    Titel: Antworten mit Zitat

netox, findest du kinderarbeit in indien und afrika ok?
nur weil es einen markt gibt, für billige textilien und diamanten? sogar gordon gekko war einen tick "weiser" und hat abstrahiert: nicht der markt, die gier ist das ziel. solange in einer gewissen grenze

es ist die natur des marktes, das zu fordern, aber die natur des menschen das zu unterbinden.
Pay2fly ist nichts anderes, als blutdiamanten, nur in einer anderen branche, mit anderer ausprägung, und nun auch noch auf einem anderen kontinent.

der alte kontinent war immer stolz drauf, "sozial" zu sein, wenn dieser status fällt, ist bald auch die kultur vor dem verfall (rom wird brennen)
Man muss kein sozialromantiker sein, um zu erkennen dass hier ein trend entsteht, der
1. schlecht ist (für betroffene, auf langer sicht auch für die aktuellen profiteure)
2. dass er unumkehrbar ist (jeder kulturelle verfall war irreversibel, das geschwafel vom schweinezyklus und dann wird alles gut kann ich nciht mehr hören)

aber macht nichts, in den 60igern und sogar 70igern waren chauffeur-berufe auch noch erstrebenswert, es wird zeit zu erkennen, dass ferrari-fahren und spass haben nichts damit zu tun hat

udo
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d@ni!3l
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Anmeldungsdatum: 18.11.2007
Beiträge: 4703
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BeitragVerfasst am: Mi Okt 02, 2013 1:42 pm    Titel: Antworten mit Zitat

Ähm, wo sind wir eher jung ? Hatten wir nicht mal festgestellt ca gleichalt zu sein ? Und ich bleibe bei meiner bzw n3toX Meinung.

Schimpfen und andere kritisieren ist einfach, aber solange alle möglichst billig kaufen ändert sich nichts und ich geh mal davon aus, dass 90% aller hier bzw allg. die mit dem Finger auf andere zeigen genau diese Ausbeutung trotzdem finanziell unterstützen, indem sie sich freuen "wow, ich kann bei der Milch 10Ct sparen"....
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n3toX
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Anmeldungsdatum: 06.03.2012
Beiträge: 1591
Wohnort: Beteigeuze

BeitragVerfasst am: Mi Okt 02, 2013 2:13 pm    Titel: Antworten mit Zitat

d@ni!3l hat folgendes geschrieben:
Ähm, wo sind wir eher jung ? Hatten wir nicht mal festgestellt ca gleichalt zu sein ? Und ich bleibe bei meiner bzw n3toX Meinung.

Schimpfen und andere kritisieren ist einfach, aber solange alle möglichst billig kaufen ändert sich nichts und ich geh mal davon aus, dass 90% aller hier bzw allg. die mit dem Finger auf andere zeigen genau diese Ausbeutung trotzdem finanziell unterstützen, indem sie sich freuen "wow, ich kann bei der Milch 10Ct sparen"....


GENAU so ist es nämlich.

