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joyflight Captain

Anmeldungsdatum: 13.08.2009 Beiträge: 2166 Wohnort: München  |
Verfasst am: Di Jul 03, 2012 7:57 am Titel: Kampf um die Lufthoheit |
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http://derstandard.at/1339639382252/Kostendruck-Erbitterter-Kampf-um-die-Lufthoheit
Erbitterter Kampf um die Lufthoheit
Claudia Ruff, 29. Juni 2012,
Nicht nur die AUA muss die Kosten massiv reduzieren. Die gesamte Branche kämpft gegen hohe Kerosinpreise, massive Konkurrenz und die Krise
Wien - Die AUA versucht mit dem am 1. Juli stattfindenden Betriebsübergang von der AUA zur billiger produzierenden Tyrolean die Kosten in den Griff zu bekommen und wieder in die Gewinnzone zu kommen. " Die Krise der Eurozone steht einer verbesserten Profitabilität der Fluglinien im Weg", sagte jüngst Tony Tyler, Chef des Branchenverbandes IATA.
Tyler geht davon aus, dass die Nettoumsatzrendite der Branche heuer gerade einmal 0,5 Prozent betragen wird. Die Luftfahrtvereinigung rechnet damit, dass der größte Gewinnbeitrag mit zwei Milliarden Dollar aus dem asiatisch-pazifischen Raum kommen wird.
Den europäischen Fluglinien prophezeit die IATA angesichts des schwächeren Umfelds heuer einen Verlust von 1,1 Mrd. Dollar. Ausschlaggebend dafür seien die schwächere Nachfrage bei gleichzeitig höheren und weiter steigenden Steuern und Ineffizienzen im Luftfahrtmanagement.
Der stark schwankende Kerosinpreis ist für Fluggesellschaften der größte Kostenblock. In der Regel versuchen sie das Problem mit Aufschlägen auf den Ticketpreis zu bekämpfen. Die US-Airline Delta geht einen anderen Weg: Sie kauft eine eigene Raffinerie. Mehr als ein Drittel der Kosten entfielen bei Delta zuletzt auf den Treibstoff. Mit dem Kauf der Raffinerie nahe Philadelphia für 150 Mio. Dollar will die Fluggesellschaft jährlich 300 Mio. Dollar an Treibstoffkosten sparen.
Konkurrenzkampf
Eines der Grundprobleme der Airlines in Europa ist die fehlende Konsolidierung. Es gibt zu viele, vor allem zu viele kleine, und alle sind in einem beinharten Konkurrenzkampf. Bei den Lieferanten der Branchen gibt es hingegen weitestgehend Monopole und Oligopole, etwa bei den großen Flugzeugherstellern, den Ölfirmen, den Flughäfen oder Flugzeugleasingfirmen. Während sich die Airlines mit geringen Gewinnmargen bekämpfen, verdienen die Lieferanten gutes Geld.
Um im Verbund mehr Flugziele anbieten zu können wurden Allianzen gebildet, ohne wirtschaftlich verflochten zu sein. Seit dem Start der Billigairlines wie Ryanair oder Easyjet leiden viele dieser Netzanbieter darunter, dass ihnen die Billigflieger im Kurzstreckenverkehr Kunden abnehmen, weil die Netzanbieter bei den Preisen (und teils auch Strecken) nicht mitspielen können.
Mit günstigen Kosten (Personalleasing) einer hohe Flugzeugauslastung und saftigen Zusatzeinnahmen wie Koffergebühren haben Ryanair & Co für den Punkt-zu-Punkt-Verkehr ein gutes Geschäftsmodell gefunden. Um da mithalten zu können, müssen die Netzwerk-Airlines wie Lufthansa & Co ebenfalls die Kosten senken. Das geschieht derzeit und ist bei der AUA mit ein Grund für den Betriebsübergang.
Die aufstrebenden Airlines aus den Golfstaaten (Emirates, Etihad etc.) haben etliche Vorteile: Sie sind im Staatsbesitz und vom Flughafen bis zum Duty-free ist de facto alles unter einem Dach, gehört also auch der jeweiligen Herrscherfamilie.
Worunter diese Airlines leiden, ist der oft schwere Zugang zu Flugrechten, weil manche europäische Staaten, darunter Österreich und Deutschland, sehr restriktiv sind - zum Schutz der "eigenen" Airline. Auch Kanada gewährt Emirates keine Landerechte. Kanada schützt damit die nationale Fluglinie Air Canada. Die Verbindung zum Emirates-Sitz in Dubai ist den Kanadiern nicht so wichtig. Etihad aus Abu Dhabi ging einen anderen Weg: Sie beteiligte sich an Air Berlin und rettete die Airline mit den Petrodollars vor dem Absturz.
Ideale Lage
Die Golfcarrier haben aber auch einen geografischen Vorteil: Sie liegen aus Europa kommend ideal auf den Routen nach Asien und Australien. Und sie haben, anders als die europäischen Kollegen, fast keinen Kurz- und Mittelstreckenverkehr. Das spart Flieger.
Auf Frankreichs Luftfahrtmarkt werden gerade die Karten neu gemischt. Die Air France ist arg angeschlagen. Sie muss bis 2014 zwei Mrd. Euro einsparen, baut 5100 Stellen ab und streicht auch Strecken. Die innerfranzösische Konkurrenz sucht nach neuen Investoren. Am weitesten ist dabei Aigle Azur. Die chinesische Hainan Airlines stieg zu Jahresbeginn bei der französischen Fluggesellschaft ein und kaufte 49 Prozent. Mehr war nicht möglich, da nur ein Aktionär aus Europa die Kontrolle über eine europäische Airline besitzen darf. Die Chinesen hätten wohl gerne ganz das Zepter übernommen - vor allem auch wegen der interessanten Landerechte von Aigle Azur am Pariser Flughafen Orly.
Wie man im Regionalgeschäft die Kosten niedrig hält, zeigt der Pionier der Billigflieger: Southwest: Die US-Airline schreibt seit 39 Jahren Gewinne. Gespart wird u. a. mit einer einheitlichen Flotte, die fast ausschließlich aus Maschinen des Typs Boeing 737 besteht. Eine Maschine der Southwest hebt durchschnittlich 25 Minuten nach der Landung bereits wieder ab. Das liegt vor allem an den vielen Nonstopflügen. Der Billigflieger verzichtet weitgehend auf Hubs (Drehkreuze), wodurch das Netzwerk weniger störungsanfällig ist: Weil die Flugpläne der Allianz-Airlines abgestimmt sind, haben Verspätungen meist auch Auswirkungen auf die Parnter-Airlines. (Claudia Ruff, DER STANDARD, 30.6./1.7.2012) _________________ http://www.facebook.com/groups/pilotsandstudents/ |
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n3toX Captain

