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Ausführlicher Erfahrungsbericht BU 03.07.12
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LimaSierraGolf
Bruchpilot
Bruchpilot


Anmeldungsdatum: 17.05.2012
Beiträge: 9

BeitragVerfasst am: Mo Jul 09, 2012 7:45 pm    Titel: Ausführlicher Erfahrungsbericht BU 03.07.12 Antworten mit Zitat

Hallo miteinander,

Da mir die Erfahrungsberichte hier im Forum bei der Vorbereitung sehr geholfen haben, habe ich mich auch dazu entschlossen, einen ausführlichen Bericht meiner BU mit Tipps und Empfehlungen zu verfassen.


Vorbereitung:

Ich hatte weder Skytest, noch habe ich ein Seminar absolviert. Ich kann dadurch kein Urteil darüber fällen, ob es etwas bringt. Meiner Ansicht nach reicht die empfohlene Vorbereitung mit den CBTs und Büchern vollkommen aus. Ich begann ca. ein Monat vor der BU mich halbwegs intensiv vorzubereiten, immer so ca. 2 Stunden am Tag, manchmal mehr, manchmal aber auch gar nicht. Für die Fähigkeiten-CBTs reichte die Zeit vollkommen aus. Ich hätte mir im Nachhinein allerdings gewünscht, mich mehr in Mathe, Physik und Englisch vorbereitet zu haben. Die zugehörigen CBTs liefen in der Vorbereitung zwar nicht schlecht, darauf sollte man sich aber nicht allein verlassen. Ich hätte bei der BU sicher noch ein paar Punkte herausholen können, hätte ich in diesen Bereichen noch mehr gelernt und geübt.

Folgende Bücher hatte ich zur Vorbereitung:
- Mathemagie: Sehr empfehlenswert für jeden, dessen Kopfrechenkünste nicht die besten sind. Viele einfache Tricks und Rechenmethoden aus dem Buch haben mir sehr geholfen, meine (sehr miserablen) Kopfrechenfähigkeiten zu verbessern.
- Physik für Schule und Beruf: Empfehlenswert, wenn man sich ausreichend Zeit nimmt, es durchzuarbeiten. Gute und verständliche Erklärungen. Es geht aber natürlich auch ziemlich in die Tiefe, was für die BU nicht unbedingt notwendig ist.
- Denksport Physik: Ein wirklich gutes Buch, dass einem Physik mal auf eine ganz andere Art und Weise beibringt, als man es in der Schule und aus klassischen Physikbüchern lernt. Allerdings auch sehr anspruchsvoll, gewisse Grundkenntnisse sind Voraussetzung. Ich habe leider zu spät damit begonnen und bin somit nur etwa bis zu Hälfte gekommen. Lasst euch von den mehr als 500 Seiten nicht abschrecken, das Buch ist nicht sonderlich dicht bedruckt und enthält viele Bilder. Ich fand es wirklich interessant und werde es wohl jetzt auch noch fertig lesen. Hätte mir anfänglich eigentlich nicht gedacht, dass es mir bei der BU weiterhelfen würde, die Annahme hat sich jedoch nicht bestätigt, ich konnte dort wirklich einige Fragen nur dank Denksport Physik beantworten.
- Testtraining Rechnen und Mathematik: Ganz gut, wenn man auch nicht ganz so fit im Bewältigen von Textaufgaben ist. Enthält im Grunde nur verschiedenste Aufgabenstellungen zu Dreisatz, Prozentrechnung, Gleichungen usw. und die Lösungen dazu (allerdings ohne Lösungswege). Zum Üben ganz nützlich, allerdings findet man sicher auch genügend Aufgaben (gratis) im Internet und hier im Forum.