@Udo: Nein, ich finde Kinderarbeit nicht okay und ich finde Niedriglöhne auch nicht okay. Es gibt vieles, was ich nicht okay finde - aber den Deutschen oder den Menschen allgemein interessiert es nämlich NICHT DIE BOHNE. Der Aufschrei ist kurz groß, wenn es in den Nachrichten o.ä. kommt, was das für eine Sauerei wäre, aber bei Kik wird genauso gegangen wie zum Friseur der seine Dienstleistung um 5 Euro günstiger anbietet - genauso wie immer an der Tanke getankt wird an der der Liter Super am billigsten ist. Es ist eine Geiz ist Geil Mentalität, die genau das erfordert - ein immer günstigeres agieren, produzieren und verkaufen. Nichts anderes will der Mensch.
Ich bin zufällig Internethändler und trotz meiner jungen Jahre schon seit über 3 Jahren selbstständig. Ich hab in meiner Branche im Internet über die letzten 3 Jahre einen Preisverfall erlebt, der im Bereich von 25-30% liegt - trotz immer teuer werdenden Einkauf. Und obwohl wir im Internet wegen des Preiskampfs nun trotzdem schon um 50% günstiger sind, als es ein lokales Geschäft überhaupt noch anbieten kann und wir im Bereich von geringen 1-stelligen Margen schon agieren, kommen immer wieder Leute daher und meinen sie könnten nochmal 10% Rabatt o.ä. raushandeln. Das ist genauso krank. Und auch ich bewege mich mit in diesem Karusell, denn damit ich nachhaltig leben kann, muss ich verkaufen und verschicken - und wenn ich es nicht mit 10% Marge machen kann, dann eben mit 5% - muss ich halt nunmal leider das doppelte dafür arbeiten. Und ich bin kein Fan von dem Preiskampf - im Gegenteil - aber trotzdem gibt es immer wieder Leute, die trotz der geringen Margen nochmal mit dem Preis weiter runtergehn. Und die Leute fordern das und kaufen vom Günstigsten (natürlich zurecht!) - der Großteil meiner Bekannten und Freunde sucht auf Amazon oder Ebay gleich mit der Listung "günstigster Preis inklusive Versandkosten" - auch zurecht natürlich!
Man weiß, wo der Hase langläuft, das ist nunmal auch kein neuer Trend. Und ich weiß auch, dass nicht jeder Pilot für unter 100.000 Euro keinen Job annehmen würde - genauso wie ich weiß, dass es in meiner Branche irgendwelche Deppen gibt, die nochmal auf 1, 2, 3% Marge verzichten und den Preis weiter drücken, mit dr Hoffnung mehr zu verkaufen. Und ich hock dann wieder da, und muss überlegen, ob ich mir das auch antun soll.
Schuld sind die, die es so günstig anbieten - da bleibe ich trotzdem dabei. Und wenn heute irgendwelche Leute sich für Lau anstellen lassen, sind sie ebenso selbst schuld - genauso wie meine beschriebenen Preisbrecher in meiner Branche genauso selbst schuld sind. Das drückt allgemein den Wert der Leistung und den Wert der Arbeit als Ganzes und nachhaltig. Und Schuld sind nicht die, die sich an der Leistung bedienen. Ich gebe meiner Kundschaft keine Schuld daran, dass sie mich fragt, ob ich's noch günstiger hergebe. Weil da sage ich dazu immer: Nein, nicht machbar - und erkläre es entsprechend. Wenn ein Pilot heute sagt: Ja, mach ich, ich arbeite für Lau... oder wenn meine Konkurrenten das sagen - wer hat dann schuld? Die Kundschaft? Oder der Anbieter, der sich da unter Druck setzt und ausnehmen lässt? Und nochmal um 2, 3, 4, 5% günstiger verkauft und das von seiner eh schon geringen Marge noch abgibt?

Wenn heute keiner in diesen Bruchbuden arbeiten würde, in denen Pay2fly herrscht - und wenn in meiner Branche jeder einen "fairen" Preis ansetzen würde - klar, das wär natürlich schöner. Aber es wird nicht funktionieren, weil der, der Pay2Fly akzeptiert und sich dafür "anstellen" lässt, macht das ja mit der Hoffnung, dass er eher einen Job bekommt und daraus einen Vorteil hat - mein Konkurrent macht das mit der Hoffnung, dass er mehr verkauft. Das ganze ist abstrakt gesehen ein simples strategisches Entscheidungsspiel.

Wenn es keine Piloten gäbe, die Pay2Fly akzeptieren - die Klitschen da müssten Piloten für Geld anstellen, und auch für so viel Geld, wie die Piloten eben bereit sind sich dafür anstellen zu lassen. Und wenn der günstigste Pilot heute für 50.000 Euro fliegt, ist das der Mindestpreis, den eine Firma eben nunmal zahlen muss. Oder sie fliegt eben nicht.
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Elmar
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Anmeldungsdatum: 18.05.2007
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Wohnort: Raum Stuttgart

BeitragVerfasst am: Mi Okt 02, 2013 5:13 pm    Titel: Antworten mit Zitat

@ Netox:

Fair ist, wenn man jemanden die gleichen Chancen zukommen lässt, unfair ist, wenn man jemanden ungleich behandelt.
Unfair ist der freie Kapitalismus deswegen, weil er sobald ein Betrieb eine gewisse Größe erreichte, Kleinbetriebe, kaputtwirtschaften kann, da er meistens ein wesentlich höheres Kapital hat, als der Kleinbetrieb und unter Umständen für seine Waren draufzahlen kann, was der Kleinbetrieb nicht kann. Das ist in etwa dass, was du beschrieben hast, mit deinem Onlinehandel.
Das Beispiel des Schnitzels für 10 und 50 Euro ist stark übertrieben, ich möchte garnicht so starke Kontraste setzen, es reichen auch oft schon 10 und 12 Euro aus und zu deinem Punkt, dass jeder erst einen Vorschlag machen sollte, bevor er stupide Meckert, finde ich richtig. Das ist auch der Grund, warum ich fair gehandelten Kaffee mir kaufe, weswegen ich drauf achte, dass es bei der Milch auch so ist, ich kaufe keine Kleidung bei Kik, wohl aber bei anderen Kleidungsgroßgeschäften, weil ich mir anders Gebrauchskleidung nicht leisten könnte.
Wenn ich Geld verdiene, möchte ich gerecht entlohnt werden, für das was ich mache, wie ich auch die Arbeit der anderen gerecht honorieren will und dies auch in dem mir bislang möglichen Rahmen tue.
Ich gehe sparsam mit meinem Geld um und schaue darauf, soweit günstig einzukaufen, aber ich kaufe bewusst Waren, die einen fairen Preis und möglichst biologische Erzeugung erwirken.

