EB BU 18.09.2012

[lufthans]

Zunächst einmal ein herzliches Dankeschön ans pilotenboard, hierbei möchte ich ganz speziell Flugleiter, Sicherheitssalamander, n3toX, Schienenschreck, ImhO77 und Co. erwähnen, die fast zu jedem Threat ihren Senf dazugeben und immer hilfreiche Tipps darbringen. Vielen Dank! Auch will ich mich bei den Leuten bedanken, mit denen ich am Abend vorher und auch während den BU Pausen ein wenig gequatscht hab´. . . das war sehr hilfreich! Ich hoffe, euer Ergebnis fällt positiv aus und ihr könnt diesen Weg weitergehen.

Vorbereitung:
1. SkyTest (eher unnötig, es sei denn KRN, VMC)
2. CBTs
3. http://www.youtube.com/results?q=Physikus&rlz=1I7PBEA_de&oe=UTF-8&redir_esc=&um=1&ie=UTF-8&sa=N&tab=w1&gl=DE
4. http://www.pilotenboard.de/viewtopic.php?t=28655
5. http://free.pages.at/dlrdownloads/

Literatur:
1. Beruf Pilot (etwas veraltet, aber trotzdem zu empfehlen)
2. Physik für Schule und Beruf
3. Langenscheidt - Englisch Grammatik . . . kurz und schmerzlos
4. Testtraining Technisches Verständnis – Hesse und Schrader

Unterkunft: IBIS Hotel Hamburg Airport


Der Tag davor:

Viele von uns haben sich schon am 17. getroffen, um sich gegenseitig ein wenig kennen zu lernen und die Nervosität, die bei allen logischerweise vorhanden war ein wenig zu nehmen. Um 1700 h ging´s dann von der Lobby des MotelOne in Richtung Besucherterrasse des Hamburger Flughafens, wo gegessen und geplaudert wurde. Danach ging´s noch zum DLR Gebäude, um zu wissen, wo man nächsten Morgen überhaupt hin muss. Ich selbst konnte leider noch nicht mit dabei sein, da mein ICE erst gegen 1830 am Hbf ankam. Nach dem ich im IBIS Hotel einen Happen (vorzüglich) gegessen habe, schlenderte ich noch schnell zur MotelOne Bar rüber, um mich der Gruppe anzuschließen. Gegen 2100 h ging´s dann in Richtung Zimmer, wo ich mir kurz noch mal ein paar Sachen auf dem Laptop bezüglich Physik angesehen habe. Anschließend schön geduscht und noch ein wenig fern gesehen. Obwohl ich die Nächte vorher vor Aufregung kaum schlafen konnte, klappte es für die Nacht der Nächte vor dem Tag aller Tage ganz gut mit dem Einschlafen und schon kurz nach 2300 h war ich weggetreten. Das lag wahrscheinlich daran, dass ich mich mit den anderen BUlern vorher treffen konnte und man gesehen hat . . . oh, ach guck´mal, die sind ja ganz genau so aufgeregt. Und . . . weil ich mit reinem Gewissen sagen konnte: Du hast in der Vorbereitung alles versucht und entweder es klappt jetzt, oder es soll halt nicht sein.


Der Tag:

0530 h klingelte mein Wecker. Entspannt geduscht, fertig gemacht, Sachen gepackt und ab zum Frühstück. Natürlich habe ich kaum was runter bekommen, aber gerade das ist unheimlich wichtig an diesem Tag, denn die BU ist eine echte Herausforderung für Kopf und Körper. Nehmt euch auch unbedingt kleine Snacks und viel Trinken mit . . . die Pausen sind für solche Sachen eigentlich ganz gut. Gegen 0715 h ging es dann zu Fuß mit den anderen in Richtung DLR Gebäude, wo man uns leider bis 0800 h hat warten lassen. Das allein hat schon erste Kraft gekostet. Auch die Begrüßung empfand ich als viel zu lang, aber es muss ja nun mal alles geklärt sein. Um 0830 h waren nun alle bereit und aufgeklärt und los ging´s . . .