Anmeldungsdatum: 06.03.2012 Beiträge: 1591 Wohnort: Beteigeuze  |
Verfasst am: Di Jul 03, 2012 10:10 am Titel: |
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Interessant bleibt es auf alle Fälle,sicherlich werden auch einige Airlines gerade in den nächsten Jahren verschwinden. der Trend wird anhalten.
Was ich mich nur gerade frage: Welche Effekte hat das Interesse von Air France an oneworld für Air Berlin ... |
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Skyrock Captain

Anmeldungsdatum: 05.04.2012 Beiträge: 649
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Verfasst am: Di Jul 03, 2012 10:31 am Titel: Re: Kampf um die Lufthoheit |
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joyflight hat folgendes geschrieben: | Worunter diese Airlines leiden, ist der oft schwere Zugang zu Flugrechten, weil manche europäische Staaten, darunter Österreich und Deutschland, sehr restriktiv sind - zum Schutz der "eigenen" Airline. Auch Kanada gewährt Emirates keine Landerechte. Kanada schützt damit die nationale Fluglinie Air Canada. Die Verbindung zum Emirates-Sitz in Dubai ist den Kanadiern nicht so wichtig. Etihad aus Abu Dhabi ging einen anderen Weg: Sie beteiligte sich an Air Berlin und rettete die Airline mit den Petrodollars vor dem Absturz.
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Den Flug mit dem A388 nach Toronto vergessen sie dabei allerdings, hm?
Dieser Protektionismus gefällt mir nicht. Zum Schutz der eigenen Airline, wenn ich das lese, kommt mir die kalte Galle hoch! Thats business, wenn sie nicht in der Lage sind, mit Emirates mitzuhalten, dann sollen sie doch untergehen. Wer nicht lernt, hat halt Pech gehabt. In jeder anderen Branche geht man den Bach runter, wenn man sich nicht der Konkurrenz anpasst, aber die Luftfahrt, das ist wieder was ganz anderes. Dass die Lufthansa hierzulande solch einen Einfluss auf den Staat hat, ist schon sehr bedenklich. |
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n3toX Captain