Weiters habe ich mich noch mit diversen Skripten vorbereitet, die hier im Forum kursieren, sowie Englische Vokabeln und Grammatik gelernt. Da ich in Kopfrechnen relativ schwach war, habe ich das auch viel geübt, hier kann ich nur den akustischen Kopfrechentrainer von keyma empfehlen: http://www.pilotenboard.de/viewtopic.php?t=28703&highlight=kopfrechentrainer


Anreise und der Tag davor:

Ich kam aus Wien mit der Lufthansa bereits vormittags am Vortag an, habe mich auch gleich mit zwei anderen sehr netten Mitstreitern getroffen und gemeinsam sind wir gleich mal den Weg vom Hotel (ich war im MotelOne, welches ich nur empfehlen kann) zum DLR gegangen. Nach dem Mittagessen bei Burger King ging es ins Miniaturwunderland zur weltgrößten Modelleisenbahn, welche wirklich spektakulär und eine ausgezeichnete Ablenkung vor dem bevorstehenden Tag war. Abends haben wir uns noch mit Proviant für den Prüfungstag eindeckt (Bananen und Nüsse sind ganz gute Nervennahrung und Energielieferanten), unterwegs noch einige andere Mitstreiter getroffen und sind nach einem Abendessen am Flughafen um ca. halb 10 zurück ins Hotel und früh schlafen gegangen. Ich konnte nur sehr schlecht schlafen, was vielleicht auch daran lag, dass mein Nachbar bis spät am Abend noch lautstark fernsehen musste…


Der Tag der BU:

Ich war nicht wirklich ausgeschlafen und fit, nach dem Frühstück im Hotel und auf dem Weg zum DLR stieg jedoch zusammen mit meinem Adrenalinspiegel auch meine Wachheit. Die Angespanntheit war vor dem ersten Test am höchsten. Im Warteraum herrschte anfänglich schon die berüchtigte Friedhofsstimmung, diese löste sich aber recht schnell und so gab es kurz vor dem ersten Test auch noch einige lockere und interessante Gespräche mit den anderen Teilnehmern. Um ca. 8:00 Uhr kamen dann auch Psychologin, Testleiterin und eine Mitarbeiterin des DLR und baten uns in den Testraum. Nach der Begrüßung wurden alle Unterlagen eingesammelt, nochmal gefragt ob alle fit seien und dann ging es auch schon los. Begrüßungsvideo gab es keins.

An die genaue Reihenfolge der Tests kann ich mich nicht mehr genau erinnern, ungefähr sollte sie aber stimmen. In Klammer stehen auch immer meine letzten Übungswerte.


VMC (84% Level 3):

Wie schon bekannt, andere Symbole als im CBT, es waren jedoch auch bekannte dabei. Lief bei mir eigentlich ganz gut, ab 4-back war es allerdings auch nicht mehr viel mehr als begründetes Raten. Einfach mit dem CBT üben, bis man gute Werte hat, aber nicht zu sehr an die Symbole gewöhnen. Ich habe mir die Farbe immer leise vorgesagt, während ich versucht habe, mir das Symbol einzuprägen. Falls man unsicher ist, einfach immer „Nein“ klicken, die Chance, dass man falsch liegt, ist relativ gering und es ist immer noch besser, als gar nichts zu klicken.


TVT (93% beim dritten Durchgang):

War finde ich etwas anspruchsvoller als im CBT, lag aber vielleicht auch an meinem Fragenkatalog. Hier bereute ich, dass ich mir Physik nicht noch genauer angeschaut habe, hätte mir aber vermutlich auch nur bei ein paar Fragen geholfen. Ich musste bei vielen Fragen raten.


Nach zwei Tests (eine Stunde) gab es immer 10 Minuten Pause.


RMS (31% Level 2):

War bei der Vorbereitung mein bester Test, mein Rekord lag hier bei 35%. Ich habe mir die Ziffern immer in Dreier-Blöcken gemerkt. War bei der BU genauso wie im CBT, gleiche Stimme (etwas flüssiger) und auch gleiche Geschwindigkeit. Hatte hier jedoch kein so gutes Gefühl. Ich wusste immer nur so 4-5 Zahlen und habe dann noch so 3 nach Gefühl eingetippt. Hatte aber sicher oft auch Zahlendreher am Anfang drin. Etwas deprimierend, da es in der Vorbereitung viel besser lief, aber vielleicht schätze ich mich hier auch falsch ein, da man bei der BU im Gegensatz zum CBT kein Feedback bekommt, wie viele Zahlen man richtig hatte.