VMC

Da die Symbole anders als im CBT sind, und ich zugegebenermaßen auch noch nicht richtig wach war, fiel der Test relativ schwer. Die Symbole hatten´s teilweise in sich, doch die Reihenfolge ähnelte der des CBT.

TVT

Test Nr. 1 geschafft und ein erstes unsicheres Gefühl trat auf. Doch TVT lief vom Gefühl her recht gut, lag´ wohl daran, dass ich mich hierauf ganz besonders vorbereitet hatte. Es fühlte sich so an als seien hier alle Bereiche aus Technik und Physik abgeklappert worden.

10 min. Pause

RMS

Einer meiner Schwachpunkte in der Vorbereitung. Habe RMS deshalb die letzten 2 Wochen nahezu alle zwei Tage regelmäßig gemacht, was sich jetzt auch bemerkbar gemacht hat. Hier gab´s keine großen Unterschiede. Diese Methode hier hat mir sehr geholfen: http://www.pilotenboard.de/viewtopic.php?t=29220&highlight=num+pad

SKT

Nichts Besonderes zu erwähnen, außer, dass ich hierbei meine persönlichen Bestwerte während der Vorbereitung hatte. Gutes Gefühl nur habe ich mich sehr erschrocken, als der Test auf einmal vorbei war, aber das ging wohl vielen so.
Tipp: Prägt euch die Regeln gut ein und sprecht sie euch im Kopf vor jedem neuen Dreieck vor.

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PPT

Auf den ersten Blick leichter als im CBT, vom Gefühl her allerdings nur bis zur Hälfte. Der Test fiel mir während der Lernzeit am schwersten und hat mich immense Vorbereitungszeit gekostet. Auch bei der BU war es mir unmöglich alle 40 Würfel in den 20 min. zu schaffen. Wieder einmal war ich sehr verunsichert!

KRN

Akustisch, vom Niveau her etwas leichter als im CBT, aber dennoch ziemlich schwer . . . da eben akustisch. Vom Gefühl her kann ich hier nicht mehr als 70 % erreicht haben. Die "Testeigenschaften" irritieren sehr! Nach diesem Test war ich kurz auf Klo, guckte in den Spiegel und dachte: Eigentlich . . . kannst du jetzt deine Sachen nehmen und nach Hause fahren. Doch es gab noch Hoffnung . . . RAG stand ja noch an.

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MIC

Was hierbei unheimlich hilft, jedenfalls finde ich das, ist intensives Training im Flight Simulator, auch wenn das „Fluggefühl“ natürlich ein anderes ist. Schnappt euch eine Cessna (oder irgendwas anderes) und fliegt im Nebel. Nehmt euch Flugmanöver vor, die ihr dann abfliegt, am besten so viele ihr gleichzeitig könnt und behaltet dabei die Instrumente im Auge. Versucht euch dabei Zungenbrecher vorzusagen, hört bewusst auf Muttis „Zimmer-Aufräumansagen“ oder macht nebenbei irgendwas anderes, was ablenkt. Dann sollte der Test kaum Probleme darstellen. Selbst wenn . . . die 45 min. Vorbereitungszeit reichen, um einen klaren Eindruck zu bekommen.


1 h Mittagspause (Lidl, Burger King und Chinamann sind gut zu erreichen)
Tipp: Esst nicht zu viel, denn das macht müde!!!!!


RAG

Nach der Mittagspause liegen Zettel und Stift bereit. Mathe ist dran. Da ich in Mathe noch nie der schnellste war, empfand ich die zu bearbeitenden Aufgaben in der vorgegebenen Zeit unmöglich zu schaffen. So fehlten mir am Ende 5 von 21 Aufgaben. Knapp ¼ also. Hätte ich alle anderen Aufgaben richtig, käme ich nicht über 75 %. Bei der nächsten Pinkelpause wurde mir das bewusst. Der Tiefpunkt des Tages war erreicht!!!

