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Dialog & Anflug mit Ruhe
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ImhO77
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Anmeldungsdatum: 16.06.2010
Beiträge: 6373

BeitragVerfasst am: Sa Mai 18, 2013 12:06 am    Titel: Antworten mit Zitat

Chris M. hat folgendes geschrieben:
Geht es nur noch um Profit und Wirtschaft in unserem Lande? Bedeutet die Stimme von Bürgern gar nichts mehr?


Ohne Wirtschaft keine Bürger. So einfach ist das. Darf ich fragen was Sie beruflich machen? Egal was es ist, ich garantiere Ihnen dass ich aus dem Stehgreif 10 Argumente finde die den Flugbetrieb in Frankfurt auf dem aktuellen Niveau absolut erfordern um Ihren Wohlstand zu erhalten.
Selbst wenn Sie Lehrerin sind.
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aero89
Gast





BeitragVerfasst am: Sa Mai 18, 2013 12:07 am    Titel: Antworten mit Zitat

Chris M. hat folgendes geschrieben:
@obstsalat
Und nun sagen Sie mir bitte, was verstehen Sie, wie viel Verständnis haben Sie für Menschen, deren Kinder morgens und abends schreien, deren Schulkinder sich nicht mehr konzentrieren können, die selbst nicht mehr voll leistungsfähig bei der Arbeit sein können, die kein Geld für einen Umzug haben und die trotz allem keinerlei Unterstützung bekommen, weil sie in einer willkürlich festgelegten "Zone" leben, die nunmal nix bekommt. Obwohl dort tagtäglich mehrere Hundert Flüge drüber gehen und deren Spitzenpegel zwischen 75 und 85 dbA liegen?


Bei den hier angegebenen Werten muss man ja schon sein Zelt auf der Besucherterasse aufgeschlagen haben!
Mal Butter bei die Fische: Dieselbe Lautstärke hat man auch an einer normal befahrenden Straße mein Gott, das ist alles Anstellerei und mittlerweile reine Schikane, mehr nicht. Wer derart schlimmem Lärm ausgesetzt ist, der muss sich nachträglich an den Flughafen gesiedelt haben und es ist eine Frechheit jener, sich dann zu beschweren!
So ein Ausbau geht nicht in einem Jahr vonstatten sondern nimmt eine gewisse Zeit in Anspruch...wie das in Deutschland eben immer so ist. Wer diese "Ansage" ignoriert und meint sein Heim 1km der Runways bauen zu müssen ist schlichtweg naiv.
Kinder werden außerdem (zumindest im Idealfall) nicht willkürlich oder durch Zufall in die Welt gesetzt. Wer ein ruhiges Plätzchen für sein ADHS-Kind benötigt (sorry für die Ausdrucksweise), weil es schon von vorbeifliegenden Flugzeugen gestört wird, der soll bitte nicht nur nicht in die nähe eines Flughafens ziehen, sondern sich allgemein einer Großstadt fernhalten und evtl. darüber nachdenken ein wenig Geld in ein Paar Bose-Kopfhörer zu stecken, damit auch die Waschmaschine im Keller nicht mehr ablenkt. Du tust hier so als seien Flugzeuge die einzige Ursache für Lärm... Rolling Eyes
Ich klinke mich erstmal hier aus; mittlerweile sind wir glaube ich an einem Punkt angelangt, wo man auf taube Ohren stößt und sich die Gegenseite irgendwelche Anschuldigungen aus den Fingern saugt, um nicht argumentlos dazustehen.

Gruß zurück.