SKT (95% Level 3):

Wie viele sagen, der wohl einfachste Test. Ich fand ihn aber trotzdem ganz anspruchsvoll. Wichtig ist, dass man konzentriert bleibt und sich die Regeln gut einprägt, ist nämlich sehr blöd, wenn man die mittendrin vergisst. Ich bin schnell in einen guten Rhythmus gekommen, hatte aber auch immer wieder kurze Hänger drin, wenn die Konzentration kurz nachließ. Blau ist hier eher türkis/hellblau und die Punkte sind kleiner. Die Dreiecke wirken insgesamt auch etwas „pixeliger“ als im CBT. Trotzdem gut machbar, einfach konzentriert bleiben und wie gesagt die Regeln nicht vergessen! Ich bin nicht bis zum Endbildschirm gekommen.


PPT (95% Level 1 in 07:45 Minuten):

Die Würfel waren exakt wie im CBT, allerdings war der Test bei der BU nicht mit der Geschwindigkeit von Level 2 vergleichbar. Man konnte glaub ich nochmal zum vorherigen Würfel zurückspringen und seine Antwort ändern. Ich habe mich hier im Nachhinein ziemlich darüber geärgert, dass ich so schnell vorgegangen bin. Ich war recht schnell alle Würfel durch und bin dann noch gefühlte 5 Minuten da gesessen und habe in die Luft geschaut, bis auch alle anderen fertig waren. Hätte ich mir mehr Zeit gelassen, hätte ich sicher einige womöglich falsche Antworten nochmal korrigieren können. Zur Vorbereitung habe ich mir alle möglichen Würfelnetze ausgedruckt um mir einzuprägen, welche Kanten wie zusammen kommen. Falls jemand Probleme mit dem Treppenmuster hat: Dieses lässt sich oben einfach mit den zwei unteren Teilen „verlängern“ und natürlich auch umgekehrt.


KRN (64% Level 3):

Meine absolut größte Sorge. Ich war in der Schule einfach zu sehr vom Taschenrechner verwöhnt und habe das Kopfrechnen dadurch leider komplett verlernt. Die Aufgaben bei der BU waren machbar, allerdings schon sehr anspruchsvoll in der vorgegebenen Zeit. Jedoch nicht mit den Aufgaben aus dem CBT zu vergleichen. Anfangs ziemlich einfache Aufgaben, jedoch dem Gefühl nach immer schwieriger werdend. Ich hatte einige Aufgaben mit Kommastellen á la 85,5/2 und Multiplikationen mit drei Zahlen wie z.B. 35*5*6, sowie Subtraktionen mit Hundertern wie 937-569 (alle Aufgaben sind frei erfunden). Andere hatten auch negative Zahlen, die mir zum Glück erspart blieben. Hier bin ich leider aus Angst vor dem „Piep“ auch zu schnell vorgegangen und habe hier sicher einige dumme Fehler gemacht. Tipp: Rechnet möglichst schnell, lasst euch aber trotzdem bis zum Ablauf der Zeit Zeit, die Antwort nochmal zu kontrollieren. Bin darauf leider erst danach draufgekommen und habe dummerweise immer sofort auf OK geklickt, ohne nochmal nachzurechnen (auch wenn das vermutlich in der verbleibenden Zeit nur selten möglich gewesen wäre). Achtet bei der Eingabe darauf, dass der Touchscreen auch wirklich alle Ziffern nimmt. Die Quadratzahlen bis 30 und Kubikzahlen bis 10 auswendig zu wissen, kann sicher nicht schaden.


MIC:

Wie bekannt 45 Minuten Übung und 15 Minuten Test. Die Übungszeit reicht wirklich aus, man hat dazwischen auch immer wieder kurze „Leerläufe“ da man immer warten muss, bis alle anderen mit dem momentanen Übungsdurchgang fertig sind. Anfänglich noch recht einfach, als aber alle Aufgaben zusammenkamen, kam ich schon ins Schwitzen. Dass es sich dabei keinesfalls um eine realistische Flugsimulation handelt, kann ich vollkommen bestätigen. Trotzdem hatte ich hier vielleicht durch meinen Privatpilotenschein und meiner Flugerfahrung auf Cessna 152 und 172 einen kleinen Vorteil. Mit der eines echten Flugzeugs ist die Steuerung jedoch nicht wirklich vergleichbar. Die Anzeigen reagierten leider oft mit ziemlicher Verzögerung auf die Joystickbewegungen und oft konnte man trotz voller Joystickauslenkung nicht vollkommen gegen die „Turbulenzen“ ansteuern. Der Test machte aber trotz allem auch irgendwie Spaß. Ich habe für MIC nicht geübt, wenn man jedoch überhaupt keine Erfahrung mit Flugsimulatoren bzw. der Steuerung eines echten Flugzeugs hat, macht es denke ich schon Sinn, sich mit einem Flugsimulator (natürlich in Verbindung mit einem Joystick) etwas an die Steuerung zu gewöhnen.


