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Neue Streiks bei Lufthansa?
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Charlie Hotel
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Anmeldungsdatum: 12.09.2014
Beiträge: 483
Wohnort: HAJ

BeitragVerfasst am: Sa Sep 12, 2015 2:10 pm    Titel: Antworten mit Zitat

Ich sehe in diesem Richterspruch ehrlich gesagt eine Chance für Lufthansa und die VC. Nachdem die Fronten vor und während des Streikes offenbar so verhärtet waren wie nie zuvor, ist durch den Richterspruch Entschleunigung eingetreten. Zeit, das eigene Handeln kritisch zu hinterfragen. Für meine Begriffe haben beide Seiten Fehler gemacht, die zur heutigen Situation geführt haben. Angefangen hat es bereits mit der Unternehmensführung der vergangenen Jahre.

- Warum hat man Unsummen an Geld verbrannt, indem man seit 2007 teilweise äußerst fragwürdige Airlinebeteiligungen gekauft hat?
- Warum hat man es anschließend versäumt, die Verwaltungen der Verbundairlines mit der bestehenden Verwaltung zu homogenisieren, um sie effizient und wirtschaftlich zu machen?
- Warum ist man nach wie vor nicht dazu übergegangen, Flugzeuge wie die Konkurrenz zu leasen, sondern für gigantische Summen zu kaufen?
- Warum hat man es nicht für wichtiger gehalten, das dadurch fehlende Geld in das bestehende Produkt zu investieren, um stets mit der Konkurrenz aus Fernost auf Augenhöhe zu sein?
- Warum hat man es verpasst zu realisieren, dass der Kurzstreckenmarkt der Zukunft zu einem erheblichen Anteil dem Modell der Günstigflieger gehört?

Diese Fehler haben Qualität gekostet, Preise erhöht, und damit das Preis-Leistungsverhältnis im Flugbetrieb immens verschlechtert. Das kostet Kunden, und das kostet wiederum Geld. Geld das man jetzt dringend braucht, um all diese "Schlampereien" zu gut Deutsch in kürzester Zeit aufzuarbeiten. Und die Geschäftsführung ist dabei für meine Begriffe strategisch auf dem richtigen Weg. Nur die Art und Weise der Umsetzung ist katastrophal.

- Warum hat man die Belegschaft nicht über diese Fehler informiert, diese offen zugegeben und sie darauf eingeschwört, selbige nun arbeits - und kostenintensiv in kürzester Zeit ausbessern zu müssen?
- Warum hat man es nicht geschafft, in der Belegschaft eines der stolzesten und traditionsreichsten Unternehmen Deutschlands ein Gemeinschaftsgefühl und ein Gefühl des Zusammenhalts zu erzeugen?
- Warum hat man stattdessen damit angefangen, Verträge kommentarlos zu kündigen, Arbeitsplätze auszulagern, Belegschaftsgruppen gegeneinander auszuspielen, Arbeitskämpfe anzuzetteln, und diese auch noch in der Öffentlichkeit auszutragen?!
- Warum hat man sich bezüglich der 900NFF sogar jeglicher sozialer Verantwortung entzogen, und speist sie stattdessen mit einem "wait, move, or leave" ab?

Zusammenfassend hat das Management der vergangenen zehn Jahre für mich auf voller Linie versagt. Carsten Spohr ist für mich der erste seit langer Zeit, der zukunftsfähige Konzepte in der Hand hält. Seine Umsetzung allerdings ist dermaßen dilettantisch, dass man sich fragen muss, wie dieser Mann damals seine Firmenqualifikation bestehen konnte - seine soziale Kompetenz bewegt sich weit unter Null. Seine bisherige Unternehmensführung schadete dem Namen und der Marke Lufthansa langfristig. Zeit, endlich aufzuwachen!

Nun zur Vorgehensweise der VC als Antwort auf das oben benannte Missmanagement. Auch hier muss man sich einige Fragen stellen:

- Warum hat man erst zu spät eingesehen, dass Änderungen passieren müssen, und sich dagegen in Form von Streiks mit aller Macht gesperrt?
- Warum hat man erst zu spät damit angefangen, ernstzunehmende Vorschläge für eine beiderseitig akzeptable Umstrukturierung des KTV zu machen?
- Warum hat man es nicht geschafft, in der Öffentlichkeit klarzumachen, wofür man tatsächlich kämpft? Außenstehende sind geschlossen der Ansicht, hier kämpfe eine privilegierte Berufsgruppe für völlig abgehobene Gehaltsvorstellungen, und nicht gegen die Auslagerung der eigenen Arbeitsplätze
- Warum macht man bis zum heutigen Tage nicht öffentlich klar, dass man mit dem Kampf gegen die Auslagerung von Arbeitsplätzen für den Inhalt bestehender Tarifverträge kämpft?