PS: Hier sind übrigens nicht nur Pro-Flugzeug User registriert, die eine Pilotenausbildung anstreben oder es schon sind. Hier sind auch durchaus neutrale Argumente zu entnehmen, was man von der Gegenseite nicht unbedingt behaupten kann.
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loewe007
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Anmeldungsdatum: 06.12.2011
Beiträge: 898
Wohnort: EDDW

BeitragVerfasst am: Sa Mai 18, 2013 12:15 am    Titel: Antworten mit Zitat

Damit man mal einen Überblick über die objektive Lärmbelastung bekommt: http://airtraffic.umwelthaus.org/noise_levels/view/57

Im Vergleich dazu diese Tabelle: http://www.sueddeutsche.de/geld/laerm-das-ohr-wohnt-mit-1.558445

Besonders nachts fällt mir dort keine übermäßige Lärmbelastung auf.
Zumal die gemessenen Werte auch nicht nur durch Fluglärm zustandekommen. Auch tagsüber ist die Lärmbelastung durchaus mit einer Hauptverkehrsstraße vergleichbar.
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Schienenschreck
Moderator
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Anmeldungsdatum: 01.09.2008
Beiträge: 3247
Wohnort: ZZ9 Plural Z Alpha

BeitragVerfasst am: Sa Mai 18, 2013 12:19 am    Titel: Antworten mit Zitat

Wir kennen das doch schon von anderen Fällen, wo Funktürme aufgebaut, kräftig über plötzliche Kopfschmerzen gejammert und später bei einer öffentlichen Begehung verdutzt in das Servicehäußchen unten am Fuß des Turms geschaut wurde, weil kein einziges Gerät im Rack steckte.
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...mit Lizenz zum Fliegen
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obstsalat
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Anmeldungsdatum: 21.01.2006
Beiträge: 892

BeitragVerfasst am: Sa Mai 18, 2013 8:41 am    Titel: Antworten mit Zitat

Chris M. hat folgendes geschrieben:
@obstsalat
das ist mal endlich schon etwas, das ich als Argumente gelten lassen. Argumente aus Ihrer Sicht, aus Sicht der Luftfahrtbranche. OK.
Und nun sagen Sie mir bitte, was verstehen Sie, wie viel Verständnis haben Sie für Menschen, deren Kinder morgens und abends schreien, deren Schulkinder sich nicht mehr konzentrieren können, die selbst nicht mehr voll leistungsfähig bei der Arbeit sein können, die kein Geld für einen Umzug haben und die trotz allem keinerlei Unterstützung bekommen, weil sie in einer willkürlich festgelegten "Zone" leben, die nunmal nix bekommt. Obwohl dort tagtäglich mehrere Hundert Flüge drüber gehen und deren Spitzenpegel zwischen 75 und 85 dbA liegen?


@Chris M.: Du weichst den Fragen weiter aus und ignorierst einfach alles, was aus deiner Sicht dir nicht passt.
- Wann bist du da hingezogen? (Der Flughafen war da schon jahrzehnte an dem gleichen Ort...)
- Wenn man irgendwo hinzieht (inbesondere mit Kindern) informiert man sich IMMER genau über den Ort. Also hast du entweder die Kinder mitgebracht, oder dich an diesem Ort für Kinder entschlossen.
- Wer ist dafür verantwortlich, dass du dort bist, wo du bist? Ganz allein du selbst.
- Wo ist der Unterschied zu jemandem, der an eine Bahntrasse zieht und dann etwas später gegen den Lärm der Bahn klagt?
- Wo ist der Unterschied zu jemandem, der neben einem Kindergarten wohnt und dann anfängt, sich über den Lärm der Kinder aufregt?