Um ca. 12:20 ging es dann in die einstündige Mittagspause. Ich war mit ein paar anderen Mitstreitern beim Bäcker beim Lidl und habe nur eine Brezel gegessen. Andere waren beim Chinesen, bei dem es für 6 € ein Mittagsbuffet gibt.
Weiter ging es mit


RAG (97% beim dritten Durchgang):

Meine nächste große Sorge nach KRN. Ich hatte hier bei der Vorbereitung anfänglich Schwierigkeiten, mich wieder an schriftliche Multiplikation und Division, sowie komplexere (Dreisatz-)Aufgaben zu gewöhnen. Ich hatte solche Aufgaben zuletzt in der Volksschule bzw. Unterstufe und musste meine Fertigkeiten dementsprechend wieder auffrischen. Bei der BU kamen dann aber etwas andere Aufgabentypen als im CBT. Ich hatte kaum Dreisatz, dafür allerdings Zahlenpyramiden und Berechnungen mit Brüchen wie (1/2 + 1/3)/2 + 1/4. Bei den ersten Fragen dachte ich schon „Das war’s, der Test wird mich umbringen“. Lief dann aber doch halbwegs gut. Zeit war ausreichend, mehr hätte jedoch auch nicht geschadet. Bearbeitet habe ich, bis auf eine, alle Aufgaben, einige musste ich aber nur raten und andere hatte ich sicher falsch, da bei drei verschiedenen Lösungswegen vier verschiedene Lösungen herauskamen. Gefühlt hatte ich vielleicht die Hälfte richtig, alles in allem danach also nur ein mittelmäßig bis schlechtes Gefühl.


OWT (90% Level 3):

Die Anzeigen sehen hier etwas „pixeliger“ aus als im CBT, also etwas ungewohnt. Lief aber ziemlich gut, ich hatte ca. 3-4 mal „Nicht gesehen“ gedrückt und ansonsten denke ich immer alles richtig. Die Geschwindigkeit lässt sich schwer einschätzen, ich würde sagen so zwischen Level 2 und 3. Die Testleiterin wollte uns hier nicht verraten, ob es besser sei, „Nicht gesehen“ zu drücken, oder eine Zahl zu raten. Ich denke aber mal, dass der Button nicht umsonst da sein wird, also ehrlich benutzen. Ich verwendete übrigens die Gegenübermethode, welche mir ziemlich geholfen hat.


ROT (90% Level 3):

Als ich das erste mal Level 3 hörte, dachte ich nur „Tschüss Lufthansa, das werde ich nie schaffen“. Wurde aber mit jedem Durchgang besser und lief am Schluss dann wirklich gut. Also macht euch nicht verrückt, wenn ihr das erste mal Level 3 hört. Einfach mit Level 1 anfangen und langsam hocharbeiten.
Bei der BU kam es ohnehin nie bis zu Level 3. Es ging wirklich sehr langsam los (fast schon einschläfernd). Wurde dann von Zeit zu Zeit schneller und schlussendlich war das Tempo vielleicht zwischen Level 2 und 3. Auf jeden Fall schaffbar. Was mich jedoch irritiert hat war, dass die Stimme manchmal etwas abgehackt war bzw. nach jeder Ansage ein kurzes „Knacken“ kam. Die anderen Kopfhörer hört man zwar, wenn man sich jedoch auf „seine“ Stimme konzentriert, ist das kein Problem. Hier hatte ich denke ich fast alles richtig.