Ich hoffe sehr, dass man endlich dazu übergeht, offen und ehrlich miteinander über Vorstellungen und Ziele auf beiden Seiten zu sprechen. Beide Seiten werden dafür ein hohes Maß an Kompromissbereitschaft aufbringen müssen, das bisher in keinster Weise vorhanden war. Sollte dies nicht geschehen, wird man sich gegenseitig wohl noch weiter Schaden zufügen, und damit letztendlich der Lufthansa, dem Boot, in dem man gemeinsam sitzt.
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Amok
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Anmeldungsdatum: 02.06.2006
Beiträge: 2464

BeitragVerfasst am: Sa Sep 12, 2015 3:03 pm    Titel: Antworten mit Zitat

Soviel Unwissenheit,Naivität & Befangenheit habe ich schon lang nicht mehr gelesen.

Bravo.
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NFFuture
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Anmeldungsdatum: 08.07.2012
Beiträge: 131
Wohnort: Freiburg im Breisgau

BeitragVerfasst am: Sa Sep 12, 2015 3:09 pm    Titel: Antworten mit Zitat

Kann da Charlie Hotel nur ein großes +1 geben
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NFF....
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Charlie Hotel
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Anmeldungsdatum: 12.09.2014
Beiträge: 483
Wohnort: HAJ

BeitragVerfasst am: Sa Sep 12, 2015 3:25 pm    Titel: Antworten mit Zitat

Und du bist mir bisher nur mit völlig inhaltslosen, dafür aber umso offensiveren Beiträgen aufgefallen, Amok. Wenn du tatsächlich etwas substantielles beitragen kannst, immer her damit, ich bin in meiner Meinung keinesfalls "unverbesserlich". Bis dahin, spar es dir doch einfach.
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flapfail
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Anmeldungsdatum: 23.03.2008
Beiträge: 6794
Wohnort: OGLE-2005-BLG-390Lb

BeitragVerfasst am: Mi Sep 16, 2015 6:17 pm    Titel: Antworten mit Zitat

http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/lufthansa-chef-carsten-spohr-treibt-den-konzernumbau-voran-a-1053280.html
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Ricardo
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Anmeldungsdatum: 20.12.2011
Beiträge: 110

BeitragVerfasst am: Mi Sep 16, 2015 9:53 pm    Titel: Antworten mit Zitat

Interessant ist Kommentar 32 von steeringpin :

Zitat

"Passenderweise wird der Bruder von Carsten Spohr jetzt Flugbetriebsleiter bei Eurowings Europe. Ein Mann ohne jegliche Managementerfahrung. Man m uss nur die richtigen Leute kennen. Sein Arbeitsvertrag bleibt der gut dotierte KTV für den die LH Piloten kämpfen. Dann wird der einzige Pilot bei Eurowings der nicht den EW Vertrag erhält, der Bruder vom Lufthansavorstand... Noch Fragen? "

Zitat Ende
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Facing Future
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flapfail
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Anmeldungsdatum: 23.03.2008
Beiträge: 6794
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BeitragVerfasst am: Sa Nov 14, 2015 8:44 pm    Titel: Antworten mit Zitat

"Der Vorstand will gar keine Einigung"

Gespräch mit erfahrenem Lufthansa-Piloten: Wird nicht der letzte Streik gewesen sein

Gestern war der vorerst letzte Streiktag bei Lufthansa. Aber es wird nicht der letzte sein. Da ist sich der 59jährige Lufthansa-Pilot sicher. In den vergangenen Tagen saß auch er des öfteren gezwungenermaßen zu Hause, weil die Kabinenbesatzung seiner Flüge mit dem Airbus A 380, dem Flaggschiff der Lufthansa, nach Amerika oder Asien gefehlt haben. Zu Recht, sagt der Pilot, der seit 40 Jahren bei Lufthansa und seit 24 Jahren Chef im Cockpit auf Langstreckenflügen ist. "Nach den Piloten und den Flugbegleitern wird auch das Bodenpersonal streiken", sagt der Pilot, der seinen Namen nicht in der Zeitung lesen will.