Dennoch, das Verhalten des Kunden und die Arbeitsbedingungen sind nicht mischbar. Der Kunde kann nur kaufen, was angeboten wird und alles was angeboten wird, wird durch irgendjemanden möglich gemacht. Gäbe es niemanden, der Kinder Kleidung nähen ließe, aufgrund vom moralischen Skrupeln, dass Kinder und Erwachsene schaden in ihrer Bildung und Gesundheit nehmen, gäbe es garnicht das Angebot solcher Waren. Dahinter steht nur der Gedanke, durch welches Geschäftsmodell man möglichst viel Gewinn machen kann.
Genauso verhält es sich beim Pay-2-Fly, es sind nicht unbedingt die ausgelernten Flugschüler schuld, die sich in der Not in solche Modelle begeben, sondern die Arbeitgeber, die deren Not ausnutzen, zu deren Profit.
Wäre die Industrie hierzulande nicht verpflichtet teure Umweltauflagen einzuhalten, würden diese aufgrund der Kosten-Nutzen-Abwägung sein lassen, eine freiwillige Verpflichtung zum Umweltschutz wäre und ist ein Witz.
Eine Gesellschaft muss ihr Zusammenleben bestimmen, damit es funktionieren kann, eine vollkommene Freiheit für jeden kann es nicht geben, weil die Gefahr viel zu groß ist, dass dadurch Menschen ausgenutzt und geschädigt werden. Ein schönes Beispiel dafür ist der kürzliche Skandal bei Mercedes und deren Sitzzulieferer, bei dem Arbeiter bei Vollzeit mit ca 1000 Euro brutto monatlich entlohnt wurden. Ein Konzern drückt die Kosten überall, um möglichst hohe Gewinne einzufahren, wer aber hat den Nutzen dieser Gewinne, wenn nicht alle dran beteiligten Angestellten? (http://netkey40.igmetall.de/homepages/ludwigsfelde/2012/aktuelles2012/ausbeutungmitsystem-mercedes-zuliefererlsstzuniedrigstlhnenarbeiten.html)
Deshalb ist mein Satz, dass die derzeitige Marktwirtschaft nicht fair handelt, sofern dadurch ein Gewinn am Profit sichergestellt wird, richtig und kein Nonsens, auf positive Ausnahmen möcht ich nicht eingehen, weil diese für sich außer meiner Kritik stehen und vorbildlich handeln.

P.S. Ein Gedanke der mir bei P2F gerade noch kam: Arbeit ist dazu da, um Werte zu schaffen, wie auch immer diese aussehen, ob nun als Materialwert oder Transportwert. Daher sollte man Arbeitsmodelle verbieten, bei denen der Arbeitnehmer negativ von der Wertschöpfungskette beeinflusst wird, also gesundheitlich oder finanziell geschädigt wird.

Alles Gute!
Elmar
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joyflight
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Anmeldungsdatum: 13.08.2009
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BeitragVerfasst am: Mi Okt 02, 2013 6:19 pm    Titel: Antworten mit Zitat

ja,
der schrei nach dem staat (sozialisierung der marktwirtschaft) wird nicht die lösung sein.
aber sowas wie ethische selbstverpflichtungen der firmen, mit gewissem maß an transparenz (wir brauchen nicht noch ein "bio" siegel) sollte eigentlich funktionieren: auch öko-firmen und koschere geld-anlagen haben ihre existenzberechtigung, genauso wie ehrenkodex-ohne-schmiergeld-firmen sogar diese standards als verkaufsargument nutzen.

implementierung und change management heissen die herausforderungen der gesellschaft.
ach, und vorher noch die festlegung und standardisierungen, nicht nur bei kinderarbeit (bis zu welchem alter ist jemand ein kind, und warum?) und mindestlöhnen, sondern bei prinzipiell moralisch verwerflichen arbeitsverhältnissen (wie z B ein CEO muss immer mindestens 1000 mal besser entlohnt werden als der durchschnittsangestellte)

gerecht(fertigt)e grüße,
udo
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