Fazit: Der Flughafen wird weiter wachsen - alles andere ist Augenwischerei. Keine Maßnahme kann den Lärm soweit reduzieren, dass du nichts mehr hörst. Wenn du du damit nicht leben kannst wirst du um einen Umzug nicht herumkommen. Soory, aber so ist es.
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Chris M.
NFFler
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Anmeldungsdatum: 16.05.2013
Beiträge: 25
Wohnort: Offenbach am Main

BeitragVerfasst am: Sa Mai 18, 2013 7:01 pm    Titel: Antworten mit Zitat

Erstmal danke für eure vielen Rückmeldungen.
Schriftlich all das auszudrücken und rüber zu bringen, was die eigene Haltung ausmacht, ist nicht einfach und kann sich wohl nur Stückchen weise ergeben, aber mir ist es ganz wichtig, dass bitte mal hier ankommt, dass ich weder als ein radikaler Fluglärmgegner hier verstanden werden will, noch euch als angehende oder ausgebildete Piloten nur irgend einen Vorwurf mache.
Das hatte ich anfangs versucht klar zu machen, aber es ist mir leider nicht gelungen. Dabei ist es doch sogar so, dass ich immer noch auch ein Bewunderer dieser Errungenschaft der Neuzeit, dem Fliegen, bin. Wann auch immer ich eines dieser genialen Erfindungen nicht so laut und dann vielleicht noch regelrecht segelnd, majestätisch über mir einschweben sehe, bestaune und bewundere ich das immer wieder aufs Neu.
Ich habe alle Antworten von euch gelesen, werde jetzt aber mal nicht auf einzelne Autoren eingehen, sondern inhaltlich so viel ich kann darauf Bezug nehmen. Aber auch noch mal kurz zurück. Der wesentliche erste Teil meiner opening-post bestand aus erstmal lediglich einer _Bitte_. Nämlich die Anflüge ruhiger zu gestalten, da ich per eigener Forschung heraus gefunden zu haben meine, dass langsame und sanfte Anflüge sehr zur Lärmminimierung beitragen. Ob das je von eurer Seite her bestätigt werden kann oder könnte, wäre für den Dialog ein Thema, und natürlich würde ich mich als Laie von Profis auch überzeugen lassen, dass ich bei meiner These, mehr ist es ja bislang nicht, völlig daneben liege.
Mit eigene Forschung meine ich:
per Casper und auch per Flightradar, und ebenso per iphone-decibel-app direkt vor Ort die Werte messen und vergleichen, dabei aber unbedingt auch mehrere Messstationen immer in Augenschein nehmen, da man so das Anfluggeschehen über einen weiteren Raum überblicken kann. Und erst damit erkennen kann, wo mehr oder weniger Lärm auftritt, was man dann gut mit den Werten im DFLD-Bereich: Messwerte, abgleichen kann. Ganz wichtig dabei aber ist es mir, was meinen Ort betrifft - zuerst zu hören ! - und dann erst die Werte (die bei z.B. Casper eh erst 2 Stunden später erscheinen) zu vergleichen, und zu schauen ob man Korrelationen erkennen kann. Man muss also auch Aufzeichnungen machen, was mir, als jemand mit einer Passion für Zahlen, nicht schwer fällt Wink Des weiteren ist es natürlich hilfreich wenn man nicht nur den Werten aller möglichen Mess-Möglichkeiten glaubt, sondern sich selbst an so viele verschiedene Orte innerhalb der An- oder Abflug-Bereiche begibt, dort eine Weile zugegen ist, die Eindrücke von dort mitnimmt und dann ebenfalls wieder vergleicht.
Natürlich ist niemand "objektiv" und insbesondere das Empfinden davon was Lärm ist, unterscheidet sich stark je nach Person. Als (nebenberufliche) Musikerin, werden die Töne, die ich von mir gebe, wahrscheinlich auch nicht von jedem als Muse empfunden, auch wenn es sich dabei um eher Lounge-Style handelt) (und da die Frage kam, ich bin auch kein Gegner vernünftiger Wirtschaft, arbeite selbst als Controller in einem Wirtschaftsunternehmen. Als Lehrerin war ich auch schon tätig, aber nur im Bereich Bewegung, Tanz, MA)
Des weiteren habe ich einige Hintergründe versucht zu erklären, und auch, dass ich zwar als vom Fluglärm Betroffene hier her komme, dass ich aber doch deswegen komme, weil ich immer sachliche Lösungen suche. Und solche, die für mehr als nur die eine oder andere "Partei" von Nutzen ist. Vor allem aber, damit auch der Umgang miteinander dabei endlich wieder mehr in den Vordergrund und in ein vernünftiges Maß gerückt wird.
Im Grunde könnte man sagen, ich suche in erster Linie an verschiedenen Stellen den Dialog aus Sicht eines Philosophen, der sich schlicht für die Entwicklungen die sich in der Welt, in allen Belangen unserer Gesellschaft und ebenso in der Region abspielen, interessiert.