So sieht er die Frage nach der Schuld: "Schon vor fünf Jahren wurde den Piloten unvermittelt gesagt: Die Lufthansa steht vor einem Teilabriss. Ihr werdet sie nicht wiedererkennen." Immer wieder seien Piloten, aber auch Flugbegleiter mit neuen Sparkonzepten konfrontiert worden, ohne dass man vorher mit ihnen gesprochen habe. Immer wieder habe der Vorstand Bedingungen nachgeschoben, obwohl man sich im Prinzip angenähert habe.

Piloten und Flugbegleiter sehen seiner Meinung nach durchaus die schwierige Lage der Lufthansa wegen der Billigflieger und der Konkurrenz der staatlichen Fluglinien vom arabischen Golf. "Wir wissen, dass es neuer Konzepte bedarf." Deshalb habe man Zugeständnisse gemacht. Aber der Vorstand schlage das immer wieder aus. Er wolle offenbar gar keine Einigung. "Es geht darum, wie man miteinander umgeht. So wie es seit einiger Zeit läuft, ist Krieg vorprogrammiert", wettert er und betont, dass das sehr viele seiner Kollegen und auch sehr viele Flugbegleiter so sehen. "Das Vertrauen in den Vorstand ist dahin."

Die Piloten bei der neuen Lufthansa-Tochtergesellschaft Eurowings verdienten deutlich weniger, die Rede ist von bis zu 40 Prozent; sie können bei eventuellen Bedarf auch nicht mehr zur Lufthansa wechseln, alle drei Monate drohe ihnen die Versetzung. Krankheitstage würden mit Überstunden verrechnet. "Piloten werden maximal drei bis vier Jahre bei Eurowings bleiben. Außerdem wird es dort tendenziell die schlechtesten Piloten geben. Das ist auch ein Sicherheitsthema", sagt der 59jährige.

Er räumt zwar ein, dass auch die Gewerkschaften nach außen hin nicht immer ganz offen argumentieren. Prinzipiell aber sei es von beiden Seiten vor Jahren noch fair zugegangen. "Jetzt will der Vorstand sein Konzept ohne Wenn und Aber gnadenlos durchziehen. Es gibt keine Kompromissbereitschaft."

Verwundert ist der Pilot über manche Kostenrechnung. "Im Alltagsgeschäft wird Geld verbrannt." Es werde immer schwieriger, pünktlich abzufliegen, weil weniger Personal für die Beladung der Flugzeuge zur Verfügung stehe. "Wenn wir zehn Minuten zu spät abfliegen, müssen wir das in der Luft wieder aufholen. Dadurch steigen die Spritkosten bei einem Zehn-Stunden-Flug um mindestens 2000 Euro. Dafür könnte an am Boden ausreichend Personal einsetzen."

Einziger Ausweg ist seiner Ansicht nach eine Schlichtung. Ex-Finanzminister Theo Waigel habe allerdings im Sommer eine Schlichtung zwischen Vorstand und Piloten abgelehnt, weil der Vorstand keine Zugeständnisse machen wollte. "Vielleicht sollte man beide Seiten wie bei der Papstwahl ins Konklave stecken, bis sie sich einigen und weißer Rauch aufsteigt."

14.11.2015 - 08:30 Uhr
http://www.tagblatt.de/Home/nachrichten/nachrichten-newsticker_artikel,-Gespraech-mit-erfahrenem-Lufthansa-Piloten-Wird-nicht-der-letzte-Streik-gewesen-sein-_arid,325271.html
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flapfail
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BeitragVerfasst am: Do März 31, 2016 4:41 pm    Titel: Antworten mit Zitat

Seit November gibt es nun Gespräche, aber keinerlei Fortschritte zwischen der LH und Ihren Piloten. Langsam gärt es nun - wieder mal. Weder die Übergangsversorgung will man wirklich in der jetzigen Form weiter bestehen lassen, noch sieht sich die Hansa genötigt, ihren (überbezahlten?) Piloten eine Gehaltserhöhung (oder zumindest einen Inflationsausgleich) zu geben. Ein Ende 2014 ausgehandelter Vertrag wurde im Frühjahr 2015 von LH wieder (nach einem Pilotenstreik) zurückgezogen.
Ich denke bald knallt es wieder - streiktechnisch Rolling Eyes
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blablubb
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Anmeldungsdatum: 28.05.2003
Beiträge: 1485
Wohnort: tal zwischen bergen

