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Rückenmarksoperation/Hemilaminektomie/Mitteilungsbedürfnis

 
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fatrumble
Bruchpilot
Bruchpilot


Anmeldungsdatum: 22.07.2012
Beiträge: 14

BeitragVerfasst am: Fr Mai 17, 2013 8:50 pm    Titel: Rückenmarksoperation/Hemilaminektomie/Mitteilungsbedürfnis Antworten mit Zitat

Guten Abend,

gestern erhielt ich von der Swiss den bitteren Bescheid, dass ich von medizinischer Seite aus nicht für die Pilotenselektion empfohlen werden kann.

Im Jahr 2008 wurde mir ein Tumor im Rückenmark entfernt. Dabei wurde die im Titel genannte Operationsmethode angewendet. D.h. mir wurde die Hälfte eines Wirbelbogens entfernt.
Aufgrund des Tumors habe ich bis heute eine konstante Empfindungsstörung im linken Bein (ein pelziges Gefühl mit eingeschränktem Temperaturempfinden), welches wohl auch nichtmehr zurückgehen wird. Die praktischen Auswirkungen auf einen möglichen Arbeitsalltag als Piloten sind für mich nur durch das Fehlen des halben Wirbelbogens nachvollziehbar, da damit eine gewisse Stabilitätsminderung der Wirbelsäule einhergeht, deren Langzeitfolgen (zumindest für mich und die Swiss) nicht absehbar sind.

Nun Frage ich mich ob es sinnvoll und möglich ist eine ärtzliche Untersuchung zu veranlassen, die zum Ziel hat herauszufinden, ob ich einem Pilotenalltag aus rein medizinischer Sicht doch gewachsen wäre. Diese Überlegung zielt darauf ab, da ich mich aufjedenfall noch bei Lufthansa bewerben möchte. (Dazu unten mehr).

In den Nachsorgeberichten des Krankenhauses wurde mitgeteilt, dass ich allen Belastungen des Alltags gewachsen bin und mich nicht einzuschränken brauche. Daher hatte ich nicht damit gerechnet, dass mir diese Operation zum Hindernis werden würde. Ich war mir zu jeder Zeit im klaren darüber, dass es sehr wahrscheinlich ist, an einer der Stufen aufgrund meiner persönlichen Fähigkeiten zu scheitern. Nicht aber aufgrund der Operation. Denn damit fällt für mich mit hoher Wahrscheinlichkeit auch die zweite Anlaufstelle, nämlich Lufthansa, weg.

Erst heute habe ich so richtig gemerkt, welche Kraft einem ein Ziel geben kann. Mit Ziel meine ich damit nicht unbedingt "Pilot werden", sondern eher das Auswahlverfahren bis zu der Stelle zu durchlaufen an der man aufgrund persönlicher Fähigkeiten scheitert. Das nimmt den Druck und Verkrampfung von einem. Und wenn es am Ende doch geklappt hätte, keine Frage dass das mehr als ein i-Tüpfelchen gewesen wäre.

Mit einer einzigen E-Mail wurde mir jetzt der Stöpsel gezogen. Zwei Jahre lang habe ich mich gedanklich in Situationen im Auswahlverfahren versetzt, mir vorgestellt wie alles "werden könnte". Diese Gedanken sind jetzt quasi entwertet worden, bzw. haben nichtmehr die Fähigkeit meinen Alltag mit Vorfreude, Motivation, Euphorie und Tatendrang anzureichern. Alle, die die "Vision" vom Pilot-werden noch aufgrund realistischer Eignungsvoraussetzungen zurecht in sich tragen, werden wissen was ich damit meine.

Natürlich weiß ich, dass sich, wenn eine Tür zugefallen ist, sich irgendwo anders eine auftut. Das ist nur eine Frage der Zeit. Jedoch kann ich mir (noch) nicht vorstellen, dass diese Türe dieselbe Attraktivität auf mich ausüben wird wie die Piloten-Türe.

Ich kann nur jeden dazu ermuntern sich vor Augen zu führen, wie dankbar man sein kann, dass man z.B. nicht im Rollstuhl sitzt (so hätte die OP schließlich auch ausgehen können). Das ist leider nur ein kleiner Trost aber die Erkenntnis führt doch zu einer gewissen Beruhigung und vorallem Dankbarkeit (wem auch immer man dafür dankbar sein mag).

