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Tarifkonflikt (Flugbegleiter) bei der LH
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n3toX
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Anmeldungsdatum: 06.03.2012
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BeitragVerfasst am: Mi Aug 29, 2012 7:50 am    Titel: Antworten mit Zitat

Speedbirdy hat folgendes geschrieben:
Bei manchen Firmen ist immer Krise und wenn aktuell keine Krise ist, dann kommt sie gerade. Die LH ist an sich ein solider Konzern, der leider einige Fehlentscheidungen des Vorstands ausbügeln muss. Natürlich ist es ein schwieriges Umfeld, aber wenn man sieht, wie teilweise Geld verpulvert und das Produkt verwässert wird, dann sinkt die Bereitschaft zu etwaigen Gehaltsreduktionen... Nullrunde heißt übrigens, dass man jedes Jahr weniger Geld in der Tasche hat, weil die Preise steigen. Wenn ich drei Jahre Nullrunde habe, dann sind das am Ende locker 10% weniger, die mir zur Lebensführung zur Verügung stehen!
Wenn sie jetzt nachgeben, gibt es nächstes Jahr wieder genau die selbe Situation, nämlich das die Welt untergeht und nur ein Einschnitt bei den Gehältern was bringt... Auf der anderen Seite hört man auch nicht aufs Personal, wenn es um Verbesserungen oder Abstellen von Mängeln geht.
Übrigens macht LH dieses Jahr Gewinn und befindet sich eben nicht am Rande des Abgrunds! Die Manager hätten gern mehr Geld, um die neuen Flugzeuge zu bezahlen. Aber das einige Flugzeuge ersetzt werden müssen, weil sie alt sind, weiß man auch nicht erst seit gestern. Aber man hat lieber Geld in andere Airlines "investiert"...

Wenn man streikt, bekommt man kein Gehalt. Dafür gibt es aber von der Gewerkschaft eine Ausgleichszahlung aus der Streikkasse, die zwar meist etwas niedriger als das Gehalt ist, aber immerhin etwas.


Absolut korrekt.
Noch eine Ergänzung hierzu: Ich kann dir buchhaltungstechnisch einen soliden Konzern auch am Rande des Abgrundes darstellen. Ich kann dir buchhaltungstechnisch auch einen bankrotten Konzern nett darstellen.
Es gibt buchhalterische Tricks, die hin und wieder mal gerne angewandt werden. Dass es aber ein Zeichen der Zeit ist, dass gewisse Dinge abgestellt werden müssen, ist einsichtlich.
Nur: Bei dem Thema Leiharbeit geht es darum, dass die Stewardessen zum Teil in Leiharbeitsfirmen abgeschoben werden sollen, bei dem sie bei mehr Arbeit trotzdem weniger rausbekommen. Sind die Einstiegsgehälter bei Stewardessen jetzt schon nicht mordsmäßig hoch, will man das ganze noch weiter kürzen und den Arbeitnehmer knüppeln, nachdem man jahrelang on Top sogar noch Nullrunden eingefahren hat und somit schon Jahr für Jahr auf sein Gehalt verzichtet hat?
Und das Ganze, weil es Missmanagement im Konzern selbst gibt?
Heute wird das Personal meistens nur noch als Kostenfaktor bei Unternehmen gesehen. Die Produktivität ist egal, hauptsache sie kosten nix. Das kann es aber nicht sein!

Eine Ergänzung zum Streikrecht: Der Arbeitgeber hat die Möglichkeit der Aussperrung. Das heißt, dass er seinen Betrieb einfach solange dicht macht und derweil einstellt, bis die Gewerkschaftskasse leer ist. Danach kommt der Arbeitnehmer meistens angebettelt, denn von Luft und Liebe lässt sich nicht leben.
Mir persönlich ist jetzt nur ein Fall bekannt, bei dem der Arbeitgeber die Aussperrung beschlossen hatte.
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alaeX
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BeitragVerfasst am: Mi Aug 29, 2012 10:41 am    Titel: Antworten mit Zitat

Danke erstmal für die Infos zu Streikrecht und Arbeitsrecht.

