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island Bruchpilot

Anmeldungsdatum: 15.02.2012 Beiträge: 2
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Verfasst am: Mi Feb 15, 2012 12:50 pm Titel: Vokabular - Strömungsabriss |
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Guten Tag,
Ich habe mich als Gast in diesem Forum angemeldet, da ich Ihre Hilfe bezüglich luftfahrttechnischer Ausdrücke brauche.
Wenn es zu einem (ungewollten) Strömungsabriss des Flugzeugs aufgrund starker Turbulenzen kommt, spricht man, so glaube ich zu wissen, ja von einem "Überziehen" des Flugzeugs. Was passiert dann weiter? Es sackt ab und pendelt sich wieder ein? Spricht man bei diesen Auf- und Abbewegungen des Flugzeugs von Schwankungen/Sprüngen?
Ich bräuchte die exakte Terminologie. Vielen Dank im voraus. |
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d@ni!3l Captain

Anmeldungsdatum: 18.11.2007 Beiträge: 4699 Wohnort: EDLW  |
Verfasst am: Mi Feb 15, 2012 1:35 pm Titel: |
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glaub überziehen hat weniger mit turbolenzen zu tun als damit, dass der pilot einfach zu viel am steuer " zieht " und somit den anstellwinkel bzw den AoA zu groß "macht" und somit die luft den flügel nicht mehr richtig umströmt.
es folgt das wegbleiben des auftriebs und das pendelt sich nicht wieder von alleine ein. der pilot muss versuchen die nase zu senken damit der flügel wieder richtig angeströmt wird.
kam mir vor als hättes du das nich ganz verstanden. oder ich nicht die genaue terminologie kann ich dir aber nicht nennen... |
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joyflight Captain

Anmeldungsdatum: 13.08.2009 Beiträge: 2166 Wohnort: München  |
Verfasst am: Mi Feb 15, 2012 1:44 pm Titel: |
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| Zitat: | | es folgt das wegbleiben des auftriebs und das pendelt sich nicht wieder von alleine ein |
nicht falsche sachen hier erzählen: ein flugzeug welches nicht aerodynamisch stabil ist, bekommt normalerweise keine zulassung. oder wenn, dann nur eine vorläufige oder eine experimental-zulassung.
zurück zum thema strömungsabriss: dies kann aus mehreren gründen passieren:
- turbulenzen
- überziehen
- trudeln
- einleiten von rückwärtsflug
- sonstige kreative übergänge
eine oszillierende bewegung welche strömungsabriss erzeugen sollte ist mir nicht bekannt - entsprechend ist es schwer dahingehend ein paar fachbegriffe zu zaubern.
jedoch aus dem grunde des überziehens hervorgehendes "auf und ab" könnte folgenden hintergrund haben: im moment des strömungsabrisses stabilisiert das höhenruder nicht mehr - es greift die sttische stabilität des flugzeuggewichtes: der schwerpunkt ist weit vorne, dies bringt das flugzeug in eine nose-down lage: dadurch nimmt der flieger fahrt auf (sturzflug) bis die strömung wieder anliegt und alle flügel wieder auf- und abtrieb haben.
wenn genügend speed anliegt, erhöht sich der auftrieb wieder auf hauptflächen, abtrieb am höhenleitwerk, und es geht wieder aufwärts. dieser "aufschwung" sollte, sofern nichts vertrimmt und keine allzustarke thermik oder konvektion ist, sich als gedämpfte schwingung auspendeln ... wenn aber irgendwoher energiezufuhr mit der richtigen amplitude kommt (z b vom piloten, wind, sonstwas) kann theoretisch das ganze sehr lang auf und ab gehen.
ist diese geschichte "dein deal"?
PS: deshalb sind "aggressive" flugzeuge sowie entenflügler eben gefährlich: weil sie technisch keine chance auf selbst-stabilisierung haben, im gegenteil, sie sind (aero)dynamisch "labil" gebaut, was einem betroffenen piloten stets bewusst sein sollte _________________ http://www.facebook.com/groups/pilotsandstudents/ |
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d@ni!3l Captain