Auch, finde ich, muss unterschieden werden. Es gibt nicht "die" (einheitlichen) Fluglärmgegner. Das mag so scheinen, aber ist genau so wenig so, wie auch hier nicht alle eine gleiche Sicht oder Art des Dialogs haben. Es wird viel Geunkt, überall. Es wird Schuld zugewiesen und zurück gewiesen usw. Und klar, gibt es auch im DFLD stark Schuld zuweisende Statements, aber auch dort versuche ich, und das kann man nachlesen, immer wieder meine Überzeugung rüber zu bringen, dass bitte 1. nicht die ganz falschen Personen verantwortlich gemacht werden und 2. man nicht einfordern kann gehört zu werden, wenn man selber heftig um sich hackt. Genau so habe ich in Flieger-Foren von Piloten oder Luftfahrtinteressierten, schon etliche verachtende Statements über die Menschen, die in Flughafen-Regionen leben und unter Lärm leiden, gelesen. Das bestürzt mich alles und ist, wie gesagt, der Hauptgrund, zu versuchen mehr Verbindung zwischen den Polen herzustellen. Und wenn auch erst mal nur für mich. Denn, mal abgesehen davon, dass ich meine Intension nicht wirklich hier rüber bringen konnte, wie ich merke, sind die Diskrepanzen wohl noch zu groß um sich gegenseitig zum Gespräch einzuladen. Aber vielleicht ändert sich das ja einmal in nicht so ferner Zukunft und es finden doch mehr Gespräche und dadurch auch etwas mehr Verstehen und Verständnis statt. Die meisten, die ich per Forum oder auch persönlich kenne, sind jedenfalls an sachlichem Dialog interessiert und viele davon konnten einiges wohl wesentlich besser erklären als ich. Vor allem auf die vielen unterschiedlichen Aspekte, die die gesamte Problematik beinhaltet, bezogen. Da gibt es viel mehr als ich jetzt hier angesprochen habe.
Im Nachinein gesehen war es hiesigem Dialog auch gar nicht zuträglich, dass ich das mit den Kindern geschrieben habe, denn das hat jedenfalls eine emotionale Komponente und ist somit für ein sachliches Gespräch nicht dienlich. Ich werde deswegen nachfolgend auch nur noch von Belasteten sprechen. Womit ich auch zum nächsten Punkt kommen kann.
Ich persönlich bezeichne mich nicht als "Höchst-Belastet". Hier in Offenbach gab es zwar schon schlimm laute Zeiten, z.B. Jan+Jun+Jul12, mit Werten und hörbaren Werten, die weit über den Werten von Orten nahe der Pisten waren, oder nahe den Bahnen selbst, wo ich ja auch schon war. Ob ihr mir das nun glaubt oder nicht. Aber das hat sich ja, bis auf die meist ziemlich laut anfliegenden Gruppen zwischen 19-21 Uhr, etwas geändert. Ich sagte ja schon, dass ich sehe, dass da gearbeitet, getan und versucht wird Verbesserungen für die Anrainer raus zu holen. Ob von den Fliegern, Lotsen oder Verfahrensplanern, wahrscheinlich von allen. Hier sind nun keine direkten Eindrehpunkte mehr und es gibt inzwischen Lärmpausen, die ich persönlich als Entlastung empfinde.
Aber, dies alles kann ja 1. nur so lange wirksam sein, wie es zu keiner weiter ansteigenden Flugbewegungsanzahl (FbA) kommt - das ist ein wichtiger Punkt. Und genau das ist ja nunmal beabsichtigt.
2. trifft diese Entlastung, die ich persönlich - nicht alle hier - empfinde, auf andere Orte, z.B. eben die erwähnten Eindrehbereiche, leider nicht zu. Und das alles bezieht sich jetzt ja nur auf die Anflüge. Die Abflüge sind noch mal ein ganz anderes Thema, und deren Belastungen ebenfalls. Nur, muss ich mich dabei eher auf die Aussagen von Betroffenen oder auch auf Werte verlassen, denn ich in OF-City bekomme zwar mit, dass sie auch hier lauter geworden sind, aber das ist ja andernorts viel extremer.
Ich versuche also, hier nicht nur für mich zu sprechen, sondern für das, was die neue Situation seit dem Ausbau für die gesamte Region zu bedeuten hat. Vor allem in Hinblick auf den FbA-Ausbau! Und wenn dieser tatsächlich mit den anvisierten ca 700T Fb realisiert wird, dann werden die Belastungen in Regionen wie Hanau, Mainz, Nauheim und Darmstadt langfristig dazu führen, dass diese Lebensräume gemieden werden. Von allen, die es sich leisten können. Doch wie sieht dann diese Region hier aus? Bei der sowieso schon vorhandenen Wohnraum-Problematik, wird der Spalt von arm und reich immer weiter voran getrieben, weil immer weniger Menschen sich normale Wohnungen werden leisten können und damit an den Rand der Gesellschaft und Städte getrieben werden. Und da bringt es mAn auch nichts, wenn der Frankfurter OB versucht den Norden Frankfurts zu erschließen, die letzten Luft- und Freizeitschneisen in Wohngebiete umzubauen. Wir haben 5 wirtschaftlich und sozial gut aufgestellte Großstädte rund um Frankfurt und Fraport. Will man die wirklich mit einer Steigerung von bis zu 700T Fb und dann aber wirklich dementsprechendem Ganztags-Höchst-Lärm ins Aus schießen? Ist das wirklich von der Politik, den Anteilseignern und von Fraport selbst gewollt? Ich kann mir das nicht vorstellen.