Das Problem der Darstellung der Unternehmenssituation ist natürlich richtig. Man sollte aber vielleicht auch analysieren woher der Gewinn kommt (hab gerade nicht alle Kennzahlen von LH zur Hand). Und eine Sparte, die Verluste macht, muss man abändern. Wenn jede Sparte für sich alleine profitabel ist, kann man Gewinne aus der Sparte auch für Investitionen in diese Sparte nutzen. So kommt jeder Teil des Konzerns für sich alleine über die runden. Die Swiss wird ja von LH soweit ich weiß als profit center geführt. Wenn man das mit allen airlines im LH Konzern macht, muss jede für sich auch dafür sorgen, dass man Gewinn macht. Sollte das bei Flügen mit dem Kranich auf dem Leitwerk nicht klappen, muss man auch an dieser Stelle mit Veränderungen ansetzen. Diese müssen natürlich nicht unbedingt das Gehalt der Angestellten betreffen. Vorher sollte man in der Tat an anderen Stellen ansetzen. Aber wenn das nichts hilft...

Und: Auch bei anderen Airlines gibt es eine Cabinencrew! Und die Konditionen sind sicherlich nicht die selben. Auch aero nennt das Paket von Lufthansa Classic "premium". Ist es vielleicht nicht etwas blauäugig, dass man glaubt, dass könne ewig so weiter gehen? Der Wettbewerb wird härter und es gibt keine Anpassung an den Durchschnitt?

Dass es bei LH notwendig ist, die Flotte zu modernisieren sehe ich auch ein. Das kostet Geld. Und dieses Geld muss irgendwo herkommen. Und ja, ich würde eine Geldquelle vorziehen, die nicht zu Lasten der Arbeitnehmer geht.

Daher die Frage: Wer von den Leuten hier im Forum kann eine alternative Geldquelle für den LH Konzern nennen UND nachweisen, dass diese Alternative langfristig wirtschaftlich besser ist UND NICHT zu lasten der Arbeitnehmer geht? Dieser Person würde ich raten, den Vorschlag auf ein paar Seiten runter zu tippen und an den Vorstand per Post zu senden. Wenn wir hier einen Konzern wie die Lufthansa wirklich besser führen können als der aktuelle Vorstand, warum wird der Vorstand dann nicht abgesetzt?

Es ist immer sehr leicht die Entscheidungen von anderen zu kritisieren. Ich glaube die Situation sieht gleich ganz anders aus, wenn man selbst Vorstandsmitglied ist. Denn die müssen auch wissen, dass ein unnötiges anzapfen von Arbeitnehmervergütungen das Betriebsklima vergiftet.
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Speedbirdy
Captain
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Anmeldungsdatum: 11.10.2008
Beiträge: 1798

BeitragVerfasst am: Mi Aug 29, 2012 11:51 am    Titel: Antworten mit Zitat

alaeX hat folgendes geschrieben:
Daher die Frage: Wer von den Leuten hier im Forum kann eine alternative Geldquelle für den LH Konzern nennen UND nachweisen, dass diese Alternative langfristig wirtschaftlich besser ist UND NICHT zu lasten der Arbeitnehmer geht? Dieser Person würde ich raten, den Vorschlag auf ein paar Seiten runter zu tippen und an den Vorstand per Post zu senden. Wenn wir hier einen Konzern wie die Lufthansa wirklich besser führen können als der aktuelle Vorstand, warum wird der Vorstand dann nicht abgesetzt?


Du bist herrlich blauäugig... Laughing Genau das hat schon eine Gruppe von Piloten gemacht und hat Verbesserungsvorschläge geliefert und es gab auch Gespräche. Ob wirklich was bei rumkommt, steht in den Sternen. Denkst du denn es interessiert irgendwen, was hier jemand zusammentippt?
Die Probleme sind doch alle bekannt und die liegen nicht beim Personal (das gilt allgemein). Aber auf der Entscheidungsebene herrschen einfach andere Denkstrukturen vor.
Und das die Vergabe von Vorstandsposten nicht nur von der fachlichen Qualifikation abhängt, sollte ja kein Geheimnis sein...

