PPL, APTL und Modulare Ausbildung

[LH3591]

Hallo,

habe mal aus gegebenen Anlass ein paar Fragen an Euch.

Und zwar:

Wie viel erspare ich mir mit einem PPL, wenn ich vor habe eine APTL zu machen?

Kommt mir eine Modulare oder eine gesamt Ausbildung günstiger, was die APTL betrifft?

Was sind realistische Preise, was eine PPL betrifft? (billigste Möglichkeit, kleines Flugzeug, gehen wir davon aus, dass ich mich nicht ganz blöd anstelle)

Gerade beim 2. Punkt höre ich immer wieder verschiedene angeben, je nachdem ob die Person die ich frage eine gesamte oder eine modulare Ausbildung macht... Für mich ist es wirklich eine finanzielle Kalkulation, daher muss ich wissen, womit ich billiger wegkomme und welche Option somit die realistischere ist.

Ich habe einen guten Arbeitgeber, bei dem auch eine Teilzeitanstellung möglich ist, deshalb tendiere ich gefühlt eher zur modularen Ausbildung. Ist diese aber viel teurer, bringt das nichts.

Hoffe jemand kann und möchte mir weiterhelfen - vielen Dank!

[Flugleiter]

[sebithoma310]

Achte nicht zu sehr auf das Geld dabei wenn es dir möglich ist, denn die Ausbildung trägt einiges zu Deiner Grundeinstellung beim Fliegen bei, gerade in den ersten Schritten! Ich kenne Leute, die zwar im Verein nur ein drittel von dem gezahlt haben als andere Kollegen an Flugschulen gezahlt haben, dafür war die Qualität der Ausbildung eine ganz andere! Da haben sich die jenigen schon etwas geärgert

Im Verein setzt sich oftmals ein Rentner neben dich, der sich dann Fluglehrer schimpft, sagt "Na los, flieg uns mal an die Nordsee und nachm Käffchen wieder zurück". Das machst du dann 20 mal und dann gehst Du zur Prüfung. Bei Flugschulen hast Du meist ein gutes Ausbildungskonzept! D.h. Du lernst richtig zu navigieren, Funken, außergewöhnliche Dinge (GCA Approach bei Militärflugplätzen, Anfliegen an großen internationalen Flughäfen....) Das sind alles Dinge, die sich die meisten Fluglehrer im Verein aufgrund von mangelnder Routine gar nicht trauen.

Aber: Ausnahmen bestätigen ja bekanntermaßen die Regel und auch wenn die 'Rentner' Dir wenig Kritik und Tipps geben sind sie zu schätzen, weil sie selbst meist über große Erfahrungen verfügen. Das wichtigste Gut in der Fliegerei!

Andersherum gibt es natürlich auch schlechte Flugschulen...

Noch ein Tipp: Bei privater ATPL solltest Du ZWINGEND(!) eine zusatzqualifikation haben (Lehre, Studium o.ä.). Alles andere ist bei einem Wirtschaftssektor namens Luftfahrt Poker!

Liebe Grüße

[LH3591]

Danke für Eure Antwortet, das war schon sehr hilfreich!

Der Punkt, der für mich sehr wichtig und immer noch offen ist, ist das finanzielle: Wie sieht es da aus wenn ich APTL vs APTL/modular vergleiche?

[joyflight]

modular ist so gut wie immer günstiger.
eine pauschal-formel gibt es aber nicht: du musst die flugschulen die für dich in frage kommen schon selber fragen - gerade hierzulande steht es denen nämlich frei, preise nach gusto zu machen, foren tipps sind keine preis-garantie für gar nix.

weiterhin: gerade wenn du nebenbei arbeiten willst, ist das ganze konzept der modularen ausbildung wesentlich besser: ein modul abzuschliessen (oder auch nicht) ist immer nur ein bruchteil der entscheidung / konsequenzen / energie / geld / ... von dem was man am ab-initio-block zu tragen hat. viele kommen deshalb bei der durchgehenden ausbildung oft an (termin-) grenzen die unnötigen druck aufbauen

udo
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[Flugleiter]

[B1900D]

Eine durchgehende Ausbildung kann günstiger sein, weil "nur" 150 Stunden statt 200 erforderlich sind. Nur wenn man das Geld nicht hat, dann braucht man dafür mehr Zeit und deswegen wird die modulare erschwinglicher, weil es pro Monat je nach finanzieller Möglichkeit + Lust und Laune ist, was man ausgibt. Und wie schon gesagt, kann man die Schule zwischen den Abschnitten wechseln. Was modular de facto günstiger macht, ist die Anwendung eines Fernlehrgangs - denn Theoriestunden im Klassenzimmer, wie sie bei der durchgehenden Ausbildung erforderlich sind, sind VIEL teurer. Da fliegt man für das Geld lieber doch die 50 Stunden mehr - oder ?

[Flugleiter]

Ein paar Kollegen von mir haben ihren ATPL mit nem Fernlehrgang für etwas unter 40.000€ gemacht - mit etwas Geschick geht das recht günstig.

Zum Beispiel kann man zum Stunden sammeln ja auch Rundflüge nutzen. Viele Flugschulen bieten diese ja an, und irgendeiner muss ja fliegen dauert aber etwas länger
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[joyflight]

ich bleibe dabei - modular muss kein mensch mehr ausgeben als:

7k + 5k + 12k + 8k = 32 k€

und das ist für
PPL+ATPL theorie+IFR+2mot inklusive reserven für ungeschickte verhandler
FA rückzahlungen darin noch nicht berücksichtigt, pauschal könnte man 33% rückerstattung also 32k - 11k = 21 k€ "echte" kosten im zu durchlaufenden zeitraum kalkulieren (spitzenverdiener sparen natürlich mehr steuern, kriegens also um einiges billiger - wahrscheinlich aber selten unter den jungen aspiranten)

ob man anschliessend dann MCC macht, kann man entscheiden wenn man weiss ob man zu condor geht, oder zu einem AG der's verlangt. dies gibts inzwischen aber auch schon für 1.600 €

alle die doppelt (40), dreifach (60) oder mehr zahlen, haben entweder nicht verglichen - oder nen super usa urlaub eingelegt (oder sind verschwägert mit dem flugschulenbesitzer). in heutigen zeiten kann ich mir jedoch kaum vorstellen, warum jemand ohne (eigenes, bar-) geld auf den höheren preisen bestehen soll - ob man ein "guter pilot" wird, hängt nicht von der schule ab - schliesslich war doch auch kaum jemand auf einem teuren gymnasium?
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[sebithoma310]

[joyflight]

ok, ich geb's zu, es hätte heissen müssen "nicht nur von der schule"

aber hand auf's herz: bei deiner allegmeinbildung warst du nicht knickrig? alles was wichtig ist, musste billigst-staatlich gehn, und die paar monate bisschen fliegen, dann plötzlich der sinneswandel? wozu diese 180° kehrtwende?

oder gibt's hier wirklich nur noch leute von privat-gymnasien? (ok, die dürfen auch die 80 k€ ausbildungen wählen ...)
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[Flugleiter]

Für 21k kriegst du keinen ATPL. Die Steuerrückzahlung kannst du auf keinen Fall einplanen.

Man muss mit mindestens 30k rechnen. Die von die aufgezählten Kosten spiegeln auch nicht wirklich den Alltag wieder.
7k für einen PPL - ja! Aber ohne Ausrüstung, Kosten für die BezReg, Fliegerarzt, Landegebühren etc.
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