PSY:

183 Fragen in 25 Minuten. Wer länger braucht, kriegt aber auch mehr Zeit. Es sind teilweise schon etwas seltsame Fragen dabei. Habe hier aber einfach aus dem Bauch heraus schnell geantwortet. Ich habe hier auch bewusst leicht widersprüchliche Antworten gegeben, da ich nicht in ein Extrem fallen wollte. Ob es was bringt, weiß ich nicht. Wer hier früher fertig ist, darf in die Pause.


ENS (88%):

Eines vorweg: Ich war nie längere Zeit im englischsprachigen Ausland und habe auch sonst (außer Schule) nur sehr wenig Praxis in Englisch. Vorbereitet habe ich mich mit etwas Vokabeln und Grammatik lernen und englische Serien schauen. Die Air Crash Investigation Reihe auf Youtube ist auch sehr interessant. Der Test bei der BU war ähnlich dem CBT, allerdings hatte ich gefühlt mehr Synonyme und Redewendungen. Viele von denen habe ich noch nie gehört und oft kannte ich weder das Wort in der Angabe, noch die vier Antwortmöglichkeiten. Habe hier also auch einiges geraten. Dafür waren auch einige wirklich einfache Fragen dabei, eine Frage kannte ich sogar schon aus dem CBT. Hier hatte ich vielleicht 70% richtig, der Rest war nur geraten. Lernt langfristig möglichst viele Vokabeln und Redewendungen. Mein Englisch ist auf Matura-(bzw. Abitur-)Niveau und es hat gereicht.


PHY (hatte irgendeinen anderen Namen, der mir aber nicht mehr einfallen will):

Sehr ähnlich wie TVT, nur etwas physikalischer und theoretischer. Ich hatte hier auch einige recht komplexe Berechnungen, wovon ich einige nicht im Kopf lösen konnte (Papier und Bleistift gibt es hier nicht). Dazwischen jedoch auch viele einfache Aufgaben. Ein stabiles physikalisches Grundwissen ist hier von Vorteil, wobei meiner Meinung nach einige Fragen auch über das Basiswissen hinausgingen. Nicht entmutigen lassen, wenn ihr nicht zu jeder Frage eine Antwort wisst.


Danach hieß es, dass wir nur noch einen letzten Test vor uns hätten. In der Pause rätselten wir, was das noch sein könnte, man liest ja hier im Forum über unterschiedlichste „Überraschungstests“. Ich bin mir auch nicht sicher, ob bei jeder BU der gleiche Test durchgeführt wird. Ich möchte hier nicht zu viel über unseren Test verraten, nur so viel: Die Aufgabe war im Prinzip nicht schwierig. Die eigentliche Schwierigkeit lag darin, über fast eine Stunde nur auf den Bildschirm zu starren und nochmal voll konzentriert zu bleiben. Hier wollte man vermutlich einfach nochmal testen, wie viele Reserven wir nach dem Tag noch hatten und ob unsere Leistung trotzdem noch konstant blieb. Mich (und wahrscheinlich auch vielen anderen Mitstreitern) hat der Test meine letzten Funken Konzentration gekostet, danach war ich einfach nur noch fix und fertig und heilfroh, dass die BU vorbei war.


Danach kam auch schon die Verabschiedung und ich machte mich mit einigen Kollegen auf dem Weg zum Flughafen, wo wir auf der Besucherterrasse nochmal abgeschaltet haben, bevor es für einige von uns wieder heim ging.

Insgesamt hatte ich nach der BU eher ein gemischtes Gefühl. Ich dachte mir, dass mich die Kombination aus KRN und RAG sowie TVT und PHY den Kopf gekostet hätte und hatte mich eigentlich schon fast auf eine Absage eingestellt.
Nichtsdestotrotz kam drei Tage danach in der Früh meine Mutter mit dem Brief in der Hand ganz aufgeregt in mein Zimmer und drängte mich, ihn schnell aufzumachen. Noch im Halbschlaf und mit zittrigen Händen öffnete ich ihn und siehe da… BESTANDEN! Very Happy Ein einmaliges Gefühl!