BeitragVerfasst am: Fr Apr 01, 2016 7:04 pm    Titel: Antworten mit Zitat

Ricardo hat folgendes geschrieben:
Interessant ist Kommentar 32 von steeringpin :

Zitat

"Passenderweise wird der Bruder von Carsten Spohr jetzt Flugbetriebsleiter bei Eurowings Europe. Ein Mann ohne jegliche Managementerfahrung. Man m uss nur die richtigen Leute kennen. Sein Arbeitsvertrag bleibt der gut dotierte KTV für den die LH Piloten kämpfen. Dann wird der einzige Pilot bei Eurowings der nicht den EW Vertrag erhält, der Bruder vom Lufthansavorstand... Noch Fragen? "

Zitat Ende


der kommentar ist schlichtweg inhaltlich falsch.
im tarifwerk ist klar geregelt, wer und vorallem unter welchen bedingungen "unter" die struktur (also vergütungstarifvertrag, manteltarifvertrag, urlaubsregelung etc.) des werkes fällt.

der satz in sich (....sein arbeitsvertrag bleibt der ktv...) ist quasi völlig falsch. arbeitsvertrag ist erstmal arbeitsvertrag. da können die beiden parteien (arbeitgeber und nehmer) zunächst regeln was sie wollen und wie sie lustig sind. befindet sich aber eine bestimmte gruppe von arbeitnehmern bedingt durch deren gewerkschaftliche organisation in einer tarifierten struktur, so kann der arbeitgeber nicht zu ungunsten eines einzelnen der in die gruppe der tarifierten fällt von diesem vertragswerk abweichen.

umgekehrt ist es aber möglich, dass ein pilot der lufthansa irgendwann mal sagt: och... ich kenne wen der kennt wen und so will ich nun flugbetriebsleiter bei ew werden. klar geht das. nur dann wird er sich vom tarifwerk (hier ktv) lösen müssen, und einen neuen arbeitsvertrag ("außertariflich" AT) aushandeln und abschließen müssen.
diesen kann im oben genannten beispiel der bruder nun so aushandeln, dass es quasi "gleich" gut ist wie vorher für einen piloten im ktv. trotzdem ist es quasi unmöglich, dass jemand aus dem management tatsächlich auf der senioritätsliste der piloten steht (und unter den ktv) fällt - man stelle sich nur die absurde situation vor, wenn dann tarifverhandlungen anstehen. dann würde der manager ja an seinem eigenen stuhlbein sägen wenn er den piloten was wegnhemen will.

der aufgeführte kommentar ist also totaler quatsch.
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Winti
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Anmeldungsdatum: 08.04.2010
Beiträge: 317

BeitragVerfasst am: Sa Apr 02, 2016 3:21 pm    Titel: Antworten mit Zitat

blablubb hat folgendes geschrieben:

der kommentar ist schlichtweg inhaltlich falsch.
im tarifwerk ist klar geregelt, wer und vorallem unter welchen bedingungen "unter" die struktur (also vergütungstarifvertrag, manteltarifvertrag, urlaubsregelung etc.) des werkes fällt.

der satz in sich (....sein arbeitsvertrag bleibt der ktv...) ist quasi völlig falsch. arbeitsvertrag ist erstmal arbeitsvertrag. da können die beiden parteien (arbeitgeber und nehmer) zunächst regeln was sie wollen und wie sie lustig sind. befindet sich aber eine bestimmte gruppe von arbeitnehmern bedingt durch deren gewerkschaftliche organisation in einer tarifierten struktur, so kann der arbeitgeber nicht zu ungunsten eines einzelnen der in die gruppe der tarifierten fällt von diesem vertragswerk abweichen.

umgekehrt ist es aber möglich, dass ein pilot der lufthansa irgendwann mal sagt: och... ich kenne wen der kennt wen und so will ich nun flugbetriebsleiter bei ew werden. klar geht das. nur dann wird er sich vom tarifwerk (hier ktv) lösen müssen, und einen neuen arbeitsvertrag ("außertariflich" AT) aushandeln und abschließen müssen.
diesen kann im oben genannten beispiel der bruder nun so aushandeln, dass es quasi "gleich" gut ist wie vorher für einen piloten im ktv. trotzdem ist es quasi unmöglich, dass jemand aus dem management tatsächlich auf der senioritätsliste der piloten steht (und unter den ktv) fällt - man stelle sich nur die absurde situation vor, wenn dann tarifverhandlungen anstehen. dann würde der manager ja an seinem eigenen stuhlbein sägen wenn er den piloten was wegnhemen will.

der aufgeführte kommentar ist also totaler quatsch.