Ich schließe mit hoher Wahrscheinlichkeit aus, dass ich bei Lufthansa noch eine Chance habe. Ich spiele jedoch trotzdem mit dem Gedanken mich (nach Abschluss meines Studiums) zu bewerben und zumindest zu erleben wie ich dann doch noch an meinen Fähigkeiten scheitere. Das hört sich jetzt vielleicht etwas selbstzerstörend an, basiert aber auf der einfachen Überlegung, dass ich dann wirklich alles in meiner Macht stehende getan habe.

So auch wenn mir mein Text jetzt etwas durcheinander vorkommt, ist denke ich mein Mitteilungsbedürfnis fürs Erste gestillt.

Ich würde mich über eure Gedanken, Meinungen und Bemerkungen, insbesondere zu meinem Plan einer aktuellen ärztlichen Untersuchung im Vorfeld der Bewerbung bei Lufthansa durchzuführen freuen.

Denn ein kleiner Funken Hoffnung ist halt doch noch da.
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aero89
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BeitragVerfasst am: Fr Mai 17, 2013 9:14 pm    Titel: Antworten mit Zitat

Inwiefern lohnt sich diese Untersuchung denn? Selbst wenn dir die jeweiligen Ärzte die Eignung zuschreiben würden, würde es an der jetzigen Situation ja nichts ändern, außer dass es dich dann evtl. doppelt ärgert bei der Swiss durchgefallen zu sein.
Ich kann deinen Frust nachvollziehen, vor allem weil es eine oder sogar die letzte zu überwindende Hürde ist. Nichtsdestotrotz bist du sicherlich nicht der einzige und auch alle anderen, die durchgefallen sind, hatten den gleichen Traum.
Dennoch Hut ab für dein positives Denken und die ralistische Wahrnehmung der Tatsachen. Ich an deiner Stelle würde mich noch bei der LH bewerben (auf Grund der Wartezeiten aber schon während des Studiums) schließlich kostet es nichts außer den gewissen Aufwand zum Meistern der Prüfungen - aber das tut man ja gerne auch wenn es bei dir eher den Anschein macht, dass du die Hoffnung hast durchzufallen um vom medizinischen "Defekt" abzulenken, was ich für die falsche Motivation halte.
Wie gesagt, deinen Frust kann ich sehr gut verstehen, aber so sieht die Realität nunmal aus. Kopf hoch, vielleicht klappt's ja bei der LH und falls nicht, dann soll es eben nicht sein.
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fatrumble
Bruchpilot
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Anmeldungsdatum: 22.07.2012
Beiträge: 14

BeitragVerfasst am: Sa Mai 18, 2013 10:41 pm    Titel: Antworten mit Zitat

Danke für deine Antwort aero.

Das ich bei der Swiss nixmehr reißen werde ist mir klar. Das will ich wie gesagt auch garnicht versuchen. Ich glaube auch nicht dass ich mich doppelt ärgern würde, denn den Gedanken so eine Untersuchung machen zu lassen beziehe ich auf die Bewerbung bei Lufthansa. Swiss ist abgehakt.

Bei LH habe ich mich parallel zur Swiss beworben, aber leider bekomme ich erst mit dem abgeschlossenen Studium die allgemeine Hochschulreife zuerkannt, so dass die Bewerbung erst nach dem Studium möglich ist. (Credit-Point Regelung gibts in BW nicht und alle anderen theoretisch denkbaren Möglichkeiten auch nicht).

Inwiefern gibt es denn eine medizinische Abklärung während des Auswahlverfahrens bei Lufthansa abgesehen vom Medical? Ich hab leider nichtmehr im Kopf welche medizinischen Angaben (außer zu den Augen) man bei der Online-Bewerbung machen muss. D.h. ich könnte theoretisch BU und FQ absolvieren und erst dann merkt die LH: hoppla, das mit dem Rücken geht leider nicht!?
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loewe007
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Anmeldungsdatum: 06.12.2011
Beiträge: 898
Wohnort: EDDW

BeitragVerfasst am: Sa Mai 18, 2013 11:36 pm    Titel: Antworten mit Zitat

fatrumble hat folgendes geschrieben:

Inwiefern gibt es denn eine medizinische Abklärung während des Auswahlverfahrens bei Lufthansa abgesehen vom Medical?