PS: Hier mal der aktuelle Frontal21-Beitrag, schaut euch mal den Beitrag zu Burn-out an... http://www.zdf.de/ZDFmediathek/#/beitrag/video/1718346/Frontal21-Sendung-vom-28-August-2012

Und noch was zum Thema Durchschnitt: Überleg dir mal, wie dieser zustande kommt. Es gibt jemanden der hat viel (z.B. LH) und jemanden der hat wenig (z.B. Ryanair). Alle anderen liege dazwischen. Was passiert, wenn jemand bei LH weniger verdient? Richtig der Durchschnitt sinkt. Damit ein Ryanair-FB also wieder wettbewerbsfähig wird, muss er dann zwangsläufig weniger verdienen. Dann liegt der LH-FB ja aber wieder stark über dem Durchschnitt. usw...
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n3toX
Captain
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Anmeldungsdatum: 06.03.2012
Beiträge: 1591
Wohnort: Beteigeuze

BeitragVerfasst am: Mi Aug 29, 2012 12:16 pm    Titel: Antworten mit Zitat

alaeX hat folgendes geschrieben:


Es ist immer sehr leicht die Entscheidungen von anderen zu kritisieren. Ich glaube die Situation sieht gleich ganz anders aus, wenn man selbst Vorstandsmitglied ist. Denn die müssen auch wissen, dass ein unnötiges anzapfen von Arbeitnehmervergütungen das Betriebsklima vergiftet.


Ist dem Vorstand aber scheißegal. Denn am leichtesten kann man eben am Personal sparen. Lohnreduktion von 10% sind leicht beschlossen. Gehaltssteigerungen verweigern geht auch ganz leicht.
Alle anderen Sparmaßnahmen erfordern Grips.
Jedes Unternehmen in der Größe von Lufthansa hat enormes Sparpotenzial, das man angreifen kann. Ein Wappnen für die Zukunft ist ja in Ordnung, dagegen sagt ja niemand was. Aber dieses Wappnen mit Gehaltskürzungen zu rechtfertigen, empfinde ich persönlich als äußerst lächerlich. Es ist ja nicht so, dass die Lufthansa kurz vorm finanziellen Ruin stünde.
Den Rest hat Speedy mal wieder schon erwähnt.

Achja, alex: Die Geldquelle zur Modernisierung der Flotte gibt es. Nennt sich Bank bzw. Finanzierung.
Man ist jahrelang auf Einkaufstour gegangen für andere Unternehmen. AUA, Swiss, BMI. Alles marode Unternehmen früher. Zum Zeitpunkt des Kaufs dieser Unternehmen war aber schon abzusehen, dass die Flotte irgendwann mal erneuert werden müsste... Restrukturierungen und Sanierungen müssen eben sinnvoll angegangen werden. Kurzzeitig auf Kosten der Arbeitnehmer um mal Luft zu bekommen: Ja. Langfristig auf Kosten der Arbeitnehmer um diese womöglich noch zu demütigen: Nein.
Was würden denn die 5% Lohnerhöhung für die Flugbegleiter unterm Strich am Flugpreis schon ausmachen? Das sind Centbeträge!
Die sinnlosen Milkiway oder Milka-Minis wegzulassen bei Kurzstreckenflügen hat wesentlich mehr Einsparpotenzial auf der Kostenseite...
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alaeX
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BeitragVerfasst am: Mi Aug 29, 2012 1:12 pm    Titel: Antworten mit Zitat

Okay, es gab also Arbeitnehmer der LH die einen Vorschlag ausgearbeitet haben (wusste ich bisher nicht). Was genau steht da drin und was genau waren die Reaktionen? Gibt es dazu Informationen (Quellen)?

Ich wollte nie die These unterstellen, dass LH auf Beiträge dieses Forums reagieren wird. Wenn aber ein Aussenstehender eine Idee hat und diese gut aufgearbeitet der LH unterbreitet, à la Diplomarbeit zu einem neuartigen Ansatz, oder sich dort auf eine Stelle bewirbt und ein solches Dokument als Referenz mitbringt, wieso sollte man das kategorisch ablehnen? Ich halte es in einem solchen Falle für wahrscheinlicher, das man mal einen Blick darauf wirft. Dafür muss es eben wirklich gut sein! Aber es ist eben nicht unmöglich, dass jemand mit mehr Abstand zur Thematik die Idee hat die eine gute Lösung des Problems darstellt. Zugegeben unwahrscheinlich, aber nicht unmöglich! Siehe die hier im Forum angesprochene Arbeit zum Thema Image von Air Berlin. Wenn die Arbeit so richtig gut ist, wieso sollte die Firma das ablehnen, nur weil es nicht deren Idee ist? Ganz im Gegenteil: Wenn ein solcher Vorschlag praktikabel ist und billiger als eine Unternehmensberatung, wird das Unternehmen einen Weg finden, diese Idee einzusetzen. Der Urheber bekommt ein Dankeschön (ein paar tausend euro oder ähnliches und tritt seine Rechte an dem Dokument ab) und die Firma kann aus der Idee einen Mehrwert erwirtschaften. Wäre wohl kaum das erste mal, das so etwas passiert...