Natürlich weiß und verstehe ich irgendwo schon, dass es im Sinne Fraports, der Anteilseigner und unserer Wirtschaft ist, dass wir am Weltmarkt nicht ganz ins Hintertreffen geraten. Das hat Herr Schulte uns allen auf einer Sitzung auch versucht verständlich zu machen. Aber ich kann es halt trotzdem nicht richtig finden wenn ich den Preis, den die Region zu zahlen hat, gegen den Gewinn abschätze. Dieser Flughafen könnte mAn auch und nach wie vor volle Kraft laufen und genug Gewinne machen wenn nicht ausgebaut würde oder worden wäre. Aber dann eben ohne die gesamten Gemeinden gegen sich aufgebracht zu haben. Das tut doch einem so großen Unternehmen auch nicht gut. Auch wenn manche/viele aus dem Ausland sagen: ihr Lärm-Spinner - keiner ist oder arbeitet gerne in einer Region, in der Unfrieden herrscht. Das muss man doch alles mitbedenken. Also nicht nur die Ethik an sich, sondern auch Wirtschafte-Ethik und dadurch Wirtschaftlichkeits-Vorteile, mal ganz sachlich betrachtet. Ich ging bei diesem Info-Abend auch noch mal alleine auf Herrn Schulte zu, weil er die (damaligen) dbA-Werte in OF beträchtlich geringer einschätzte, als sie mEn waren. Ich bat ihn, sich diese Werte unbedingt noch einmal anzuschauen und er versprach mir ganz aufrichtig dies schon aus eigenem Interesse heraus jedenfalls zu tun. Also, einesteils habe ich seinen Mut bewundert überhaupt in diese Stadt zu kommen und das hab ich ihm auch gesagt. Andererseits hatte sich mir ein bisschen bestätigt, dass nicht wirklich ganz klar ist, wieviel Lärm wo herrscht. Jedenfalls glaube ich ihm, dass er das geprüft oder sich informiert hat, aber natürlich ist er in erster Linie seinem Unternehmen gegenüber verpflichtet und hat seit dem Ausbau wahrscheinlich mehr als genug zu tun. Um meine Position hierbei noch mal etwas deutlicher zu machen: Hr Schulte macht eigentlich nur das, was jedes Unternehmen macht, und normalerweise machen soll - seine Gewinne optimieren. Darum sehe ich auch nicht die Hauptverantwortung bei Fraport. Verantwortlich für dieses Drucheinander einer ganzen Region ist für mich darum nur die Politik zu machen. Diese hat vielen Menschen hier sehr, sehr Unrecht getan. Und klar ist es auch an der Zeit und gibt es immer mehr Unternehmen, die explizit an Wirtschafts-Ethik orientiert sind, aber es war noch nie die Aufgabe der Unternehmen für alle Bürger einer Region zu sorgen. Das ist und bleibt NUR Sache der Politik. Darum immer wieder mein darauf hinweisen. Auch die Politiker halte ich nicht für "böse" oder so nen Unfug. Aber wer nicht zu seinem Wort steht oder wer lügt, oder wer die Positionen mit dem Wind der Macht oder des Geldes verändert, sollte nicht Politik machen dürfen. Und genau dafür gibt es genügend Hinweise, die alle zusammen genommen genau das kreiert haben, was wir hier haben: eine Rhein-Main-Misere.
Einiges habe ich hiermit nun vielleicht schon beantwortet, also was meine Meinung anbelangt. Jetzt werde ich eure Beiträge alle noch mal lesen und schauen, was da noch fehlen könnte.
Was mich persönlich anbetrifft, ich bin noch in der glücklichen Situation, dass ich weg könnte, wenn auch mit Verlusten nicht-wirtschaftlicher Art, aber ich wüsste ja noch gar nicht wohin, denn die Routen könnten durchaus jederzeit etwas anders gelegt werden, also heißt das erstmal ausharren und weiter für Lösungen kämpfen.
Thema Lärm-in-jeder-Form wurde hier angesprochen. Ja, vollkommen richtig, es müssen insgesamt für jede Sorte von Lärm Lösungen gesucht werden. Inzwischen haben sich viele unterschiedliche Lärmgegner schon vernetzt und auch wenn es noch keine Lösungen gibt, so halte ich diese Entwicklung für gut und unbedingt wichtig.
An den 10 Argumenten für die Wichtigkeit des wirtschaftlichen Standorts Fraport wäre ich durchaus interessiert. Ich lege zwar keinen besonderen Wert auf materiellen Luxus, aber Argumente aller Sorte kennen zu lernen ist mir wichtig.

