Tarifkonflikt (Flugbegleiter) bei der LH

[japadog]

[EDDF]

Habt ihr mal wieder einen gefunden auf dem ihr rumhacken könnt?

Ich wäre auch für einen sachlichen Austausch ohne Füllsel wie blauäugig oder Walldorfschule etc.

alaeX war bis hierhin doch höflich, oder?

Er scheint zu studieren. Da ist es verständlich, dass er noch eine andere Sichtweise hat, als jemand der schon ein paar Jahre im Job ist. Wäre mir ehrlicherweise damals nicht anders ergangen...

[alaeX]

Vielleicht bin ich wirklich etwas Idealist, der glaubt, dass man das Gemeinwohl über sein eigenes stellt. Und wie schon gesagt jahrelange Nullrunden bei der Kabine sorgen für ziemlich viel Frust und Zorn. Kann ich nachvollziehen.

Ich war ja einfach nur der Ansicht, dass die Gewerkschaft eine klügere Strategie wählen würde, wenn man mit Forderungen auf dem aufsteigenden Ast kommt, also während einer Phase steigender Gewinne und Firmenwachstum und nicht während eines Sparprogramms. Aber die Entscheidungen des Vorstands sowie der Gewerkschaft scheinen nicht auf dem Grundsatz der Kooperation beider Seiten aufzubauen, sondern eben soetwas wie ein Stellungskrieg zu sein. Jeder hat seine Ziele und die wollen durchgesetzt werden auf Teufel komm raus. Aber das ist wohl auch ein ziemlich weit verbreitetes Problem (nicht nur in der Luftfahrt). Langfristige Strategien, deren Erfolge sich erst in vielen Jahren einstellen kommen sehr selten zum Einsatz, da die Urheber dann von dem Erfolg nicht mehr profitieren können. Das ist das was mich vielleicht so grundlegend stört. Wenn ich keine Möglichkeit habe persönliches Kapital aus einer Lösung zu schlagen, werde ich mich mit allen Mitteln dagegen wehren. Diese Denkweise widerspricht so komplett meinen Vorstellungen, das ich die Notwendigkeit eines solchen Arten Kurses vielleicht übersehe.

Nun gut: Werde den Streik mal weiter verfolgen. Bleibt auf jeden Fall interessant und ist offensichtlich ein äußerst polarisierendes Thema.

[wakken23]

Jetzt muss ich hier doch auch mal meine Ansicht abgeben.
Erstmal soviel, ich bin NFF mittlerweile in der zweiten Wartezeit, deswegen auch zusätzlich FB bei LH.
Am Anfang als es um den Streik ging habe ich auch überlegt ob das denn sein muss, aber jetzt stehe ich voll dahinter, obwohl mein privater Urlaub vermutlich davon betroffen ist. Was sich LH in den Jahren die ich jetzt dabei bin leistet ist nicht mehr witzig, ich bin bestimmt nicht der einzige NFF der sich ziemlich verarscht fühlt, und in der Kabine geht das genauso weiter.
Ihr solltet euch erstmal mit den Forderungspaketen von UFO und LH beschäftigen bevor ihr hier diskutiert.
Falls es euch wirklich interessiert könnt ihr ja mal die UFO Darstellung lesen:

http://www.ufo-online.com/flugbegleiter/angebotLH220812.html

Ich werde auf jedenfall streiken, nicht nur weil es meine Pflicht als UFO-Mitglied ist, sondern auch weil ich dahinter stehe!

[Froschkopf]

genau das mein ich. erstmal informieren dann kriegen solche dinge wie gemeinwohl und solidarität ein ganz anderes gewicht. bei der kabine wird schon seit jahren gedrosselt und jetzt mit aller macht versucht die bedingen weiter zu verschärfen. auch die hier anwesenden, die sich vielleicht eines tages mal vorstellen könnten vorne rechts zu sitzen sollten ein gewissen gefühl für die Kollegen an Board haben und nicht egoistisch agieren und den Streik vorschnell verurteilen. Fand die anfängliche Argumentation ein wenig unpassend @alex, aber die Einsicht kommt hoffentlich noch.

