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kriiz1337 Bruchpilot

Anmeldungsdatum: 15.07.2024 Beiträge: 1
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Verfasst am: Mo Jul 15, 2024 10:05 am Titel: „Karrierewechsel“-Berufspilot werden - realistische Chancen? |
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Hey Community!
Ich möchte bei euch einen Rat bezüglich einer wichtigen Entscheidung einholen, die ich in Zukunft treffen muss.
Kurz zu mir: Ich bin 23 Jahre alt, lebe in Frankfurt und habe derzeit ein Wirtschaftswissenschaften-Studium begonnen. Bereits vorher habe ich eine Ausbildung zum Immobilienkaufmann absolviert. Seit meiner Kindheit interessiere ich mich für die Fliegerei, wohl auch durch meinen Opa, der viele Jahre Berufspilot war, jedoch leider sehr früh verstorben ist. Deswegen konnte ich mich leider nicht bei ihm über die Fliegerei erkundigen.
Lange Zeit habe ich nicht mehr daran gedacht, dass Pilot möglicherweise noch infrage kommt. Nun merke ich jedoch im Studium immer mehr, dass ich der Fliegerei möglicherweise doch noch eine Chance geben möchte. Mir ist natürlich völlig bewusst, dass Pilot heutzutage kein Beruf mehr ist, in dem man finanziell ganz oben mit dabei ist, bis auf wenige Ausnahmen. Aber darum geht es mir nicht.
Da ich derzeit leider keine Bezugspunkte zur Fliegerei habe, möchte ich mich bei den Erfahrenen hier im Forum erkundigen, ob ein Weg in die Fliegerei aus meiner Perspektive überhaupt möglich wäre oder ob ich mir den Traum aus dem Kopf schlagen und weiterhin im Studium Vollgas geben sollte. Ich muss dazu sagen, dass ich völlig ortsunabhängig bin und glücklicherweise durch meine Familie finanziell relativ gut aufgestellt bin. Schulisch gesehen war ich immer im Mittelfeld unterwegs, also im guten Durchschnitt und leider nicht ganz an der Spitze. Ich weiß nicht, wie relevant das ist.
Aufgrund dessen mache ich mir jedoch nicht allzu viele Hoffnungen, das DLR-Zertifikat (Pilotentest) zu erhalten, da dieser ja als extrem schwierig gilt und nur ein gewisser Prozentsatz angenommen wird. Gibt es Möglichkeiten, trotzdem einen anderen Weg einzuschlagen, ohne den bestandenen Test? Zum Beispiel einen Flugschein im Ausland zu machen? Mir ist natürlich bewusst, dass der optimale Weg über den DLR-Test führt, ich jedoch kein Träumer sein will, der sich sehr rosige Chancen ausmalt. für welche Airline ich am Ende fliege, ist mir aus heutiger Perspektive relativ egal, natürlich gibt’s dort enorme Gehaltsunterschiede, aber soweit ich weiß sind insbesondere bei ausländischen Airlines die Anforderungen nicht so enorm wie bei deutschen? Standortwechsel wäre kein Problem, auch ein Umzug ins Ausland.
Eine Möglichkeit wäre natürlich auch, in Zukunft einem klassischen Bürojob nachzugehen und die Fliegerei als Hobby nebenbei zu betreiben, etwa mit einem PPL-Schein. Berufspilot zu sein, wäre jedoch noch mal etwas ganz anderes, dort überwiegt dann eher die Leidenschaft.
Vielleicht kann der ein oder andere von euch mir einen Rat geben.
Liebe Grüße,
Christoph |
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E92325 Captain