Ich denke, ich mache ich hier nun erstmal nen Punkt und hoffe einiges mehr von meiner Seite her beantwortet zu haben und vielleicht geht ja der Dialog doch noch etwas weiter, was ich begrüßen würde.
Ich bin zwar nicht objektiv, das kann ich gar nicht sein und das ist keiner. Aber eventuell glaubt man mir ja nun doch etwas mehr, das ich mich zumindest sehr darum bemühe. Und dass es mehrere gibt, die das tun.

VG
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Alexh
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Anmeldungsdatum: 06.03.2007
Beiträge: 756
Wohnort: Süddeutschland

BeitragVerfasst am: Sa Mai 18, 2013 7:26 pm    Titel: Antworten mit Zitat

Chris M. hat folgendes geschrieben:
Der wesentliche erste Teil meiner opening-post bestand aus erstmal lediglich einer _Bitte_. Nämlich die Anflüge ruhiger zu gestalten, da ich per eigener Forschung heraus gefunden zu haben meine, dass langsame und sanfte Anflüge sehr zur Lärmminimierung beitragen. Ob das je von eurer Seite her bestätigt werden kann oder könnte, wäre für den Dialog ein Thema, und natürlich würde ich mich als Laie von Profis auch überzeugen lassen, dass ich bei meiner These, mehr ist es ja bislang nicht, völlig daneben liege.