OWT

Das CBT ist eine optimale Vorbereitung und so fallen auch leichte Unterschiede (will keine genaueren Details geben) nicht sonderlich schwer. Doch ist es natürlich klar, dass ich hier niemals so gute Werte wie in der Vorbereitung erreicht haben kann.
Tipp: Soweit wie möglich vom Bildschirm wegsetzten. Allerdings natürlich nur soweit, dass die Zahlen noch zu erkennen sind. Nutzt die Gegenübermethode: 1-5, 2-6, 3-7, 4-8. Das kam bei mir dann ab CBT Lvl 2 ganz automatisch.

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ROT

Hierbei geht es erst mal gaaaaaaaaanz entspannt los mit einem ruhigen, langsamen Tempo. Nicht irritieren lassen, wenn´s dann irgendwann schneller wird. CBT dient als optimale Vorbereitung und so war mein Abschneiden hier vom Gefühl her am Besten.

PSY

183 Fragen in knapp 25 min. . Antwortet ehrlich und aus dem Bauch heraus, dann schafft man das zeitlich auch. Wenn nicht bekommt man mehr Zeit.

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ENS

Das CBT zeigt, welche Themengebiete gefordert werden. Lernt so viele Synonyme, Redewendungen etc. wie möglich. Außerdem sind Zeitformen und Umgangssprache ganz wichtig. Wie schon beim CBT waren Wörter dabei, die man vorher noch nie gehört hat. Habe hinterher mit anderen gesprochen und viele, darunter auch ich, waren der Meinung, sie könnten kein Englisch. Und ich hatte 4 Semester Leistungskurs! Auch hier gilt also üben, üben, und noch mehr lernen.

PHY

Der Test nagt nach knapp neun, zehn Stunden echt an der Substanz und fordert noch einmal alles. Auch hier ist das Themengebiet weit gefächert, jedoch helfen die Skripte hier im Forum ungemein.

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Zusatztest

Nachdem nun alle froh waren, dass sich die BU dem Ende neigt, hatte die Testleiterin die schwere Aufgabe uns noch einmal für einen letzten Fragentest zu motivieren. Nach der letzten Pause wurden wir noch einmal mit 240 Fragen durchlöchert, die sich auf den Charakter beziehen. Dann war die Berufsgrunduntersuchung geschafft.

Kurze Verabschiedung von den Testleiterinnen und von Leuten hier aus dem Forum. Im Flur auf dem Weg nach draußen sah man dann eine Gruppe von FQlern . . . alle schick gekleidet. „Schade“ dachte ich so bei mir. Ich hatte wirklich kein gutes Gefühl! Danach fuhr ich mit meinem Vater zurück zum Hbf.
Bis jetzt ist leider noch kein Brief eingetroffen, doch je mehr ich darüber nachdenke, was an diesem Tag alles so (schief)gelaufen ist, desto unsicherer werde ich. Allerdings war ich erleichtert zu hören, dass es vielen anderen genau so ging. Aber ich finde, nach einem so langen Testtag ist das auch normal. Ich wünsche den anderen noch einmal viel Glück und alles erdenklich Gute. Vielleicht sieht man sich ja mal wieder.

Fazit:

Die beiden Tage rund um die BU waren eine unheimliche Bereicherung und es waren zwei Tage, auf die man das ganze Leben zurückschauen kann. Lasst euch bitte, bitte, bitte von meinem Bericht nicht verunsichern. Ich wollte euch nur deutlich machen, was ihr euch sicherlich ja selber schon denken könnt: Die Berufsgrunduntersuchung beim DLR ist und bleibt kein Zuckerschlecken und auch die beste Vorbereitung ist keine Garantie für ein „gutes Gefühl danach“. Aber . . . Vorbereitung beruhigt. Fakt ist, dass buchstäblich alle Tests der BU machbar sind, wenn man sich während der Vorbereitung echt dahinter klemmt und sich ins Zeug legt.