Anmeldungsdatum: 18.11.2007 Beiträge: 4699 Wohnort: EDLW  |
Verfasst am: Mi Feb 15, 2012 1:50 pm Titel: |
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| joyflight hat folgendes geschrieben: | | Zitat: | | es folgt das wegbleiben des auftriebs und das pendelt sich nicht wieder von alleine ein |
nicht falsche sachen hier erzählen: ein flugzeug welches nicht aerodynamisch stabil ist, bekommt normalerweise keine zulassung. oder wenn, dann nur eine vorläufige oder eine experimental-zulassung.
[...]
jedoch aus dem grunde des überziehens hervorgehendes "auf und ab" könnte folgenden hintergrund haben: im moment des strömungsabrisses stabilisiert das höhenruder nicht mehr - es greift die sttische stabilität des flugzeuggewichtes: der schwerpunkt ist weit vorne, dies bringt das flugzeug in eine nose-down lage: dadurch nimmt der flieger fahrt auf (sturzflug) bis die strömung wieder anliegt und alle flügel wieder auf- und abtrieb haben.
wenn genügend speed anliegt, erhöht sich der auftrieb wieder auf hauptflächen, abtrieb am höhenleitwerk, und es geht wieder aufwärts. dieser "aufschwung" sollte, sofern nichts vertrimmt und keine allzustarke thermik oder konvektion ist, sich als gedämpfte schwingung auspendeln ... wenn aber irgendwoher energiezufuhr mit der richtigen amplitude kommt (z b vom piloten, wind, sonstwas) kann theoretisch das ganze sehr lang auf und ab gehen.
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ja, aber man hat nicht immer die zeit bis dies von alleine geschieht oder nicht ? |
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joyflight Captain

Anmeldungsdatum: 13.08.2009 Beiträge: 2166 Wohnort: München  |
Verfasst am: Mi Feb 15, 2012 1:55 pm Titel: |
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zeit ist relativ - AF447 haben die über 10 min genutzt, kontinuierlich den knüppel fest angezogen zu halten
am schreibtisch klingen 10 min eigentlich schon lang - sogar lang genug, dem flieger eine chance zu geben ... in ner stress-situation vergeht die zeit aber "wie im fluge"
deshalb mein kommentar: trimmung muss stimmen, hinzuzufügen wäre: vor allem im verhältnis zu der handbreit luft, unterm kiel _________________ http://www.facebook.com/groups/pilotsandstudents/ |
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island Bruchpilot

Anmeldungsdatum: 15.02.2012 Beiträge: 2
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Verfasst am: Mi Feb 15, 2012 2:38 pm Titel: |
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Vielen Dank für eure Antworten!
Hatte die Sache mit dem Strömungsabriss tatsächlich nicht richtig verstanden (komme wie gesagt nicht aus der Branche).
In meinem zu bearbeitenden Text geht es allerdings um Turbulenzen, hevorgerufen durch ein schweres Unwetter (Sturm). Wenn ich euch richtig verstehe, kann in diesem Fall also nicht von "überziehen" die Rede sein. Müsste es dann heißen "Das Flugzeug geriet ins Trudeln oder brach aus, sackte 1000 Meter ab, bevor es sich wieder stabilisierte? Kann man den Ausdruck "stabilisieren" hier verwenden, um einen kurze Ruhephase, einen Unterbruch des Auf und Ab's zu beschreiben?
Vielen Dank im voraus. |
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joyflight Captain

Anmeldungsdatum: 13.08.2009 Beiträge: 2166 Wohnort: München  |
Verfasst am: Mi Feb 15, 2012 3:07 pm Titel: |
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absacken und höhe stabilisieren finde ich, ist das einzige was man ohne kenntnis der genauen vorgänge sagen kann.
es ist nicht unüblich, dass in einem cumulonimbus die strömungen dermassen stark sind, dass ein flugzeug innerhalb sekunden 1000 m höhenunterschied überwindet.
dabei geht's sowohl bergab (am rand der wolke) als auch bergauf (in der mitte, falls man die "trifft"). in keiner der luftströmungen muss die aerodynamische strömung / relative vorwärtsbewegung abreissen (es sei denn durch piloten-inputs oder zusätzliche physikalisch einflüsse)
ausserhalb von wolken gibt es auch clear air turbulence, die oberhalb von gebirgsformationen und in der nähe von jet streams passieren können.
beide situationen werden normalerweise vermieden, da das flugzeug schaden nehmen kann bis hin zum strukturbruch und absturz. was und wie genau da drinnen alles passiert, können wahrscheinlich nur überlebende berichten - und selbst die auch nicht exakt und präzise.
gruß,
udo _________________ http://www.facebook.com/groups/pilotsandstudents/ |
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