Anmeldungsdatum: 06.03.2012 Beiträge: 1591 Wohnort: Beteigeuze  |
Verfasst am: Di Jul 03, 2012 10:48 am Titel: Re: Kampf um die Lufthoheit |
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Skyrock hat folgendes geschrieben: | joyflight hat folgendes geschrieben: | Worunter diese Airlines leiden, ist der oft schwere Zugang zu Flugrechten, weil manche europäische Staaten, darunter Österreich und Deutschland, sehr restriktiv sind - zum Schutz der "eigenen" Airline. Auch Kanada gewährt Emirates keine Landerechte. Kanada schützt damit die nationale Fluglinie Air Canada. Die Verbindung zum Emirates-Sitz in Dubai ist den Kanadiern nicht so wichtig. Etihad aus Abu Dhabi ging einen anderen Weg: Sie beteiligte sich an Air Berlin und rettete die Airline mit den Petrodollars vor dem Absturz.
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Den Flug mit dem A388 nach Toronto vergessen sie dabei allerdings, hm?
Dieser Protektionismus gefällt mir nicht. Zum Schutz der eigenen Airline, wenn ich das lese, kommt mir die kalte Galle hoch! Thats business, wenn sie nicht in der Lage sind, mit Emirates mitzuhalten, dann sollen sie doch untergehen. Wer nicht lernt, hat halt Pech gehabt. In jeder anderen Branche geht man den Bach runter, wenn man sich nicht der Konkurrenz anpasst, aber die Luftfahrt, das ist wieder was ganz anderes. Dass die Lufthansa hierzulande solch einen Einfluss auf den Staat hat, ist schon sehr bedenklich. |
Bei anderen Branchen werden Einfuhrzölle erhoben,wenn Konkurrenten staatlich subventioniert werden.... |
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ImhO77 Captain

Anmeldungsdatum: 16.06.2010 Beiträge: 6373
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Verfasst am: Di Jul 03, 2012 10:51 am Titel: Re: Kampf um die Lufthoheit |
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Skyrock hat folgendes geschrieben: |
Dieser Protektionismus gefällt mir nicht. Zum Schutz der eigenen Airline, wenn ich das lese, kommt mir die kalte Galle hoch! Thats business, wenn sie nicht in der Lage sind, mit Emirates mitzuhalten, dann sollen sie doch untergehen. Wer nicht lernt, hat halt Pech gehabt. In jeder anderen Branche geht man den Bach runter, wenn man sich nicht der Konkurrenz anpasst, aber die Luftfahrt, das ist wieder was ganz anderes. Dass die Lufthansa hierzulande solch einen Einfluss auf den Staat hat, ist schon sehr bedenklich. |
Was ist denn daran bedenklich? Die deutsche (Export-)Wirtschaft benötigt zahlreiche Direktflüge, die von Lufthansa ermöglicht werden. Damit ist Lufthansa ein Schlüsselunternehmen. Emirates kann diese Rolle nicht übernehmen, weil sie nicht direkt fliegen. Und wo kämen wir denn hin, wenn deutsche Geschäftsreisende nach Fernost mit Emirates fliegen MÜSSTEN, weil es keine Lufthansa mehr gibt? Also bitte.
Abgesehen davon, Lufthansa und Einfluss auf den Staat - etwa den Staat, der ihr grade 600 Millionen Euro Mehrkosten durch eine Steuer, die sich kaum selbst trägt, aufgedrückt hat? Wohl kaum.
Lufthansa und Air Canada müssen im Interesse ihrer jeweiligen "Dachstaaten" (auch wenn es private Unternehmen sind) überleben, daran beißt die Maus keinen Faden ab.
Das heißt, im Falle eines Zusammenbrechens der Airlines müssten die Staaten viel Geld in die Hand nehmen, um die Airline wieder zum Laufen zu bringen.
Es ist ja wohl nachzuvollziehen, dass daran kein gesondertes Interesse besteht, und deshalb die geringeren Kosten gewählt werden und erstmal auf ein bisschen Steuerumsatz verzichtet wird, der durch eine Emirates-Linie entsteht. |
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heckenpenner Captain

Anmeldungsdatum: 03.07.2007 Beiträge: 310
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Verfasst am: Di Jul 03, 2012 11:08 am Titel: Re: Kampf um die Lufthoheit |
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Skyrock hat folgendes geschrieben: |
Dieser Protektionismus gefällt mir nicht. Zum Schutz der eigenen Airline, wenn ich das lese, kommt mir die kalte Galle hoch! Thats business, wenn sie nicht in der Lage sind, mit Emirates mitzuhalten, dann sollen sie doch untergehen. |
Wow, große Rede, hast du das bei den JuLis gelernt? Was du bei deiner marktliberalen Trivialmeinung vergisst; Keine dieser Airlines spielt nach den gleichen Spielregeln. Emirates zahlen keine Steuern, nichts für den Sprit, lassen sich ihre Flugpläne nicht neuerdings von der Frankfurter Mittelklasse diktieren und müssen eins schon gar nicht: Profitabel fliegen. Wenn die Aeroflot der Meinung ist, in Frankfurt schlechte Slots bekommen zu haben, sperrt die russische Regierung der Cargo die Überflugrechte und prompt wird getauscht.
Glaubst du vielleicht, LH oder AB könnten beliebig oft nach Dubai fliegen? Die Landerechte dort sind auch reglementiert, leider freut sich unser Herr Verkehrsminister immer so auf die Fototermine, wenn er von irgendeinem Provinzflughafen eine neue, täglich angebotene internationale Verbindung nach Dubai eröffnen kann. |
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