Die Bank ist auch nicht immer eine Option. Wenn man diese Option zu oft wählt, fressen einen die Zinsen irgendwann auf (und die Eigenkapitalquote dürfte auch sinken). Ich stimme dir zu, dass die Einkäufe der letzten Jahre rausgeschmissenes Geld waren. Ich hoffe man hat daraus gelernt. Ein Verweis auf diese Fehlinvestitionen in der jetztigen Situation bringt aber doch auch keinen weiter. Die Vergangenheit kann man nicht rückgängig machen. Man sollte sich auf das hier und jetzt konzentrieren.

Aber dazu eine Frage: Ich bin mir relativ sicher, dass dem Vorstand derartige Vorschläge oder Fragen nichts neues sind. Und ich stimme dir auch zu, dass es aus deren Sicht das einfachste ist, Gehälter zu kürzen. Was ist die Antwort/die Reaktion des Vorstandes auf die Frage, warum man die Bankoption in diesem Falle nicht nutzen kann oder will? Ich glaube nämlich immer noch, dass es nicht im Sinne eines Vorstandes sein kann, leichtfertig seinen Arbeitnehmer zu vergraulen oder zu verärgern. Auf Dauer dürfte das schädlicher fürs Unternehmen sein, als kurzfristig zu niedrige Gewinne.


Zuletzt bearbeitet von alaeX am Mi Aug 29, 2012 1:36 pm, insgesamt einmal bearbeitet
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n3toX
Captain
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Anmeldungsdatum: 06.03.2012
Beiträge: 1591
Wohnort: Beteigeuze

BeitragVerfasst am: Mi Aug 29, 2012 1:28 pm    Titel: Antworten mit Zitat

alaeX hat folgendes geschrieben:
Okay, es gab also Arbeitnehmer der LH die einen Vorschlag ausgearbeitet haben (wusste ich bisher nicht). Was genau steht da drin und was genau waren die Reaktionen? Gibt es dazu Informationen (Quellen)?


Du bist so blauäugig und naiv, das ist echt so süß Smile. (nicht böse gemeint!)
Nunmal zurück zu der Realität: In solchen Positionen geht es nichtmehr um das Unternehmen, sondern um die eigene Nase.
Denkst du Air Berlin ist pleite, weil das Kerosin so teuer ist und die Mitarbeiter zu unproduktiv sind, Probleme bzw. Aufstände letztes Jahr waren und irgendwann mal ein Vulkan ausgebrochen ist?
Die Managementetage kümmert sich nur um ihre eigene Nase und um ihr eigenes - sagen wir mal - Gehaltsmaximierungsziel.
Air Berlin hat jahrelang Fluggerät gekauft und an Leasingfirmen verkauft, die anfangs noch unter dem Namen von Hunold selbst geführt wurden, später allerdings wieder verwischt wurden. Nur ein Beispiel davon.
Die Fluggeräte wurden dann zu "branchenunüblich hohen Leasingkosten" wieder an die Air Berlin zurückgeleast. Jahrelang hat man die Belegschaft verarscht, indem man ihr gesagt hat, sie sei zu teuer und zu unproduktiv. Man hat jahrelang Verluste eingefahren, die Schlagzeiten zur finanziellen Not Air Berlins sind da. Hast du schonmal wieder ausgiebige Gehaltsforderungen oder Gehaltserhöhungen von Air Berlin Piloten gehört? Von den FLugbegleitern? Alle sind froh, dass sie noch ihren Job haben und nicht entlassen werden. Man hat sogar jahrelang Nullrunden akzeptiert zum Teil. Die EX-LTUler sind davon am schlimmsten betroffen, soweit ich das mitbekommen habe.
Die Air Berlin hat so viele Einzelfirmen und Unterfirmen - also Tochterunternehmen selbst - dass man für die Belegschaft selbst interne Dinge sehr schön verwischen kann.
Bei Konzernen geht es nicht um die Mitarbeiter. Nichtmal beim DLR oder bei der Swiss geht es um dich. Für den Konzern oder das Unternehmen bist du eine x-beliebige Zahl, die Geld kostet.