Noch einige Tipps:

- Nutzt dieses Forum! Mir hat es unheimlich viel bei der Vorbereitung geholfen, es verging kaum ein Tag, an dem ich nicht hier im Forum war.
- Redet euch mit „Leidensgenossen“ hier aus dem Forum zusammen, bereitet euch zusammen vor, vergleicht eure Werte und trefft euch schon am Vortag. Wenn ihr auch schon vormittags anreist, kann ich euch einen Besuch im Miniatur-Wunderland nur empfehlen. Es ist wirklich spektakulär und lenkt vorallem nochmal vom bevorstehenden Tag ab.
- Kauft euch am Tag davor noch Verpflegung für die BU. Bananen und Nüsse sind gute Energielieferanten und Hirnfutter. Viel trinken ist auch wichtig, bei uns war leider der Wasserspender im Warteraum kaputt, also nehmt zur Sicherheit was mit.
- Frühstückt am Tag der BU gut (am besten gleich im Hotel), auch wenn ihr nichts runter kriegt. Ihr braucht für den Tag viel Energie.
- Versucht nicht zu nervös zu sein und geht locker an die Tests heran, lenkt euch ab, redet mit anderen BUlern,…
- Lasst euch von einzelnen Fragen, die ihr nicht beantworten könnt, nicht verunsichern. Es ist meiner Meinung nach unmöglich, auf alle Fragen eine Antwort zu wissen bzw. alle Fragen richtig zu beantworten. In allen Tests mit einer Übersichtsfunktion (wie RAG, TVT, ENS,…) überspringt erst mal die Fragen, bei denen ihr nicht weiter wisst oder zu lange braucht und kommt am Ende nochmal auf sie zurück.
- Wenn einzelne Tests nicht gut laufen, nicht den Kopf hängen lassen! Schlechte Ergebnisse lassen sich oft durch andere Tests ausgleichen.

Damit wäre ich nun am Ende meines Erfahrungsberichts. Wenn ihr bis hier durchgehalten habt, Gratulation!
Viel Erfolg an alle BUler und jenen, die die BU bereits erfolgreich hinter sich gebracht haben, viel Glück bei der FQ, vielleicht sieht man sich ja dort!


Liebe Grüße
LimaSierraGolf
_________________
AFZ: Juni 2010 ✓
PPL(A): September 2010 ✓
Matura: Juni 2011 ✓
Lufthansa-BU: 3. Juli 2012 ✓
FQ: 15. November 2012 Sad


Zuletzt bearbeitet von LimaSierraGolf am Di Jul 10, 2012 6:56 pm, insgesamt einmal bearbeitet
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ChuckFin
NFFler
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Anmeldungsdatum: 25.05.2012
Beiträge: 27

BeitragVerfasst am: Mo Jul 09, 2012 10:05 pm    Titel: Antworten mit Zitat

super bericht. danke dir
da n haken bei BU ist gehe ich davon aus dass du es geschafft hast!? glueckwunsch!
meine BU ist am Donnerstag... uf uf uf
schwierigkeiten hab ich auch TVT/Physik/Mathe Smile

freu mich schon haha
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mIch44
Captain
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Anmeldungsdatum: 28.02.2010
Beiträge: 94

BeitragVerfasst am: Di Jul 10, 2012 8:10 am    Titel: ^^ Antworten mit Zitat

Netter Bericht.
Besonders die Infos über Englisch und Mathe beruhigen Wink, sprich die Tatsache, dass du in diesen Bereichen kein "Übermensch" warst und es trotzdem geschafft hast.
Habe ggf. auch Probleme mit Englisch, jedoch weniger mit Mathe.

Mir macht VMC noch Sorgen. Mit welchem Test wird VMC ausgeglichen? RMS? Meine Werte in VMC sind bisher an die 70% und RMS ca. 28-30%.

Glückwunsch noch zur bestandenen BU und viel Glück für die FQ!
_________________
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BU - FQ - Medical: check. (2012)
415. NFF (07.2014)
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khal shogun
Navigator
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Anmeldungsdatum: 13.06.2012
Beiträge: 39

BeitragVerfasst am: Di Jul 10, 2012 11:20 am    Titel: Antworten mit Zitat

glückwunsch für die bestandene bu und ein netter erfahrungsbericht.
_________________
BU 30.7 Smile
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LimaSierraGolf
Bruchpilot
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Anmeldungsdatum: 17.05.2012
Beiträge: 9

BeitragVerfasst am: Di Jul 10, 2012 7:08 pm    Titel: Antworten mit Zitat

Danke!