Was ist ein "sanfter" Anflug? Eine sanfte Landung, ok, aber Anflug? (rhetorische Frage Wink )
Grundsätzlich musst du je langsamer du fliegst auch mehr Klappen ausfahren und mehr Schub geben, also wirds lauter. Bei schnellerem Flug stehen dem lediglich die höheren "Luftgeräusche" entgegen. Ich wage zu behaupten, wie hier schon geschrieben wurde, dass ein langsamer Anflug in den allermeisten Fällen lauter ist.
Es gibt aber leisere und lautere Flugzeuge und verschiedene Flugzeugtypen haben auch unterschiedliche Anfluggeschwindigkeiten. Kommt vielleicht daher deine Vermutung? Da müsste man jetzt also schauen ob du die Geschwindigkeit von A320 zu A320 verglichen hast und die B747 mit einer anderen B747 und die Dash8 mit der anderen Dash8. Wenn du einen A320 mit einer Dash8 vergleichst, so kommt da nichts aussagekräftiges raus, da sie bei der gleichen Geschwindigkeit nicht gleich laut sind.

Gruß Alex
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Tilmo
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Anmeldungsdatum: 12.02.2012
Beiträge: 354

BeitragVerfasst am: Sa Mai 18, 2013 8:20 pm    Titel: Antworten mit Zitat

Es werden immer nur Forderungen seitens der "Lärmgeschädigten" gestellt. Habt ihr euch schon mal überlegt, dass alles getan wird um die angeblich vorhandene Belästigung zu minimieren?

Wären die Flugzeuge noch so laut wie vor 20-30 Jahren könnte euch niemand widersprechen. Die aktuellen Flugzeugtypen sind jedoch so leise wie nie zuvor und es wird weiter geforscht. Mehr kann nicht getan werden. Und diese "langsamen, sanften" Anflüge gibt es nicht. Es gibt vorgeschriebene Geschwindigkeiten und es wurde hier schon so oft gesagt: Der Ermessensspielraum der Piloten ist so minimal, dass du als Beobachter keinen großen Spielraum erkennen könntest. Um deine These zu bestätigen müsstest du eine Liste führen, in der du die aktuelle Windrichtung und Windstärke, den Flugzeugtypen und die Lautstärke in db dokumentierst. Alles andere ist subjektiv und hat keinen "Wert" in dieser Diskussion.
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obstsalat
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Anmeldungsdatum: 21.01.2006
Beiträge: 892

BeitragVerfasst am: Sa Mai 18, 2013 8:26 pm    Titel: Antworten mit Zitat

"Sanfte Anflüge" schon wieder Question Question Question
GENAU DAS ist doch schon auf der ersten Seite umfangreich beantwortet worden. Da steht auch die Begründung, warum das so NICHT geht.


@Chris M.: Sorry, aber dein letztes Posting ist EXTREM VIEL Text. Und, dem überfliegen nach, sehr wenig inhalt. Nichts Neues, als vorher schon gesagt, keine unserer Fragen beantwortet. Du drehst dich im Kreis. Fakt ist nunmal: es wird schon getan, was möglich ist und es wäre höchst naiv zu glauben, der Flughafen würde seinen Flugbetrieb insgesamt reduzieren. Bleibt die einzige Lösung - damit leben oder nicht hinziehen bzw. wegziehen. Alles andere ist Augenwischerei.
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felixgottwald.net
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Anmeldungsdatum: 11.09.2012
Beiträge: 291

BeitragVerfasst am: Sa Mai 18, 2013 9:29 pm    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo,

ich habe alles nur überflogen, ist schon recht spät. Hier ein kurzes persönliches Statement von mir:

Fluglärm ist da und kann stören. Das ist natürlich immer sehr subjektiv, manche stört es sehr, für andere is es Musik. Generell sind Flugzeuge im Vergleich zu früher wesentlich leiser geworden, dafür sind es aber ein paar mehr.