Ja, klar, Lufthansa bekommt in Zukunft Probleme mit den anderen Fluggesellschaften. Lufthansa bekam Zeit ihrer Geschichte schon immer Probleme. Anfangs war es die Privatisierung, die Probleme gemacht hatten, dann war es der 11. September und jetzt ist es die schlechte Lage und in 4 Jahren werden es zu wenige Fluggesellschaften oder zu schlecht ausgebaute Flughäfen sein.
Gründe, um den Mitarbeitern das Gehalt zu drücken, kann man sich viele aus den Fingern saugen. Selbst wenn man nur sein eigenes Gehalt auffrischen möchte als Manager.
Solange es allerdings nicht existenziell wichtig ist, sollte man dagegen vorgehen. Genauso wie man als Gewerkschaft keine übermäßigen Forderungen stellen sollte.
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Speedbirdy
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Anmeldungsdatum: 11.10.2008
Beiträge: 1798

BeitragVerfasst am: Mi Aug 29, 2012 4:28 pm    Titel: Antworten mit Zitat

@alaeX: Das Schlimme ist, dass ich früher auch dachte, dass man mit Vernunft Dinge regeln kann. In der Wirtschaft geht das leider nicht...

Interessanterweise gibt es diesmal viele Pro-Streik-Artikel, hier z.B.: http://www.zeit.de/2012/36/Arbeitskampf-Lufthansa-Streik
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japadog
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BeitragVerfasst am: Mi Aug 29, 2012 7:53 pm    Titel: Antworten mit Zitat

unterstütze den streik vollkommen!! bevor man die kabine weiter ausbeutet sollte man das cockpit mal ein wenig stutzen. und bitte informiert euch erstmal ein bisschen bevor ihr hier mit solidarität mit dem unternehmen etc rumproletet. kann mich noch gut erinnern als vor kurzer zeit mehrheitlich der tarifkonflikt der piloten für gut geheissen worden ist.. soviel zur neutralen meinungsbildung
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Mr. Burns
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Anmeldungsdatum: 03.12.2011
Beiträge: 344

BeitragVerfasst am: Mi Aug 29, 2012 10:42 pm    Titel: Antworten mit Zitat

japadog hat folgendes geschrieben:
unterstütze den streik vollkommen!! bevor man die kabine weiter ausbeutet sollte man das cockpit mal ein wenig stutzen. und bitte informiert euch erstmal ein bisschen bevor ihr hier mit solidarität mit dem unternehmen etc rumproletet. kann mich noch gut erinnern als vor kurzer zeit mehrheitlich der tarifkonflikt der piloten für gut geheissen worden ist.. soviel zur neutralen meinungsbildung


So ein Unsinn. Man sollte zuerst aufhören mit Millionenbeträgen bei anderen Airlines zu zocken. Erst dann kommen die Piloten und danach die Kabine dran Exclamation
Und dazu wäre das fliegende Personal auch bereit. Problem ist nur: Es geth der Lufthansa eigentlich ziemlich gut - und daher kann man diese Jammerei seitens des Vorstandes einfach nicht so gut ertragen im Moment.
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heckenpenner
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Anmeldungsdatum: 03.07.2007
Beiträge: 310

BeitragVerfasst am: Do Aug 30, 2012 1:22 am    Titel: Antworten mit Zitat

alaeX hat folgendes geschrieben:

Ich wollte nie die These unterstellen, dass LH auf Beiträge dieses Forums reagieren wird. Wenn aber ein Aussenstehender eine Idee hat und diese gut aufgearbeitet der LH unterbreitet, à la Diplomarbeit zu einem neuartigen Ansatz, oder sich dort auf eine Stelle bewirbt und ein solches Dokument als Referenz mitbringt, wieso sollte man das kategorisch ablehnen? Ich halte es in einem solchen Falle für wahrscheinlicher, das man mal einen Blick darauf wirft. Dafür muss es eben wirklich gut sein! Aber es ist eben nicht unmöglich, dass jemand mit mehr Abstand zur Thematik die Idee hat die eine gute Lösung des Problems darstellt. Zugegeben unwahrscheinlich, aber nicht unmöglich! Siehe die hier im Forum angesprochene Arbeit zum Thema Image von Air Berlin. Wenn die Arbeit so richtig gut ist, wieso sollte die Firma das ablehnen, nur weil es nicht deren Idee ist? Ganz im Gegenteil: Wenn ein solcher Vorschlag praktikabel ist und billiger als eine Unternehmensberatung, wird das Unternehmen einen Weg finden, diese Idee einzusetzen. Der Urheber bekommt ein Dankeschön (ein paar tausend euro oder ähnliches und tritt seine Rechte an dem Dokument ab) und die Firma kann aus der Idee einen Mehrwert erwirtschaften. Wäre wohl kaum das erste mal, das so etwas passiert...


Was hast du denn studiert, Walldorfpädagogik? Die LH hat einen riesigen Wasserkopf von fertig studierten Businesskaspern, die sich alle auf ihren Postitionen auszeichnen müssen, d.h. einer erstellt einen Businessplan, der wird dann genehmigt oder nicht, dann wird der Quatsch verwässert und verhandelt, dann teilweise umgesetzt und es werden schnell irgendwelche Zahlen gedeutet und als Ergebnis präsentiert, worauf besagter Businesskasper eine Stufe aufsteigt und ein Nachwuchsbusinesskasper seine Position übernimmt. Glaubst du die Firma versorgt dich als Werksstudent mit den wichtigen Zahlen und lässt dich die Arbeit ihrer hochprofilierten festangestellten Businesskasper machen? Schreib halt ne Arbeit, das Beste was du damit erreichen kannst ist, dass eine der Angestellten das Ganze als Malpapier für die Kinder mitnimmt.

Um den rant mal abzuschwächen, vom Vorstand mal abgesehen ist das sicherlich nicht die dümmste Buntschlipsträgertruppe der Branche, auch wenn an der Front logischerweise kaum jemand mit der Etappe zufrieden ist. Aber das Geld, mit dem man in den vergangenen 15 Jahren mal zwischendurch ein paar Flugzeuge hätte kaufen sollen, ist der Österreicher auf Einkaufstour gegangen ("zum damaligen Zeitpunkt die genau richtige Entscheidung"). Jetzt MÜSSEN neue Büchsen her und die Kommunikation ist auf grauenhaftem Niveau angelangt, nach dem Motto "Gib mir deine Schüppe oder die Welt geht unter".

Was die Kabine angeht, geht bei denen die Schere extrem weit auseinander. Die jungen fliegen mitlerweile 6 Jahre ohne Gehaltssteigerungen, was den Zahlenhexern ein Dorn im Auge ist sind eher die "Muttis", die seit 10 Jahren in der FB Endstufe Teilzeit fliegen.

Was die Kabine will geht in Richtung des Cockpit KTV, den sich die Piloten damals mit Gehaltseinbussen von bis zu, wieviel, 35% erkauft haben? So was ähnliches wird die UFO auch auf die Beine stellen müssen, nur das Anfang der 90er wirklich die K***e am dampfen war.

Und glaub mir, bis ein Arbeitnehmer in Streik treten darf sind einige juristische Hürden zu nehmen, das ist schon Streng genug!
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alaeX
Gast





BeitragVerfasst am: Do Aug 30, 2012 8:21 am    Titel: Antworten mit Zitat

Okay, genau das versuche ich ja herauszufinden bzw. will ich diskutieren. Wann darf der Arbeitnehmer streiken, was muss dafür erfüllt sein und eben auch die Gegenmittel des Arbeitgebers. Ich habe einfach den Eindruck, dass der Arbeitgeber nicht viele Möglichkeiten hat einem Streik entgegen zu halten. Ich weiß, dass es die Möglichkeit gibt einen Streik durch ein Gericht zu verbieten. Wenn das Gericht jedoch dem Streik zustimmt, muss der Arbeitgeber erstmal Einnahmeausfälle hinnehmen.

Abgesehen von der Iron Lady kenne ich sonst keine Beispiele, wo ein Arbeitgeber mal bis ans äußerste gegangen ist und die Gewerkschaft ihren Streik beendet hat, ihre Forderungen zurückgezogen hat und die Streiker wieder zurück an den Arbeitsplatz gegangen sind. Ich frage mich einfach, warum letztenendes die meisten Arbeitgeber nach einer Zeit lang Streik einlenken. Ist der Arbeitskampf außgeglichen und der Erfolg hängt nur davon ab, welche Seite den längeren Atem hat oder ist es für eine Seite einfacher, weil sie mehr Möglichkeiten hat?