Tipps:

1. Nehmt euch genug Verpflegung mit
2. Nutzt das Board, es hilft ungemein
3. Trefft euch den Abend vorher mit euren Mitstreitern, auch hier hilft das Board und die Aufregung wird dadurch echt weitestgehend genommen
4. Oropax helfen gegen Ablenkung
5. Lasst euch von anderen im Raum nicht verunsichern, wenn sie früher fertig sind als ihr und sie sich zurücklehnen . . . schön, sollen sie doch. Nehmt euch eure Zeit und kümmert euch nur um euch!
6. Auch die ein oder andere Frage, die andere BUler noch zwischendurch stellen sowie eine anschließend herum wuselnde Testleiterin können ablenken. Konzentriert euch auf EUREN Bildschirm!
7. Habt unbedingt einen plausiblen Plan B. Und wenn es auch nur eine grobe Berufs - Richtung ist. So sehr man auch, vielleicht sein ganzes Leben schon, davon träumt als Pilot für die deutsche LH zu arbeiten, so sehr nimmt es auch den Druck wenn ihr eine „Ausweichroute“ im Ärmel stecken habt.

Vielen Dank für´s Lesen. Wenn ihr einmal nach Hamburg zur BU eingeladen werdet, wünsche ich euch von ganzem Herzen alles Gute und hoffe, dieser Bericht konnte ein wenig helfen.

[Flugleiter]

Immer gerne

Ich drück die Daumen, dass noch der richtige Brief kommt. Auch Zusagen können lange brauchen
_________________
Es heißt Flugleiter, nicht Flugbegleiter!!

- SPL (Segelflug)
- PPL-A incl. FI

[mxwell2k12]

Sehr guter Bericht, danke!
Schreib bitte, sobald du dein Brief erhalten hast, ob es geklappt hat!
Es haben schon ganz andere mit einem nicht so guten Gefühl bestanden, genauso umgekehrt!
LG

[lufthans]

Danke Leute, das beruhigt. Mach ich , versprochen!!!!

[Bee]

Hi
Ich drücke dir auch ganz fest die Daumen
Dein Bericht ist sehr schön und gerade dadurch, dass dein Brief noch nicht da ist, ist er sehr "objektiv" -damit meine ich, nicht vom Ergebnis beeinflusst- !
_________________
We build the world up in our heads.

[lufthans]

Hi Bee,
ja das war mir auch ganz doll wichtig. Denn man ließt fast nur Erfahrungsberichte von Leuten, die auch bestanden haben.

[lufthans]

Für mich hat es leider nicht gereicht!

[Flugleiter]

_________________
Es heißt Flugleiter, nicht Flugbegleiter!!

- SPL (Segelflug)
- PPL-A incl. FI

[mxwell2k12]

Schade, tut mir leid..
Kopf hoch!

[Achtstein]

Wow, da überlegt man sich jahrelang (habe seeeehr lange nur gelesen und hatte gar keinen Account), dass man ja UNBEDINGT dem Forum was zurückgeben sollte und auf jede Fall einen Erfahrungsbericht schreiben wird und dann kommst du einem SO zuvor - wirklich klasse Bericht, umso trauriger, dass du es leider nicht geschafft hast

Würde nur noch hinzufügen wollen, dass man sich im Verlauf des Testtages nicht herunterziehen lassen sollte, wenn man das Gefühl hat, dass es mal nicht so gelaufen ist. Ich glaube als "Probant" kann man die Anforderungen ohnehin nur sehr schwer einschätzen. Meine Erfahrung war, dass es vielen ähnlich geht, wenn man mal das Gefühl hatte, dass es nicht so gelaufen ist. Einfach die Pause nutzen um den Kopf wieder frei zu bekommen und dann mit neuer Motivation weiter.

Außerdem darf man sich vom Warten auf den Brief nicht verrückt machen lassen, auch wenns mal länger dauert

Gruß

Achtstein

[lufthans]

Leichter gesagt als getan!!
Naja mal schauen, es gibt ja noch andere Wege ins Cockpit!!

[MUC_333]

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