FRA: Mit dem aktuellen Nachtflugverbot hat man die gemachten Versprechungen erfüllt. Für die Heimatfluglinien bedeutete das erhebliche Einbußen. Ein mehr an Nachtflugverbot ist wirtschaftlich nicht vertretbar - dafür ist der Flughafen einfach zu wichtig für die Region und für Deutschland.
Im Moment werden absolut schwachsinnige Verfahren angewandt. Vor allem bei den Abflügen werden bis zu 100km (!!) extra geflogen. Wenn man nach Norden will, macht man teilweise erstmal eine riesige Kurve nach Süden und Westen... Das ist zwar für einige leiser, aber für andere lauter und dabei weder ökonomisch noch ökoligsch sinnvoll. Aber Lärmschutz geht natürlich vor.
Für die Anflüge wurden die Flughöhen angehoben, was ebenfalls zu längeren Flugwegen führt (war erst kürzlich wieder bei der DFS in Langen). Auch das nur für den Lärmschutz.
Bereits jetzt verwenden die ankommenden Flugzeuge im Regelfall minimalen Umkehrschub, um Lärm zu sparen. Wenn man die Klappenstellung im Anflug reduziert führt das zu weniger Wirbeln und reduziert die Lautstärke - in der Regel ist man dann aber ein paar Knoten schneller (also hilft das "aggressive" Fliegen eher und reduziert den Lärm um etwa 2-3 db und mehr). Die Anhebung des Flugwinkels von 3,2° auf der Nordbahn wird noch auf Sinnhaftigkeit untersucht, eventuell wird es nun sogar lauter (Gebrauch von Speedbrakes am Anfang oder früheres Fahren des Fahrwerks). Durch unterschiedliche Gewichte sind allerdings selbst Flugzeuge des gleichen Types schwer miteinander vergleichbar.

In der Fluglärmkomission sitzen doch alle Beteiligten (Gegner, Befürworter, Neutrale) - hier wird dem Lärmschutz sehr viel Rechnung getragen, aber mittlerweile kommen wir an ein Level wo nicht mehr viel geht (aus technischer Sicht, aber auch unter Berücksichtigung aller anderen Punkte).

Das ist jedenfalls meine persönliche Sicht der Dinge. Ist ne komplizierte Diskussion, wenn man sie richtig führen will. Für jemanden der da nicht drinsteckt, gibt es eben auch Sachen, die sich nicht gleich erschließen.

Schönen Abend,

Felix
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Anmeldungsdatum: 31.12.2011
Beiträge: 5444
Wohnort: Nordkurve Gelsenkirchen

BeitragVerfasst am: Sa Mai 18, 2013 9:33 pm    Titel: Antworten mit Zitat

Schöner langer Beitrag, Chris M.
Liefert aber keine, und zwar wirklich überhaupt gar keine, Antworten auf die gestellten Fragen.
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Es heißt Flugleiter, nicht Flugbegleiter!!

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ImhO77
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Anmeldungsdatum: 16.06.2010
Beiträge: 6373

BeitragVerfasst am: So Mai 19, 2013 12:00 am    Titel: Antworten mit Zitat

Chris M. hat folgendes geschrieben:

Natürlich ist niemand "objektiv"


Oh doch, der Dezibelzähler. Und der sagt: Fluglärm ist nicht schlimmer als normaler Verkehrslärm in der Stadt. Akzeptiert das endlich.
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