@heckenpenner: Bist du nicht in der Lage mit objektiven Argumenten umzugehen, dass du hier auf einen beleidigenden Ton zurückgreifen musst? Wenn du ein Assessment bestehen willst kann ich dir nur raten niemanden persönlich anzugreifen, auch wenn die Diskussion dich aufregt. Mit so einer Einstellung fliegst du dort sehr schnell raus. Bleib doch sachlich. Scheint sehr schwer zu sein...

Und wenn es in der Welt der Wirtschaftswissenschaftler permanent nur darum geht sich selbst möglichst gut darzustellen, anstatt im Team gemeinsam eine Lösung zu suchen und bereit zu sein zum Wohle des Gesamtziels auch mal kürzer zu treten, dann würde ich das auch mal als mangelnde Teamfähigkeit auslegen, die ja von quasi jedem Arbeitgeber in fast allen Branchen so großgeschrieben wird.

Mit deiner Logik dürfte es aber auch keine Unternehmensberatungen geben. Das sind ja auch externe, die durchaus Lösungsvorschläge anbieten, die vom Unternehmen selbst nicht in betracht gezogen worden sind. Wo sind da die unternehmenseigenen Wasserköpfe, die doch einfach selbst auf diese Ideen hätten kommen können? Manchmal ist die Sichtweise von Personen mit etwas Abstand zur Thematik Goldwert! Ich habe auch nie behauptet, dass es wahrscheinlich ist, dass jemand völlig fachfremdes DIE geniale Idee hat. Ich sage, dass jemand der Ahnung hat durchaus zur Lösung beitragen kann, auch wenn sein Arbeitgeber nicht die LH ist.

Und ein Beispiel meiner Universität: Letzten Herbst (während des KIT Astronaut Days) wurden hier 2 Studenten dafür ausgezeichnet, das Alpha-Magnet-Spektrometer mitentwickelt zu haben (natürlich nicht alleine). Das Ding wurde mit STS-134 auf der ISS eingebaut. Und die Studenten sind weder bei der ESA noch bei der NASA, noch bei sonst einer Weltraumorganisation angestellt und waren zu diesem Zeitpunkt mit ihrem Studium noch nicht mal fertig! Externe, die etwas abgeliefert haben, das später auch tatsächlich von Unternehmen eingesetzt wurde (war vielleicht nur ein ganz kleines Puzzleteil, was aber die Realisierung letztenendes mitermöglicht hat)! Es geht also. Man muss nur Hilfe annehmen können, ohne gleich zu glauben, dass die eigene Reputation dabei den Bach runter geht!

Aber da hier keine Fakten genannt werden bzw. Quellen zur Untermauerung von Argumenten, klinke ich mich hier mal aus. Nochmal den Tipp: Die eigene Position vertreten können ohne jemand anderen schlecht reden zu müssen ist eine wertvolle Eigenschaft, die anscheinend nicht alle hier besitzen...
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flapfail
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Anmeldungsdatum: 23.03.2008
Beiträge: 6788
Wohnort: OGLE-2005-BLG-390Lb

BeitragVerfasst am: Do Aug 30, 2012 8:25 am    Titel: Antworten mit Zitat

alaeX hat folgendes geschrieben:

Aber da hier keine Fakten genannt werden bzw. Quellen zur Untermauerung von Argumenten, klinke ich mich hier mal aus. Nochmal den Tipp: Die eigene Position vertreten können ohne jemand anderen schlecht reden zu müssen ist eine wertvolle Eigenschaft, die anscheinend nicht alle hier besitzen...


Das Personal hat erhebliche Reallohnverluste in den letzten Jahren durch Nullohnrunden hinnehmen müssen, kein Wunder das der Gewerkschaft nach einem Jahr(!) ergebnisloser Verhandlerei endlich der Kragen platzt.
Nur: Franz wird wahrscheinlich nicht nachgeben - eine Schlichtung wurde ja von ihm abgelehnt - daher wird das ganze noch länger dauern Rolling Eyes
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