Außer des Medicals gibt es keine.
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aero89
Gast





BeitragVerfasst am: So Mai 19, 2013 12:09 am    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Bewerber mit Fachhochschulreife, die im Studium das Vordiplom bzw. mind. ca. 60 bis 90 Credit-Points erworben haben , müssen der Bewerbung eine Kopie des Vordiploms bzw. eine Leistungsübersicht der erworbenen Credits und eine Erklärung Ihres FH bzw. Universitäts-Prüfungsamtes beifügen.
Quelle: lufthansa-pilot.de

Demnach dürftest du dich doch realtiv fix dort bewerben können?! Verstehe auch nicht was du meinst mit der Credit Regelung die es in BW nicht geben soll? Das sind European Credits und BW gehört dazu^^ Klär mich bitte auf.
Sorry, dass ich nochmals nachbohre aber warum genau willst du diese Untersuchung machen lassen? Ich gehe stark davon aus, dass es teuer werden kann und die Krankenkasse den Spaß nicht übernimmt. Die LH hat denke ich im Medical ähnliche, wenn nicht sogar gleiche Voraussetzungen wie die Swiss (bitte korrigiert mich falls ich falsch liege) und selbst wenn dir der private Arzt sagt du seist geeignet, kann es durchaus vorkommen, dass die LH Prüfungsärzte das anders sehen. Also wirklich bringen tut dir das nichts wie ich finde.
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fatrumble
Bruchpilot
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Anmeldungsdatum: 22.07.2012
Beiträge: 14

BeitragVerfasst am: So Mai 19, 2013 10:07 am    Titel: Antworten mit Zitat

Das Zitat von der LH-Seite würde mir weiterhelfen, wenn es nicht diesen Zusatz hätte:

Zitat:
...Die Erklärung muss bestätigen, dass Sie gemäß dem jeweiligen Landeshochschulgesetz mit dem Vordiplom bzw. den bisher erworbenen Credits einen allgemeinen bzw. fachgebundenen Hochschulzugang erworben haben.


Das Hochschulgesetz in BW sieht das eben nicht vor. Mit Europa hat das in meinem Fall leider nichts zu tun. Ich hab damals auch mit der netten Dame der LH telefoniert, die mir das nochmal bestätigt hat.

Ich denke in der Tat würde ich mit so einer Untersuchung wenig bis nichts erreichen. Das mindeste wäre der Gedanke "ein Versuch ists ja Wert" und im Bestfall könnte ich das zum Medical mitbringen was quasi ein "entlastendes" Dokument wäre. Natürlich beeinflusse ich damit die LH-Voraussetzungen nicht. Das alles mag Naiv klingen, aber so ist das eben wenn man die Hoffnung noch nicht ganz aufgegeben hat Wink

Es bleibt auch die Frage ob es zwischen Swiss und LH einen Austausch gibt, was den Grund angeht, weshalb das Auswahlverfahren abgebrochen wurde. Das ich mich schon bei der Swiss beworben habe muss ich, soweit ich mich richtig erinnere, auch bei der Online-Bewerbung angeben.
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aero89
Gast





BeitragVerfasst am: So Mai 19, 2013 12:01 pm    Titel: Antworten mit Zitat

Nu wenn es dir selbst so viel bringt, dann tu es eben. Wink
Ich würde mich dennoch erstmal bei deiner Krankenkasse erkundigen, ob diese die Kosten übernimmt wovon ich nicht ausgehe.
Und dein Bundesland ist komisch. Rolling Eyes Laughing
Dann machst du es eben nach dem Studium und nutzt die Zeit und gehst arbeiten. Wink
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joyflight
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Anmeldungsdatum: 13.08.2009
Beiträge: 2162
Wohnort: München

BeitragVerfasst am: Mo Mai 27, 2013 8:37 pm    Titel: Antworten mit Zitat

bin nicht sicher ob ich's richtig verstanden habe: aber mach's doch gleich im AMC frankfurt, mit dem hinweis auf deine absicht zum ziel "LH medical"

aus anderen diskussionen hier im board geht hervor, dass die LH mediziner hier eine aussage treffen können, insofern du die ca 800 euro selber bereit bist auszugeben.

erspart dir dir credit-warterei, und weitere 2 stufen DLR wenn's negativ ausgeht, bzw. motiviert dich dafür, wenn's positiv ausgeht.

weiterhin viel erfolg! und gratuliere zu der positiven OP
udo
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http://www.facebook.com/groups/pilotsandstudents/
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