@mIch44: Man muss wirklich kein "Übermensch" sein was Mathe, Englisch etc. betrifft. War durch diverse Einträge hier im Forum anfangs auch etwas eingeschüchtert, wenn man sich aber ausreichend vorbereitet, ist es wirklich zu schaffen.
In VMC hatte ich anfangs auch nur unter 70%, danach immer so um die 80% und es hat gereicht. 30% bei RMS sollte ebenfalls ausreichen.
Dazu, welcher Test wie ausgeglichen werden kann, gibt es ja leider keine offizielle Angabe vom DLR (nur bei PHY sagte die Testleiterin: "Hier können Sie sich nochmal ausbessern, wenn TVT nicht so gut lief"). Ich schätze aber mal, dass VMC am ehesten noch mit RMS ausgeglichen wird. Wobei die Ähnlichkeit hier nicht sehr groß ist (visuell - akustisch). Also bitte nicht darauf verlassen!
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blindflug
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BeitragVerfasst am: Sa Jul 21, 2012 9:08 pm    Titel: Antworten mit Zitat

Ich habe mal eine Frage bezüglich PHY. Wie du geschrieben hast ist P&P nicht erlaubt. Soll hier für g mit 9,81m/s² oder vereinfacht mit 10m/s² gerechnet werden?
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BeitragVerfasst am: Sa Jul 21, 2012 9:16 pm    Titel: Antworten mit Zitat

blindflug hat folgendes geschrieben:
Ich habe mal eine Frage bezüglich PHY. Wie du geschrieben hast ist P&P nicht erlaubt. Soll hier für g mit 9,81m/s² oder vereinfacht mit 10m/s² gerechnet werden?


So genau musst du da gar nix berechnen
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blindflug
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BeitragVerfasst am: Sa Jul 21, 2012 9:24 pm    Titel: Antworten mit Zitat

Hmm, okay. Mir ist bewusst, dass keine Aufgaben veröffentlicht werden dürfen, aber kannst Du mir ein Beispiel geben, dass das Niveau einer PHY Aufgabe widerspiegelt. Ich rechne nämlich z.Zt. die Aufgaben aus "Physik für Schule und Beruf" durch.
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Flugleiter
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BeitragVerfasst am: Sa Jul 21, 2012 9:31 pm    Titel: Antworten mit Zitat

blindflug hat folgendes geschrieben:
Hmm, okay. Mir ist bewusst, dass keine Aufgaben veröffentlicht werden dürfen, aber kannst Du mir ein Beispiel geben, dass das Niveau einer PHY Aufgabe widerspiegelt. Ich rechne nämlich z.Zt. die Aufgaben aus "Physik für Schule und Beruf" durch.


Bei mir waren es eher Verhältnisrechnungen - also vom Rechnerischen nix schweres.
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LufthansaEDDS
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BeitragVerfasst am: So Jul 22, 2012 3:09 pm    Titel: Antworten mit Zitat

Herzlichen Glückwunsch!!! und vielen Dank für den Bericht!
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LufthansaEDDS
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Anmeldungsdatum: 31.08.2011
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BeitragVerfasst am: So Jul 22, 2012 7:47 pm    Titel: Antworten mit Zitat

Eine Frage noch LimaSierraGolf: ich habe gehört, das der Test KRN mittlerweile nur noch akustisch ist und man keine Operation mehr zumindest visuell lösen kann. Stimmt das?
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Abitur -> Check
Bewerbung bei DLH -> check
BU -> Sommer 2012
FQ -> ?
Medical -> ?
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Beiträge: 5444
Wohnort: Nordkurve Gelsenkirchen

BeitragVerfasst am: So Jul 22, 2012 7:50 pm    Titel: Antworten mit Zitat

LufthansaEDDS hat folgendes geschrieben:
Eine Frage noch LimaSierraGolf: ich habe gehört, das der Test KRN mittlerweile nur noch akustisch ist und man keine Operation mehr zumindest visuell lösen kann. Stimmt das?



Ich hoffe, dass ich auch antworten darf Very Happy

In der BU ist KRN schon seit längerem komplett akustisch. Das einzige, was man dabei visuell machen kann, ist, dass du eine Zahl in das Eingabefeld eingibst - ist aber nicht unbedingt notwendig.
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