Der Kommentar ist kein Quatsch und faktisch ziemlich korrekt!
Genau dieser Umstand wird von Angestellten, Gewerkschaften und Personalvertretungen kritisiert!
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flapfail
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Anmeldungsdatum: 23.03.2008
Beiträge: 6794
Wohnort: OGLE-2005-BLG-390Lb

BeitragVerfasst am: Mi Apr 13, 2016 4:58 pm    Titel: Antworten mit Zitat

Die Management-Entgleisungen des Jahres 2015

Dass Fliegen in Deutschland trotz des immer einförmigeren Services nie langweilig wird, verdanken wir Passagiere in diesem Jahr vor allem Bettina Volkens. Natürlich leistete auch die Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) ihren Beitrag, mit ihrem herzzerreißenden Kampf gegen lediglich einstellige Aufschläge auf mitleiderregende Gehälter von bis zu einer Viertelmillion Euro pro Jahr. Doch die Lufthansa-Personalchefin brachte wie keine Zweite die Spannung von Spielfilm- auf Serienlänge. Waren Arbeitskämpfe früher nach zwei, drei Monaten vorbei, schaffte Volkens nicht nur volle 14 Streikrunden. Sie machte sogar die Gewerkschaft UFO, bislang als kuschelige Kabinenvertreter verschrien, VC-teufelswild. Kunden checkten monatelang bang im Smartphone und auf Anzeigetafeln den Status ihrer Flüge. Management und Aktionäre zuckten erschrocken angesichts immer neuer Schäden für Bilanz und Marke. Und Belegschaftsvertreter erstarrten in jeder Verhandlungsrunde erneut in ihren Stühlen. Das schaffte Volkens mit Innovationen beim Streikmanagement, auf die keiner ihrer Vorgänger je gekommen ist. Wo andere ihren Tarifpartnern Vorschläge verschämt hinter geschlossenen Türen präsentieren, informierte Volkens über Vorschläge und Ablehnungen transparent vorab per Pressemitteilung. Bei den Verhandlungen vergaß sie angestaubte Traditionen, wie sich an tags zuvor ausgehandelte Kompromisse auch nur zu erinnern. Dazu sprang sie aus Sicht ihrer Gesprächspartner bei Gewerkschaften und im eigenen Management gerne bei Detaildiskussionen beseelt zwischen Themen hin und her, womit sie sich im Kranichkonzern den Ehrentitel „ADHS-Betty“ verdiente. Diese Verdienste entgingen auch dem Aufsichtsrat am Ende nicht. Die Kontrolleure verlängerten, bevor die Ausstände das Dutzend voll machten, Volkens’ Arbeitsvertrag um weitere fünf Jahre.

http://app.wiwo.de/unternehmen/industrie/walk-of-shame-die-management-entgleisungen-des-jahres-2015/12741846.html?mwl=ok_p%3D7%26a%3Dfalse%26slp%3Dfalse
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n3toX
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Anmeldungsdatum: 06.03.2012
Beiträge: 1591
Wohnort: Beteigeuze

BeitragVerfasst am: Do Apr 14, 2016 11:09 pm    Titel: Antworten mit Zitat

Nun, ich hatte die Frage ja bereits schonmal gestellt, aber wieso kaufen die Lufthansa Mitarbeiter denn die Lufthansa nicht einfach auf? Die Lufthansa hat derzeit ca. 6 Milliarden Euro Marktkapitalisierung. Bei 120.000 Mitarbeitern sind das 50.000 Euro pro Mitarbeiter. Bei nur 51% wären das also etwas mehr als 25.000 Euro. Und bei positiver Dividende reinvestieren, ist die 2/3 Mehrheit bald voll.
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