Wenn LH nicht klappt: Berufswunsch an den Nagel hängen?

[Fen Shui]

Hallö Ihr Albatrosse und sonstigen Vögel ...

Ich will hier eine kleine Dikussion über die momentane und voraussichtliche Situation als Pilot starten.
( Einen ähnlichen Artikel, welcher aber eher den Beruf des Piloten in Zukunft, also nicht Ausbildungsbedingt behandelt findet Ihr hier: http://www.pilotenboard.de/viewtopic.php?t=2807 )

Und zwar habe ich vor kurzem die BU bestanden und habe mich auch schon für FQ beworben, habe aber noch keinen Termin.
Ursprünglich wollte ich nur die BU machen um sagen zu können " Ich habs versucht " da ich nicht dachte dass ichs schaffe. Mit dem Bestehen steigt mein Selbstbewusstsein aber zuversichtlich der Tauglichkeit als Pilot.

Wie einige hier, denke ich nun also darüber nach " was mach ich wenn FQ nicht klappt". Klar kann ich eine Ausbildung weitermachen, ein Studium anfangen etc.
Aaaaaaaber ... ich habe nun mehr Lust denn je meinen Kindheitstraum in die Realität umzusetzten.

Daher diskutiere ich ( hier: http://www.pilotenboard.de/viewtopic.php?t=2891&postdays=0&postorder=asc&start=0
mit einigen über eine private Ausbildung in Südafrika, die wesentlich günstiger ist als in Deutschland. )

Nun habe ich allerdings mit einem Co / und Ausbilder der LH telefoniert der mich über die Situation bzw. den Arbeitsplatz als Pilot eines besseren als angenommen belehrt hat.
Er meint es sei gut zu überdenken was privates zu machen, da der Arbeitsmakr "beschissen" aussieht.

Mir ist es ehrlich gesagt egal wo ich später mal fliege solang es vom finanziellen und dem drum herum angenehm ist, was nun natürlich auch relativ ist. Aber ich denke man sollte schon Leben können. Und Pilot ist halt mal kein alltäglicher 0815 Job, da sollte auch schon was drin sein, erst recht wenn man den Schein ja auch bezahlen musste.

Naja aber nun meine Frage, worums hier geht.
Mich würde folgendes interessieren:

Was denkt Ihr über die aktuelle Arbeitssituation?

Wie "beschissen" sieht es wirklich für einen aus, der sagen wir mal diesen Sommer anfängt in Südafrika seinen CPL , dann ATPL macht aus? (auf der Welt, vorzugsweise Europa aber nicht relevant)

Kann man den Berufstraum gleich an den Nagel hängen wenn man FQ nicht besteht wenn man nicht arbeitslos sein will? Oder ist das alles gar nicht soo schlimm wie alle sagen?


Und ja ich weiss es ist nicht einfach JETZT über die Situation in ca 1.5 - 2 Jahren zu spekulieren, aber was schätzt Ihr, oder könnt Ihr gar belegen und erklären bzw. erläutern?

Ich bin sehr gespannt auf Eure Meinungen. Danke schonmal im Voraus.

Gruß Fen.
_________________
hakuna matada!

[Frolic]

[Captain Liko]

@Frolic


eigentlich braucht man dein Statement nicht auseinander zu nehmen. Du hast dies mit dem letzten Satz schon selber getan

[Lennart]

Sicher wird es irgendwann mal wieder aufwärts gehen.

Allerdings: selbst wenn Du gleich nach der Schule was kriegen solltest, ist es finanziell eben nicht automatisch "angenehm". Du kannst natürlich drauf spekulieren sofort bei einem riesen Carrier einen tollen Job zu kriegen, aber ganz ehrlich:

Wahrscheinlicher ist daß Du klein oder medium anfängst.

Und da ist dann die Frage, wie das mit dem Kredit läuft. Wenn Du Alles via Family Finanzdienstleistungen machen kannst, schön für Dich, dann bist Du vermutlich flexibel mit der Rückzahlung. Wenn es über ne Bank läuft... ich kenne persönlich einen Piloten der hier bei uns regional Turboprop fliegt und wenn der seine Rate sowie die Lizenzversicherung bezahlt hat, hat er unter 1000€ netto. Oftmals nur 8-900.

Überleg Dir das. Es gibt Menschen die mit solchen Phasen leben können, weil sie einfach hammerfroh sind es noch ins Cockpit geschafft zu haben.

Wenn Du aber in Dimensionen von 3000+ übrig nachdenkst, wirst Du viel Glück brauchen, zumindest die ersten Berufsjahre.

Der Schein erfordert imho einfach, daß man ein paar Jahre zurücksteckt, erst dann, wenn überhaupt, kommt die Investition langsam wieder rein.

Der Arbeitsmarkt wird für die große Mehrheit der Piloten erst mal da bleiben wo er sich jetzt hinentwickelt hat: mehr Arbeit bei bestenfalls vernünftigem, aber nicht exorbitantem Gehalt und unter privater Aufbringung nicht unerheblicher Kosten, deren Sinn zunächst kaum abzusehen ist.

Überlegs Dir also gut.

Geh mal von besch* Fall aus: Du findest erst mal drei Jahre nichts. Mußt den Schein irgendwie erhalten und den Kredit bedienen.

Hast Du / die Familie Reserven daß Dir nicht gleich die Zukunft verbaut ist durch riesen Schulden?

Auch folgendes ist wichtig: wenn es schief läuft und Du auf einmal die Idee kriegst lieber was anderes zu machen, zumindest um Dich über Wasser halten zu können, könntest Du Dich auch ärgern, denn um solche Kredite zu bedienen ist schon ziemlich viel Arbeit angesagt, da bleibt wenig Platz für ein Studium...

Vielleicht auch ne Idee, erst was anderes zu machen, damit Du nichts ins Leere fällst.

Meine zwei Kopeken...


Aber erst mal viel Glück für die FQ, vielleicht mußt Du Dir ja demnächst gar keine Sorgen mehr machen.