Mal wieder Nachrichten in Sachen Medical und Farbschwäche...

[jonas]

Die Einstiegsvergütung für F/O und CRC bei DLH und LCAG wurde im Zuge der letzten Tarifverhandlungen um eine Stufe reduziert.
Nach fünf Beschäftigungsjahren wird eine doppelte Stufensteigerung gezahlt, d.h. das ursprüngliche Niveau wieder erreicht.

Gruß, jonas

P.S.:
Hier können die Ergebnisse nochmal detailiert nachgelesen werden, auch wie sich die Sache mit der 4U verhält:

http://www.pilotenschaft.de/html/news.html

[Captain Liko]

Das Thema finde ich ja mal ganz interessant, weil ich mich eigentlich auch nie dafür so richtig interessiert habe. Leider ist mein Allgemeinwissen in Wirtschaftssachen sehr eingeschränkt.

Also

Einstiegsgehalt bei LH ist also nachwievor 56.000 Euro Brutto. Nach Abzügen der Steuern und Versicherungen bleiben ca. 30.000 Euros über. Richtig ???

Und bei Air Berlin ist das Gehalt Netto ungefähr 27.000 Euro ??

Wenn es so ist, dann ist der Unterschied auf 12 Monate verteilt nun wirklich nicht allzu gross.
Aber ich denke, dass der Unterschied mit den Jahren dann schon grösser wird, oder ??

Naja. In Anbetracht der Tatsachen finde ich das Gehalt (Einstiegsgehalt wohlgemerkt) sehr gut. Man darf ja nicht vergessen, dass man hier eigentlich "nur" eine Ausbildung macht. Ärtzte die mehrere Jahre studieren verdienen im Krankenhaus nicht gerade mehr um nicht zu sagen weniger am Anfang.

Ich denke, dass man das Ganze in Relation sehen muss. Natürlich waren die Gehälter und Arbeitsbedingungen früher besser. Aber ich glaube, dass das in mehreren Berufssparten das gleiche Problem ist.

Am Anfang ist halt nicht viel mit grosser Kohle. Ist halt so. wenn man bei der LH von 2500 Euro Netto im Monat ausgeht, dann kann man noch ca. 250 Euro draufrechnen um die Ausbildungskosten im Monat zu finanzieren. LOL Versicherungen kommt sicherlich auch noch ein bisschen was drauf. Also gute 2000 Euro um sich ne Wohnung zu nehmen (in der man eh kaum ist ) und sonst so klar zu kommen.

Also wenn ihr mich fragt, ist dass ne gute Ausgangssituation. Wer hat heutzutage nach einer Ausbildung schon solches Geld in der Tasche ?
Hinzu kommt noch was RM schon sagte. Extrazuschüsse für Überstunden und Auslandsaufenthalte.


Gruss,

Captain Liko

[wuuusch]

Und wir driften immer weiter ab...

Angenommen ein gerade 22-jaehriger geht als F/O auf Linie und verdient schon 30 Schleifen im Jahr, so ist das ein verdammt guter Verdienst - nach wie vor! End of chat. Der Akademiker-Job muss erst noch erfunden werden, worin so ein Verdienst unmittelbar nach der Ausbildung winkt!

Im Uebrigen winken im Ausland noch viel knackigere Gehaelter als sie die LH zahlt. Dafuer besteht allerdings u. U. eine Hire-und-Fire-Mentalitaet innerhalb des Konzerns, wobei die Piloten den Entscheidungen des Managements praktisch ausgeliefert sind.

Somit muss jeder fuer sich selbst entscheiden, was er will. Ferrari vor der Tuer und morgen vielleicht arbeitslos oder "nur" den X5 und einen Tarifvertrag...

[Romeo.Mike]

Ich hoffe ich kam nicht falsch rüber.
Mir wäre es im Prinzip egal wie viel ich am Anfang verdiene, solange ich mich halt ohne Probleme über Wasser halten kann. Dass es später gerne mal mehr sein darf ist klar. Am wichtigsten ist für mich dass ich endlich fliegen darf, darauf warte ich nun schon Jahre...

Es gibt Jobs bei denen Akademiker etwa gleich viel verdienen, aber die studieren halt mal eben 5 oder mehr Jahre. Mein Studiengang hat eine offizielle Regelstudienzeit von 10 Semestern, die inoffizielle Regelstudienzeit liegt bei 14,5 Semestern. Anschließend kann man schon Jobs mit Einstiegsgehältern zwischen 50.000 und 60.000 € finden und man hat weniger Ausgaben als ein Pilot. Wíe Captain Liko schon sagte, als Pilot zahlt man monatlich 250 € an die LH zurück und dann noch die LOL. Bei der LH ist man noch gut bedient, es gibt Airlines die zahlen einem noch nicht einmal das Medical, Typerating und so weiter. Im Regelfall muss man bei den Airlines auch deutlich mehr an Schulden zurückzahlen, denn welche Bank nimmt schon 250 € im Monat zu so guten Konditionen wie die LH sie anbietet entgegen?
Ich muss noch mal nachschauen, aber ich glaube mit dem LH Gehalt kann man sich sogar schon Privatversichern (Krankenkasse). Dies ist zwar von den Beitragszahlungen teuerer, aber auf langer Sicht rechnet sich das. Private Krankenkassen zahlen deutlich mehr als die gesetzlichen Krankenkassen, was zu einer besseren Behandlung führt, da Medikamente eingesetzt werden können, die das Problem beheben und nicht unterdrücken.
Alles in allem denke ich mal das man mit 56.000 € im Jahr gut bedient ist, dafür das man "nur" einen Führerschein hat. Die Ausbildung zum Piloten ist ja noch nicht einmal eine Anerkannte Berufsausbildung...


Romeo Mike

[jonas]

[jonas]

[Captain Liko]

@Jonas

Effektiv dauert die Ausbildung immernoch 2 Jahre. Egal ob Wartezeit oder nicht. In der Wartezeit wirst du ja schliesslich nicht von der LH irgendwo angekettet, sondern du hast Möglichkeiten dich weiterzubilden, stumpf körperliche Arbeit zu betreiben und ein bisschen Geld zu scheffeln e.t.c.

Also zieht das meiner Meinung nach nicht als Argument, wobei ich wusste, dass du damit kommen würdest


Gruss,

Captain Liko

[Romeo.Mike]

Irgendwo in den undendlichen Weiten des Forums habe ich ja auch schon geschrieben, dass man in der Wartezeit weiterstudieren kann.

Am besten ist es das Studium bis zum Vordiplom durchzuboxen und dann kann man später darauf immer aufbauen, das Studium ist schneller um und man kommt frisch von der Uni...


Romeo Mike

[jonas]

[jonas]

[Romeo.Mike]

Ich meinte im Fall des LOLs. Wenn man seine Lizenz verliert nimmt man das Geld aus der LOL Versicherung und macht dann mit dem Studium weiter. Man kann ja auch während der Pilotenlaufbahn weiterstudieren, dies setzt voraus dass man genug Zeit hat.
Ich denke mal man sollte im Fall des LOLs nicht einfach was studieren was einem so schnell wie möglich einen Abschluss beschert, sondern etwas an dem man auch später Spaß hat, egal wie lange die Regelstudienzeit ist.

Romeo Mike