Anmeldungsdatum: 26.02.2024 Beiträge: 118
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Verfasst am: Mo Jul 15, 2024 10:36 am Titel: |
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Morgen Christoph,
solange bei dir gesundheitlich nichts dagegenspricht, ist das definitiv möglich, und erst recht dann, wenn weißt, dass du den Rückhalt deiner Familie hast. Auf den DLR Test kann man sich gut vorbereiten, sollte also eigentlich auch nicht soo eine große Sache sein und wenn es lediglich für Englisch nicht reicht , kannst du das mit einem B2 Zertifikat ausgleichen. Ob es dann für das Assessment reicht ist dann nochmal was anderes, aber selbst wenn nicht, kann man so eine Ausbildung immernoch privat machen.
Deine Noten spielen keine Rolle, bei der EFA will man sehen, dass du Abitur/Fachabitur hast. Die könnten dir insofern hilfreich sein, als das dein Hintergrundwissen in Physik, Mathe und Englisch im Optimalfall eine gute Basis darstellen. Evtl. kann es sein, dass man je nachdem die ein, oder andere Frage gestellt bekommt. Aber das sollte denke ich weniger ein Problem darstellen.
Was ich dir definitiv nahelegen kann, ist dass wenn du es machen willst mach es, bzw. versuch es. Ich bin 28, habe Berufsausbildung und Studium hinter mir und kann dir aus Erfahrung sagen, dass es kaum was schlimmeres gibt, als seinen Werdegang zu bereuen, unabhängig davon, was du für einen Job hast und ob der gut bezahlt ist.
Mit meinem Wissen von heute, hätte ich nicht studiert, auch wenn ich einen vermeintlich guten und sicheren Job habe. Für mich gibt es nur noch die Pilotenausbildung, im Optimalfall bei der EFA, ansonsten halt privat. Man muss sich halt dem Risiko bewusst sein, dass man bei einer privaten Ausbildung evtl. nicht den Job bekommt, den man gerne hätte, also Arbeitgeber, Stationierungsort und Muster. Wenn es ganz schlecht läuft bekommt man garkeinen Cockpitjob. Da brauchst du dann alternativen für.
Dir würde ich folgendes empfehlen: Meld dich zum DLR Test an und nimm dir um dich vorzubereiten. Solltest du merken, dass du mehr Zeit brauchst, kannst du den Termin einmalig bis 30 Tage vor dem Test verschieben, habe ich auch gemacht. Schau da aber vorher nochmal in die Bedingungen rein. Wenn dann das Thema DLR erledigt ist, gehst du zur FQ und wenn du da und auch beim Medical für tauglich befunden wirst, hast du immernoch die Möglichkeit, dein Studium fortzusetzen, oder halt eben abzubrechen, um bei der EFA zu starten.
Es gibt viele Leute, die es sich nicht zugetraut haben, es am Ende aber bis ins Cockpit geschafft haben.
Aber nochmal aus Erfahrung kann ich dir sagen, dass das mitunter schlimmste was dir passieren kann ist, dass du am Ende das Interesse an deinem Job vollständig verlierst, weil es in deinem Kopf nur noch die Pilotenlaufbahn gibt. Du zwingst dich auf die Arbeit, bist total unmotiviert..
Am Ende ärgerst du dich über dich selbst, weil dir du dir dann denkst, dass du deine Zeit verschwendet hast. Zu spät ist es dann trotzdem nicht, aber die Zeit kann man halt nicht zurückdrehen. Die einzige Motivation, die dir bleibt, ist das große Ziel irgendwann im Cockpit zu arbeiten.
Dir wünsche ich jedenfalls alles gute auf deinem Weg und egal welche Entscheidung du letztendlich triffst.. zieh es dann durch. Selbst wenn du dazu kommen solltest, das Studium zu Ende zu bringen, kannst du im Anschluss immernoch eine Pilotenausbildung machen, bei einer Airline, oder Privat. Mindestens eine Rückfallebene durch deine Ausbildung hast du ja.
Viele Grüße,
Dennis |
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Alexh Captain


Anmeldungsdatum: 06.03.2007 Beiträge: 763 Wohnort: S?ddeutschland  |
Verfasst am: Di Jul 23, 2024 1:50 pm Titel: Re: „Karrierewechsel“-Berufspilot werden - realistische Chan |
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kriiz1337 hat folgendes geschrieben: |
Aufgrund dessen mache ich mir jedoch nicht allzu viele Hoffnungen, das DLR-Zertifikat (Pilotentest) zu erhalten, da dieser ja als extrem schwierig gilt und nur ein gewisser Prozentsatz angenommen wird. |
Wenn man durchfällt beschreibt man den Test als schwierig, wenn man besteht wars ja gar nicht so schlimm. Lasse dich also nicht von den Werbephrasen „Härtester Einstellungstest Deutschlands“ etc. verunsichern. Bereite dich seriös vor und gib dein Bestes, deine schulischen Leistungen haben wenig Relevanz für den Test.
Gruß Alex _________________ Stur l?cheln und winken, M?nner! L?cheln und winken! |
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