[jetA]

Zitat von wakken23: "ich bin bestimmt nicht der einzige NFF der sich ziemlich verarscht fühlt"

Hallo wakken23, könntest du das mal etwas näher erläutern? Wäre definitiv für alle Bewerber und angehende NFF interessant.
Wann waren bei dir die Wartezeiten und wie lange gingen/gehen diese?

Thx!

[alaeX]

@jetA: Es gibt viele Threads zu Wartezeiten an der LFT. Einfach mal ein bischen suchen.

Okay, ihr habt in sofern recht, dass Solidarität zu den Kollegen wichtig ist. Noch bin ich (leider) nicht Teil einer Airline oder des LH Konzerns. Wird sich ja hoffentlich bald ändern. Und mit Erfahrungen aus erster Hand sieht die Welt vielleicht wirklich anders aus.

Aber nochmal etwas zurück: Jetzt mal angenommen die UFO setzt ihre Forderungen durch, welche laut dem hier vorherrschenden Tenor wohl absolut gerechtfertigt sind. Was hindert den Vorstand daran im Gegenzug den Flugplan auszudünnen und Leuten zu kündigen? Aus meiner Sicht wäre das eine durchaus möglich Reaktion. Gibt es Gesetze die so eine Reaktion der Arbeitgeber verhindern oder wie würde die Gewerkschaft darauf reagieren. Die UFO wird sich ja auch ihre Gedanken gemacht haben, der Sorte mögliche Reaktion/Antwort des Vorstands ==> unsere nächsten Maßnahmen sind dann xxxxx.

[n3toX]

[wakken23]

@jetA: Das würde etwas dauern das alles zu erläutern, außerdem gibt es dazu andere Threads und ist nicht Thema von diesem.
Falls du doch mehr wissen willst kannst du gerne eine PN schicken.
Nur so viel, die ersten 13 Monate Wartezeit in der Ausbildung habe ich schon hinter mir, und was jetzt kommt weiß keiner...

[B1900D]

[heckenpenner]

Wieso? Ist doch weder die erste noch die letzte Generation mit so einer Wartezeit. Warten ist scheiße, das wissen wir alle, aber wo sonst würde er jetzt gerade einen Job kriegen?

@Alaex
Entschuldige, ich versuchs auf freundlich. Wie schon von anderen bemerkt sind deine Ansichten hier latent blauäugig und nicht das, was ich von jemandem erwarten würde, der von sich behauptet, ein gebildeter und fertig studierter Mensch zu sein. Ich danke dir auch für die Tipps, allerdings habe ich das Assessment bereits bestanden.

Darf ich, rein aus Interesse, fragen, was du studiert hast?

Zu deinen Fragen, ja, die UFO könnte sich mit dem Schlag ins Gesicht - nichts anderes ist das Angebot der LH - zufrieden geben. So wie bei den vergangenen Verhandlungsrunden. Aber die Leute, die ihnen da gegenüber sitzen, sind nicht daran interessiert, zum Wohler aller gemeinschaftlich zu einer für beide Seiten tragfähigen Lösung zu kommen, da wird knallhart verhandelt. Alles was in diesen Tarifverträgen drinsteht ist von der Belegschaft entweder zäh errungen oder erkauft worden.

Auf wirtschaftlich bessere Zeiten zu warten ist auch kein probates Mittel, erstens können Verträge nur verhandelt werden wenn sie auslaufen, und zweitens, O-Ton eines Kapitäns: "Ich hab hier 1979 angefangen, und seitdem ist die Lage ausgesprochen ernst". Es gibt keine Phasen, in denen der Arbeitgeber zu Zugeständnissen eher bereit ist.

Warum die Arbeitgeber es so weit kommen lassen, dass die Arbeitnehmer streiken, kann ich dir auch erklären, weil sie an ihrem Job hängen. Wenn der Personalvorstand die Verhandlungen nach drei Wochen mit einem Kompromiss abschließt, denkt der VV, das er verweichlicht ist und nicht das mögliche rausgeholt hat.

Wenn ein AG in Deutschland eine Stelle betrieblich bedingt kündigt, darf er sie nicht nachbesetzen, und bedauerlicher Weise brauchen die Herren Wirtschaftskapitäne ihre Angestellten, gelegentlich

[Speedbirdy]

Ich habe es ja auch schon geschrieben: Bei LH war immer Krise, ist immer Krise und die nächste Krise steht schon vor der Tür...